1König Nahasch von Ammon führte sein Heer gegen Jabesch in der Gegend von Gilead. Die Einwohner von Jabesch sagten zu ihm: »Schließ ein Bündnis mit uns und wir werden deine Knechte sein.« (Ri 11,4; Ri 21,8; 1Sam 12,12; 1Sam 31,11)2»Gut«, sagte der Ammoniter Nahasch, »ich werde mich mit euch verbünden, aber nur unter einer Bedingung. Ich werde jedem Einzelnen von euch das rechte Auge ausstechen als Schande für ganz Israel!« (1Sam 17,26)3»Gib uns sieben Tage, um Boten in alle Gebiete Israels auszuschicken!«, antworteten die Ältesten von Jabesch. »Wenn keiner uns zur Hilfe kommt, nehmen wir deine Bedingung an.«4Als die Boten nach Gibea, in die Heimatstadt Sauls, kamen und den Leuten dort von ihrer schwierigen Lage berichteten, brachen alle in Tränen aus. (1Sam 10,26; 1Sam 30,4)5Saul kam gerade mit seinen Rindern vom Feld heim und fragte: »Was ist los? Warum weinen alle?« Sie erzählten ihm, was die Boten aus Jabesch berichtet hatten. (1Kön 19,19)6Als Saul diese Worte hörte, kam der Geist Gottes über ihn und er wurde sehr zornig. (Ri 3,10; Ri 6,34; 1Sam 10,10)7Er nahm zwei Rinder, schnitt sie in Stücke und befahl den Boten, sie mit folgender Botschaft durch ganz Israel zu tragen: »So wird es den Rindern eines jeden ergehen, der sich weigert, Saul und Samuel in die Schlacht zu folgen!« Da fiel der Schrecken des HERRN auf das Volk und sämtliche Männer strömten auf einmal herbei. (Ri 19,29; Ri 20,1)8Saul musterte bei Besek das Heer und es waren 300.000 Mann aus Israel und 30.000 Mann aus Juda gekommen. (Ri 1,4)9Saul sagte zu den Boten, die gekommen waren: »Richtet den Männern von Jabesch in der Gegend von Gilead aus: ›Morgen um die Mittagszeit werden wir euch retten!‹« Als die Boten diese Botschaft überbrachten, herrschte große Freude in der Stadt!10Die Männer von Jabesch ließen den Ammonitern sagen: »Morgen werden wir zu euch hinauskommen, und ihr könnt mit uns machen, was ihr wollt.« (1Sam 11,3)11Doch als früh am nächsten Morgen Saul eintraf, hatte er das Volk in drei Abteilungen aufgeteilt. Noch vor Anbruch der Morgendämmerung überraschte er die Ammoniter mit einem Angriff und schlug sie bis zum Mittag vernichtend. Die Übriggebliebenen wurden zerstreut, sodass nicht einmal zwei von ihnen zusammenblieben. (Ri 7,16)12Da rief das Volk zu Samuel: »Wo sind die Männer, die sagten, dass Saul nicht über uns herrschen dürfe? Bring sie her, wir wollen sie töten.« (1Sam 10,27; Lk 19,27)13Aber Saul antwortete: »Heute wird niemand getötet, denn heute hat der HERR Israel gerettet!« (2Mo 14,13; 1Sam 19,5; 2Sam 19,23)14Dann sagte Samuel zum Volk: »Kommt, lasst uns nach Gilgal gehen und den König noch einmal bestätigen.« (1Sam 10,1)15Da zogen sie nach Gilgal und krönten Saul vor dem HERRN zum König. Dann brachten sie dem HERRN Friedensopfer und Saul und alle Israeliten waren sehr glücklich.