1Ja, da ist jede Aussicht verloren; beim bloßen Anblick brichst du zusammen.2Niemand ist so tollkühn, ein Krokodil zu reizen – wer könnte dann vor mir bestehen? (Hi 3,8)3Wer hat mir je einen Dienst erwiesen, dass ich ihm eine Gegenleistung schulden würde? Was immer unter dem Himmel ist – es gehört alles mir! (2Mo 19,5; 5Mo 10,14; Ps 24,1; Ps 50,12; Röm 11,35; 1Kor 10,26)4Ich will dir erzählen von seinen Körperteilen, von seiner Kraftfülle und von seinem kunstvollen Körperbau.5Wer kann es häuten, wer kann seinen doppelten Panzer[1] durchdringen?6Wer kann ihm das Maul öffnen und hineinsehen? Rings um seine Zähne lauert der Schrecken!7Prächtig sind die Rillen seines Schuppenpanzers, eng verschlossen und versiegelt:8Sie stehen dicht an dicht, nicht ein Lufthauch geht hindurch.9Jede haftet eng an der anderen. So sind sie untrennbar miteinander verbunden und halten sich gegenseitig.10Wenn es niest, bricht ein Blitz hervor! Seine Augen schimmern wie die Strahlen[2] der Morgenröte. (Hi 3,9)11Aus seinem Mund blitzen Flammen, feurige Funken gehen von ihm aus.12Aus seinen Nüstern dringt Rauch wie von einem Kessel, der über einem Binsenfeuer erhitzt wurde.13Ja, sein Atem könnte Kohlen in Brand setzen, aus seinem Maul schlagen Flammen.14Kraft steckt in seinem Nacken, und wenn es erscheint, löst es große Angst aus.15Seine fleischigen Hautfalten sitzen straff an seinem Körper, wie angegossen und unbeweglich.16Sein Herz ist fest wie Stein, so fest wie der untere Mühlstein.17Wenn es sich erhebt, geraten selbst die Starken in Angst. Vor Schreck verfehlen sie ihr Ziel.18Wem es auch begegnet: Kein Schwert, kein Speer, kein Pfeil, kein Spieß kann es aufhalten.19Für das Krokodil ist Eisen wie Stroh und Bronze wie morsches Holz.20Pfeile schlagen es nicht in die Flucht, Schleudersteine erscheinen ihm wie federleichte Spreu.21Die Keule kommt ihm vor wie ein Strohhalm und für das Schwirren der Lanze hat es nur ein Lächeln.22Am Bauch trägt es scharfe Schildplatten. Wenn es damit durch den Schlamm gleitet, hinterlässt es Spuren wie ein Dreschschlitten.[3]23Es bringt die Meerestiefe zum Brodeln wie einen Kessel, es rührt das Meer um wie eine Gewürzbrühe.24Hinter sich her zieht es eine leuchtende Spur – die Flut erscheint wie silbernes Haar.25Es ist mit nichts anderem auf der Erde zu vergleichen; es wurde dazu erschaffen, niemals Angst zu haben. (Hi 40,19)26Auf alles, was groß ist, sieht es herunter, es ist der König über alle stolzen Tiere.« (Hi 28,8)
Hiob 41
Lutherbibel 2017
1Siehe, jede Hoffnung wird an ihm zuschanden; schon wenn einer ihn sieht, stürzt er zu Boden.2Niemand ist so kühn, dass er ihn zu reizen wagt. – Wer ist denn, der vor mir bestehen könnte?3Wer kann mir entgegentreten und ich lasse ihn unversehrt? Alles unter dem Himmel ist mein!4Ich will nicht schweigen von seinen Gliedern, wie groß, wie mächtig und wohlgeschaffen er ist.5Wer kann ihm den Panzer ausziehen, und wer darf es wagen, ihm zwischen die Zähne zu greifen?6Wer kann die Tore seines Rachens auftun? Um seine Zähne herum herrscht Schrecken.7Sein Rücken ist eine Reihe von Schilden, wie mit festem Siegel verschlossen.8Einer reiht sich an den andern, dass nicht ein Lufthauch hindurchgeht.9Es haftet einer am andern, sie schließen sich zusammen und lassen sich nicht trennen.10Sein Niesen lässt Licht aufleuchten; seine Augen sind wie die Wimpern der Morgenröte.11Aus seinem Rachen fahren Fackeln, und feurige Funken schießen heraus.12Aus seinen Nüstern fährt Rauch wie von einem siedenden Kessel und Binsenfeuer.13Sein Odem ist wie lichte Lohe, und aus seinem Rachen schlagen Flammen.14Auf seinem Nacken nächtigt die Stärke, und vor ihm her tanzt die Angst.15Die Wampen seines Fleisches haften an ihm, fest angegossen, ohne sich zu bewegen.16Sein Herz ist so hart wie ein Stein und so fest wie der untere Mühlstein.17Wenn er sich erhebt, so entsetzen sich die Starken, und wenn er hervorbricht, weichen sie zurück.18Trifft man ihn mit dem Schwert, so richtet es nichts aus, auch nicht Spieß, Geschoss und Speer.19Er achtet Eisen wie Stroh und Erz wie faules Holz.20Kein Pfeil wird ihn verjagen; die Schleudersteine sind ihm wie Spreu.21Die Keule achtet er wie Stoppeln; er spottet der bebenden Lanze.22Unter seinem Bauch sind scharfe Spitzen; er fährt wie ein Dreschschlitten über den Schlamm.23Er macht, dass die Tiefe brodelt wie ein Topf, und rührt das Meer um, wie man Salbe mischt.24Er lässt hinter sich eine leuchtende Bahn; man denkt, die Flut sei Silberhaar.25Auf Erden ist nicht seinesgleichen; er ist ein Geschöpf ohne Furcht.26Er sieht allem ins Auge, was hoch ist; er ist König über alle Stolzen.