1Da antwortete Elifas aus Teman: 2»Kann ein Mensch Gott von Nutzen sein? Nein, der Kluge nützt nur sich selbst! (Hi 35,7; Lk 17,10)3Hat der Allmächtige etwas davon, wenn du dich an seine Gesetze hältst, oder bringt es ihm Gewinn, wenn du ein rechtschaffenes Leben führst?4Meinst du vielleicht, er bestraft und richtet dich für deine Gottesfurcht?5Ist der Grund dafür nicht eher in deiner schlimmen Bosheit und dem großen Ausmaß deiner Sünde zu finden?6Bestimmt hast du einem Bruder aus deinem Volk ganz ohne Grund ein Pfand abgenommen und einen Halbnackten gezwungen, seine letzten Kleider auszuziehen und herzugeben. (2Mo 22,25; 5Mo 24,6; Hes 18,16)7Oder du hast einem Durstigen einen Schluck Wasser oder einem Hungrigen ein Stück Brot verweigert. (Hi 31,31; Mt 10,42)8Vielleicht glaubst du ja, die Mächtigen könnten das Land für sich beanspruchen und nur die Angesehenen dürften dort wohnen![1] (Hi 9,24; Hi 12,19)9Wahrscheinlich hast du Witwen mit leeren Händen fortgeschickt und Waisenkindern nichts zum Leben gelassen[2]. (Hi 6,27; Hi 24,3)10Das wird der Grund dafür sein, dass du ringsum von Fallstricken umgeben bist. Deshalb überfallen dich plötzlich Angst und Schrecken.11Deshalb ist es so dunkel um dich her geworden, dass du nichts mehr sehen kannst, und deshalb schlägt das Wasser über dir zusammen.12Ist Gott nicht so groß wie der Himmel? Sieh doch nur, wie weit oben die höchsten Sterne stehen!13Und da sagst du: ›Was weiß Gott schon? Sollte er durch die dunklen Wolken hindurch Gericht halten können? (Ps 10,11; Ps 64,6; Ps 94,7; Jes 29,15)14Er ist von dichten Wolken umgeben, also kann er nichts sehen – am weit entfernten Rand des Himmels hält er sich gern auf!‹15Willst du den alten Wegen folgen, die schon viele schlechte Menschen vor dir gegangen sind?16Sie wurden vorzeitig dahingerafft, ein Strom riss den festen Boden unter ihnen fort. (Hi 14,14; Hi 15,32; Mt 7,26)17Denn sie sagten zu Gott: ›Bleib weg von uns!‹ und ›Was kann der Allmächtige uns schon tun?‹ (Hi 21,14)18Dabei war er es, der ihnen so viel Gutes gegeben hatte. – Aber so wie die Gottlosen will ich auf keinen Fall leben. (Hi 12,6; Hi 21,16)19Am Ende werden die Gerechten es hocherfreut sehen, und die Schuldlosen werden spottend sagen: (Ps 58,11; Ps 107,42)20›Tatsächlich! Unsere Feinde wurden vernichtet. Die letzten von ihnen wurden vom Feuer verschlungen.‹ (Hi 15,30)21Nun mach Gott zu deinem Freund und schließe Frieden mit ihm. Dadurch wird das Gute wieder in dein Leben kommen.22Nimm doch an, was er dir sagt, und lass dir seine Worte zu Herzen gehen. (Hi 6,10; Hi 23,12; Spr 2,6)23Wenn du zum Allmächtigen zurückkehrst und die Sünde aus deinem Haus entfernst, wird er dich wieder aufbauen. (Hi 8,5; Hi 11,14; Jes 19,22; Zef 1,3)24Wirf dein Geld vor dir auf den Boden und das Gold aus Ophir zu den Steinen ins Flussbett, (Hi 31,24)25dann wird der Allmächtige selbst dein Schatz sein[3].26Dann wirst du dich über den Allmächtigen freuen und zu Gott aufsehen. (Ps 37,4)27Du wirst zu ihm beten und er wird dich erhören, und du wirst halten, was du ihm versprochen hast. (Jes 58,9)28Wenn du dir etwas vornimmst, wird es gelingen und über deinen Wegen wird ein Licht aufleuchten.29Mag es für dich auch abwärts gehen, wirst du trotzdem zuversichtlich sein, denn wer seine Augen in Demut senkt, den rettet Gott. (Mt 23,12; 1Petr 5,5)30Er rettet auch die, die nicht unschuldig sind, weil du mit reinen Händen für sie eintrittst.«