1Selbst wenn wir einen starken Glauben haben, dürfen wir uns nicht nach uns selbst richten, sondern müssen die Zweifel und Ängste Schwächerer ernst nehmen.2Wir sollen uns so verhalten, dass es dem andern hilft[1] und er dadurch im Glauben ermutigt wird. (Röm 14,19; 1Kor 9,19; 1Kor 10,24; Gal 6,2)3Denn auch Christus lebte nicht nur für sich selbst. In der Schrift heißt es: »Die Menschen, die dich beleidigen, beleidigen auch mich.«[2] (Ps 69,10)4Dies wurde vor langer Zeit aufgeschrieben, damit wir daraus lernen. Es soll uns Hoffnung geben und ermutigen, sodass wir geduldig auf das warten, was Gott in der Schrift versprochen hat. (Röm 4,23; 2Tim 3,16)5Gott, der diese Geduld und Ermutigung schenkt, soll euch helfen, eins zu sein und in Frieden miteinander zu leben.[3] Geht miteinander so um, wie es Christus vorgelebt hat. (1Kor 1,10; 2Kor 1,3)6Dann könnt ihr gemeinsam mit einer Stimme Gott, den Vater unseres Herrn Jesus Christus, loben und ehren. (Offb 1,6)7Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat, denn dadurch wird Gott geehrt. (Röm 14,1)8Denkt daran, dass Christus als ein Diener zu den Juden kam, um damit die Zusagen Gottes wahr zu machen. Das beweist, dass Gott treu zu den Versprechen steht, die er ihren Vorfahren gegeben hat. (Mt 15,24; Apg 3,25; 2Kor 1,20)9Und er kam, damit auch die anderen Völker Gott für die Barmherzigkeit ehren, die er ihnen erwiesen hat. Das meinte auch der Psalmist, als er schrieb: »Ich will dich preisen unter den Völkern; ich will deinem Namen Loblieder singen.«[4] (2Sam 22,1; Ps 18,50)10Und an anderer Stelle steht: »Freut euch, ihr Völker, gemeinsam mit seinem Volk.«[5] (5Mo 32,1)11Und es heißt: »Lobt den Herrn, all ihr Völker; lobt ihn, alle Menschen auf Erden.«[6] (Ps 117,1)12Und der Prophet Jesaja sagte: »Der Erbe[7] aus der Wurzel Isais wird kommen, und er wird über die Völker herrschen. Sie werden all ihre Hoffnung auf ihn setzen.«[8] (Jes 11,10; Offb 5,5; Offb 22,16)13Deshalb bete ich, dass Gott, der euch Hoffnung gibt, euch in eurem Glauben mit Freude und Frieden erfüllt, sodass eure Hoffnung immer größer wird durch die Kraft des Heiligen Geistes.
Der Grund für den Brief
14Ich bin davon überzeugt, liebe Freunde[9], dass ihr genügend Güte und Erkenntnis habt, um euch gegenseitig helfen und ermutigen zu können. (2Petr 1,12)15Dennoch habe ich mir die Freiheit genommen, einiges hervorzuheben, um euch noch einmal besonders daran zu erinnern. Denn durch die Gnade Gottes bin ich (Röm 1,5; Röm 12,3)16ein Bote von Jesus Christus für die Völker. Ich verkünde euch die gute Botschaft und – wie ein Priester – bringe ich euch Gott als angenehmes Opfer dar, das Gott gefallen kann, weil ihr durch den Heiligen Geist rein seid. (Phil 2,17)17So habe ich Grund, mich über alles zu freuen, was Christus Jesus durch mich in meinem Dienst für Gott getan hat. (Phil 3,3)18Ich würde es nicht wagen, auf etwas anderes stolz zu sein als auf Christus, der die anderen Völker durch mein Reden und Tun zu Gott geführt hat. (Röm 1,5)19Ich habe sie gewonnen durch die Wunder, die als Zeichen Gottes durch mich geschahen und durch die Kraft des Heiligen Geistes. Auf diese Weise habe ich die Botschaft von Christus überall verbreitet, von Jerusalem bis in das Gebiet von Illyrien[10]. (Apg 19,11; 1Kor 2,4; 1Thess 1,5)20Mein Bestreben war immer, die Botschaft da zu verkünden, wo der Name von Jesus Christus noch nicht bekannt war, und nicht auf dem Fundament aufzubauen, das schon ein anderer gelegt hat. (Röm 1,15; 1Kor 3,10; 2Kor 10,13)21Ich habe mich an das gehalten, was in der Schrift steht: »Die Menschen, denen er noch nie verkündet wurde, sollen es sehen, und die, die noch nie von ihm gehört haben, sollen es verstehen.«[11] (Jes 52,15)22Das ist auch der Grund, warum mein Besuch bei euch sich schon so lange verzögert hat. (Röm 1,10; 1Thess 2,18)
Die Reisepläne des Paulus
23Doch inzwischen habe ich meine Aufgabe in diesen Gebieten erfüllt und hoffe, nach all diesen Jahren, in denen ich mich nach euch gesehnt habe, endlich zu euch zu kommen. (Apg 19,21; Röm 1,10)24Ich habe vor, nach Spanien zu reisen und auf dem Weg dorthin in Rom Halt zu machen. Und wenn ich die Gemeinschaft mit euch eine Weile genossen habe, könnt ihr mich wieder auf die Reise schicken. (1Kor 16,6)25Vorher gehe ich allerdings noch nach Jerusalem, um den Gläubigen[12] dort zu helfen. (Apg 19,21; Apg 20,22)26Denn die Gläubigen in Griechenland[13] haben beschlossen, mit einer Geldsammlung die Armen in der Gemeinde in Jerusalem zu unterstützen. (1Kor 16,1; 2Kor 8,1; 2Kor 9,2)27Sie haben dies sehr gern getan, weil sie ihnen etwas schuldig sind. Die anderen Völker haben ja den geistlichen Segen der Botschaft von Jesus durch jene empfangen, und so ist es nur angemessen, wenn sie jetzt der Gemeinde in Jerusalem finanziell helfen. (1Kor 9,11)28Sobald ich dies ausgeführt und ihnen das Geld überreicht habe, werde ich euch auf meinem Weg nach Spanien besuchen kommen.29Und ich bin sicher, dass ich mit dem ganzen Reichtum des Segens von Christus zu euch kommen werde. (Röm 1,10)30Liebe Brüder, im Namen von Jesus Christus, unserem Herrn, fordere ich euch auf, mich in meinem Kampf zu unterstützen, indem ihr für mich zu Gott betet. Ja, betet für mich aufgrund der Liebe zu mir, die der Heilige Geist euch schenkt. (2Kor 1,11; Kol 1,8; Kol 4,12)31Und betet dafür, dass ich vor denjenigen in Judäa bewahrt werde, die sich weigern, Gott zu gehorchen. Betet auch, dass die Gläubigen in Jerusalem das Geschenk, das ich ihnen überbringe, annehmen. (2Thess 3,2)32Dann werde ich, wenn es Gottes Wille ist, voller Freude zu euch kommen können, und wir werden uns gegenseitig ermutigen[14]. (Phlm 1,7)33Ich wünsche euch, dass der Gott des Friedens mit euch allen ist! Amen. (Röm 16,20; Hebr 13,20)
Römer 15
Lutherbibel 2017
1Wir aber, die wir stark sind, sollen die Schwächen derer tragen, die nicht stark sind, und nicht Gefallen an uns selber haben. (Röm 14,1)2Ein jeder von uns lebe so, dass er seinem Nächsten gefalle zum Guten und zur Erbauung. (Röm 14,19; 1Kor 10,24; 1Kor 10,33)3Denn auch Christus hatte nicht an sich selbst Gefallen, sondern wie geschrieben steht: »Die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf mich gefallen.«4Denn was zuvor geschrieben ist, das ist uns zur Lehre geschrieben, damit wir durch Geduld und den Trost der Schrift Hoffnung haben. (1Kor 10,11; 2Tim 3,16)5Der Gott aber der Geduld und des Trostes gebe euch, dass ihr einträchtig gesinnt seid untereinander, wie es Christus Jesus entspricht, (2Kor 13,11; Phil 2,2)6damit ihr einmütig mit einem Munde Gott lobt, den Vater unseres Herrn Jesus Christus.7Darum nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Ehre.8Denn ich sage: Christus ist ein Diener der Beschneidung geworden um der Wahrhaftigkeit Gottes willen, um die Verheißungen zu bestätigen, die den Vätern gegeben sind; (Mt 15,24; Apg 3,25)9die Heiden aber sollen Gott die Ehre geben um der Barmherzigkeit willen, wie geschrieben steht: »Darum will ich dich loben unter den Heiden und deinem Namen singen.«10Und wiederum heißt es: »Freut euch, ihr Heiden, mit seinem Volk!« (5Mo 32,43)11Und wiederum: »Lobet den Herrn, alle Heiden, und preisen sollen ihn alle Völker!«12Und wiederum spricht Jesaja: »Es wird kommen der Spross aus der Wurzel Isais, und der wird aufstehen, zu herrschen über die Völker; auf den werden die Völker hoffen.« (Offb 5,5; Offb 22,16)13Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben, dass ihr immer reicher werdet an Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes.
Der Auftrag des Apostels
14Ich weiß aber selbst sehr wohl von euch, meine Brüder und Schwestern, dass auch ihr selber voll Güte seid, erfüllt mit aller Erkenntnis, sodass ihr euch untereinander ermahnen könnt.15Ich habe euch aber zum Teil sehr kühn geschrieben, um euch zu erinnern kraft der Gnade, die mir von Gott gegeben ist, (Röm 1,5; Röm 12,3; Gal 2,9; Eph 3,7)16sodass ich ein Diener Christi Jesu unter den Heiden bin, der mit dem Evangelium Gottes wie ein Priester dient, auf dass die Heiden ein Opfer werden, das Gott wohlgefällig ist, geheiligt durch den Heiligen Geist. (Röm 11,13; Gal 2,7)17Darum kann ich mich rühmen in Christus Jesus, dass ich Gott diene.18Denn ich werde nicht wagen, etwas zu reden, das nicht Christus durch mich gewirkt hat, um die Heiden zum Gehorsam zu bringen durch Wort und Werk, (Röm 1,5; Röm 16,26; 2Kor 3,5)19in der Kraft von Zeichen und Wundern und in der Kraft des Geistes Gottes. So habe ich von Jerusalem aus ringsumher bis nach Illyrien das Evangelium Christi voll ausgerichtet. (Mk 16,17; 2Kor 12,12)20Dabei setze ich meine Ehre darein, das Evangelium zu predigen, wo Christi Name noch nicht genannt wurde, damit ich nicht auf einen fremden Grund baue, (2Kor 10,15)21sondern wie geschrieben steht: »Denen nichts von ihm verkündigt worden ist, die sollen sehen, und die nichts gehört haben, sollen verstehen.«
Reisepläne des Apostels
22Das ist auch der Grund, warum ich so viele Male daran gehindert worden bin, zu euch zu kommen. (Röm 1,13)23Nun aber habe ich keine Aufgabe mehr in diesen Ländern. Seit vielen Jahren habe ich aber das Verlangen, zu euch zu kommen, (Röm 1,10)24wenn ich nach Spanien reise. Denn ich hoffe, dass ich bei euch durchreisen und euch sehen kann und von euch dorthin weitergeleitet werde, doch so, dass ich mich zuvor ein wenig an euch erquicke.25Jetzt aber reise ich nach Jerusalem, um den Heiligen zu dienen. (Apg 18,21; Apg 19,21; Apg 20,22; Apg 24,17)26Denn Makedonien und Achaia haben eine Gabe der Gemeinschaft beschlossen für die Armen unter den Heiligen in Jerusalem. (1Kor 16,1; 2Kor 8,1)27Sie haben’s beschlossen, denn sie sind auch ihre Schuldner. Denn wenn die Heiden an ihren geistlichen Gütern Anteil bekommen haben, ist es recht und billig, dass sie ihnen auch mit irdischen Gütern dienen. (1Kor 9,11; 2Kor 9,12)28Wenn ich das nun ausgerichtet und ihnen diesen Ertrag versiegelt übergeben habe, will ich von euch aus nach Spanien ziehen.29Ich weiß aber: Wenn ich zu euch komme, werde ich mit dem vollen Segen Christi kommen. (Röm 1,10)30Ich ermahne euch aber, Brüder und Schwestern, durch unsern Herrn Jesus Christus und durch die Liebe des Geistes, dass ihr mir kämpfen helft und für mich zu Gott betet, (2Kor 1,11; 2Thess 3,1)31dass ich errettet werde vor den Ungehorsamen in Judäa und mein Dienst, den ich für Jerusalem tue, den Heiligen willkommen sei, (1Thess 2,15)32damit ich mit Freuden zu euch komme nach Gottes Willen und mich mit euch erquicke.33Der Gott des Friedens aber sei mit euch allen! Amen. (1Kor 14,33; 2Kor 13,11; Phil 4,9; 1Thess 5,23)