1Nachdem Ehud tot war, taten die Israeliten wieder Böses in den Augen des HERRN. (Ri 2,19)2Deshalb lieferte der HERR sie an Jabin aus, einen kanaanitischen König, der in Hazor herrschte. Sein Heerführer war Sisera. Er lebte in Haroschet-Haggojim. (Jos 11,1; Ps 83,10)3Nachdem Sisera, der 900 eiserne Streitwagen befehligte, die Israeliten 20 Jahre lang grausam unterdrückt hatte, schrien die Israeliten zum HERRN um Hilfe.4Debora, eine Prophetin, die mit Lappidot verheiratet war, war zu dieser Zeit Richterin in Israel.5Sie wohnte unter Deboras Palme zwischen Rama und Bethel im Bergland von Ephraim, und die Israeliten gingen mit ihren Rechtsstreitigkeiten zu ihr.6Eines Tages ließ sie Barak, den Sohn von Abinoam, der in Kedesch im Land von Naftali lebte, zu sich rufen. Sie sagte zu ihm: »Der HERR, der Gott Israels, befiehlt dir: ›Sammle 10.000 Krieger aus den Stämmen Naftali und Sebulon und zieh mit ihnen auf den Berg Tabor. (1Sam 12,11; Hebr 11,32)7Ich will Sisera, Jabins Heerführer, mit seinen Streitwagen und Kriegern zum Fluss Kischon locken. Dort werde ich dir den Sieg über ihn schenken.‹« (Ps 83,10)8Barak antwortete ihr: »Wenn du mitkommst, gehe ich, aber wenn nicht, gehe ich auch nicht!«9»Gut«, entgegnete sie, »ich komme mit dir. Doch dieser Feldzug wird dir keinen Ruhm einbringen, denn der HERR wird einer Frau den Sieg über Sisera schenken.« Und Debora machte sich auf und zog mit Barak nach Kedesch.10In Kedesch rief Barak die Stämme Sebulon und Naftali zusammen, und 10.000 Krieger zogen mit ihm. Debora begleitete sie. (Ri 5,18)11Der Keniter Heber, ein Nachkomme von Moses Schwager[1] Hobab, hatte sich von den anderen Mitgliedern seines Stammes abgesondert und sein Zelt bei der geweihten Eiche von Zaanannim, in der Nähe von Kedesch, aufgeschlagen. (Jos 19,33; Ri 1,16)12Als Sisera hörte, dass Barak, der Sohn von Abinoam, zum Berg Tabor hinaufgezogen war,13rief er alle 900 eisernen Streitwagen und alle seine Krieger zusammen, und sie zogen von Haroschet-Haggojim zum Fluss Kischon.14Da sagte Debora zu Barak: »Auf! Heute ist der Tag, an dem der HERR Sisera in deine Gewalt geben wird. Ist der HERR nicht schon vor dir unterwegs?« Da führte Barak seine 10.000 Krieger den Berg Tabor hinunter in die Schlacht.15Als Barak mit scharfem Schwert angriff, rief der HERR eine große Verwirrung unter Sisera, seinen Wagen und seiner ganzen Streitmacht hervor. Sisera sprang von seinem Wagen herunter und entkam zu Fuß. (Jos 10,10; Ri 7,21)16Barak verfolgte die Streitwagen und das Heer bis nach Haroschet-Haggojim. Sämtliche Krieger von Sisera wurden getötet; kein Einziger blieb am Leben. (2Mo 14,28; Ps 83,10)17Sisera floh zu Fuß zum Zelt von Jaël, der Frau des Keniters Heber, denn Hebers Familie lebte mit König Jabin von Hazor in Frieden.18Jaël kam Sisera entgegen und sagte zu ihm: »Kehr ein, mein Herr, kehr bei mir ein und hab keine Angst.« Da ging er mit ihr ins Zelt und sie deckte ihn mit einer Decke zu.19»Bitte gib mir etwas Wasser«, bat er, »ich bin durstig.« Sie öffnete den Schlauch mit Milch, gab ihm zu trinken und deckte ihn wieder zu. (Ri 5,25)20»Stell dich an den Zelteingang«, befahl er ihr. »Wenn jemand kommt und dich fragt, ob hier drinnen jemand ist, dann sag nein.«21Doch Jaël, die Frau von Heber, nahm sich einen Zeltpflock und einen Hammer, und als Sisera vor Erschöpfung eingeschlafen war, schlich sie leise zu ihm hin. Sie schlug den Zeltpflock durch seine Schläfe bis in den Boden und er starb.22Als Barak kam, um Sisera zu suchen, ging Jaël ihm entgegen. Sie sagte: »Komm, ich will dir den Mann zeigen, den du suchst.« Er folgte ihr ins Zelt und fand Sisera darin tot liegen, den Zeltpflock durch die Schläfe geschlagen.23An diesem Tag erlebte Israel, wie Gott dem Kanaaniterkönig Jabin eine schwere Niederlage zufügte[2].24Von da an bedrängten die Israeliten König Jabin immer stärker, bis sie ihn schließlich vernichteten.
Richter 4
Lutherbibel 2017
Die Richterin Debora und Barak besiegen Sisera
1Aber die Israeliten taten wiederum, was dem HERRN missfiel, als Ehud gestorben war. (Ri 2,11)2Und der HERR verkaufte sie in die Hand Jabins, des Königs von Kanaan, der zu Hazor herrschte, und sein Feldhauptmann war Sisera; der wohnte in Haroschet-Gojim. (Jos 11,1)3Und die Israeliten schrien zum HERRN, denn er hatte neunhundert eiserne Wagen und unterdrückte die Israeliten mit Gewalt zwanzig Jahre. (Jos 17,16; Ri 1,19)4Zu der Zeit war Richterin in Israel die Prophetin Debora, die Frau Lappidots.5Sie hatte ihren Sitz unter der Palme Deboras zwischen Rama und Bethel auf dem Gebirge Ephraim. Und die Israeliten kamen zu ihr hinauf zum Gericht. (1Mo 35,8)6Und sie sandte hin und rief Barak, den Sohn Abinoams aus Kedesch in Naftali, und sprach zu ihm: Hat dir nicht der HERR, der Gott Israels, geboten: Geh hin und zieh auf den Berg Tabor und nimm zehntausend Mann mit dir von den Naftalitern und den Sebulonitern? (Jos 21,32)7Ich aber will Sisera, den Feldhauptmann Jabins, zu dir lenken an den Bach Kischon mit seinen Wagen und mit seinem Heer und will ihn in deine Hände geben. (Ri 5,19)8Barak sprach zu ihr: Wenn du mit mir gehst, so will ich gehen; gehst du aber nicht mit mir, so will ich nicht gehen.9Sie sprach: Ich will mit dir gehen; aber der Ruhm wird nicht dir zufallen auf dem Weg, den du gehst, sondern der HERR wird Sisera in die Hand einer Frau ausliefern. So machte sich Debora auf und ging mit Barak nach Kedesch.10Da rief Barak Sebulon und Naftali nach Kedesch; und es zogen hinauf ihm nach zehntausend Mann. Debora zog auch mit ihm.11Heber aber, der Keniter, hatte sich von den Kenitern, vom Geschlecht Hobabs, des Schwiegervaters des Mose, getrennt. Er hatte sein Zelt bei der Eiche in Zaanannim bei Kedesch aufgeschlagen. (4Mo 10,29; Ri 1,16)12Da wurde Sisera angesagt, dass Barak, der Sohn Abinoams, auf den Berg Tabor gezogen wäre.13Und Sisera rief alle seine Kriegswagen zusammen, neunhundert eiserne Wagen, und das ganze Volk, das mit ihm war, aus Haroschet-Gojim an den Bach Kischon.14Debora aber sprach zu Barak: Auf! Das ist der Tag, an dem dir der HERR den Sisera in deine Hand gegeben hat. Ist nicht der HERR vor dir her ausgezogen? So zog Barak von dem Berge Tabor hinab und die zehntausend Mann ihm nach.15Und der HERR erschreckte Sisera samt allen seinen Wagen und dem ganzen Heer vor Barak durch die Schärfe des Schwerts. Und Sisera sprang von seinem Wagen und floh zu Fuß. (1Mo 35,5; 2Mo 23,27; 5Mo 2,25; Jos 2,9; Ri 5,20)16Barak aber jagte den Wagen und dem Heer nach bis Haroschet-Gojim. Und Siseras ganzes Heer fiel durch die Schärfe des Schwerts, sodass auch nicht einer übrig blieb.17Sisera aber floh zu Fuß in das Zelt Jaëls, der Frau des Keniters Heber. Denn Jabin, der König von Hazor, und das Haus Hebers, des Keniters, lebten miteinander im Frieden.18Jaël aber ging hinaus Sisera entgegen und sprach zu ihm: Kehre ein, mein Herr, kehre ein bei mir und fürchte dich nicht! Und er kehrte bei ihr ein in ihr Zelt, und sie deckte ihn mit einer Decke zu.19Er aber sprach zu ihr: Gib mir doch ein wenig Wasser zu trinken, denn ich habe Durst. Da öffnete sie den Schlauch mit Milch und gab ihm zu trinken und deckte ihn wieder zu. (Ri 5,25)20Und er sprach zu ihr: Tritt in den Eingang des Zeltes, und wenn einer kommt und fragt, ob jemand hier sei, so sprich: Niemand.21Da nahm Jaël, die Frau Hebers, einen Pflock von dem Zelt und einen Hammer in ihre Hand und ging leise zu ihm hinein und schlug ihm den Pflock durch seine Schläfe, dass er in die Erde drang. Er aber war ermattet in einen tiefen Schlaf gesunken. So starb er. (Ri 5,26)22Als aber Barak Sisera nachjagte, ging ihm Jaël entgegen und sprach zu ihm: Komm her! Ich will dir den Mann zeigen, den du suchst. Und als er zu ihr hereinkam, lag Sisera tot da, und der Pflock steckte in seiner Schläfe.23So demütigte Gott zu der Zeit Jabin, den König von Kanaan, vor den Israeliten.24Und die Hand der Israeliten legte sich immer härter auf Jabin, den König von Kanaan, bis sie ihn vernichteten.