1Dann sah ich einen anderen mächtigen Engel vom Himmel herabkommen. Er war von einer Wolke umgeben, und ein Regenbogen leuchtete über seinem Kopf. Sein Gesicht strahlte wie die Sonne, und seine Füße waren wie Feuersäulen. (Mt 17,2)2In seiner Hand befand sich eine kleine Schriftrolle, die er aufgerollt hatte. Er stand mit seinem rechten Fuß auf dem Meer und mit seinem linken Fuß auf festem Boden.3Und er gab einen lauten Schrei von sich, wie das Brüllen eines Löwen. Als er geschrien hatte, antworteten die sieben Donner mit ihrer Stimme. (Ps 29,3)4Als die sieben Donner geantwortet hatten, wollte ich gerade anfangen, es niederzuschreiben. Aber eine Stimme aus dem Himmel rief mir zu: »Halte geheim, was die sieben Donner gesagt haben. Schreibe es nicht auf!« (Dan 8,26; Dan 12,4; Offb 22,10)5Dann hob der mächtige Engel, der auf dem Meer und dem Festland stand, seine rechte Hand zum Himmel. (5Mo 32,40; Dan 12,7)6Und er schwor einen Eid beim Namen dessen, der in alle Ewigkeit lebt und der den Himmel mit allem, was darin ist, die Erde mit allem, was auf ihr ist, und das Meer mit allem, was darin ist, geschaffen hat. Er sagte: »Gott wird nicht länger warten. (1Mo 14,19; 2Mo 20,11; Neh 9,6; Ps 146,6)7Sondern wenn der siebte Engel seine Posaune erklingen lässt, wird Gottes verborgener Plan erfüllt werden. Es wird genau so geschehen, wie er es seinen Dienern, den Propheten, verkündet hat.« (Dan 9,6; Am 3,7; Offb 11,15)8Dann sprach die Stimme aus dem Himmel wieder mit mir: »Geh und nimm die geöffnete Schriftrolle von dem Engel entgegen, der auf dem Meer und dem Festland steht!«9Da trat ich zu ihm und bat ihn, mir die Schriftrolle zu geben. Und er sagte zu mir: »Ja, nimm sie und iss sie. Zuerst wird sie in deinem Mund süß wie Honig schmecken, aber nachdem du sie heruntergeschluckt hast, wird sie dir bitter im Magen liegen!« (Jer 15,16; Hes 2,8)10Ich nahm die kleine Schriftrolle aus der Hand des Engels und aß sie. Und sie schmeckte süß in meinem Mund, aber in meinem Magen war sie bitter.11Dann sagte jemand zu mir: »Du musst noch weiter prophetisch reden über viele Völker, Nationen, Sprachen und Könige.« (Jer 1,9; Jer 25,30; Offb 5,9)
Offenbarung 10
Lutherbibel 2017
Der Engel mit dem Büchlein
1Und ich sah einen andern starken Engel vom Himmel herabkommen, mit einer Wolke bekleidet, und der Regenbogen auf seinem Haupt und sein Antlitz wie die Sonne und seine Füße wie Feuersäulen. (Offb 1,16; Offb 5,2)2Und er hatte in seiner Hand ein Büchlein, das war aufgetan. Und er setzte seinen rechten Fuß auf das Meer und den linken auf die Erde,3und er schrie mit großer Stimme, wie ein Löwe brüllt. Und als er schrie, erhoben die sieben Donner ihre Stimmen. (Hos 11,10)4Und als die sieben Donner geredet hatten, wollte ich es aufschreiben. Da hörte ich eine Stimme vom Himmel sagen: Versiegle, was die sieben Donner geredet haben, und schreib es nicht auf! (Dan 12,4)5Und der Engel, den ich stehen sah auf dem Meer und auf der Erde, hob seine rechte Hand auf zum Himmel6und schwor bei dem, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, der den Himmel geschaffen hat und was darin ist und die Erde und was darin ist und das Meer und was darin ist: Es soll hinfort keine Zeit mehr sein,7sondern in den Tagen, wenn der siebente Engel seine Stimme erheben und seine Posaune blasen wird, dann ist vollendet das Geheimnis Gottes, wie er es verkündigt hat seinen Knechten, den Propheten. (Offb 11,15)8Und die Stimme, die ich vom Himmel gehört hatte, redete abermals mit mir und sprach: Geh hin, nimm das offene Büchlein aus der Hand des Engels, der auf dem Meer und auf der Erde steht!9Und ich ging hin zu dem Engel und bat ihn, mir das Büchlein zu geben. Und er sprach zu mir: Nimm und verschling’s! Und es wird dir bitter im Magen sein, aber in deinem Mund wird’s süß sein wie Honig. (Ps 119,103; Hes 3,1)10Und ich nahm das Büchlein aus der Hand des Engels und verschlang es. Und es war süß in meinem Mund wie Honig, und als ich’s gegessen hatte, war es mir bitter im Magen.11Und mir wurde gesagt: Du musst abermals weissagen von Völkern und Nationen und Sprachen und vielen Königen.