1Einige Zeit später ließen sich der oberste Mundschenk und der oberste Bäcker etwas zuschulden kommen. (Neh 1,11)2Ihr Herr, der Pharao, wurde sehr zornig auf sie3und ließ sie in das Gefängnis werfen, dem der Oberbefehlshaber der königlichen Leibwache vorstand und in dem auch Josef gefangen war.4Der Oberbefehlshaber der königlichen Leibwache gab Josef den Auftrag, sich um sie zu kümmern. (1Mo 37,36; 1Mo 39,4)5Eines Nachts hatten der Mundschenk und der Bäcker einen Traum, und beide Träume hatten eine besondere Bedeutung. (1Mo 20,3; 1Mo 41,11)6Am nächsten Morgen fiel Josef der niedergeschlagene Gesichtsausdruck der beiden auf.7»Warum seid ihr heute so niedergeschlagen?«, fragte er.8Sie antworteten: »Wir hatten beide letzte Nacht einen Traum, aber es gibt niemanden hier, der uns sagen könnte, was unsere Träume bedeuten.« »Nur Gott kann Träume deuten«, entgegnete Josef. »Erzählt mir, was ihr geträumt habt.« (1Mo 41,15; Dan 2,27)9Der oberste Mundschenk erzählte seinen Traum zuerst. »In meinem Traum«, begann er, »sah ich einen Weinstock.10Er hatte drei Ranken, die zu knospen und zu blühen begannen, und schon bald hing der ganze Stock voller reifer Trauben.11In meiner Hand hielt ich den Weinbecher des Pharaos. Ich nahm die Trauben und presste den Saft hinein. Dann reichte ich den Becher dem Pharao.«12»Ich sage dir, was der Traum bedeutet«, entgegnete Josef. »Die drei Ranken bedeuten drei Tage. (1Mo 41,12)13Innerhalb von drei Tagen wird der Pharao dich aus dem Gefängnis holen lassen und dich wieder in deine Stellung als obersten Mundschenk einsetzen. (1Mo 40,19)14Denk an mich, wenn es dir wieder gut geht! Erzähl dem Pharao von mir und bitte ihn, mich hier herauszuholen. (1Sam 20,14)15Denn ich wurde aus meiner Heimat, dem Land der Hebräer, entführt. Und jetzt sitze ich hier im Gefängnis, obwohl ich nichts Unrechtes getan habe.« (1Mo 37,26; 1Mo 39,20)16Als der oberste Bäcker sah, dass der Traum des Mundschenks eine so gute Bedeutung hatte, erzählte auch er Josef seinen Traum. »In meinem Traum«, sagte er, »trug ich drei Körbe mit Gebäck auf dem Kopf.17Im obersten Korb waren alle möglichen Backwaren für den Pharao. Da kamen Vögel und fraßen den Korb leer.«18»Ich sage dir, was das bedeutet«, meinte Josef. »Die drei Körbe bedeuten drei Tage. (1Mo 40,12)19In drei Tagen wird der Pharao dich aus dem Gefängnis holen und dich hängen lassen. Dann werden Vögel kommen und dein Fleisch fressen.« (5Mo 21,22)20Drei Tage später hatte der Pharao Geburtstag. Er gab ein Festmahl für seinen ganzen Hofstaat und ließ den obersten Mundschenk und den obersten Bäcker aus dem Gefängnis holen. (2Kön 25,27; Jer 52,31)21Den obersten Mundschenk setzte er wieder in sein früheres Amt ein.22Den Bäcker jedoch ließ er aufhängen, ganz so, wie Josef es vorausgesagt hatte. (1Mo 40,19)23Der Mundschenk dachte nicht mehr an Josef, sondern vergaß ihn. (1Mo 40,14)