1Verehrter Theophilus, viele haben schon über die Ereignisse geschrieben, die bei uns geschehen sind[1]. (Joh 15,27; Apg 1,21; Hebr 2,3; 2Petr 1,16; 1Joh 1,1)2Dabei haben sie die Berichte der ersten Jünger zugrunde gelegt, die mit eigenen Augen gesehen haben, wie Gott seine Verheißungen erfüllt hat.3Ich habe alle diese Berichte von Anfang an sorgfältig studiert und beschlossen, alles in geordneter Folge für dich aufzuzeichnen. (Apg 1,1)4Auf diese Weise kannst du dich von der Zuverlässigkeit der Lehre überzeugen, in der du unterrichtet wurdest.
Die Geburt von Johannes dem Täufer wird vorausgesagt
5Zu der Zeit, als Herodes König von Judäa war, lebte ein jüdischer Priester namens Zacharias. Er war Priester von der Ordnung des Abija, und auch seine Frau Elisabeth stammte aus dem Priestergeschlecht Aarons. (1Chr 24,10; 2Chr 31,2; Mt 2,1)6Zacharias und seine Frau führten ein gottesfürchtiges Leben und befolgten alle Gebote und Vorschriften des Herrn.7Sie hatten keine Kinder, weil Elisabeth unfruchtbar war, und jetzt waren sie beide schon sehr alt.8Eines Tages, als Zacharias seinen Dienst im Tempel verrichtete, weil in dieser Woche seine Ordnung an der Reihe war, (1Chr 24,19; 2Chr 8,14)9wurde er nach priesterlichem Brauch durch das Los dazu ausgewählt, das Heiligtum zu betreten, um das Rauchopfer darzubringen. (2Mo 30,7)10Währenddessen stand draußen eine große Menschenmenge und betete.11Als Zacharias im Heiligtum war, erschien ihm ein Engel des Herrn. Dieser stand rechts neben dem Altar für das Rauchopfer.12Zacharias erschrak bis ins Herz,13doch der Engel sagte: »Hab keine Angst, Zacharias! Gott hat dein Gebet erhört. Deine Frau Elisabeth wird dir einen Sohn schenken, und du sollst ihn Johannes nennen.14Du wirst überglücklich sein bei seiner Geburt, und viele Menschen werden sich mit dir freuen,15denn er wird in den Augen des Herrn groß sein. Er wird keinen Wein oder andere berauschenden Getränke anrühren und schon vor seiner Geburt[2] mit dem Heiligen Geist erfüllt werden. (4Mo 6,3; Ri 13,4; Jer 1,5; Mt 11,11)16Und er wird viele Israeliten dazu bringen, sich wieder dem Herrn, ihrem Gott, zuzuwenden. (Mal 3,23)17Er wird ein Mann mit dem Geist und der Kraft des Propheten Elia sein, der dem Herrn vorausgeht und das Volk auf seine Ankunft vorbereitet. Er wird die Herzen der Väter ihren Kindern zuwenden und die Ungehorsamen dazu bewegen, sich der göttlichen Weisheit zu öffnen.[3]« (Mt 17,11)18Zacharias fragte den Engel: »Wie kann ich sicher sein, dass das wirklich geschehen wird? Ich bin jetzt ein alter Mann, und auch meine Frau ist schon in fortgeschrittenem Alter.« (1Mo 18,11)19Da sagte der Engel: »Ich bin Gabriel. Ich habe meinen Platz in der Gegenwart Gottes. Er hat mich mit dieser frohen Botschaft zu dir gesandt! (Dan 8,16; Dan 9,21)20Weil du meinen Worten nicht geglaubt hast, wirst du nicht mehr sprechen können, bis das Kind geboren ist. Denn meine Worte werden sich erfüllen, wenn die Zeit gekommen ist.« (Hes 3,26)21Mittlerweile warteten die Menschen draußen auf Zacharias und wunderten sich, wo er so lang blieb.22Als er endlich heraustrat, konnte er nicht zu ihnen sprechen. An seinen Gesten erkannten sie jedoch, dass er im Heiligtum des Tempels eine Vision gehabt hatte.23Er blieb im Tempel, bis die Zeit seines Dienstes vorüber war, und ging dann nach Hause.24Kurze Zeit später wurde seine Frau Elisabeth schwanger. Sie zog sich fünf Monate lang zurück.25»Wie gütig doch der Herr ist!«, rief sie. »Er hat mich von der Schande der Kinderlosigkeit befreit!« (1Mo 30,23; Jes 4,1)
Die Geburt von Jesus wird vorausgesagt
26Als Elisabeth im sechsten Monat schwanger war, sandte Gott den Engel Gabriel nach Nazareth, in eine Stadt in Galiläa, (Mt 2,23)27zu einem Mädchen, das noch Jungfrau war. Sie hieß Maria und war mit einem Mann namens Josef verlobt, einem Nachfahren von David. (Mt 1,16; Lk 2,5)28Gabriel erschien ihr und sagte: »Sei gegrüßt! Du bist beschenkt mit großer Gnade! Der Herr ist mit dir![4]«29Erschrocken überlegte Maria, was der Engel damit wohl meinte.30Da erklärte er ihr: »Hab keine Angst, Maria, denn du hast Gnade bei Gott gefunden.31Du wirst schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen, den du Jesus nennen sollst. (Jes 7,14; Mt 1,21)32Er wird groß sein und Sohn des Allerhöchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihn auf den Thron seines Vaters David setzen. (Jes 9,5; Jes 16,5; Jer 23,5; Phil 2,10; 1Tim 6,15)33Er wird für immer über Israel[5] herrschen, und sein Reich wird niemals untergehen!« (Ps 89,4; Jes 9,6; Jer 33,17; Dan 2,44; Dan 7,14; Hebr 1,8)34Maria fragte den Engel: »Aber wie kann ich ein Kind bekommen? Ich bin noch Jungfrau.«35Der Engel antwortete: »Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Macht des Allerhöchsten wird dich überschatten. Deshalb wird das Kind, das du gebären wirst, heilig und Sohn Gottes genannt werden. (Mt 1,20; Mk 1,1; Joh 1,34; Joh 20,31; Röm 1,4)36Sieh doch: Deine Verwandte Elisabeth ist in ihrem hohen Alter noch schwanger geworden! Die Leute haben immer gesagt, sie sei unfruchtbar, und nun ist sie bereits im sechsten Monat.37Denn bei Gott ist nichts unmöglich.«38Maria antwortete: »Ich bin die Dienerin des Herrn und beuge mich seinem Willen. Möge alles, was du gesagt hast, wahr werden und mir geschehen.« Darauf verließ der Engel sie.
Maria besucht Elisabeth
39Einige Tage später beeilte sich Maria, ins Bergland von Judäa zu kommen, in die Stadt,40in der Zacharias lebte. Als sie das Haus betrat und Elisabeth begrüßte,41hüpfte Elisabeths Kind im Bauch seiner Mutter, und Elisabeth wurde vom Heiligen Geist erfüllt. (1Mo 25,22; Lk 1,15)42Sie rief Maria laut entgegen: »Du bist von Gott gesegnet vor allen anderen Frauen, und gesegnet ist auch dein Kind. (Ri 5,24)43Welche Ehre, dass die Mutter meines Herrn mich besucht! (Lk 2,11)44Als du das Haus betreten und mich begrüßt hast, hüpfte mein Kind beim Klang deiner Stimme vor Freude!45Gesegnet bist du, weil du geglaubt hast, dass der Herr tun wird, was er gesagt hat.«
Marias Loblied
46Maria erwiderte: »Gelobt sei der Herr! (1Sam 2,1; Ps 34,3)47Wie freue ich mich an Gott, meinem Retter! (1Tim 1,1; 1Tim 2,3; Tit 1,3; Tit 2,10; Tit 3,4)48Er hat seiner unbedeutenden Magd Beachtung geschenkt, darum werden mich die Menschen in alle Ewigkeit glücklich preisen. (1Sam 1,11)49Denn er, der Mächtige, ist heilig, und er hat Großes für mich getan. (Ps 111,9)50Seine Barmherzigkeit gilt von Generation zu Generation allen, die ihn ehren. (Ps 103,13)51Sein mächtiger Arm vollbringt Wunder! Wie er die Stolzen und Hochmütigen zerstreut! (2Sam 22,28; Ps 89,11)52Er hat Fürsten vom Thron gestürzt und niedrig Stehende erhöht. (Hi 5,12; Hi 12,19)53Die Hungrigen hat er mit Gutem gesättigt und die Reichen mit leeren Händen fortgeschickt. (1Sam 2,5; Ps 107,9)54Und nun hat er seinem Diener Israel geholfen! Er hat seine Verheißung nicht vergessen, barmherzig zu sein, (Ps 98,3; Jes 41,8)55wie er es unseren Vorfahren verheißen hat, Abraham und seinen Kindern – für immer.« (1Mo 17,7; 1Mo 22,17)56Etwa drei Monate blieb Maria bei Elisabeth und kehrte dann nach Hause zurück.
Johannes der Täufer wird geboren
57Als für Elisabeth die Zeit der Geburt kam, brachte sie einen Jungen zur Welt.58Schon bald hörten die Nachbarn und Freunde von der großen Barmherzigkeit, die der Herr ihr erwiesen hatte, und alle freuten sich von Herzen mit ihr.59Als das Kind acht Tage alt war, kamen die Verwandten und Freunde zur Beschneidungszeremonie. Sie wollten den Jungen nach seinem Vater Zacharias nennen. (1Mo 17,12; 3Mo 12,3; Lk 2,21; Phil 3,5)60Aber Elisabeth sagte: »Nein! Sein Name lautet Johannes!«61»Was?«, riefen sie aus. »In deiner ganzen Familie gibt es niemand, der diesen Namen trägt.«62Und sie wandten sich an den Vater des Kindes und befragten ihn mit Gesten.63Er ließ sich eine Schreibtafel bringen und schrieb zur Überraschung aller: »Sein Name ist Johannes!«64Im gleichen Augenblick konnte Zacharias wieder sprechen, und er fing an, Gott zu loben.65Ehrfürchtiges Staunen erfasste die Menschen in der ganzen Gegend. Die Nachricht von diesen Ereignissen verbreitete sich überall im Bergland von Judäa.66Alle, die davon erfuhren, dachten darüber nach und fragten sich: »Was wohl aus diesem Kind werden wird?« Denn es war offensichtlich, dass die Hand des Herrn mit ihm war. (Lk 2,19; Apg 11,21)
Die Prophezeiung des Zacharias
67Sein Vater Zacharias wurde mit dem Heiligen Geist erfüllt und weissagte: (Joe 3,1)68»Gelobt sei der Herr, der Gott Israels, denn er ist zu seinem Volk gekommen und hat es erlöst. (Ps 41,14; Ps 72,18; Ps 106,48; Ps 111,9)69Einen mächtigen Retter aus dem königlichen Geschlecht seines Knechtes David hat er uns gesandt, (1Sam 2,1; Ps 18,3; Ps 132,17; Hes 29,21)70wie er es vor langer Zeit durch seine heiligen Propheten versprochen hat. (Jer 23,5; Apg 3,21; Röm 1,2)71Nun werden wir vor unseren Feinden und vor allen, die uns hassen, gerettet werden. (Ps 106,10)72Er hat unseren Vorfahren Barmherzigkeit erwiesen, indem er seinen heiligen Bund mit ihnen nicht vergisst, (Ps 105,8; Ps 106,45)73den Bund, den er mit unserem Stammvater Abraham schloss. (1Mo 22,16)74Wir wurden vor unseren Feinden gerettet,75damit wir Gott alle Tage unseres Lebens dienen können in Heiligkeit und Gerechtigkeit – ohne Furcht. (Eph 4,24)76Und du, mein Kind, wirst Prophet des Allerhöchsten genannt werden, weil du dem Herrn den Weg ebnen wirst. (Jes 40,3; Mal 3,1)77Du wirst seinem Volk verkünden, wie es Rettung finden kann durch die Vergebung seiner Sünden. (Jer 31,34)78Durch die Güte und Barmherzigkeit Gottes wird nun das Licht des Himmels uns besuchen, (Mal 3,20)79um die zu erleuchten, die in der Dunkelheit und im Schatten des Todes sitzen, und um uns auf den Weg des Friedens zu leiten.«80Johannes wuchs heran und wurde stark im Geist. Später lebte er draußen in der Wildnis, bis die Zeit seines öffentlichen Wirkens in Israel begann. (Lk 2,40)
Lukas 1
Schlachter 2000
Vorrede: Das zuverlässige Zeugnis des Evangeliums
1Nachdem viele es unternommen haben, einen Bericht über die Tatsachen abzufassen, die unter uns völlig erwiesen sind, (Joh 20,31; 1Tim 3,16; 2Petr 1,16)2wie sie uns diejenigen überliefert haben, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes gewesen sind, (Joh 15,27; Apg 6,4; Röm 15,16; Eph 3,7)3so schien es auch mir gut, der ich allem von Anfang an genau nachgegangen bin, es dir der Reihe nach zu beschreiben, vortrefflichster Theophilus, (Apg 1,1)4damit du die Gewissheit der Dinge erkennst, in denen du unterrichtet worden bist. (Joh 20,31)
Die Ankündigung der Geburt Johannes des Täufers
5In den Tagen des Herodes, des Königs von Judäa, lebte ein Priester mit Namen Zacharias, aus der Abteilung Abijas; und seine Frau war von den Töchtern Aarons, und ihr Name war Elisabeth. (1Chr 24,10; Mt 2,1)6Sie waren aber beide gerecht vor Gott und wandelten untadelig in allen Geboten und Rechtsbestimmungen des Herrn. (1Mo 7,1; 1Kön 9,4; 2Kön 18,3; 2Kön 18,6; 2Kön 20,3; Apg 24,16)7Und sie hatten kein Kind, weil Elisabeth unfruchtbar war; und beide waren in fortgeschrittenem Alter. (1Mo 11,30; 1Mo 17,17; 1Sam 1,5)8Es geschah aber, als er seinen Priesterdienst vor Gott verrichtete, zur Zeit, als seine Abteilung an die Reihe kam, (1Chr 24,10; Esr 6,18; Lk 1,5)9da traf ihn nach dem Brauch des Priestertums das Los, dass er in den Tempel des Herrn gehen und räuchern sollte.[1] (2Mo 30,1; 2Mo 30,7; Ps 141,2; Spr 16,33)10Und die ganze Menge des Volkes betete draußen zur Stunde des Räucherns. (Apg 1,14; Offb 8,3)11Da erschien ihm ein Engel des Herrn, der stand zur Rechten des Räucheraltars. (2Mo 40,5; Lk 1,19; Apg 10,3)12Und Zacharias erschrak, als er ihn sah, und Furcht überfiel ihn. (Ri 6,22; Apg 10,4)13Aber der Engel sprach zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias! Denn dein Gebet ist erhört worden, und deine Frau Elisabeth wird dir einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Johannes geben. (Ps 145,19; Dan 10,12; Lk 1,30; Lk 2,10; Apg 10,4; Apg 10,31)14Und er wird dir Freude und Frohlocken bereiten, und viele werden sich über seine Geburt freuen. (Joh 5,35)15Denn er wird groß sein vor dem Herrn; Wein und starkes Getränk wird er nicht trinken, und mit Heiligem Geist wird er erfüllt werden schon von Mutterleib an. (4Mo 6,3; Jer 1,5; Lk 7,28)16Und viele von den Kindern Israels wird er zu dem Herrn, ihrem Gott, zurückführen. (Lk 1,77; Lk 3,3)17Und er wird vor ihm hergehen im Geist und in der Kraft Elias, um die Herzen der Väter umzuwenden zu den Kindern und die Ungehorsamen zur Gesinnung der Gerechten, um dem Herrn ein zugerüstetes Volk zu bereiten. (Mal 3,23; Mt 11,14)18Und Zacharias sprach zu dem Engel: Woran soll ich das erkennen? Denn ich bin ein alter Mann, und meine Frau ist in fortgeschrittenem Alter! (Ri 6,17)19Und der Engel antwortete und sprach zu ihm: Ich bin Gabriel, der vor Gott steht, und bin gesandt, zu dir zu reden und dir diese frohe Botschaft zu bringen. (Ps 103,20; Dan 8,16; Mt 18,10; Lk 1,26; Hebr 1,14)20Und siehe, du wirst stumm sein und nicht reden können bis zu dem Tag, an dem dies geschehen wird, weil du meinen Worten nicht geglaubt hast, die erfüllt werden sollen zu ihrer Zeit! (2Kor 4,13; Hebr 11,6)21Und das Volk wartete auf Zacharias; und sie verwunderten sich, dass er so lange im Tempel blieb.22Als er aber herauskam, konnte er nicht zu ihnen reden; und sie merkten, dass er im Tempel eine Erscheinung gesehen hatte. Und er winkte ihnen und blieb stumm. (Joh 13,24; Apg 12,17; Apg 21,4)23Und es geschah, als die Tage seines Dienstes vollendet waren, ging er heim in sein Haus. (2Chr 23,8)24Aber nach diesen Tagen wurde seine Frau Elisabeth schwanger; und sie verbarg sich fünf Monate und sprach:25So hat der Herr an mir gehandelt in den Tagen, da er mich angesehen hat, um meine Schmach unter den Menschen hinwegzunehmen! (1Mo 30,22; Jes 4,1)
Die Ankündigung der Geburt Jesu Christi
26Im sechsten Monat aber wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt Galiläas namens Nazareth gesandt, (Mt 2,23; Lk 1,19)27zu einer Jungfrau, die verlobt war mit einem Mann namens Joseph, aus dem Haus Davids; und der Name der Jungfrau war Maria. (Mt 1,18)28Und der Engel kam zu ihr herein und sprach: Sei gegrüßt, du Begnadigte! Der Herr ist mit dir, du Gesegnete unter den Frauen! (Ri 6,12)29Als sie ihn aber sah, erschrak sie über sein Wort und dachte darüber nach, was das für ein Gruß sei. (1Sam 9,21)30Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria! Denn du hast Gnade bei Gott gefunden. (1Mo 6,8; Dan 9,23)31Und siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären; und du sollst ihm den Namen Jesus[2] geben. (Jes 7,14; Mt 1,21)32Dieser wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben; (2Sam 7,12; Ps 132,11; Jes 9,5; Mt 12,42; Lk 1,35; Lk 3,22; Hebr 1,2)33und er wird regieren über das Haus Jakobs in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben. (Ps 45,7; Dan 7,14; Dan 7,27; Gal 6,16)34Maria aber sprach zu dem Engel: Wie kann das sein, da ich von keinem Mann weiß?35Und der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden. (Ps 2,7; Mt 1,18; Mt 16,16; Hebr 7,26)36Und siehe, Elisabeth, deine Verwandte, hat auch einen Sohn empfangen in ihrem Alter und ist jetzt im sechsten Monat, sie, die vorher unfruchtbar genannt wurde. (Lk 1,24)37Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich. (1Mo 18,14; Jer 32,17; Jer 32,27; Mt 19,26; Lk 18,27)38Maria aber sprach: Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe nach deinem Wort! Und der Engel schied von ihr. (2Sam 7,25; 2Sam 15,15; Lk 5,5; Röm 12,1)
Der Besuch Marias bei Elisabeth
39Maria aber machte sich auf in diesen Tagen und reiste rasch in das Bergland, in eine Stadt in Juda,40und sie kam in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabeth.41Und es geschah, als Elisabeth den Gruß der Maria hörte, da hüpfte das Kind in ihrem Leib; und Elisabeth wurde mit Heiligem Geist erfüllt (Lk 1,15; Lk 1,44)42und rief mit lauter Stimme und sprach: Gesegnet bist du unter den Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes! (Ri 5,24; Ps 45,3)43Und woher wird mir das zuteil, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? (Joh 13,13; Joh 20,28)44Denn siehe, sowie der Klang deines Grußes in mein Ohr drang, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. (Lk 1,41)45Und glückselig ist, die geglaubt hat; denn es wird erfüllt werden, was ihr vom Herrn gesagt worden ist! (Joh 20,29)
Der Lobpreis Marias
46Und Maria sprach: Meine Seele erhebt den Herrn, (1Sam 2,1; Ps 34,2)47und mein Geist freut sich über Gott, meinen Retter, (Ps 35,9; Hab 3,18)48dass er angesehen hat die Niedrigkeit seiner Magd; denn siehe, von nun an werden mich glückselig preisen alle Geschlechter! (2Sam 7,18; Mal 3,12)49Denn große Dinge hat der Mächtige an mir getan, und heilig ist sein Name; (1Mo 17,1; 2Mo 15,11; Ps 111,9; Ps 126,3; Röm 4,21; 1Petr 1,16)50und seine Barmherzigkeit währt von Geschlecht zu Geschlecht über die, welche ihn fürchten. (1Mo 17,7; Ps 103,17)51Er tut Mächtiges mit seinem Arm; er zerstreut, die hochmütig sind in der Gesinnung ihres Herzens. (Ps 2,1; Ps 98,1; Jes 51,9; Mal 3,19; Apg 13,17)52Er stößt die Mächtigen von ihren Thronen und erhöht die Niedrigen. (Ps 113,7; Dan 4,25; Mt 5,3)53Hungrige sättigt er mit Gütern, und Reiche schickt er leer fort. (Mt 5,6; Mk 10,24)54Er nimmt sich seines Knechtes Israel an, um an [seine] Barmherzigkeit zu gedenken, (Jes 41,8)55wie er es unseren Vätern verheißen hat, Abraham und seinem Samen, auf ewig! (1Mo 22,18; Jes 55,3)56Und Maria blieb bei ihr etwa drei Monate und kehrte wieder in ihr Haus zurück.
Die Geburt Johannes des Täufers
57Für Elisabeth aber erfüllte sich die Zeit, da sie gebären sollte, und sie gebar einen Sohn. (1Mo 21,2; Lk 1,13; Lk 2,6)58Und ihre Nachbarn und Verwandten hörten, dass der Herr seine Barmherzigkeit an ihr groß gemacht hatte, und sie freuten sich mit ihr. (Röm 12,15)59Und es geschah am achten Tag, dass sie kamen, um das Kind zu beschneiden; und sie nannten es nach dem Namen seines Vaters Zacharias. (1Mo 17,12; 3Mo 12,3; Phil 3,5)60Seine Mutter aber erwiderte und sprach: Nein, sondern er soll Johannes heißen! (Lk 1,13; Lk 1,63)61Und sie sagten zu ihr: Es ist doch niemand in deiner Verwandtschaft, der diesen Namen trägt!62Sie winkten aber seinem Vater, wie er ihn genannt haben wolle.63Und er forderte ein Täfelchen und schrieb die Worte: Johannes ist sein Name! Und sie verwunderten sich alle. (Spr 3,3; Jes 30,8; Lk 1,13; Lk 1,60)64Sofort aber wurde sein Mund geöffnet, und seine Zunge [wurde gelöst], und er redete und lobte Gott. (Ps 51,17)65Und es kam Furcht über alle ihre Nachbarn, und im ganzen Bergland von Judäa wurden alle diese Dinge besprochen. (Lk 7,16)66Und alle, die es hörten, nahmen es sich zu Herzen und sprachen: Was wird wohl aus diesem Kind werden? Und die Hand des Herrn war mit ihm. (Ps 89,22; Ps 107,43; Lk 1,80; Lk 2,19; Lk 2,51; Apg 11,21)
Der Lobpreis des Zacharias
67Und sein Vater Zacharias wurde mit Heiligem Geist erfüllt, weissagte und sprach: (Joe 3,1; 2Petr 1,21)68Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat sein Volk besucht und ihm Erlösung bereitet, (Ps 72,18; Ps 130,8; Lk 7,16; Gal 4,4)69und hat uns aufgerichtet ein Horn des Heils[3] in dem Haus seines Knechtes David, (Mt 1,21; Lk 1,32; Lk 2,11)70wie er es verheißen hat durch den Mund seiner heiligen Propheten, die von alters her waren: (Ps 132,17; Jes 9,5; Jer 23,5; Apg 3,21; Röm 1,2)71Errettung von unseren Feinden und aus der Hand aller, die uns hassen; (4Mo 24,8; Jes 49,25; Hes 34,28; Zef 3,15; Röm 6,14)72um Barmherzigkeit zu erweisen an unseren Vätern und zu gedenken an seinen heiligen Bund, (3Mo 26,42; Hes 16,60; Lk 1,54)73an den Eid, den er unserem Vater Abraham geschworen hat, uns zu geben, (1Mo 22,15)74dass wir, erlöst aus der Hand unserer Feinde, ihm dienten ohne Furcht (Jes 32,17; Zef 3,16; Lk 1,71; Röm 8,15; 1Joh 4,18)75in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor ihm alle Tage unseres Lebens. (Jer 31,33; Hes 36,27; Tit 2,11)76Und du, Kindlein, wirst ein Prophet des Höchsten genannt werden, denn du wirst vor dem Angesicht des Herrn hergehen, um seine Wege zu bereiten, (Jes 40,3; Mal 3,1; Lk 7,26; Lk 20,6; Joh 1,23)77um seinem Volk Erkenntnis des Heils zu geben, [das ihnen zuteil wird] durch die Vergebung ihrer Sünden, (Lk 3,3; Joh 1,29)78um der herzlichen Barmherzigkeit unseres Gottes willen, durch die uns besucht hat der Aufgang aus der Höhe, (Jes 63,7; Mal 3,20; Joh 1,6)79um denen zu scheinen, die in Finsternis und Todesschatten sitzen, um unsere Füße auf den Weg des Friedens zu richten! (Jes 9,1; Mi 5,4; Apg 26,18; Eph 2,17)80Das Kind aber wuchs und wurde stark im Geist; und er war in der Wüste bis zum Tag seines Auftretens vor Israel. (Lk 2,40; Lk 2,52)
Lukas 1
Neue Genfer Übersetzung
Einleitung
1Schon viele haben die Aufgabe in Angriff genommen, einen Bericht über die Dinge abzufassen, die in unserer Mitte geschehen sind[1]2und die wir von denen erfahren haben[2], die von Anfang an als Augenzeugen dabei waren und dann Diener der Botschaft Gottes geworden sind.3Darum hielt auch ich es für richtig, nachdem ich allem bis zu den Anfängen sorgfältig nachgegangen bin, diese Ereignisse für dich, hochverehrter Theophilus, in geordneter Reihenfolge niederzuschreiben,4damit du erkennst, wie zuverlässig all das ist, worin du unterrichtet worden bist.
Ankündigung der Geburt Johannes’ des Täufers
5In der Zeit, als Herodes König von Judäa war, lebte dort Zacharias, ein Priester, der zur Abteilung des Abija gehörte. Seine Frau stammte wie er aus dem Geschlecht Aarons[3]; sie hieß Elisabeth.6Beide lebten so, wie es Gott gefiel,[4] und hielten sich in allem genau an die Gebote und Weisungen des Herrn.7Sie hatten keine Kinder, denn Elisabeth war unfruchtbar, und jetzt waren sie beide alt.8Einmal, als Zacharias vor Gott seinen Dienst als Priester versah, weil seine Abteilung damit an der Reihe war,9wurde er nach der für das Priesteramt geltenden Ordnung durch das Los dazu bestimmt, in den Tempel des Herrn zu gehen und das Rauchopfer darzubringen.10Während der Zeit[5], in der das Rauchopfer dargebracht wurde, stand die ganze Volksmenge draußen und betete.11Da erschien dem Zacharias ein Engel des Herrn; er sah ihn auf der rechten Seite des Rauchopferaltars stehen.12Zacharias erschrak und wurde von Furcht gepackt.13Doch der Engel sagte zu ihm: »Du brauchst dich nicht zu fürchten, Zacharias! Dein Gebet ist erhört worden. Deine Frau Elisabeth wird dir einen Sohn schenken; dem sollst du den Namen Johannes geben.14Du wirst voller Freude und Jubel sein, und auch viele andere werden sich über seine Geburt freuen.15Denn er wird groß sein in den Augen des Herrn. Er wird keinen Wein und keine starken Getränke zu sich nehmen, und schon im Mutterleib[6] wird er mit dem Heiligen Geist erfüllt sein.16Viele Israeliten wird er zum Herrn, ihrem Gott, zurückführen.17Erfüllt mit dem Geist und der Kraft des Elia, wird er vor dem Herrn hergehen. Durch ihn werden sich die Herzen der Väter den Kindern zuwenden, und die Ungehorsamen werden ihre Gesinnung ändern und sich nach denen richten, die so leben, wie es Gott gefällt[7].[8] So wird er dem Herrn ein Volk zuführen[9], das für ihn bereit ist.«18Zacharias sagte zu dem Engel: »Woran soll ich erkennen, dass das alles geschehen wird? Ich bin doch ein alter Mann, und meine Frau ist auch nicht mehr jung.«19Der Engel erwiderte: »Ich bin Gabriel; ich stehe vor Gott und bin von ihm gesandt, um mit dir zu reden und dir diese gute Nachricht zu bringen.20Doch nun höre: Du wirst stumm sein und nicht mehr reden können bis zu dem Tag, an dem diese Dinge eintreffen, denn du hast meinen Worten nicht geglaubt. Sie werden aber in Erfüllung gehen, wenn die Zeit dafür gekommen ist.«21Draußen wartete das Volk auf Zacharias, und alle wunderten sich, dass er so lange im Tempel blieb.22Als er endlich herauskam, konnte er nicht mit ihnen sprechen. Da merkten sie, dass er im Tempel eine Erscheinung gehabt hatte. Er machte sich ihnen durch Zeichen verständlich[10], blieb aber stumm.23Als sein Priesterdienst zu Ende war, kehrte Zacharias nach Hause zurück.24Bald darauf wurde seine Frau Elisabeth schwanger. Die ersten fünf Monate verbrachte sie in völliger Zurückgezogenheit. Sie sagte:25»Der Herr hat Großes an mir getan![11] Die Menschen verachteten mich, aber er hat mich gnädig angesehen und hat meine Schande von mir genommen.«
Ankündigung der Geburt Jesu
26-27Als Elisabeth im sechsten Monat schwanger war, sandte Gott den Engel Gabriel zu einer unverheirateten jungen Frau[12], die in Nazaret, einer Stadt in Galiläa, wohnte. Sie hieß Maria und war mit Josef, einem Mann aus dem Haus Davids, verlobt[13]; Maria war noch unberührt.[14] (Mt 1,18)28»Sei gegrüßt, dir ist eine hohe Gnade zuteil geworden![15]«, sagte Gabriel zu ihr, als er hereinkam. »Der Herr ist mit dir.«29Maria erschrak zutiefst, als sie so angesprochen wurde, und fragte sich, was dieser Gruß zu bedeuten habe.30Da sagte der Engel zu ihr: »Du brauchst dich nicht zu fürchten, Maria, denn du hast Gnade bei Gott gefunden.31Du wirst schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen; dem sollst du den Namen Jesus geben.32Er wird groß sein und wird ›Sohn des Höchsten‹ genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Stammvaters David geben.33Er wird für immer über die Nachkommen[16] Jakobs herrschen, und seine Herrschaft wird niemals aufhören.«34»Wie soll das zugehen?«, fragte Maria den Engel. »Ich bin doch noch gar nicht verheiratet![17]«35Er gab ihr zur Antwort: »Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind, das du zur Welt bringst, heilig sein und Gottes Sohn genannt werden[18].«36Und er fügte hinzu: »Auch Elisabeth, deine Verwandte, ist schwanger und wird noch in ihrem Alter einen Sohn bekommen. Von ihr hieß es, sie sei unfruchtbar, und jetzt ist sie im sechsten Monat.37Denn für Gott ist nichts unmöglich[19].«38Da sagte Maria: »Ich bin die Dienerin des Herrn. Was du gesagt hast, soll mit mir geschehen.« Hierauf verließ sie der Engel.
Marias Besuch bei Elisabeth
39Nicht lange danach machte sich Maria auf den Weg ins Bergland von Juda. So schnell sie konnte, ging sie in die Stadt,40in der Zacharias wohnte. Sie betrat sein Haus und begrüßte Elisabeth.41Als Elisabeth den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabeth mit dem Heiligen Geist erfüllt42und rief laut: »Du bist die gesegnetste aller Frauen[20], und gesegnet ist das Kind in deinem Leib!43Doch wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?44In[21] dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib.45Glücklich bist du zu preisen, weil du geglaubt hast; denn was der Herr dir sagen ließ, wird sich erfüllen[22].«
Maria preist den Herrn
46Da sagte Maria: »Von ganzem Herzen preise ich[23] den Herrn,47und mein Geist jubelt vor Freude über Gott, meinen Retter.48Denn er hat mich, seine Dienerin, gnädig angesehen, eine geringe und unbedeutende Frau.[24] Ja, man wird mich glücklich preisen – jetzt und in allen kommenden Generationen.49Er, der Mächtige, hat Großes an mir getan. Sein Name ist heilig,50und von Generation zu Generation gilt sein Erbarmen denen, die sich ihm unterstellen[25].51Mit starkem Arm hat er seine Macht bewiesen[26]; er hat die in alle Winde zerstreut, deren Gesinnung stolz und hochmütig ist.52Er hat die Mächtigen vom Thron gestürzt und die Geringen emporgehoben.53Den Hungrigen hat er die Hände mit Gutem gefüllt, und die Reichen hat er mit leeren Händen fortgeschickt.54Er hat sich seines Dieners, des Volkes Israel, angenommen, weil er sich an das erinnerte, was er unseren Vorfahren zugesagt hatte:55dass er nie aufhören werde, Abraham und seinen Nachkommen Erbarmen zu erweisen[27].«56Maria blieb etwa drei Monate bei Elisabeth und kehrte dann nach Hause zurück.
Die Geburt Johannes’ des Täufers
57Für Elisabeth war die Zeit der Entbindung gekommen, und sie brachte einen Sohn zur Welt.58Ihre Nachbarn und Verwandten hörten, dass der Herr Erbarmen mit ihr gehabt und ihr auf so wunderbare Weise geholfen hatte[28], und freuten sich mit ihr.59Als das Kind acht Tage alt war, kamen sie zu seiner Beschneidung zusammen. Sie wollten ihm den Namen seines Vaters Zacharias geben.60Doch die Mutter des Kindes widersprach. »Nein«, sagte sie, »er soll Johannes heißen.« –61»Aber es gibt doch in deiner Verwandtschaft keinen, der so heißt!«, wandten die anderen ein.62Sie fragten deshalb den Vater durch Zeichen[29], wie er das Kind nennen wollte.63Zacharias ließ sich ein Schreibtäfelchen geben und schrieb darauf: »Sein Name ist Johannes.« Während sich alle noch darüber wunderten,64konnte Zacharias mit einem Mal wieder reden. Seine Zunge war gelöst[30], und er pries Gott.65Furcht und Staunen ergriff alle, die in jener Gegend wohnten[31], und im ganzen Bergland von Judäa sprach sich herum, was geschehen war.66Alle, die davon hörten, wurden nachdenklich und fragten sich: »Was wird wohl aus diesem Kind einmal werden?« Denn es war offensichtlich, dass die Hand des Herrn mit ihm war.
Zacharias preist den Herrn
67Zacharias, der Vater des Neugeborenen, wurde mit dem Heiligen Geist erfüllt und begann, prophetisch zu reden. Er sagte:68»Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels! Er hat sich seines Volkes angenommen und hat ihm Erlösung gebracht.69Aus dem Haus seines Dieners David hat er für uns einen starken Retter[32] hervorgehen lassen,70wie er es schon vor langer Zeit durch das Wort[33] seiner heiligen Propheten angekündigt hatte –71einen, der uns aus der Gewalt unserer Feinde rettet und uns aus den Händen all derer befreit, die uns hassen.72So erbarmt sich Gott seines Volkes und hilft uns, wie er es unseren Vorfahren zugesagt hat.[34] Er vergisst seinen heiligen Bund nicht;73er denkt an den Eid, den er unserem Stammvater Abraham geschworen hat:74dass[35] er uns aus den Händen unserer Feinde befreien wird75und dass wir ihm unser ganzes Leben lang ohne Furcht in Heiligkeit und Gerechtigkeit in seiner Gegenwart dienen werden.76Und du, Kind, wirst ›Prophet des Höchsten‹ genannt werden. Denn du wirst vor dem Herrn hergehen und ihm den Weg bereiten.77Du wirst sein Volk zu der Erkenntnis führen, dass es durch die Vergebung seiner Sünden gerettet wird[36];78denn unser Gott ist voll Erbarmen. Darum wird auch der helle Morgenglanz[37] aus der Höhe zu uns kommen[38],79um denen Licht zu bringen, die in der Finsternis und im Schatten des Todes leben, und um unsere Schritte[39] auf den Weg des Friedens zu lenken.«80Johannes[40] wuchs heran und wurde stark im Geist. Er lebte in der Wüste bis zu dem Tag, an dem er öffentlich in Israel auftrat.