1Sieh! Der HERR ist im Begriff, die ganze Erde zu entvölkern und zur Einöde werden zu lassen. Er lässt die Welt Kopf stehen und zerstreut ihre Bewohner.2Priestern und dem Mann aus dem Volk, Herren und Knechten, Herrinnen und Mägden, Käufern und Verkäufern, Besitzern und Borgenden, Gläubigern und Schuldnern – allen wird es gleich ergehen.3Die Erde wird der Vernichtung und Ausplünderung preisgegeben, denn der HERR hat es beschlossen.4Die Erde ist niedergeschlagen und verblüht, die ganze Welt liegt verwelkt und verbraucht da, auch die Angesehenen der Völker der Erde sind erschöpft.5Die Erde ist durch das gottlose Handeln der Menschen entstellt, denn sie haben das Gesetz übertreten, die Gebote und den alten Bund gebrochen. (1Mo 3,17; 4Mo 35,33)6Deshalb wird die Erde von einem Fluch aufgefressen und ihre Bewohner müssen es büßen: Sie reiben sich gegenseitig auf, sodass es nur wenige überstehen. (Jes 34,5; Sach 5,3)7Es trauert der Most, die Rebe verwelkt. Die früher fröhlich waren, seufzen jetzt. (Joe 1,10)8Die freudigen Tamburinklänge sind verstummt; kein fröhlicher Festlärm ist mehr zu hören. Die klangvollen Töne der Harfe sind verklungen. (Jer 16,9)9Beim Weintrinken wird nicht mehr gesungen; das Bier schmeckt den Trinkern bitter. (Jes 5,11)10Die Stadt des Chaos liegt in Trümmern; die Hauseingänge sind verrammelt, damit niemand hineinkommt.11In den Straßen hört man Gejammer über den Verlust des Weins. Es herrscht keine Freude mehr, Frohsinn ist ein Fremdwort geworden. (Jes 32,13)12Was von der Stadt noch übrig geblieben ist, gleicht einer Wildnis, die Tore sind zerfallen.13Auf der Erde unter den Völkern wird es sein, als ob ein Olivenbaum abgeerntet wurde, als ob nach der Weinernte nur noch die Nachlese übrig ist. (Jes 17,6)14Die wenigen Überlebenden werden ihre Stimme erheben und jubeln. Im Westen preisen sie die Herrlichkeit des HERRN, (Jes 12,6; Jes 52,8)15im Osten geben sie dem HERRN die Ehre, an den Meeresküsten loben sie den Namen des HERRN, des Gottes Israels. (Jes 42,4)16Vom Ende der Welt her hören wir Lobgesänge: »Gepriesen sei der Gerechte!« Doch ich sage: »Ich vergehe! Mir wird schlecht. Es herrschen Verrat, Diebstahl, Betrug und Bestechlichkeit.« (Jes 11,12; Jes 28,5)17Grauen, Grube und unverhoffte Fallstricke sind euer Los, ihr Menschen auf der Erde.18Wer vor dem Grauen flieht, wird in die Grube fallen. Wer der Grube entkommt, wird sich in den Fallstricken verfangen, denn die Schleusen des Himmels werden geöffnet und die Grundfesten der Erde werden erschüttert. (1Mo 7,10; Ps 46,3)19Die Erde zerplatzt und bricht auseinander. Sie schwankt immer mehr und sie wankt hin und her. (4Mo 16,31)20Die Erde torkelt wie ein Betrunkener. Sie schaukelt wie eine Hängematte hin und her, weil ihre Sünde schwer auf ihr lastet. Sie wird fallen und nicht wieder aufstehen. (Jes 19,14; Jes 43,27; Jes 66,24)21An diesem Tag wird der HERR die Engel des Himmels und die Könige der Erde zur Rechenschaft ziehen. (Ps 76,13)22Gemeinsam werden sie wie Gefangene in einer Grube eingesperrt werden. Sie werden eingekerkert und erst nach langer Zeit wird ihnen der Prozess gemacht werden.23Dann wird der Mond erröten und die Sonne beschämt sein. Denn der HERR, der Allmächtige, tritt seine Königsherrschaft auf dem Berg Zion und in Jerusalem an und offenbart vor seinen Ältesten den Glanz seines Lichtes. (Mi 4,7; Hebr 12,22; Offb 21,23)