1In Cäsarea lebte ein römischer Hauptmann mit Namen Kornelius, der Befehlshaber der »Italischen Einheit«. (Apg 8,40; Apg 27,1)2Er war ein gottesfürchtiger Mann, der mit allen in seinem Haus den Gott Israels achtete. Kornelius unterstützte die Bedürftigen und betete regelmäßig zu Gott.3Eines Tages – es war gegen drei Uhr – hatte er eine Vision: Ein Engel Gottes kam auf ihn zu und sagte: »Kornelius!« (Apg 3,1)4Kornelius sah ihn an und erschrak. »Was ist, Herr?« Der Engel sprach zu ihm: »Deine Gebete und Geschenke für die Armen sind Gott nicht verborgen geblieben! (2Chr 7,15; Offb 8,4)5Schick ein paar Männer nach Joppe, zu einem Mann mit Namen Simon Petrus. Bitte ihn, zu dir zu kommen.6Er wohnt als Gast bei dem Gerber Simon, der ein Haus am Meer hat.« (Apg 9,43)7Sobald der Engel fort war, rief Kornelius zwei seiner Diener und einen gottesfürchtigen Soldaten aus seiner Leibgarde zu sich.8Er sagte ihnen, was geschehen war, und schickte sie nach Joppe.
Petrus besucht Kornelius
9Am nächsten Tag – die Boten des Kornelius waren bereits vor der Stadt – stieg Petrus auf das Dach des Hauses, um zu beten. Es war kurz vor Mittag, (Apg 11,5)10und er hatte großen Hunger. Doch während das Essen zubereitet wurde, hatte er eine Vision.11Er sah den Himmel offen stehen, und etwas wie ein großes Tuch wurde an den vier Zipfeln zur Erde heruntergelassen. (Hes 1,1; Mt 3,16; Apg 7,56)12In diesem Tuch befanden sich verschiedene vierfüßige Tiere sowie Schlangen und Vögel.13Er hörte eine Stimme, die sprach zu ihm: »Petrus, steh auf. Schlachte sie und iss davon.«14»Niemals, Herr«, erklärte Petrus. »In meinem ganzen Leben habe ich noch nie etwas gegessen, das uns nach unserem jüdischen Gesetz verboten ist[1].« (3Mo 11,1; Hes 4,14)15Da sprach die Stimme zum zweiten Mal: »Wenn Gott sagt, dass etwas rein ist, dann sag du nicht, dass es unrein ist.« (Mt 15,11; Röm 14,14; 1Kor 10,25; 1Tim 4,3; Tit 1,15)16Diese Vision wiederholte sich dreimal, und sofort danach wurde das Tuch wieder in den Himmel hinaufgezogen.17Petrus war ratlos, was dies zu bedeuten hatte. In diesem Augenblick fanden die Männer, die Kornelius geschickt hatte, das Haus des Simon. Sie standen draußen vor dem Tor18und erkundigten sich, ob dies das Haus sei, in dem Simon Petrus als Gast wohne.19Gleichzeitig sprach der Heilige Geist zu Petrus, während dieser noch über die Vision nachdachte: »Drei Männer sind gekommen, die dich suchen. (Apg 11,12; Apg 13,2)20Steig hinunter und geh ohne Bedenken mit ihnen, denn ich habe sie gesandt.« (Apg 15,7)21Da stieg Petrus hinunter und sagte: »Ich bin der Mann, den ihr sucht. Warum seid ihr gekommen?«22Sie antworteten: »Kornelius, ein römischer Hauptmann, hat uns geschickt. Er ist ein gottesfürchtiger Mann, der den Gott Israels achtet und bei den Juden hoch angesehen ist. Ein heiliger Engel gab ihm Anweisung, dich holen zu lassen, damit du in sein Haus kommst und er hören kann, was du zu sagen hast.« (Apg 10,2)23Petrus lud die Männer ein, bei ihm zu übernachten. Am nächsten Morgen machte er sich mit ihnen auf den Weg, begleitet von einigen Gläubigen[2] aus Joppe. (Apg 10,45; Apg 11,12)24Am folgenden Tag trafen sie in Cäsarea ein. Kornelius erwartete sie schon. Er hatte seine Verwandten und engsten Freunde eingeladen, damit sie Petrus kennenlernen konnten. (Apg 8,40)25Als Petrus sein Haus betrat, fiel Kornelius ehrfürchtig vor ihm auf die Knie. (Apg 14,13; Offb 19,10; Offb 22,9)26Aber Petrus richtete ihn auf und sagte: »Steh auf! Ich bin ein Mensch wie du!«27Und sie sprachen miteinander, während sie hineingingen. Drinnen fand Petrus eine große Menge versammelt.28Er erklärte ihnen: »Ihr wisst, dass es mir nach jüdischem Gesetz verboten ist, mit einem Angehörigen eines fremden Volkes zusammenzukommen oder ein nichtjüdisches Haus wie dieses zu betreten. Aber Gott hat mir gezeigt, dass ich niemanden für unrein halten darf. (Joh 4,9; Apg 11,3; Apg 15,9)29Deshalb bin ich sofort, als ihr mich holen ließt, mitgekommen. Nun sagt mir aber, warum ihr nach mir geschickt habt.«30Kornelius antwortete: »Vor vier Tagen betete ich zur gleichen Zeit wie jetzt, gegen drei Uhr nachmittags, in meinem Haus. Plötzlich stand ein Mann in einem strahlend weißen Gewand vor mir. (Apg 10,1)31Er sagte: ›Kornelius, deine Gebete sind erhört worden, und deine Geschenke an die Armen sind Gott nicht verborgen geblieben!32Schick ein paar Männer nach Joppe und bitte Simon Petrus zu kommen. Er wohnt als Gast bei Simon, dem Gerber, in einem Haus am Meer.‹33Da schickte ich sofort nach dir, und es ist gut, dass du gekommen bist. Jetzt sind wir hier und warten in Gottes Gegenwart, um die Botschaft zu hören, die der Herr dir gegeben hat.«
Kornelius hört die Botschaft Gottes
34Da erwiderte Petrus: »Jetzt weiß ich, dass es wahr ist: Gott macht keine Unterschiede zwischen den Menschen. (5Mo 10,17; Röm 2,11; Kol 3,25)35In jedem Volk nimmt er jene an, die ihn achten und tun, was gerecht ist. (Apg 15,9)36Ihr habt Gottes Botschaft für das Volk Israel gehört: von dem Frieden durch Jesus Christus, der Herr über alle ist. (Röm 5,1; Eph 2,17)37Ihr wisst, was überall in Judäa geschah, angefangen in Galiläa, nachdem Johannes der Täufer zu predigen begann.38Und ihr wisst auch, dass Gott Jesus von Nazareth mit dem Heiligen Geist und mit Kraft gesalbt hat. Er zog umher, tat Gutes und heilte alle, die vom Teufel bedrängt waren, denn Gott war mit ihm. (Lk 4,18)39Wir Apostel können bezeugen, was er in ganz Israel und in Jerusalem getan hat. Sie haben ihn umgebracht, indem sie ihn kreuzigten, (Lk 24,48)40aber Gott hat ihn drei Tage später wieder auferweckt. Danach ließ er ihn (Joh 21,12)41nicht vor dem Volk, sondern nur vor uns erscheinen, die Gott zuvor als seine Zeugen erwählt hatte. Wir waren es, die mit ihm aßen und tranken, nachdem er von den Toten auferstanden war.42Und er befahl uns, überall zu predigen und zu bezeugen, dass Jesus von Gott zum Richter über alle Menschen – Lebende und Tote – bestimmt ist. (Mt 28,19; 2Kor 5,10)43Er ist es, den die Propheten vorausgesagt haben und von dem sie sagten, dass allen, die an ihn glauben, durch seinen Namen die Sünden vergeben werden.« (Jes 53,11; Jer 31,34)
Die Nichtjuden empfangen den Heiligen Geist
44Noch während Petrus sprach, kam der Heilige Geist über alle, die seine Botschaft hörten. (Apg 11,15; Apg 15,8)45Die jüdischen Gläubigen, die mit Petrus gekommen waren, staunten, dass Gott auch Nichtjuden den Heiligen Geist schenkte,46denn sie hörten sie in anderen Sprachen reden und Gott loben. Da fragte Petrus: (Mk 16,17; Apg 2,4; Apg 19,6)47»Wer könnte jetzt noch etwas dagegen einwenden, dass sie getauft werden, nun, da sie den Heiligen Geist empfangen haben, genau wie wir!« (Apg 8,36; Apg 11,17)48Und er gab Anweisung, sie im Namen von Jesus Christus zu taufen. Anschließend baten sie Petrus, noch einige Tage bei ihnen zu bleiben. (Apg 2,38; Apg 19,5)