1Nachdem Jesus zu Ende gesprochen hatte, verließ er Galiläa und ging nach Süden in die Gegend von Judäa, östlich des Jordan.2Eine große Menschenmenge folgte ihm dorthin, und er heilte ihre Kranken. (Mt 4,23)3Da kamen einige Pharisäer zu ihm und versuchten, ihm eine Falle zu stellen. Sie fragten ihn: »Darf sich ein Mann aus jedem beliebigen Grund von seiner Frau trennen?« (Mt 5,31)4»Wisst ihr nicht, was in der Schrift steht?«, erwiderte Jesus. »Dort steht, dass ›der Schöpfer die Menschen als Mann und Frau schuf‹[1]. (1Mo 1,1)5Und es heißt weiter: ›Deshalb wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden und die beiden werden zu einer Einheit.‹[2] (1Mo 2,1; 1Kor 6,16; Eph 5,31)6Dann sind sie also nicht mehr zwei, sondern eins, und niemand soll sie mehr trennen, denn Gott hat sie zusammengebracht.«7»Und warum hat dann Mose gesagt, dass ein Mann seiner Frau einen offiziellen Scheidungsbrief ausstellen und sie dann fortschicken darf[3]?«, fragten sie. (5Mo 24,1; Mt 5,31)8Jesus antwortete: »Mose erlaubte die Ehescheidung, weil eure Herzen hart sind, aber ursprünglich war sie nicht Gottes Wille.9Und ich sage euch: Ein Mann, der sich von seiner Frau scheiden lässt und eine andere heiratet, begeht Ehebruch – es sei denn, seine Frau war untreu.«[4] (Mt 5,32; Lk 16,18; 1Kor 7,10)10Da sagten die Jünger zu Jesus: »Dann wäre es ja besser, gar nicht zu heiraten!«11»Nicht jeder kann dies verstehen«, sagte Jesus. »Das können nur die, denen Gott dabei hilft. (1Kor 7,7)12Manche werden unfähig zur Ehe geboren, andere werden von Menschen dazu unfähig gemacht, und wieder andere haben sich dafür entschieden, um des Himmelreiches willen nicht zu heiraten. Wer dies begreifen kann, der handle danach.« (1Kor 7,32)
Jesus segnet die Kinder
13Einige Kinder wurden zu Jesus gebracht. Er sollte ihnen die Hand auflegen und für sie beten. Doch die Jünger fuhren die Leute an, ihn nicht zu stören.14Aber Jesus sagte: »Lasst die Kinder zu mir kommen. Haltet sie nicht zurück! Denn Menschen wie ihnen gehört das Himmelreich.« (Mt 18,2)15Und er legte ihnen die Hände auf und segnete sie, bevor er weiterzog.
Der reiche Jüngling
16Einmal kam ein Mann zu Jesus und fragte ihn: »Meister[5], was muss ich Gutes tun, um das ewige Leben zu bekommen?« (Mt 19,29; Lk 10,25)17»Warum fragst du mich, was gut ist?«, erwiderte Jesus. »Nur Gott ist gut. Du kannst das ewige Leben nur erlangen, wenn du dich an die Gebote hältst.« (3Mo 18,5; Lk 10,28)18»Welche Gebote?«, fragte der Mann. Und Jesus antwortete: »Du sollst nicht töten. Du sollst nicht die Ehe brechen. Du sollst nicht stehlen. Du sollst keine Falschaussage machen. (2Mo 20,1; 5Mo 5,1)19Ehre deinen Vater und deine Mutter. Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.«[6] (2Mo 20,12; 3Mo 19,1; 5Mo 5,16; Mt 5,43; Mt 22,39; Lk 10,27; Röm 13,9)20»Alle diese Gebote habe ich gehalten«, sagte der junge Mann. »Was muss ich noch tun?«21Jesus sagte zu ihm: »Wenn du vollkommen sein willst, dann geh und verkaufe alles, was du hast, und gib das Geld den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben. Dann komm und folge mir nach.« (Apg 2,45; Apg 4,34)22Doch als der junge Mann das hörte, ging er traurig fort, denn er war sehr reich.23Da sagte Jesus zu seinen Jüngern: »Ich will euch die Wahrheit sagen: Es ist sehr schwer für einen Reichen, ins Himmelreich zu gelangen. (Mt 13,22; 1Tim 6,9)24Ich sage es noch einmal: Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes kommt!«25Die Jünger waren sehr betroffen. »Wer kann denn dann überhaupt gerettet werden?«, fragten sie.26Jesus sah sie eindringlich an und sagte: »Menschlich gesehen ist es unmöglich. Aber bei Gott ist alles möglich.« (1Mo 18,14; Hi 42,2; Jer 32,17; Sach 8,6)27Da sagte Petrus zu ihm: »Wir haben alles aufgegeben, um dir nachzufolgen. Was werden wir dafür bekommen?« (Mt 4,19)28Jesus antwortete: »Ich versichere euch: Wenn der Menschensohn im Reich Gottes[7] auf seinem Thron der Herrlichkeit sitzt, dann werdet ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, ebenfalls auf zwölf Thronen sitzen und über die zwölf Stämme Israels richten. (Lk 22,28; Offb 3,21)29Und jeder, der um meines Namens willen sein Haus, seine Geschwister, seine Eltern, seine Kinder oder seinen Besitz aufgegeben hat, wird hundertmal so viel wiederbekommen und das ewige Leben erlangen.30Doch viele, die heute wichtig erscheinen, werden dann die Geringsten sein, und die, die hier ganz unbedeutend sind, werden dort die Größten sein.[8] (Mt 20,16; Mk 10,31; Lk 13,30)