1O Israel, freu dich nicht wie die fremden Völker, denn du warst deinem Gott untreu. Du hast dich wie eine Hure verkauft und auf den Tennen aller anderen Götter geopfert. (Jes 22,12)2Deshalb wirst du nicht genug ernten können, um dich zu ernähren; du wirst nicht genug Wein gewinnen können, um deinen Durst zu stillen. (Hos 2,11)3Du darfst nicht mehr im Land des HERRN bleiben: Ephraim muss nach Ägypten zurückkehren, und in Assyrien werdet ihr von unreinen Speisen leben müssen. (Hes 4,13)4Dort, fern der Heimat, werdet ihr dem HERRN keinen Wein als Trankopfer ausgießen. Und auch eure Schlachtopfer werden ihm nicht gefallen. Diese Opfer sind genauso unrein wie Speisen, die ein Trauernder berührt hat. Deshalb werden alle, die von dem Opferfleisch essen, unrein. Die Speise dient nur dazu, den Hunger zu stillen, aber sie darf nicht in das Haus des HERRN kommen. (2Mo 29,40; Hag 2,14)5Doch wie wollt ihr dann die Festtage begehen? Oder wie das große Fest des HERRN feiern? (Hos 2,13; Joe 1,13)6Denn wenn sie es schaffen, der Vernichtung zu entkommen, werden sie von Ägypten unterworfen werden und Memfis[1] wird sie begraben. Ihre kostbaren Silberschätze werden von Nesseln überwuchert werden, und Dornen werden in ihren Hütten wachsen. (Jes 5,6; Jes 7,23; Hos 10,8)7Die Zeit ist gekommen, in der Israel bestraft wird. Die Tage der Vergeltung sind da. Israel wird das bald erkennen. »Der Prophet ist doch ein Dummkopf!«, schreien die Menschen. »Der Mann des Geistes ist wahnsinnig!« So höhnen sie, denn sie haben unendlich viel Schuld auf sich geladen, und sie bringen ihm viel Feindschaft entgegen. (Jes 10,3; Jer 10,15; Jer 29,26; Kla 2,14; Hes 7,2; Hes 13,3)8Der Prophet Gottes ist als ein Wächter über Israel[2] gesetzt, trotzdem haben sie überall, wo er hintritt, Fangnetze aufgespannt, um ihn zu greifen. Sogar im Haus Gottes trifft ihn Anfeindung.9Mein Volk ist noch genauso verdorben wie damals die Leute in Gibea. Aber Gott sieht nicht über ihre Schuld hinweg. Er wird die Menschen für ihre Sünden bestrafen. (Jes 31,6; Hos 7,2; Hos 8,13)10»O Israel, als ich dich fand, war es mir, als fände ich frische Trauben in der Wüste! Als ich deine Vorfahren sah, war es, als sähe ich die ersten reifen Feigen des Jahres! Doch dann liefen sie dem Baal-Peor nach und brachten sich mit ihrem abscheulichen Götzenkult in Schande. Bald schon wurden sie genauso Ekel erregend wie der Gott, den sie anbeteten. (4Mo 25,1; Jer 24,2)11Die Herrlichkeit Israels wird davonfliegen wie ein Vogel: Es sollen keine Kinder mehr geboren werden! Im Mutterleib sollen sie sterben oder schon gar nicht erst empfangen werden! (Hos 4,7)12Selbst wenn sie Söhne großziehen, werde ich sie kinderlos machen. Es soll keiner überleben. Dann soll es auch ihnen furchtbar schlecht gehen, weil ich mich von ihnen abwenden werde. (Hos 7,13)13Israel habe ich mir doch ausgesucht, dass es wie eine Palme auf einer fruchtbaren Wiese würde! Dennoch muss es jetzt zusehen, wie seine eigenen Kinder zum Schlachthof hinausziehen.«14O HERR, was soll ich für dein Volk erbitten? Gib ihm unfruchtbare Mutterleiber und Brüste, die keine Milch geben!15Der HERR spricht: »Ihre Bosheit wurde schon damals in Gilgal deutlich; dort fing ich an, sie zu hassen. Wegen ihrer vielen bösen Taten vertreibe ich sie aus meinem Land. Ich will sie auch nicht mehr lieben, denn ihre Anführer sind Aufrührer. (Jes 1,23; Hos 7,2; Hos 12,3; Am 4,4; Am 5,5)16Das Volk Israel ist geschlagen. Seine Wurzeln sind vertrocknet; es trägt keine Frucht mehr. Und wenn seine Frauen gebären, töte ich die geliebten Kinder.« (Hes 24,21)17Mein Gott verwirft das Volk Israel, weil es nicht auf ihn hört. Deshalb werden sie zu Flüchtlingen unter allen Völkern werden.