1Welchen Vorteil hat es dann eigentlich, Jude zu sein? Und was für einen Nutzen hat überhaupt noch die jüdische Beschneidung?2Nun, Jude zu sein hat viele Vorteile, vor allem aber den, dass den Juden die Worte Gottes anvertraut wurden. (5Mo 4,7; Ps 147,19; Apg 7,38)3Aber was ist damit, dass einige von ihnen untreu waren? Meint ihr, nur weil sie die Treue gebrochen haben, würde das die Treue Gottes aufheben?4Natürlich nicht! Es ist vielmehr so: Gott ist wahrhaftig und jeder Mensch ist ein Lügner! So steht es schon in der Schrift: »Du wirst gerecht dastehen mit dem, was du sagst, und du wirst siegen, wenn man dich vor Gericht bringt.«[1] (Ps 51,6)5Was ist aber, wenn unsere Ungerechtigkeit Gottes Gerechtigkeit erst groß herausstellt? Ist Gott dann nicht ungerecht, wenn er zornig wird und uns straft? – Ich rede aus rein menschlicher Sicht. – (Röm 5,8)6Natürlich nicht! Wenn Gott nicht gerecht wäre, wie könnte er dann das Recht haben, die ganze Welt zu richten?7Aber wie kann Gott mich richten und als Sünder verurteilen, wenn meine Lüge seine Wahrheit umso heller leuchten lässt und der Ruhm Gottes noch größer wird? (Röm 9,19)8Wer solchen Gedanken nachhängt, könnte genauso gut sagen: »Je mehr wir sündigen, desto besser!«[2] Wer so redet, wird zu Recht verurteilt; und doch verleumden uns manche, indem sie behaupten, dass wir dies lehren würden! (Röm 6,1)
Alle Menschen sind Sünder
9Also, haben wir Juden denn nun den anderen Menschen gegenüber einen Vorteil?[3] Nein, überhaupt keinen. Wir haben ja bereits gezeigt, dass alle Menschen – ob sie Juden sind oder nicht – unter der Herrschaft der Sünde stehen. (Röm 1,18)10In der Schrift heißt es: »Keiner ist gerecht – nicht ein Einziger. (Ps 14,1)11Keiner ist klug; keiner fragt nach Gott.12Alle haben sich von Gott abgewandt; alle sind für Gott unbrauchbar geworden. Keiner tut Gutes[4], auch nicht ein Einziger.«[5]13»Ihre Rede ist faul wie der Gestank aus einem offenen Grab. Sie ist durch und durch verlogen.« »Ihr Reden ist tödlich wie Otterngift.«[6] (Ps 5,1; Ps 5,10)14»Ihr Mund ist voller Flüche und bitterer Worte.«[7] (Ps 10,7)15»Sie sind schnell bereit, einen Mord zu begehen. (Jes 59,7)16Wohin sie auch gehen, folgen ihnen Verwüstung und Elend.17Den Weg des Friedens kennen sie nicht.«[8]18»Sie haben keine Ehrfurcht vor Gott.«[9] (Ps 36,2)19Wir wissen, dass das, was im Gesetz steht, für die gilt, denen es gegeben wurde. Deshalb können sich die Menschen nicht mehr herausreden, und die ganze Welt ist dem Gericht Gottes unterstellt. (Röm 2,12)20Denn niemand wird in Gottes Augen gerecht gesprochen, indem er versucht, das Gesetz zu halten. Im Gegenteil, je besser wir Gottes Gesetz kennen, desto deutlicher erkennen wir, dass wir schuldig sind. (Ps 143,2; Röm 4,15; Röm 7,7; Gal 2,16; Gal 3,11)
Christus nahm unsere Strafe auf sich
21Doch nun hat Gott uns unabhängig vom Gesetz einen anderen Weg gezeigt, wie wir in seinen Augen gerecht werden können – einen Weg in Übereinstimmung mit dem Gesetz und den Propheten. (Röm 1,2; Röm 9,30)22Wir werden von Gott gerecht gesprochen, indem wir an Jesus Christus glauben. Dadurch können alle ohne Unterschied gerettet werden. (Röm 4,11; Röm 10,4; Gal 2,16; Kol 3,11)23Denn alle Menschen haben gesündigt und das Leben in der Herrlichkeit Gottes verloren.24Doch Gott erklärt uns aus Gnade für gerecht. Es ist sein Geschenk an uns durch Jesus Christus, der uns von unserer Schuld befreit[10] hat. (Eph 2,8; Hebr 9,12)25Denn Gott sandte Jesus, damit er die Strafe für unsere Sünden auf sich nimmt und unsere Schuld gesühnt wird. Wir sind gerecht vor Gott, wenn wir glauben, dass Jesus sein Blut für uns vergossen und sein Leben für uns geopfert hat. Gott bewies seine Gerechtigkeit, als er die Menschen nicht bestrafte, (3Mo 16,10; Hebr 9,12; 1Petr 1,19; 1Joh 4,10)26die in früheren Zeiten gesündigt haben. Er handelte so, weil er Geduld mit ihnen hatte. Und er ist auch jetzt, in dieser Zeit, vollkommen gerecht, indem er die für gerecht erklärt, die an Jesus glauben.27Können wir nun stolz darauf sein, dass wir irgendetwas dazu getan haben, von Gott angenommen zu werden? Nein, denn das geschah nicht aufgrund unserer guten Taten, sondern allein aufgrund unseres Glaubens.[11] (Röm 2,17; Röm 4,2; 1Kor 1,29)28Wir werden durch den Glauben vor Gott gerechtfertigt und nicht durch das Befolgen des Gesetzes. (Apg 13,39)29Oder ist Gott nur der Gott der Juden? Ist er nicht auch der Gott aller Menschen? Natürlich ist er das. (Röm 10,12; Gal 3,28)30Es gibt nur einen Gott. Und es gibt nur einen Weg, von ihm angenommen zu werden. Nur aufgrund des Glaubens spricht er die Menschen vor sich selbst gerecht, ob sie nun Juden sind oder nicht.31Wenn wir nun aber den Glauben so betonen, heben wir damit das Gesetz auf? Natürlich nicht! Sondern durch den Glauben bestätigen wir das Gesetz. (Mt 5,17)