1Der HERR gab mir eine weitere Botschaft:2»Du sollst an diesem Ort weder heiraten noch Kinder zeugen.3Denn der HERR kündigt Folgendes an über die Kinder, die in diesem Land geboren werden, über ihre Mütter, die sie zur Welt bringen, und über ihre Väter, die sie an diesem Ort zeugen: (Jer 15,8)4Sie sollen auf schreckliche Art und Weise sterben und keiner wird da sein, der sie betrauert oder bestattet; auf freiem Feld werden sie verrotten. Sie sollen im Krieg oder vor Hunger sterben, ihre Leichen von Aasgeiern und wilden Tieren gefressen werden.« (Ps 79,2; Ps 83,11; Jes 18,6; Jer 15,2; Jer 34,20)
Judas Strafe
5Der HERR spricht: »Geh nicht zu ihren Begräbnissen oder in ihre Trauerhäuser. Sprich ihnen kein Beileid aus, denn ich habe ihnen meinen Frieden entzogen. Ich will ihnen keine Liebe mehr entgegenbringen und kein Mitleid. (Jes 27,11; Hes 24,16)6Alle sollen sie sterben, ob Groß oder Klein, ohne bestattet zu werden. Und niemand wird um sie trauern. Ihre Freunde werden sich nicht zum Zeichen der Trauer die Haut blutig ritzen noch den Kopf kahl rasieren. (5Mo 14,1; Hes 9,6)7Keiner wird da sein, der versucht die Trauernden zu trösten, indem er sie zum Essen einlädt; keiner wird einen Becher Wein bringen, um denen Trost zu spenden, die Vater oder Mutter verloren haben.8Betritt kein Haus, in dem gefeiert wird, du sollst dort weder essen noch trinken. (Pred 7,2; Jes 22,12; Jer 15,17)9Der HERR, der Allmächtige, der Gott Israels, spricht: Noch zu euren Lebzeiten werde ich dem Singen und Lachen in diesem Land ein Ende machen – ihr werdet es mit euren eigenen Augen sehen. Selbst die fröhlichen Stimmen der Braut und des Bräutigams werden verstummen. (Jer 7,34; Jer 25,10; Hos 2,13)10Wenn du den Menschen das alles ankündigst, werden sie dich fragen: ›Warum hat der HERR beschlossen, uns so etwas Furchtbares anzutun? Womit haben wir das verdient? Was haben wir getan, das in den Augen Gottes nicht richtig war?‹ (5Mo 29,23; 1Kön 9,8)11Dann antworte ihnen: ›So lautet die Antwort des HERRN: Schon eure Vorfahren waren mir untreu. Sie haben andere Götter angebetet und ihnen gedient. Sie wollten mit mir nichts mehr zu tun haben; sie wollten auch meine Gesetze nicht halten. (1Petr 4,3)12Und ihr seid sogar noch schlimmer als sie! Jeder tut nur das, was sein böses Herz ihm eingibt, keiner hört auf mich. (Mk 7,21)13Deshalb will ich euch aus diesem Land hinauswerfen und euch wegführen lassen in ein fremdes Land, das ihr nicht kennt und das auch eure Vorfahren nicht kannten. Dort könnt ihr gern fremde Götter anbeten – ich will dann ohnehin kein Erbarmen mehr mit euch haben.‹« (5Mo 4,26; 5Mo 28,36; Jer 5,19; Jer 15,14)
Hoffnung im Unglück
14»Aber eines könnt ihr mit Sicherheit wissen: Es kommt die Zeit«, spricht der HERR, »da wird keiner mehr beim Schwören sagen: ›So wahr der HERR lebt, der das Volk Israel aus Ägypten geführt hat.‹ (5Mo 15,15; Jes 43,18)15Stattdessen werden sie sagen: ›So wahr der HERR lebt, der das Volk Israel aus dem Land im Norden zurückgebracht hat und aus all den anderen Ländern, in die er es vertrieben hatte‹. Denn ich werde sie in das Land zurückbringen, das ich ihren Vorfahren gab. (Jes 11,11)16Erst einmal aber schicke ich viele Fischer, die sie fangen sollen«, spricht der HERR. »Ich sende zahlreiche Jäger aus, die sollen sie über alle Berge und Hügel hinweg jagen und in den Höhlen aufstöbern. (Jes 2,21; Am 4,2; Am 9,1; Hab 1,14)17Denn ich beobachte sie genau, und alles Böse, das sie tun, liegt offen vor mir. (Ps 90,8; Jer 23,24; Jer 32,19; Lk 12,2; 1Kor 4,5; Hebr 4,13)18Ich werde sie doppelt für ihre Sünden bestrafen, denn sie haben mein Land mit ihren abscheulichen Götzen beschmutzt und haben überall in meinem Land diese widerlichen Götterfiguren aufgestellt.« (4Mo 35,34; Jer 2,7; Jer 3,9; Offb 18,6)
Jeremias Gebet um Zuversicht
19HERR, du beschützt mich, du bist meine Stärke, zu dir kann ich in Zeiten der Not fliehen! Völker aus aller Welt werden zu dir kommen und sagen: »Unsere Vorfahren haben auf Lug und Trug gebaut, denn sie vertrauten auf Götter, die keine Macht hatten zu helfen. (Ps 18,2; Jes 25,4; Nah 1,7)20Wie können Menschen sich selbst Götter herstellen? Das sind doch keine Götter!«21»Dieses Mal werde ich ihnen meine Macht und Stärke zeigen«, spricht der HERR. »Denn sie sollen erkennen, dass ich der HERR bin.« (Ps 83,19; Jes 43,3; Am 5,8)
Jeremia 16
Lutherbibel 2017
Jeremias Einsamkeit als Vorzeichen des Gerichts
1Und des HERRN Wort geschah zu mir:2Du sollst dir keine Frau nehmen und weder Söhne noch Töchter zeugen an diesem Ort.3Denn so spricht der HERR von den Söhnen und Töchtern, die an diesem Ort geboren werden, und von ihren Müttern, die sie gebären, und von ihren Vätern, die sie zeugen in diesem Lande:4Sie sollen an bösen Krankheiten sterben und nicht beklagt noch begraben werden, sondern sollen Dung werden auf dem Acker. Durch Schwert und Hunger sollen sie umkommen, und ihre Leichname sollen den Vögeln des Himmels und den Tieren des Feldes zum Fraß werden. (5Mo 28,26; Jer 7,33; Jer 9,21; Jer 25,33)5So spricht der HERR: Du sollst in kein Trauerhaus gehen, weder um zu klagen noch um zu trösten; denn ich habe meinen Frieden von diesem Volk weggenommen, die Gnade und die Barmherzigkeit, spricht der HERR.6Große und Kleine sollen sterben in diesem Lande und nicht begraben noch beklagt werden, und niemand wird sich ihretwegen wund ritzen oder kahl scheren. (5Mo 14,1; Jer 41,5; Jer 47,5; Jer 48,37)7Auch wird man keinem das Trauerbrot brechen, um ihn zu trösten wegen eines Toten, und auch nicht den Trostbecher zu trinken geben wegen seines Vaters oder seiner Mutter.8Du sollst auch in kein Festhaus gehen, um bei ihnen zu sitzen zum Essen und zum Trinken.9Denn so spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Siehe, ich will an diesem Ort vor euren Augen und zu euren Lebzeiten ein Ende machen dem Jubel der Freude und Wonne, der Stimme des Bräutigams und der Braut. (Jer 7,34)
Der Grund des Strafgerichts
10Und wenn du das alles diesem Volk gesagt hast und sie zu dir sprechen werden: »Warum kündigt uns der HERR all dies große Unheil an? Was ist die Missetat und Sünde, womit wir wider den HERRN, unsern Gott, gesündigt haben?«, (5Mo 29,23; 1Kön 9,8; Jer 5,19; Jer 22,8)11so sollst du ihnen sagen: Weil eure Väter mich verlassen haben, spricht der HERR, und andern Göttern nachgelaufen sind, ihnen gedient und sie angebetet, mich aber verlassen und mein Gesetz nicht gehalten haben,12ihr aber noch ärger tut als eure Väter; denn siehe, ein jeder wandelt im Starrsinn seines bösen Herzens, sodass er mir nicht gehorcht. (Jer 7,26)13Darum will ich euch aus diesem Land stoßen in ein Land, das weder ihr gekannt habt noch eure Väter. Dort werdet ihr andern Göttern dienen Tag und Nacht; denn ich will euch keine Gnade erweisen. (5Mo 28,64)
Die Heimkehr
14Darum siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, dass man nicht mehr sagen wird: »So wahr der HERR lebt, der die Israeliten aus Ägyptenland geführt hat«, (Jer 23,7)15sondern: »So wahr der HERR lebt, der die Israeliten geführt hat aus dem Lande des Nordens und aus allen Ländern, wohin er sie verstoßen hatte.« Denn ich will sie zurückbringen in ihr Land, das ich ihren Vätern gegeben habe.
Es gibt kein Entkommen
16Siehe, ich will viele Fischer aussenden, spricht der HERR, die sollen sie fischen; und danach will ich viele Jäger aussenden, die sollen sie fangen auf allen Bergen und auf allen Hügeln und in den Felsklüften.17Denn meine Augen sehen auf alle ihre Wege, dass sie sich nicht vor mir verstecken können, und ihre Missetat ist vor meinen Augen nicht verborgen. (Hi 34,21)18Aber zuvor will ich ihre Missetat und Sünde zwiefach vergelten, weil sie mein Land mit ihren toten Götzen unrein gemacht und mein Erbland mit ihren Gräueln angefüllt haben. (Jes 40,2)
Die Völker werden Gott erkennen
19HERR, du bist meine Stärke und Kraft und meine Zuflucht in der Not! Die Völker werden zu dir kommen von den Enden der Erde und sagen: Nur Lüge haben unsere Väter gehabt, nichtige Götter, die nicht helfen können.20Wie kann ein Mensch sich Götter machen? Das sind doch keine Götter! (Jer 2,11)21Darum siehe, diesmal will ich sie lehren und meine Kraft und Gewalt ihnen kundtun, dass sie erfahren sollen: Ich heiße der HERR.