1»Öffne deine Tore, Libanon, damit das Feuer deine Zedern vernichtet. (Hes 31,3)2Weint, ihr Zypressen, denn die Zedern sind gefallen, die mächtigen Bäume sind zerstört. Weint, ihr Eichen von Baschan, denn der dichte Wald ist umgestürzt.3Hört das Klagen der Hirten, denn ihr herrliches Weideland ist verwüstet. Hört die jungen Löwen brüllen, denn ihr Dickicht am Jordan wurde zerstört.« (Jer 2,15; Jer 25,34; Jer 50,44)
Die nichtsnutzigen Hirten
4So spricht der HERR, mein Gott: »Sorge für die Schafe, die geschlachtet werden sollen.5Ihre Käufer schlachten sie und werden dafür nicht zur Rechenschaft gezogen. Und ihre Verkäufer sagen: ›Gelobt sei der HERR, denn jetzt bin ich reich!‹ Nicht einmal die Hirten haben Mitleid mit ihnen. (Jer 50,7; Hes 34,2; Hos 12,9; 1Tim 6,9)6Und so werde auch ich kein Mitleid mehr mit den Bewohnern des Landes haben«, spricht der HERR. »Jeden Einzelnen will ich der Gewalt seiner Mitmenschen und seines Königs ausliefern. Sie sollen das Land zerstören, und ich werde sie nicht vor ihnen retten.« (Jes 9,18; Jer 13,14; Sach 8,10; Sach 14,13)7Also sorgte ich für die Schafe, die geschlachtet werden sollten, die elenden Tiere. Ich nahm mir zwei Hirtenstäbe: Den einen nannte ich »Freundlichkeit« und den anderen »Eintracht«. Und ich hütete die Schafe. (Ps 90,17; Ps 133,1; Hes 37,16)8In einem einzigen Monat vertrieb ich die drei Hirten. Doch schließlich wurde ich ungeduldig mit den Schafen, und auch sie verachteten mich. (Hos 5,7)9Deshalb sagte ich: »Ich will nicht mehr euer Hirte sein. Was im Sterben liegt, mag sterben, was umkommen soll, mag umkommen. Und die Übrigen sollen sich gegenseitig auffressen!« (Ps 69,23; Jer 15,2)10Dann nahm ich den Stab »Freundlichkeit« und zerbrach ihn, um den Bund, den ich mit allen Völkern geschlossen hatte, aufzuheben. (Jer 14,21)11So wurde der Bund an jenem Tag aufgehoben. Die Viehhändler, die mir zusahen, erkannten, dass der HERR durch mich sprach[1].12Ich sagte zu ihnen: »Wenn ihr damit einverstanden seid, dann gebt mir meinen Lohn; wenn nicht, dann lasst es bleiben.« Da zahlten sie mir 30 Silberschekel[2] als Lohn aus. (Mt 27,9; Apg 1,18)13Und der HERR sagte zu mir: »Wirf sie dem Schmelzer[3] hin – diese großartige Summe, die ich ihm wert war!« Da nahm ich die 30 Silberschekel und warf sie dem Schmelzer im Tempel des HERRN hin.14Daraufhin zerbrach ich meinen anderen Stab, »Eintracht«, um den Bund der Bruderschaft zwischen Juda und Israel aufzuheben. (Sach 11,6)15Der HERR sagte zu mir: »Nimm dir noch einmal das Handwerkszeug eines nichtsnutzigen Hirten. (Sach 11,17)16Denn ich werde in diesem Land einen Hirten einsetzen, der sich nicht um die Vermissten kümmert, der die Verlorenen nicht sucht, die Verletzten nicht verbindet und die Gesunden nicht versorgt. Stattdessen wird dieser Hirte das Fleisch der fettesten Schafe essen und ihnen die Hufe abreißen. (Jer 23,2; Hes 34,2)17Diesem nichtsnutzigen Hirten, der die Herde verlässt, soll es schlecht ergehen! Das Schwert wird seinen Arm abhauen und sein rechtes Auge durchbohren. Sein Arm wird völlig nutzlos werden, und sein rechtes Auge ganz und gar blind.« (Sach 10,2; Sach 11,15)