Psalm 109

Neues Leben. Die Bibel

1 Für den Chorleiter: Ein Psalm Davids. Mein Gott, den ich lobe, bleib nicht fern und schweige nicht, (Ps 83,2)2 wenn die Gottlosen mich verleumden und Lügen über mich verbreiten. (Ps 52,6; Ps 120,2)3 Von allen Seiten bedrängen sie mich mit ihren hasserfüllten Worten und greifen mich grundlos an. (Ps 69,5)4 Meiner Liebe begegnen sie mit Feindschaft, ich aber bete beständig für sie. (Ps 38,21)5 Sie vergelten Gutes mit Bösem und erwidern meine Liebe mit Hass: (Joh 7,7)6 Gib ihm einen Gottlosen zum Gegner und schick einen Ankläger, der ihn vor Gericht bringt. (Sach 3,1)7 Und wenn sein Fall verhandelt wird, dann sorge dafür, dass man ihn schuldig spricht. Rechne ihm seine Gebete als Sünden an. (Spr 28,9)8 Er soll ein kurzes Leben haben und sein Amt gib einem anderen. (Apg 1,20)9 Seine Kinder sollen zu Waisen werden und seine Frau zur Witwe. (2Mo 22,23)10 Seine Kinder sollen herumirren, ja herumirren und betteln und vertrieben werden aus ihren verfallenen Häusern.11 Die Gläubiger sollen seinen Besitz an sich nehmen und Fremde das rauben, was er erworben hat. (Jes 1,7)12 Niemand soll ihm mehr Gutes tun und keiner soll Mitleid mit seinen verwaisten Kindern haben. (Jes 9,16)13 Seine Nachkommen sollen ausgerottet werden. Schon in der nächsten Generation soll ihr Name erlöschen.14 Nie soll der HERR die Sünden seiner Vorfahren vergessen, nie sollen die Sünden seiner Mutter aus dem Buch des Lebens getilgt werden. (Neh 3,37; Jes 65,6)15 Alle diese Sünden sollen dem HERRN stets vor Augen stehen, die Erinnerung an sie soll auf Erden ausgelöscht werden. (Jer 16,17)16 Denn dieser Mann war zu anderen niemals freundlich, sondern er hat die Armen und Hilflosen verfolgt und verzweifelte Menschen in den Tod getrieben. (Ps 37,32)17 Mit Vorliebe hat er andere Menschen verflucht, nun verfluche du ihn. Niemals hat er andere Menschen gesegnet, nun segne auch du ihn nicht. (Mt 7,2)18 Flüche gehören zu ihm wie sein Gewand, wie Wasser, das er trinkt, oder wie Öl für seine Beine. (Ps 73,6)19 Darum soll der Fluch nun an ihm bleiben wie ein Gewand, und ihn umschließen wie ein Gürtel. (Hes 7,27)20 Damit soll der HERR alle meine Gegner strafen und die, die mich verleumden. (Jes 3,11; 2Tim 4,14)21 Du aber, allmächtiger HERR, hilf mir um der Ehre deines Namens willen, errette mich, weil du treu und gütig bist! (Ps 25,11; Hes 36,22)22 Denn ich bin arm und hilflos, und mein Herz ist voller Schmerzen. (Ps 40,18; Spr 18,14)23 Ich vergehe wie ein Schatten am Abend, ich bin wie Heuschrecken, die man abschüttelt.24 Meine Knie sind schwach vom Fasten, ich bin nur noch Haut und Knochen. (Hebr 12,12)25 Überall verspotten mich die Menschen; wenn sie mich sehen, schütteln sie den Kopf.26 HERR, mein Gott, hilf mir! Rette mich in deiner Gnade. (Ps 119,86)27 Lass sie erkennen, dass dies dein Werk ist, dass du selbst es getan hast, HERR.28 Dann sollen sie mich verfluchen, wenn sie wollen, denn du wirst mich segnen! Wenn sie mich angreifen, werden sie unterliegen! Doch ich, dein Knecht, werde mich wieder freuen! (2Sam 16,11)29 Meine Gegner sollen erniedrigt werden und ihre Schande soll sie wie ein Mantel umhüllen. (Hi 8,22; Ps 35,26)30 Ich aber will dem HERRN stets aufs Neue danken und ihn vor allen Menschen preisen. (Ps 35,18)31 Denn er steht dem Armen zur Seite, um ihn vor denen zu retten, die ihn verurteilen. (Ps 16,8; Ps 37,33)

Psalm 109

Hoffnung für alle

1 Ein Lied von David. Mein Gott, ich lobe dich! Bitte schweige doch nicht!2 Rücksichtslos gehen gottlose Menschen gegen mich vor, sie reißen ihren Mund auf und verleumden mich.3 Sie bedrängen mich mit hasserfüllten Worten und bekämpfen mich ohne jeden Grund.4 Meine Freundschaft beantworten sie mit Feindschaft, ich aber bete weiter zu dir.5 Mit Bosheit zahlen sie mir heim, was ich ihnen Gutes tue; meiner Liebe setzen sie nur Hass entgegen.6 O Herr, lass einen Ankläger gegen meinen Feind auftreten, der so ungerecht und gewissenlos ist wie er selbst. Schicke doch jemanden, der mit ihm ins Gericht geht![1]7 Wenn das Urteil gefällt wird, soll er schuldig gesprochen werden. Selbst sein Gebet rechne ihm als Sünde an!8 Er soll nicht mehr lange leben, und seine Stellung soll ein anderer bekommen.9 Seine Kinder sollen zu Waisen werden, und seine Frau soll als Witwe zurückbleiben.10 Ruhelos sollen seine Kinder umherirren und betteln, ihr Elternhaus lass zu einer Ruine verfallen.11 Seine Gläubiger mögen seinen Besitz an sich reißen, und Fremde sollen rauben, was er sich erworben hat.12 Niemand soll sein Andenken in Ehren halten und mit seinen verwaisten Kindern Mitleid haben.13 Seine Nachkommen sollen ausgerottet werden, schon in der nächsten Generation möge ihr Name erlöschen.14 Der HERR soll niemals das Unrecht vergessen, das die Vorfahren meines Feindes begingen, und auch die Schuld seiner Mutter soll nicht vergeben werden!15 Die Sünden aller seiner Vorfahren sollen dem HERRN stets vor Augen stehen, doch an sie selbst soll niemand mehr denken!16 Denn dieser Mensch dachte nicht daran, anderen Gutes zu tun. Die Armen und Hilflosen verfolgte er, und die Niedergeschlagenen trieb er in den Tod.17 Er liebte es, andere zu verfluchen – nun soll der Fluch ihn selbst treffen! Er hasste es, andere zu segnen – darum bleibe der Segen von ihm fern!18 Das Fluchen wurde ihm zur Gewohnheit, er hüllte sich darin ein wie in einen Mantel. Aber nun wird sein Fluch gegen ihn selbst wirksam: Er dringt in ihn ein wie Wasser, das man trinkt, und wie Öl, mit dem man sich einreibt.19 Er soll ihn bedecken wie ein Gewand und ihn für immer einschnüren wie ein enger Gürtel!20 Ja, HERR, damit strafe alle meine Feinde, alle, die mich so gehässig verleumden!21 HERR, mein Gott, tritt für mich ein, es geht doch um deine Ehre! Rette mich, denn auf deine Gnade ist Verlass!22 Ich bin niedergeschlagen und hilflos, im tiefsten Herzen verletzt.23 Mein Leben gleicht einem Schatten am Abend, der bald in der Dunkelheit verschwindet. Ich bin wie eine Heuschrecke, die man vom Arm abschüttelt.24 Vom vielen Fasten zittern mir die Knie, ich bin nur noch Haut und Knochen.25 Für meine Feinde bin ich zum Gespött geworden; wenn sie mich sehen, schütteln sie den Kopf.26 Hilf mir, HERR, und rette mich, denn du bist doch ein gnädiger Gott!27 HERR, lass meine Feinde erkennen, dass du es bist, der alles so gefügt hat!28 Mögen sie mich auch verwünschen – du wirst mich segnen! Sollen sie doch angreifen – sie werden dabei scheitern! Zuletzt werde ich, dein Diener, mich freuen.29 Schimpf und Schande sollen über meine Ankläger kommen, sie sollen sie einhüllen wie ein Mantel!30 Immer wieder will ich dem HERRN danken, in aller Öffentlichkeit will ich ihn loben.31 Er steht dem Wehrlosen zur Seite und rettet ihn vor denen, die seinen Tod fordern.