1Aber in den letzten Tagen wird der Tempelberg alle anderen Berge an Größe und Höhe überragen. Es werden dann Menschen aus allen Nationen zu ihm herbeiströmen. (Ps 22,28; Ps 86,9; Jer 3,17)2Viele Völker werden sich auf den Weg machen und einander zurufen: »Kommt, wir wollen auf den Berg des HERRN steigen, zum Tempel des Gottes Israels[1]. Dort wird er uns seine Wege lehren, damit wir so leben, wie er es möchte.« Denn der HERR wird von Zion seine Weisungen ausgehen lassen und von Jerusalem sein Wort. (Ps 25,8; Jes 2,3; Jes 4,3; Jes 42,1; Jer 31,6; Sach 14,8)3Dann wird er der Richter über viele Völker sein und wird mächtigen Nationen Recht sprechen, auch wenn sie noch so weit entfernt sind. Dann werden sie ihre Schwerter in Pflugscharen umschmieden und ihre Speere in Winzermesser. Kein Volk wird mehr ein anderes Volk angreifen, und keiner wird mehr lernen, wie man Krieg führt. (Jes 11,3)4Jeder wird ungestört in seinem Weinberg und unter seinem Feigenbaum sitzen, denn es wird nichts mehr geben, wovor er Angst haben muss. So hat es der HERR, der Allmächtige, gesagt! (3Mo 26,6; Jes 40,5)5Mögen auch alle Völker ihren eigenen Wegen nachfolgen, jeder den Namen seines Gottes anrufen – wir wollen unserem Gott für immer und ewig nachfolgen. (2Kön 17,29)
Israels Rückkehr aus dem Exil
6Der HERR verspricht: »Der Tag wird kommen, an dem ich alle, die zerschunden sind, und alle, die ich in meinem Zorn verstoßen habe, sammeln werde. Und ich werde alle, denen ich Böses zugefügt habe, zusammenholen. (Zef 3,19)7Ich will dafür sorgen, dass die Zerschundenen als heiliger Rest erhalten bleiben und die, die sich weit verlaufen haben, werde ich zu einem starken Volk machen. Dann wird der HERR vom Berg Zion als König über sie herrschen bis in Ewigkeit. (Jes 9,5; Jes 24,23)8Und du, Wachturm auf dem Hügel von Jerusalem, wirst deine frühere Herrschaft wieder erlangen. (Ps 48,13; Jes 1,26; Sach 9,10)9Warum schreist du denn jetzt so laut, Jerusalem? Ist kein König mehr bei dir in der Stadt? Ist dein Ratgeber umgekommen, dass du dich jetzt in Schmerzen windest wie eine Frau, die in den Wehen liegt? (Jer 8,19)10Ja, Tochter Zion, du sollst dich in Wehen winden und stöhnen wie eine Frau, die ein Kind bekommt, denn du wirst den Schutz der Stadt aufgeben und auf freiem Feld wohnen müssen. Du wirst nach Babel verschleppt werden! Aber du wirst von dort gerettet werden, ja, dort wird der HERR dich aus der Gewalt deiner Feinde erlösen. (2Kön 20,18; Jes 48,20; Hos 2,16; Mi 7,8)11Im Moment haben sich jedoch viele Völker gegen dich versammelt. Sie sagen: ›Zion soll entweiht werden, und wir wollen uns daran ergötzen.‹ (Jes 5,25)12Doch sie kennen die Gedanken des HERRN nicht und verstehen auch nicht, dass er sie nach seinem Plan zusammengebracht hat, so wie man Korngarben auf der Tenne sammelt, um sie zu dreschen. (Ps 147,19; Jes 55,8)13Erheb dich, Tochter Zion, und drisch auf die Feinde ein. Denn ich mache dein Horn zu Eisen und deine Hufe zu Erz, sodass du viele Völker zermalmen wirst. Du wirst mir all das wieder weihen, was sie dir zuvor geraubt haben. Mir soll ihr ganzer Reichtum gehören. (Jes 41,15; Jes 60,9)14Zeig nun deine Trauer, du an traurige Zeiten gewöhnte Stadt! Die Feinde haben einen Belagerungswall gegen uns aufgeworfen, und sie schlagen dem Richter Israels mit einem Stock ins Gesicht. (Kla 3,30)
Micha 4
Lutherbibel 2017
Das kommende Friedensreich Gottes
1In den letzten Tagen aber wird der Berg, darauf des HERRN Haus ist, fest stehen, höher als alle Berge und über alle Hügel erhaben. Und die Völker werden herzulaufen, (Jes 2,2)2und viele Heiden werden hingehen und sagen: Kommt, lasst uns hinauf zum Berge des HERRN gehen und zum Hause des Gottes Jakobs, dass er uns lehre seine Wege und wir in seinen Pfaden wandeln! Denn von Zion wird Weisung ausgehen und des HERRN Wort von Jerusalem. (Lk 24,47)3Er wird unter vielen Völkern richten und mächtige Nationen zurechtweisen in fernen Landen. Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen machen und ihre Spieße zu Sicheln. Es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen. (Joe 4,10)4Ein jeder wird unter seinem Weinstock und Feigenbaum wohnen, und niemand wird sie schrecken. Denn der Mund des HERRN Zebaoth hat’s geredet. (1Kön 5,5; Sach 3,10)5Ein jedes Volk wandelt im Namen seines Gottes, aber wir wandeln im Namen des HERRN, unseres Gottes, immer und ewiglich!
Die Begnadigung des zerschlagenen Volkes
6Zur selben Zeit, spricht der HERR, will ich die Lahmen sammeln und die Verstoßenen zusammenbringen, alle, die ich geplagt habe. (5Mo 30,4; Jer 31,8; Zef 3,19)7Ich will die Lahmen als Rest übrig lassen und die Verstoßenen zum mächtigen Volk machen. Und der HERR wird König über sie sein auf dem Berge Zion von nun an bis in Ewigkeit. (Mi 2,12; Mi 5,6)8Und du, Turm der Herde, du Feste der Tochter Zion, zu dir wird kommen und wiederkehren die frühere Herrschaft, das Königtum der Tochter Jerusalem.9Jetzt aber, warum schreist du denn so laut? Ist kein König bei dir? Und ist dein Ratgeber fort, dass dich die Wehen erfasst haben wie eine Gebärende? (Jer 8,19)10Leide doch solche Wehen und stöhne, du Tochter Zion, wie eine Gebärende; denn jetzt musst du zur Stadt hinaus und auf dem Felde wohnen und nach Babel kommen. Dort wirst du errettet werden, dort wird dich der HERR erlösen aus der Hand deiner Feinde.11Jetzt aber haben sich viele Heiden wider dich zusammengerottet und sprechen: Zion sei entweiht; unsere Augen sollen sich daran weiden!12Aber sie wissen des HERRN Gedanken nicht und kennen seinen Ratschlag nicht, dass er sie zusammengebracht hat wie Garben auf der Tenne.13Darum mache dich auf und drisch, du Tochter Zion! Denn ich will dir eiserne Hörner und eherne Hufe machen, und du sollst viele Völker zermalmen und ihr Gut dem HERRN weihen und ihre Habe dem Herrscher der ganzen Welt. (Mi 5,7)14Jetzt aber, zerraufe und zerkratze dich, denn man belagert uns und schlägt den Richter Israels mit der Rute auf die Backe.