2.Könige 5

Neues Leben. Die Bibel

1 Der Heerführer Naaman war hoch angesehen bei seinem Herrn, dem König von Aram, denn durch ihn hatte der HERR Aram Erfolg geschenkt. Doch Naaman war zwar ein großer Krieger, aber er litt an Aussatz. (Lk 4,27)2 Nun war eine Schar Aramäer in Israel eingefallen. Sie hatten ein junges Mädchen gefangen genommen, das dann als Dienerin zu Naamans Frau kam. (2Kön 6,23)3 Eines Tages äußerte das Mädchen seiner Herrin gegenüber: »Ich wünschte, mein Herr würde zu dem Propheten in Samaria gehen. Er könnte ihn von seinem Aussatz heilen.«4 Naaman ging und erzählte seinem Herrn: »Das und das hat das Mädchen aus Israel gesagt.«5 Da befahl ihm der König von Aram: »Reise zu dem Propheten. Ich werde einen Brief an den König von Israel schreiben.« Naaman brach auf. Er nahm zehn Talente Silber, 6000 Schekel Gold[1] und zehn Prachtgewänder mit. (1Sam 9,7)6 In dem Brief, den er dem König von Israel gab, stand: »Mit diesem Brief schicke ich dir meinen Diener Naaman. Ich möchte, dass du ihn von seinem Aussatz heilst.«7 Als der König von Israel das las, zerriss er seine Kleider und sagte: »Dieser Mann schickt mir einen Aussätzigen, damit ich ihn heile! Bin ich Gott, dass ich töten und Leben geben kann? Seht und begreift doch, dass er nur nach einem Vorwand sucht, um Streit mit mir anzufangen.« (1Mo 30,2; 1Mo 37,29; 1Kön 20,7)8 Als jedoch Elisa, der Mann Gottes, hörte, dass der König von Israel seine Kleider zerrissen hatte, sandte er ihm eine Nachricht: »Warum hast du deine Kleider zerrissen? Schick Naaman zu mir. Er soll sehen, dass es einen Propheten in Israel gibt.«9 Also zog Naaman mit seinen Pferden und Streitwagen zu Elisas Haus und wartete vor der Tür.10 Elisa ließ ihm durch einen Diener ausrichten: »Geh und wasche dich siebenmal im Jordan. Dann wird deine Haut wieder gesund und du wirst geheilt sein.« (Joh 9,7)11 Da ging Naaman ärgerlich fort. »Ich hatte angenommen, dass er persönlich zu mir kommt!«, sagte er. »Ich hatte erwartet, dass er die Hand über die aussätzige Haut ausstrecken, den Namen des HERRN, seines Gottes, anrufen und mich heilen würde!12 Sind der Abana und der Parpar in Damaskus denn nicht besser als alle Flüsse Israels? Warum kann ich mich nicht in ihnen waschen und geheilt werden?« Und er drehte sich um und ging zornig fort. (Spr 14,17; Spr 19,11)13 Seine Begleiter aber redeten ihm gut zu. »Herr«, sprachen sie zu ihm, »wenn der Prophet etwas Großes von dir verlangt hätte, hättest du es dann nicht getan? Wie viel eher solltest du ihm gehorchen, wenn er dich nur auffordert: ›Bade dich, damit du wieder gesund wirst!‹«14 Also ging Naaman hinab an den Jordan und tauchte sich siebenmal unter, wie der Mann Gottes es ihm befohlen hatte. Da wurde seine Haut so gesund wie die eines kleinen Kindes und er war geheilt. (Hi 33,23; Lk 4,27; Lk 5,13)15 Daraufhin kehrten Naaman und sein ganzes Gefolge zu dem Mann Gottes zurück. Als er vor ihm stand, sagte Naaman: »Ich weiß jetzt, dass es keinen Gott auf der Welt gibt außer in Israel. Bitte, nimm ein Geschenk von deinem Diener an.« (1Sam 17,46)16 Doch Elisa antwortete: »So wahr der HERR lebt, dem ich diene: Ich werde nichts annehmen.« Und obwohl Naaman ihn sehr drängte, nahm er kein einziges Geschenk an. (1Mo 14,22; 2Kön 3,14)17 Da meinte Naaman: »Gut, doch dann erlaube deinem Diener, zwei meiner Maultiere mit Erde zu beladen. Dein Diener wird keinem anderen Gott als dem HERRN jemals wieder Brandopfer oder andere Opfer bringen. (2Mo 20,24)18 Nur eines möge der HERR deinem Diener nachsehen: Wenn mein Herr in den Tempel Rimmons geht, um dort anzubeten, und sich dabei auf meinen Arm stützt, sodass ich mich auch im Tempel Rimmons befinde, möge der HERR deinem Diener verzeihen, wenn ich mich mit ihm verneige.« (2Kön 7,2)19 »Geh in Frieden«, sagte Elisa. Naaman war schon auf dem Heimweg,20 als Gehasi, Elisas Diener, zu sich sagte: »Mein Herr war zu entgegenkommend zu diesem Aramäer, dass er seine Geschenke nicht angenommen hat. So wahr der HERR lebt: Ich laufe ihm nach und lasse mir etwas von ihm geben.« (2Kön 4,11)21 Und er lief hinter ihm her. Als Naaman ihn herankommen sah, stieg er von seinem Streitwagen und ging ihm entgegen. »Ist alles in Ordnung?«, fragte er.22 »Ja«, antwortete Gehasi. »Aber mein Herr schickt mich, dir zu sagen: ›Soeben sind zwei Prophetenschüler aus dem Gebirge Ephraim angekommen. Schenk ihnen doch ein Talent Silber[2] und zwei schöne Gewänder.‹« (2Kön 5,5)23 »Nimm zwei Talente Silber«, drängte Naaman ihn, und er gab ihm zwei Gewänder, tat das Geld in zwei Beutel und schickte zwei seiner Diener mit, die die Geschenke für Gehasi trugen.24 Doch als sie sich dem Berg näherten, nahm Gehasi den Dienern die Geschenke ab und schickte sie zurück. Dann trug er die Sachen ins Haus und versteckte sie.25 Als er zu seinem Herrn kam, fragte Elisa ihn: »Wo bist du gewesen, Gehasi?« »Nirgendwo«, antwortete der.26 Da fragte ihn Elisa: »Weißt du nicht, dass ich im Geiste bei dir war, als Naaman vom Streitwagen stieg und dir entgegenkam? Ist dies die Zeit, Geld oder Gewänder anzunehmen oder Olivenhaine, Weinberge, Schafe, Rinder oder Diener und Dienerinnen? (2Kön 5,16)27 Du wirst für immer an dem Aussatz Naamans leiden und deine Nachkommen auch.« Und als Gehasi den Raum verließ, war er aussätzig; seine Haut war weiß wie Schnee. (2Mo 4,6; 4Mo 12,10)

2.Könige 5

Schlachter 2000

1 Naeman, der Heerführer des Königs von Aram, war ein hoch angesehener Mann vor seinem Herrn und geschätzt; denn durch ihn gab der HERR den Aramäern Sieg. Aber dieser gewaltige, tapfere Mann war aussätzig. (Lk 4,27; Joh 13,7; 1Kor 4,7; 2Kor 12,7)2 Und die Aramäer waren in Streifscharen ausgezogen und hatten ein kleines Mädchen aus dem Land Israel entführt, das nun im Dienst von Naemans Frau war. (2Kön 6,23; 2Kön 13,20; Mt 18,10; 1Kor 1,27)3 Und sie sprach zu ihrer Herrin: Ach, dass mein Herr bei dem Propheten wäre, der in Samaria wohnt; der würde ihn von seinem Aussatz befreien! (4Mo 11,29; Ps 8,3; Jer 29,7; Apg 26,29; 1Tim 6,1)4 Da ging Naeman hinein zu seinem Herrn und sagte es ihm und sprach: So und so hat das Mädchen aus dem Land Israel geredet! (Ps 105,2; Ps 145,5)5 Da sprach der König von Aram: Geh, ziehe hin, und ich will dem König von Israel einen Brief schicken! Da ging er hin und nahm zehn Talente Silber und 6 000 Goldstücke und zehn Festgewänder mit sich. (1Mo 45,22; 1Sam 9,8; Spr 18,16)6 Und er brachte dem König von Israel den Brief; darin stand: »Und nun, wenn dieser Brief zu dir kommt, so siehe: Ich habe meinen Knecht Naeman zu dir gesandt, damit du ihn von seinem Aussatz befreist!« (2Kön 5,5)7 Und es geschah, als der König von Israel den Brief gelesen hatte, zerriss er seine Kleider und sprach: Bin ich denn Gott, sodass ich töten und lebendig machen könnte, dass dieser von mir verlangt, ich solle einen Mann von seinem Aussatz befreien? Da erkennt ihr doch und seht, dass er einen Anlass zum Streit mit mir sucht! (5Mo 32,39; 1Sam 2,6; 1Kön 20,7; Spr 28,1; Jes 37,14)8 Und es geschah, als Elisa, der Mann Gottes, hörte, dass der König von Israel seine Kleider zerrissen habe, da sandte er zum König und ließ ihm sagen: Warum hast du deine Kleider zerrissen? Er soll zu mir kommen, dann wird er erkennen, dass es einen Propheten in Israel gibt! (1Kön 18,36; Est 4,4; Hes 2,5; Mt 14,31; 1Tim 6,11)9 So kam Naeman mit seinen Pferden und mit seinen Wagen und hielt vor der Tür des Hauses Elisas. (2Kön 3,12; 2Kön 6,32; Jes 60,14)10 Da sandte Elisa einen Boten zu ihm und ließ ihm sagen: Geh hin und wasche dich sieben Mal im Jordan, so wird dir dein Fleisch wiederhergestellt, und du wirst rein werden! (2Kön 5,14; Joh 9,7)11 Da wurde Naeman zornig, ging weg und sprach: Siehe, ich dachte, er wird sicher zu mir herauskommen und hinzutreten und den Namen des HERRN, seines Gottes, anrufen, und mit seiner Hand über die Stelle fahren und so den Aussätzigen befreien! (Ps 32,8; Spr 3,5; Spr 3,7; Jes 55,8; Joh 4,47; 1Kor 2,9)12 Sind nicht die Flüsse Abana und Parpar in Damaskus besser als alle Wasser in Israel? Kann ich mich nicht darin waschen und rein werden? Und er wandte sich ab und ging zornig davon. (Mt 18,3)13 Da traten seine Knechte zu ihm, redeten mit ihm und sprachen: Mein Vater, wenn dir der Prophet etwas Großes befohlen hätte, würdest du es nicht tun? Wie viel mehr denn, da er zu dir gesagt hat: Wasche dich, so wirst du rein! (2Kön 2,12; Hi 2,4; 1Kor 1,21)14 Da stieg er hinab und tauchte sich sieben Mal im Jordan unter, nach dem Wort des Mannes Gottes; und sein Fleisch wurde wieder wie das Fleisch eines jungen Knaben, und er wurde rein. (2Kön 5,10; 2Chr 20,20; Hi 33,25; Sach 13,1; Lk 4,27; Joh 13,10; Tit 3,5)15 Und er kehrte wieder zu dem Mann Gottes zurück, er und sein ganzes Gefolge. Und er ging hinein, trat vor ihn und sprach: Siehe, nun weiß ich, dass es keinen Gott auf der ganzen Erde gibt, außer in Israel! Und nun nimm doch ein Geschenk an von deinem Knecht! (5Mo 4,35; 1Kön 17,24; Dan 2,47; Lk 17,15)16 Er aber sprach: So wahr der HERR lebt, vor dessen Angesicht ich stehe, ich nehme nichts! Da nötigte er ihn, es zu nehmen, aber er weigerte sich. (1Mo 14,22; 2Kön 3,14; Dan 5,17; Mt 10,8; Apg 3,12; 1Kor 4,1)17 Da sprach Naeman: Könnte deinem Knecht nicht eine doppelte Maultierlast Erde gegeben werden? Denn dein Knecht will nicht mehr anderen Göttern Brandopfer und Schlachtopfer darbringen, sondern nur dem HERRN. (2Mo 20,24; 1Thess 1,9)18 Nur darin wolle der HERR deinem Knecht vergeben: Wenn mein Herr in das Haus des Rimmon[1] geht, um sich dort niederzubeugen — denn er stützt sich auf meinen Arm, und auch ich beuge mich nieder in dem Haus des Rimmon —, ja, wenn ich mich niederbeuge im Haus des Rimmon, so wolle der HERR deinem Knecht in dieser Sache vergeben! (2Mo 20,5; 2Kön 7,2; 2Kön 7,17; 2Chr 30,18)19 Und [Elisa] antwortete ihm: Geh hin in Frieden! Und er zog eine Wegstrecke von ihm fort. (2Mo 4,18; Mt 6,34; Mk 5,34; Röm 14,1; Phil 1,6)20 Da dachte Gehasi, der Diener Elisas, des Mannes Gottes: Siehe, mein Herr hat Naeman, diesen Aramäer, geschont, indem er nichts von ihm genommen hat, was er mitbrachte; so wahr der HERR lebt, ich will ihm nachlaufen und etwas von ihm nehmen! (2Mo 20,7; 2Mo 20,17; 1Kön 10,8; 2Kön 4,12; 2Kön 4,25; Jes 48,1; Hab 2,9; Mk 7,21; 1Tim 6,9)21 So jagte Gehasi dem Naeman nach. Und als Naeman sah, dass er ihm nachlief, sprang er vom Streitwagen, ihm entgegen, und sprach: Geht es dir gut? (Spr 1,16; Jak 1,15)22 Und er sprach: Ja! Mein Herr hat mich gesandt, um dir zu sagen: Siehe, eben jetzt sind zwei junge Männer von den Prophetensöhnen aus dem Bergland Ephraim zu mir gekommen. Gib ihnen doch ein Talent Silber und zwei Festgewänder! (Spr 6,16; Spr 19,1; Jer 9,3; Jer 9,5)23 Und Naeman sprach: Tu mir den Gefallen und nimm zwei Talente! Und er nötigte ihn und band zwei Talente Silber in zwei Beutel und zwei Festgewänder und gab es zwei seiner Burschen, die trugen es vor ihm her. (1Sam 29,4; 2Kön 2,17; 2Kön 5,16; 1Chr 28,4)24 Und als er auf den Hügel kam, nahm er es von ihrer Hand und legte es in das Haus und ließ die Männer gehen. Und sie gingen. (Jos 7,21; Jes 29,15; Sach 5,3)25 Er aber ging hinein und trat vor seinen Herrn. Da sprach Elisa zu ihm: Woher, Gehasi? Er sprach: Dein Knecht ist weder hierhin noch dorthin gegangen! (1Mo 3,9; 1Mo 4,9; 1Mo 16,8; Hi 34,37; Spr 12,19; Hes 33,31; Mt 23,28; Joh 8,34)26 Er aber sprach zu ihm: Ging mein Herz nicht mit, als der Mann von seinem Wagen umkehrte, dir entgegen? War es auch an der Zeit, Silber zu nehmen und Kleider, oder Ölbäume, Weinberge, Schafe, Rinder, Knechte und Mägde? (2Kön 6,12; Hos 10,12; Hag 1,4; Lk 12,2; 1Kor 7,29; Kol 2,5; 1Petr 4,1)27 So soll nun der Aussatz Naemans an dir haften und an deinem Samen ewiglich! Da ging er von ihm hinaus, aussätzig wie Schnee. (2Mo 20,5; 4Mo 12,10; Ps 101,7; Joh 13,30)