1Und Hiob setzte seine Rede fort: 2»Ich schwöre beim lebendigen Gott, der mir mein Recht genommen hat, beim Allmächtigen, der mich mit Kummer erfüllt hat: (Hi 9,18; Hi 16,11)3Solange ich lebe, solange noch der Atem Gottes in mir ist,4sollen keine unrechten Worte über meine Lippen kommen und will ich nichts Unwahres sagen. (Hi 6,28; Hi 33,3)5Ich werde euch ganz bestimmt nicht recht geben. Bis zu meinem Tod werde ich nicht davon abweichen, dass ich schuldlos bin.6Ich halte an meiner Gerechtigkeit fest und lasse sie nicht los. Ich habe mir nichts vorzuwerfen.[1] (Hi 2,3; Hi 13,18)7Meinem Feind wünsche ich das gleiche Schicksal wie dem Gottlosen, und wer sich gegen mich stellt, soll enden wie der Übeltäter.8Denn welche Hoffnung hat der Gottlose, wenn Gott sein Leben beendet und seine Seele von ihm fordert? (Hi 8,13; Hi 11,20)9Wird Gott sein Flehen erhören, wenn das Unglück über ihn hereinbricht? (Spr 1,27; Jes 1,15)10Oder kann er sich über den Allmächtigen freuen und jederzeit zu Gott rufen?11Ich will euch von der Macht Gottes erzählen. Ich will nicht verschweigen, was der Allmächtige tut.12Dabei habt ihr es doch alle selbst gesehen! Warum stellt ihr dann solche nutzlosen Überlegungen an?13So wird Gott mit dem brutalen Menschen verfahren, das ist das Erbe, das der Allmächtige dem Tyrannen zuteilt: (Hi 15,20; Hi 20,29)14Wenn er viele Söhne hat, kommen sie durch das Schwert um. Nie haben seine Nachkommen genug Brot zu essen. (Hi 20,18)15Die Überlebenden bringt der Tod ins Grab, und nicht einmal ihre Witwen werden sie betrauern. (Ps 78,64)16Der Gottlose häuft vielleicht Silber an wie Staub und sammelt Stapel von Kleidern,17doch mehr als zusammenraffen kann er nicht. Seine Kleider wird der Gerechte tragen und sein Silber wird der Unschuldige verbrauchen.18Das Haus, das er baut, ist zerbrechlich wie Spinnengewebe[2], wacklig wie eine Schutzhütte aus Zweigen. (Hi 8,15)19Reich geht er zu Bett und hat noch alles, was ihm gehört. Doch wenn er aufwacht, ist nichts mehr da. (Hi 7,8)20Der Schrecken überfällt ihn wie eine Flutwelle und in der Nacht ergreift ihn ein Wirbelsturm. (Hi 15,21; Hi 20,8)21Der Ostwind hebt ihn hoch und trägt ihn davon, er fegt ihn weg von seinem Wohnort. (Hi 7,10; Hi 18,18; Hi 20,8; Hi 21,18)22Erbarmungslos stürzt sich Gott auf ihn[3], während er verzweifelt versucht, zu entkommen. (Jer 13,14; Hes 5,11; Hes 24,14)23Doch die Menschen klatschen seinetwegen spöttisch in die Hände und pfeifen ihn an seinem Wohnort aus.