1Hört, was der HERR fordert: »Nur zu! Klagt mich doch an und lasst die Berge und Hügel Zeugen unseres Rechtsstreites sein.2Und nun, ihr Berge und ihr Grundfesten der Erde, hört die Anklage des HERRN! Der HERR geht mit Israel ins Gericht und will sich mit Israel auseinandersetzen. (Hos 4,1; Hos 12,2)3Mein Volk, was habe ich dir zuleide getan, und womit habe ich dich gekränkt? Antworte mir! (Jer 2,5)4Denn ich habe dich aus Ägypten geführt und aus der Sklaverei befreit. Ich habe dir Mose, Aaron und Mirjam als Führer gegeben.[1] (2Mo 20,1; Ps 77,21)5Mein Volk, denke doch an das Unheil, das Balak, der Moabiterkönig, plante, und an das, was Bileam, der Sohn Beors, ihm darauf antwortete. Und erinnere dich daran, wie du den Jordan überquertest, als du von Schittim nach Gilgal gezogen bist,[2] damit du erkennst, was ich dir Gutes getan habe.« (4Mo 22,5; 4Mo 25,1; Jos 5,9)6»Wie kann ich wieder mit dem HERRN ins Reine kommen, wie kann ich mich vor dem erhabenen Gott beugen? Soll ich ihm ein Brandopfer von einjährigen Kälbern darbringen? (Ps 40,7; Ps 51,18)7Hat der HERR Gefallen daran, wenn ich ihm 1000 Widder darbringe oder unermessliche Ströme von Öl? Oder soll ich ihm meinen erstgeborenen Sohn opfern, um mein Unrecht zu sühnen, meine Kinder als Opfer darbringen, um die Schuld meines Lebens[3] wieder gutzumachen?« (3Mo 18,21; 3Mo 20,1; Ps 50,9; Jes 40,16)8Es wurde dir, Mensch, doch schon längst gesagt, was gut ist und wie Gott möchte, dass du leben sollst. Er fordert von euch nichts anderes, als dass ihr euch an das Recht haltet, liebevoll und barmherzig miteinander umgeht und demütig vor Gott euer Leben führt. (5Mo 10,12; Jes 57,15)
Israels Schuld und Strafe
9Es ruft der HERR der Stadt Jerusalem zu – und klug ist es, deinen Namen zu fürchten –:[4] »Begreift doch, dass euch Strafe bevorsteht und achtet darauf, wer sie über euch verhängt hat!10Sammelt der Gottlose immer noch unrecht erworbenes Gut in seinem Haus und misst er weiterhin mit dem verfluchten falschen Getreidemaß[5]? (Jer 5,26; Am 3,10; Am 8,5)11Soll ich seinen Betrug mit der falschen Waage und den falschen Gewichten hinnehmen?12Die Reichen in der Stadt verfolgen gnadenlos und brutal ihre eigenen Interessen, und alle Bewohner Jerusalems lügen und betrügen. (Jes 3,8)13Deshalb werde ich euch mit Krankheit schlagen. Um eurer Sünden willen werde ich euch vernichten. (Jes 1,7; Jes 6,11)14Du wirst essen und nicht satt werden – dein Hunger soll ungestillt bleiben. Was du dir beiseiteschaffst, wirst du doch nicht retten können. Und was du gerettet hast, wirst du im Krieg wieder verlieren. (3Mo 26,26; Jes 9,19; Jes 30,6)15Du wirst säen, aber die Ernte nicht einbringen, und Oliven pressen, aber dich mit dem Öl nicht salben können. Und du wirst Trauben keltern, aber den Wein nicht genießen. (5Mo 28,38; Jer 12,13; Am 5,11; Zef 1,13)16Denn du lebst immer noch nach dem Vorbild der Könige Omri[6] und Ahab[7]. Ihr habt euer ganzes Leben nach ihren Ratschlägen ausgerichtet. Deshalb mache ich dich zum abschreckenden Beispiel und deine Bewohner zur Zielscheibe des Spottes. Ihr werdet den Hohn der Völker ertragen müssen!« (1Kön 16,25; Jer 7,24; Jer 18,15; Jer 25,9)