1Nach dem Tod der beiden Söhne Aarons, die sich auf eigenmächtige Weise dem HERRN genähert hatten, sprach der HERR mit Mose.2Er sagte zu ihm: »Richte deinem Bruder Aaron aus, dass er nicht zu jeder beliebigen Zeit in das Allerheiligste des Begegnungszeltes[1] gehen und vor die Bundeslade treten darf. Wenn er sich nicht daran hält, muss er sterben. Denn dort über der Deckplatte[2] der Bundeslade zeige ich mich in einer Wolke. (2Mo 25,17)3Aaron darf das Allerheiligste[3] nur betreten, nachdem er folgende Vorbereitungen getroffen hat:[4] Er holt für sich selbst einen jungen Stier als Sündopfer und einen Schafbock als Brandopfer.4Seinen Körper spült er mit Wasser ab und zieht die heiligen Kleider aus weißem Leinen an: das weiße Gewand, die Unterhosen, die seine Scham bedecken, den weißen Gürtel und den weißen Turban[5].5Vom Volk[6] lässt er sich zwei Ziegenböcke für das Sündopfer und einen Schafbock für das Brandopfer geben.6Er stellt den Stier bereit, den er als Sündopfer darbringen soll, um für sich und seine Familie Sühne zu erwirken.7Die beiden Ziegenböcke bringt er zum Eingang des Begegnungszeltes und stellt sie vor den HERRN.8Er lässt das Los darüber entscheiden, welcher Bock für den HERRN bestimmt ist und welcher für Asasel[7].9Den Ziegenbock, der durch das Los dem HERRN zugewiesen wird, soll Aaron später als Sündopfer darbringen.10Der andere Bock soll lebend vor den HERRN gestellt werden. Er soll später mit der Schuld des Volkes beladen[8] und zu Asasel in die Wüste geschickt werden.
Anweisungen für die Durchführung der Opfer
11Zuerst bringt Aaron den Stier als Sündopfer dar, um für sich und seine Familie Sühne zu erwirken. Nachdem er das Tier geschlachtet hat,12nimmt er eine Räucherpfanne voll glühender Kohlen vom Altar vor dem heiligen Zelt[9] sowie zwei Handvoll zerstoßenen, wohlriechenden Weihrauch. Dies alles bringt er in das Allerheiligste hinter den Vorhang.13Dort in der Gegenwart des HERRN[10] legt er den Weihrauch auf die glühenden Kohlen. Der aufsteigende Rauch verhüllt die Deckplatte, die auf der Bundeslade mit den Gesetzestafeln liegt[11], damit Aaron sie nicht sieht und nicht sterben muss.14Dann holt er etwas von dem Blut des jungen Stieres und sprengt es mit dem Finger einmal an die Vorderseite[12] der Deckplatte und siebenmal auf den Boden vor die Deckplatte.15Danach schlachtet er den Ziegenbock, der als Sündopfer für das Volk bestimmt ist, und bringt sein Blut hinter den Vorhang in das Allerheiligste. Dort sprengt er es genauso wie das Blut des jungen Stieres einmal an die Deckplatte und siebenmal auf den Boden davor.16So erwirkt er Sühne für das Allerheiligste und reinigt es von aller Unreinheit und allen Sünden, die das Volk Israel begangen hat. Anschließend reinigt er das restliche Begegnungszelt, das mitten im Lager der Israeliten steht und durch ihre Schuld immer wieder verunreinigt wird[13].17Kein Mensch darf sich im heiligen Zelt aufhalten, während Aaron im Allerheiligsten Sühne für sich selbst und seine Familie und für das ganze Volk Israel erwirkt.18Danach soll Aaron zum Brandopferaltar treten, der vor dem Heiligtum des HERRN steht[14], und ihn von der Schuld reinigen, die auf ihm lastet[15]. Dazu nimmt er etwas von dem übrigen Blut des jungen Stieres und des Ziegenbocks und streicht es ringsum an die Hörner des Altars.19Dann taucht er seinen Finger nochmal in das Blut und sprengt es siebenmal an den Altar. Auf diese Weise reinigt er ihn von den Sünden der Israeliten und macht ihn wieder bereit für den Opferdienst.[16]20Wenn Aaron das Allerheiligste, das Begegnungszelt und den Altar von aller Schuld gereinigt hat[17], holt er den zweiten Ziegenbock.21Er legt beide Hände auf den Kopf des Tieres und bekennt über ihm alle Verfehlungen und Sünden der Israeliten. So lädt er ihre Schuld auf den Kopf des Ziegenbocks. Dann lässt er das Tier durch einen für diese Aufgabe ausgewählten Mann in die Wüste bringen.22Der Mann treibt den Bock weit in die Wüste hinaus. Das Tier nimmt die ganze Schuld mit sich und trägt sie in eine unbewohnte Gegend.23Anschließend geht Aaron erneut in das Begegnungszelt und zieht die Leinengewänder aus, die er für seinen besonderen Dienst im Allerheiligsten[18] angezogen hat. Sie bleiben im Zelt und werden dort verwahrt.24Noch immer im Heiligen Zelt[19] spült Aaron seinen Körper mit Wasser ab und zieht seine normale Priesterkleidung an. Dann verlässt er das Zelt wieder und bringt als Brandopfer für sich und das Volk die beiden Schafböcke dar. Auch damit erwirkt er Sühne für sich selbst und für das ganze Volk.25Die Fettstücke der Sündopfertiere verbrennt er ebenfalls auf dem Altar.26Der Mann, der den Ziegenbock zu Asasel in die Wüste getrieben hat, muss seine Kleidung waschen und seinen Körper mit Wasser abspülen. Erst danach darf er wieder ins Lager zurückkehren.27Die Überreste der beiden Sündopfertiere – des Stiers und des Ziegenbocks –, mit deren Blut im Allerheiligsten Sühne erwirkt wurde, soll man hinaus vor das Lager bringen. Dort soll man sie vollständig mitsamt Fell, Fleisch und Eingeweiden verbrennen.28Der Mann, der sie verbrannt hat, darf erst wieder das Lager betreten, wenn er seine Kleidung gewaschen und seinen Körper mit Wasser abgespült hat.
Der Versöhnungstag als jährlicher Feiertag
29Dies alles soll jedes Jahr am zehnten Tag des siebten Monats geschehen; es ist eine bleibende Ordnung für alle Generationen. Ihr sollt an diesem Tag fasten und euch vor dem HERRN demütigen.[20] Verrichtet keinerlei Arbeit – weder ihr noch die Fremden, die unter euch wohnen.30Denn an diesem Tag werdet ihr mit dem HERRN versöhnt[21] und von aller Schuld gereinigt. Ihr seid dann in seinen Augen wieder rein.31Dieser Tag soll für euch ein besonders feierlicher Ruhetag[22] sein, an dem ihr fastet und euch vor dem HERRN demütigt[23]. Es ist eine bleibende Ordnung für alle Zeiten.32Auch in Zukunft soll der amtierende Hohepriester, der als Nachfolger Aarons[24] gesalbt und in sein Amt eingesetzt worden ist[25], jedes Jahr diese Sühnehandlungen vollziehen. Dabei muss er die heiligen Gewänder aus weißem Leinen tragen.33Er reinigt das Allerheiligste, das gesamte Begegnungszelt und den Altar von aller Schuld, ebenso die anderen Priester und das Volk.34Diese Ordnung gilt für alle Zeiten. Einmal im Jahr soll auf diese Weise Sühne für alle Israeliten erwirkt werden.« Aaron[26] führte alles so aus, wie der HERR es Mose befohlen hatte.