Apostelgeschichte 2

Neues Leben. Die Bibel

1 Am Pfingsttag[1] waren alle versammelt. (3Mo 23,15; 5Mo 16,9; Apg 1,14; Apg 20,16)2 Plötzlich ertönte vom Himmel ein Brausen wie das Rauschen eines mächtigen Sturms und erfüllte das Haus, in dem sie versammelt waren. (Apg 4,31)3 Dann erschien etwas, das aussah wie Flammen, die sich zerteilten, wie Feuerzungen, die sich auf jeden Einzelnen von ihnen niederließen.4 Und alle Anwesenden wurden vom Heiligen Geist erfüllt und fingen an, in anderen Sprachen[2] zu sprechen, wie der Heilige Geist es ihnen eingab. (Mk 16,17; Apg 4,31; Apg 10,44; Apg 19,6; 1Kor 12,10; 1Kor 13,1)5 Damals lebten in Jerusalem gottesfürchtige Juden aus vielen verschiedenen Ländern.6 Als sie das Brausen hörten, liefen sie herbei. Bestürzt hörte jeder von ihnen die Versammelten in seiner eigenen Sprache reden.7 Außer sich vor Staunen riefen sie: »Wie kann das sein? Diese Leute stammen alle aus Galiläa, (Apg 1,11)8 und doch hören wir sie in den Sprachen der Länder sprechen, in denen wir geboren wurden!9 Da stehen wir – Parther, Meder, Elamiter, Leute aus Mesopotamien, Judäa, Kappadozien, Pontus, der Provinz Asien, (Apg 16,6; Apg 19,10; 1Petr 1,1)10 Phrygien, Pamphylien, Ägypten und den Gebieten von Libyen aus der Gegend von Kyrene, Besucher aus Rom, Juden sowie zum Judentum Übergetretene, (Mt 27,32; Apg 13,13; Apg 16,6)11 Kreter und Araber – und wir alle hören diese Leute in unseren eigenen Sprachen über die Taten Gottes reden.«12 Erstaunt und verwirrt standen sie da. »Was mag das bedeuten?«, fragten sie einander.13 Doch manche spotteten auch: »Die sind nur betrunken, das ist alles.« (1Kor 14,23; Eph 5,18)14 Da trat Petrus mit den elf anderen Aposteln vor und rief der Menge zu: »Hört zu, ihr jüdischen Männer und ihr Einwohner Jerusalems! Ich will euch etwas sagen.15 Manche von euch meinen, diese Leute seien betrunken. Das ist nicht wahr! Um neun Uhr morgens betrinkt man sich nicht.16 Nein, was ihr heute Morgen seht, ist vor vielen hundert Jahren von dem Propheten Joel vorausgesagt worden:17 ›In den letzten Tagen, spricht Gott, werde ich meinen Geist über alle Menschen ausgießen. Eure Söhne und Töchter werden weissagen, eure jungen Männer werden Visionen haben und eure alten Männer prophetische Träume. (Joe 3,1)18 In diesen Tagen werde ich meinen Geist sogar über alle meine Diener, ob Mann oder Frau, ausgießen, und sie werden weissagen. (4Mo 11,29; 1Kor 12,10)19 Und ich werde Wunder oben am Himmel tun und Zeichen unten auf der Erde – Blut und Feuer und Rauchwolken.20 Die Sonne wird finster werden und der Mond blutrot, ehe der große und herrliche Tag des Herrn anbricht. (Mt 24,29)21 Und jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden.‹[3] (Röm 10,13)22 Hört zu, ihr Menschen aus Israel! Ihr alle wisst, dass Gott durch Jesus von Nazareth große Taten, Wunder und Zeichen wirkte und ihn dadurch vor euch allen bestätigte. (Joh 3,2)23 Ihr aber habt ihn mit der Hilfe von Menschen, die das Gesetz Gottes nicht kennen, ans Kreuz nageln und ermorden lassen. Damit erfüllte sich, was bei Gott lang zuvor beschlossen war. (1Petr 1,20)24 Doch Gott hat ihn aus den Schrecken des Todes befreit und wieder zum Leben auferweckt, denn der Tod konnte ihn nicht festhalten. (Apg 3,15)25 David hat über ihn gesagt: ›Ich weiß, dass der Herr immer bei mir ist. Ich werde nicht mutlos, denn er ist an meiner Seite. (Ps 16,8; Apg 13,30)26 Deshalb ist mein Herz voller Freude und mein Mund voller Lob! Mein Körper ruht in Hoffnung.27 Denn du wirst meine Seele nicht bei den Toten[4] lassen, du wirst nicht zulassen, dass dein Heiliger im Grab verwest.28 Du hast mir den Weg des Lebens gezeigt und wirst mir Freude schenken in deiner Gegenwart.‹[5]29 Liebe Brüder, denkt einmal darüber nach! David starb ja und wurde begraben und sein Grab befindet sich noch heute hier. (1Kön 2,10; Apg 13,36)30 Aber er war ein Prophet und wusste, was Gott ihm geschworen hatte: Einer der Nachkommen Davids würde auf dem Thron Davids sitzen. (2Sam 7,12; Ps 89,1; Ps 89,5)31 David sah also in die Zukunft und sagte die Auferstehung des Christus voraus: Dieser würde nicht bei den Toten bleiben und sein Leib nicht im Grab verwesen. (Ps 16,10)32 Diese Weissagung bezog sich auf Jesus, den Gott von den Toten auferweckt hat, was wir alle bezeugen können.33 Jetzt sitzt er auf dem höchsten Ehrenplatz zur Rechten Gottes im Himmel. Und der Vater hat ihm, wie er es versprochen hat, den Heiligen Geist gegeben, damit dieser über uns ausgegossen wird. So habt ihr es heute selbst gesehen und gehört. (Joh 14,26; Apg 1,4; Eph 4,8; Phil 2,9)34 Denn David ist nie in den Himmel aufgefahren, und doch hat er gesagt: ›Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich auf den Ehrenplatz zu meiner Rechten, (Ps 110,1)35 bis ich deine Feinde demütige und sie zum Schemel unter deinen Füßen mache.‹[6]36 So soll nun jedermann in Israel sicher wissen, dass Gott diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt, zum Herrn und Christus gemacht hat!« (Apg 5,30)37 Was sie von Petrus hörten, traf sie ins Herz, und sie fragten ihn und die anderen Apostel: »Brüder, was sollen wir tun?« (Apg 16,30)38 Petrus antwortete ihnen: »Kehrt euch ab von euren Sünden und wendet euch Gott zu. Lasst euch alle taufen im[7] Namen von Jesus Christus zur Vergebung eurer Sünden. Dann werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen. (Mk 16,16; Apg 3,19; Apg 8,12; Apg 22,16)39 Diese Zusage Gottes gilt euch und euren Kindern und auch denen, die fern von Gott sind – allen, die vom Herrn, unserem Gott, berufen werden.« (Jes 44,3; Jes 57,19; Eph 2,13)40 Und Petrus predigte noch lange weiter und forderte seine Zuhörer immer wieder auf: »Rettet euch vor dieser Generation, die auf einem verkehrten Weg ist!« (5Mo 32,5; Phil 2,15)41 Diejenigen, die glaubten, was Petrus gesagt hatte, wurden getauft und zur Gemeinde hinzugefügt – an diesem Tag etwa dreitausend Menschen.42 Sie nahmen stetig an der Lehre der Apostel teil, an der Gemeinschaft, an den Mahlfeiern und an den Gebeten. (Apg 20,7)43 Eine tiefe Ehrfurcht erfasste alle, und die Apostel vollbrachten viele Zeichen und Wunder.44 Alle Gläubigen kamen regelmäßig zusammen und teilten alles miteinander, was sie besaßen. (Apg 4,32)45 Sie verkauften ihren Besitz und teilten den Erlös mit allen, die bedürftig waren.46 Gemeinsam beteten sie täglich im Tempel zu Gott, trafen sich zur Mahlfeier in den Häusern und nahmen gemeinsam die Mahlzeiten ein, bei denen es fröhlich zuging und großzügig geteilt wurde.47 Sie hörten nicht auf, Gott zu loben, und waren bei den Leuten angesehen. Und jeden Tag fügte der Herr neue Menschen hinzu, die gerettet wurden. (Apg 4,4; Apg 6,7; Röm 14,18)

Apostelgeschichte 2

Neue Genfer Übersetzung

1 Schließlich kam das Pfingstfest. Auch an diesem Tag[1] waren sie alle wieder am selben Ort[2] versammelt.2 Plötzlich setzte vom Himmel her ein Rauschen ein wie von einem gewaltigen Sturm; das ganze Haus, in dem sie sich befanden[3], war von diesem Brausen erfüllt.3 Gleichzeitig sahen sie so etwas wie Flammenzungen, die sich verteilten und sich auf jeden Einzelnen von ihnen niederließen[4].4 Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt, und sie begannen, in fremden Sprachen[5] zu reden; jeder sprach so, wie der Geist es ihm eingab.5 Wegen des Pfingstfestes hielten sich damals fromme Juden aus aller Welt in Jerusalem auf.[6]6 Als nun jenes mächtige Brausen vom Himmel einsetzte[7], strömten sie in Scharen zusammen. Sie waren zutiefst verwirrt, denn jeder hörte die Apostel und die, die bei ihnen waren,[8] in seiner eigenen Sprache reden.7 Fassungslos riefen sie: »Sind das nicht alles Galiläer, die hier reden?8 Wie kommt es dann, dass jeder von uns sie in seiner Muttersprache reden hört?9 Wir sind Parther, Meder und Elamiter; wir kommen aus Mesopotamien und aus Judäa, aus Kappadozien, aus Pontus und aus der Provinz Asien,10 aus Phrygien und Pamphylien, aus Ägypten und aus der Gegend von Zyrene in Libyen. Sogar aus Rom sind Besucher hier[9],11 sowohl solche, die von Geburt Juden sind, als auch Nichtjuden[10], die den jüdischen Glauben angenommen haben. Auch Kreter und Araber befinden sich unter uns. Und wir alle hören sie in unseren eigenen Sprachen von den wunderbaren Dingen reden, die Gott getan hat!«12 Alle waren außer sich vor Staunen. »Was hat das zu bedeuten?«, fragte einer den anderen, aber keiner hatte eine Erklärung dafür.13 Es gab allerdings auch einige, die sich darüber lustig machten. »Die haben zu viel süßen Wein getrunken!«, spotteten sie.14 Jetzt trat Petrus[11] zusammen mit den elf anderen Aposteln vor die Menge. Mit lauter Stimme erklärte er: »Ihr Leute von Judäa und ihr alle, die ihr zur Zeit hier in Jerusalem seid![12] Ich habe euch etwas zu sagen, was ihr unbedingt wissen müsst.[13] Hört mir zu!15 Diese Leute hier sind nicht betrunken, wie ihr vermutet. Es ist ja erst neun Uhr morgens.[14]16 Nein, was hier geschieht, ist nichts anderes als die Erfüllung dessen, was Gott durch den Propheten Joel angekündigt hat.17 ›Am Ende der Zeit‹, so sagt Gott, ›werde ich meinen Geist[15] über alle Menschen[16] ausgießen. Dann werden eure Söhne und eure Töchter prophetisch reden; die Jüngeren unter euch werden Visionen haben und die Älteren prophetische Träume.18 Sogar über die Diener und Dienerinnen[17], die an mich glauben[18], werde ich in jener Zeit meinen Geist ausgießen, und auch sie werden prophetisch reden.19 Sowohl droben am Himmel als auch unten auf der Erde werde ich Wunder geschehen lassen, und es werden furchterregende Dinge zu sehen sein[19]: Blut und Feuer und dichte Rauchwolken.20 Die Sonne wird sich verfinstern, und der Mond wird rot werden wie Blut, bevor jener große Tag kommt, an dem der Herr in seiner Herrlichkeit erscheint[20].21 Jeder, der dann den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden.‹ «22 »Ihr Leute von Israel, hört her! Bei dem, was wir euch zu sagen haben, geht es um Jesus von Nazaret. Durch diesen Mann hat Gott – wie ihr alle wisst – in eurer Mitte mächtige Taten vollbracht, Wunder gewirkt und außergewöhnliche[21] Dinge getan. Damit hat er ihn euch gegenüber als seinen Gesandten bestätigt.23 Was dann geschah, wusste Gott schon lange im Voraus; er selbst hatte es so geplant: Jesus wurde verraten und an euch ausgeliefert, und ihr habt ihn durch Menschen, die nichts vom Gesetz Gottes wissen,[22] ans Kreuz schlagen und töten lassen.24 Doch Gott hat ihn aus der Gewalt des Todes befreit[23] und hat ihn auferweckt; es zeigte sich, dass der Tod keine Macht über ihn hatte und ihn nicht festhalten konnte.25 Schon David sagt (und eigentlich ist es Jesus, der hier spricht)[24]: ›Ich habe den Herrn ständig vor Augen; er steht mir zur Seite[25], damit ich nicht ins Wanken gerate.26 Deshalb ist Freude in meinem Herzen und Jubel auf meinen Lippen. Sogar noch dann, wenn mein Körper im Grab liegt, gibt es Hoffnung[26],27 denn ich weiß, dass du mich[27] nicht im Totenreich lässt; du wirst deinen heiligen Diener nicht der Verwesung preisgeben.28 Du hast mir den Weg gezeigt, der zum Leben führt, und dass ich in deiner Nähe sein darf, erfüllt mich mit Freude[28].‹ (Ps 16,8)29 Liebe Geschwister, ihr erlaubt mir sicher, es offen auszusprechen: Auch unser großer Vater David starb und wurde begraben – genau wie andere Menschen; seine Grabstätte ist noch heute bei uns zu sehen.30 Doch David wusste, dass einer seiner Nachkommen auf seinem Thron sitzen würde[29]; Gott hatte es ihm mit einem Eid zugesichert. Und weil David ein Prophet war, (2Sam 7,12; 2Sam 7,13; Ps 89,4; Ps 89,5; Ps 132,11)31 sprach er in prophetischer Vorschau von der Auferstehung des Messias. Denn es war der Messias[30], den Gott nicht im Totenreich ließ und dessen Körper nicht verweste.32 Ja, diesen Jesus hat Gott auferweckt; wir alle sind Zeugen dafür.33 Er ist in den Himmel emporgehoben worden, um den Ehrenplatz an Gottes rechter Seite einzunehmen[31], und hat von seinem Vater die versprochene Gabe erhalten, den Heiligen Geist. Diesen Geist hat er nun über uns ausgegossen, und das ist es[32], was ihr hier seht und hört.34 Dass es nicht David war, der in den Himmel hinaufgenommen wurde, zeigt auch der folgende Ausspruch, den er selbst gemacht hat: ›Der Herr sagte zu meinem Herrn: Setze dich an meine rechte Seite,35 bis ich deine Feinde zum Schemel für deine Füße gemacht habe.‹ (Ps 110,1)36 Es steht also unzweifelhaft fest, und ganz Israel[33] soll es erkennen: Gott hat Jesus zum Herrn und Messias[34] gemacht – den Jesus, den ihr gekreuzigt habt.«37 Die Zuhörer waren von dem, was Petrus sagte, bis ins Innerste getroffen. »Was sollen wir jetzt tun, liebe Brüder?«, fragten sie ihn und die anderen Apostel.38 »Kehrt um«, erwiderte Petrus, »und jeder von euch lasse sich auf den Namen[35] von Jesus Christus taufen! Dann wird Gott euch eure Sünden vergeben, und ihr werdet seine Gabe, den Heiligen Geist, bekommen.39 Denn diese Zusage gilt euch und euren Nachkommen und darüber hinaus allen Menschen auch in den entferntesten Ländern[36] – allen, die der Herr, unser Gott, zu seiner Gemeinde rufen wird[37] (Eph 2,12; Eph 2,13; Eph 2,17)40 Mit diesen und noch vielen anderen Worten bezeugte Petrus ihnen das Evangelium[38]; eindringlich ermahnte er sie: »Diese Generation ist auf dem Weg ins Verderben! Lasst euch retten vor dem Gericht, das über sie hereinbrechen wird![39]«41 Viele nahmen die Botschaft an, die Petrus ihnen verkündete, und ließen sich taufen. Durch Gottes Wirken wuchs die Gemeinde an diesem Tag um etwa dreitausend Personen.[40]42 Was das Leben der Christen prägte[41], waren die Lehre, in der die Apostel sie unterwiesen, ihr Zusammenhalt in gegenseitiger Liebe und Hilfsbereitschaft, das Mahl des Herrn[42] und das Gebet.43 Jedermann in Jerusalem war von einer tiefen Ehrfurcht vor Gott ergriffen, und durch die Apostel geschahen zahlreiche Wunder und viele außergewöhnliche Dinge.44 Alle, die an Jesus glaubten, hielten fest zusammen und teilten alles miteinander, was sie besaßen.45 Sie verkauften sogar Grundstücke und sonstigen Besitz und verteilten den Erlös entsprechend den jeweiligen Bedürfnissen an alle, die in Not waren.46 Einmütig und mit großer Treue kamen sie Tag für Tag im Tempel zusammen. Außerdem trafen sie sich täglich in ihren Häusern, um miteinander zu essen und das Mahl des Herrn zu feiern, und ihre Zusammenkünfte[43] waren von überschwänglicher Freude und aufrichtiger Herzlichkeit geprägt.47 Sie priesen Gott bei allem, was sie taten, und standen beim ganzen Volk in hohem Ansehen. Und jeden Tag rettete der Herr weitere Menschen, sodass die Gemeinde immer größer wurde.[44]