1Hört, ihr Israeliten! Ihr seid heute im Begriff den Jordan zu überqueren, um Völker zu vertreiben, die größer und mächtiger sind als ihr. Sie leben in großen Städten mit Mauern, die bis in den Himmel reichen. (5Mo 11,23)2Sie sind hoch gewachsen und stark – Nachkommen der Anakiter[1]. Ihr wisst, dass über sie gesagt wird: ›Wer kann gegen die Anakiter bestehen?‹3Doch ihr werdet es erleben: Der HERR, euer Gott, wird vor euch herziehen wie ein verzehrendes Feuer und sie vernichten. Er wird sie in eure Hand geben, sodass ihr sie schnell vertreiben und vernichten könnt, wie der HERR es euch versprochen hat. (5Mo 4,24; Hebr 12,29)4Wenn der HERR, euer Gott, sie vor euch vertrieben hat, dann sagt nicht zu euch selbst: ›Weil wir so rechtschaffen sind, hat der HERR uns in dieses Land gebracht, damit wir es erobern.‹ Nein, er vertreibt diese Völker aufgrund ihrer Verkommenheit vor euch. (3Mo 18,23; 5Mo 7,24; 5Mo 12,31; 5Mo 18,9)5Er lässt euch ihr Land nicht erobern, weil ihr so rechtschaffen und aufrichtig seid. Der HERR, euer Gott, wird diese Völker aufgrund ihrer Verkommenheit vor euch vertreiben und um den Eid zu erfüllen, den er euren Vätern Abraham, Isaak und Jakob geleistet hat.6Seht es doch ein: Der HERR, euer Gott, gibt euch dieses gute Land nicht, weil ihr gerecht seid. Denn ihr seid ein eigensinniges Volk. (5Mo 9,13; 5Mo 10,16; 5Mo 31,27)
Das goldene Kalb
7Denkt daran und vergesst nicht, wie oft ihr in der Wüste den Zorn des HERRN, eures Gottes, herausgefordert habt. Von dem Tag an, als ihr Ägypten verlassen habt, bis heute habt ihr euch immer wieder gegen ihn aufgelehnt. (2Mo 14,11; 4Mo 14,20)8Und als ihr ihn am Sinai[2] gereizt habt, war er so zornig auf euch, dass er euch vernichten wollte. (2Mo 32,7; Ps 106,19)9Damals war ich auf den Berg gestiegen, um die Steintafeln mit den Bestimmungen des Bundes zu erhalten, den der HERR mit euch geschlossen hatte. Ich war 40 Tage und 40 Nächte auf dem Berg, ohne etwas zu essen oder zu trinken. (2Mo 24,18; 5Mo 9,18)10Der HERR gab mir die beiden Steintafeln, die Gott eigenhändig beschrieben hatte. Darauf standen all die Worte, die er auf dem Berg aus dem Feuer zu euch gesprochen hatte, als ihr unten versammelt wart.11Am Ende der 40 Tage und Nächte gab mir der HERR die beiden steinernen Bundestafeln12und befahl mir: ›Steh auf! Steig sofort hinunter, denn dein Volk, das du aus Ägypten geführt hast, handelt böse. Wie schnell haben sie den Weg verlassen, den ich ihnen gewiesen habe, und sich ein Götzenbild angefertigt.‹ (2Mo 32,7)13Und der HERR sprach zu mir: ›Ich habe dieses Volk beobachtet: Es ist eigensinnig. (2Mo 32,9)14Lass es mich vernichten und seinen Namen unter dem Himmel auslöschen. Dann will ich aus deinen Nachkommen ein größeres und mächtigeres Volk machen, als sie es sind.‹15Ich wandte mich um und stieg von dem Berg hinunter, der in Flammen stand. Die beiden Bundestafeln hielt ich in meinen Händen. (2Mo 32,15)16Da sah ich, dass ihr gegen den HERRN, euren Gott, gesündigt hattet: Ihr hattet euch ein Götzenbild in Form eines Kalbes angefertigt. Wie schnell hattet ihr den Weg verlassen, den der HERR, euer Gott, euch gewiesen hatte! (2Mo 32,19)17Deshalb nahm ich die beiden Tafeln, schleuderte sie auf den Boden und zerschmetterte sie vor euren Augen.18Dann warf ich mich vor dem HERRN nieder und lag 40 Tage und Nächte vor ihm. In dieser Zeit aß und trank ich nichts. Denn ihr hattet gesündigt und den Zorn des HERRN herausgefordert, indem ihr tatet, was er hasst. (2Mo 34,8; 5Mo 9,9; 5Mo 10,10)19Ich stand große Angst aus, weil der HERR so zornig auf euch war, dass er euch töten wollte. Doch auch diesmal erhörte er mich. (2Mo 32,10; Hebr 12,21)20Auch auf Aaron war der HERR sehr zornig und wollte ihn töten. Damals betete ich auch für Aaron.21Ich nahm den Gegenstand eurer Sünde, das Kalb, das ihr gemacht hattet, verbrannte es im Feuer und zerstampfte die Asche zu feinem Staub. Diesen Staub streute ich in den Bach, der vom Berg herabfließt. (2Mo 32,20)22Auch in Tabera, Massa und Kibrot-Taawa[3] habt ihr den Zorn des HERRN herausgefordert. (2Mo 17,7; 4Mo 11,3)23In Kadesch-Barnea[4] schickte der HERR euch mit folgendem Auftrag los: ›Geht und nehmt das Land ein, das ich euch gegeben habe.‹ Doch ihr habt euch dem Befehl des HERRN, eures Gottes, widersetzt. Ihr habt ihm nicht vertraut und wart ihm nicht gehorsam.24Seit ich euch kenne, lehnt ihr euch gegen den HERRN auf. (2Mo 32,9; 5Mo 9,7; 5Mo 31,27)25Deshalb lag ich 40 Tage und Nächte lang vor dem HERRN auf dem Boden, weil er angekündigt hatte, euch zu vernichten. (5Mo 9,18)26Ich flehte ihn an: ›O allmächtiger HERR, vernichte doch nicht dein eigenes Volk! Du hast sie durch deine große Macht und mit starker Hand aus Ägypten befreit. (2Mo 32,11)27Denk an deine Diener Abraham, Isaak und Jakob und hab Nachsicht mit der Sturheit, der Gottlosigkeit und der Sünde dieser Menschen. (2Mo 32,9)28Sonst wird man in dem Land, aus dem du uns geführt hast, sagen: Der HERR konnte sie nicht in das Land bringen, das er ihnen versprochen hat. Oder er hat sie gehasst und sie deshalb aus Ägypten geführt, um sie in der Wüste zu töten.29Dabei ist es doch dein Volk und dein besonderes Eigentum, das du durch deine große Macht und mit starker Hand aus Ägypten geführt hast.‹ (5Mo 4,34)