Warnung vor den Schriftgelehrten und den Pharisäern
1Dann wandte sich Jesus an die Volksmenge und an seine Jünger (Mk 12,38; Lk 11,43; Lk 11,46; Lk 20,45)2und sagte: »Das Lehramt des Mose haben heute die Schriftgelehrten und die Pharisäer inne.[1]3Richtet euch daher nach allem, was sie euch sagen, und befolgt es. Doch richtet euch nicht nach dem, was sie tun; denn sie reden zwar, handeln aber nicht danach.4Sie binden schwere Lasten zusammen, die man kaum tragen kann, und laden sie den Menschen auf die Schultern; doch sie selbst denken nicht daran, diese Lasten auch nur anzurühren[2].5Und alles, was sie tun, tun sie nur, um die Leute zu beeindrucken: Sie machen ihre Gebetsriemen besonders breit und die Quasten ihrer Gewänder besonders lang.[3] (4Mo 15,37; 5Mo 6,8)6Bei Festessen nehmen sie die Ehrenplätze für sich in Anspruch und in den Synagogen die vordersten Sitze.7Sie haben es gern, wenn man sie auf der Straße[4] ehrfurchtsvoll grüßt und wenn die Leute sie mit ›Rabbi‹ anreden.8Ihr aber sollt euch nicht ›Rabbi‹ nennen lassen, denn nur einer ist euer Meister[5], und ihr alle seid Brüder.9Auch sollt ihr niemand hier auf der Erde ›Vater‹ nennen, denn nur einer ist euer Vater, der Vater im Himmel.10Ihr sollt euch auch nicht ›Lehrer‹ nennen lassen, denn nur einer ist euer Lehrer: Christus[6].11Der Größte unter euch soll[7] euer Diener sein.12Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.«
Jesus geht mit den Schriftgelehrten und den Pharisäern ins Gericht
13-14»Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr verschließt den Menschen das Himmelreich. Selbst geht ihr nicht hinein, und die, die hineingehen wollen, lasst ihr nicht hinein.[8] (Lk 11,39; Lk 11,47)15Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr reist über Land und Meer, um auch nur einen einzigen Anhänger zu gewinnen, und wenn ihr einen gewonnen habt, macht ihr ihn zu einem Anwärter auf die Hölle[9], der doppelt so schlimm ist wie ihr.16Wehe euch, ihr verblendeten[10] Führer! Ihr sagt: ›Wenn jemand beim Tempel schwört, braucht er seinen Eid nicht zu halten[11]; wenn jemand aber beim Gold des Tempels schwört, ist er an seinen Eid gebunden.‹17Ihr verblendeten Toren! Was ist denn wichtiger, das Gold oder der Tempel? Durch den Tempel wird das Gold doch erst geheiligt.18Ihr sagt auch: ›Wenn jemand beim Altar schwört, braucht er seinen Eid nicht zu halten; wenn jemand aber beim Opfer auf dem Altar schwört, ist er an seinen Eid gebunden.‹19Wie verblendet ihr seid![12] Was ist denn wichtiger, das Opfer oder der Altar? Durch den Altar wird das Opfer doch erst geheiligt.20Wer also beim Altar schwört, der schwört nicht nur beim Altar, sondern auch bei allem, was darauf ist.21Und wer beim Tempel schwört, der schwört nicht nur beim Tempel, sondern auch bei dem, der darin wohnt.22Und wer beim Himmel schwört, der schwört beim Thron Gottes und somit bei dem, der darauf sitzt.23Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr gebt den zehnten Teil von Kräutern wie Minze, Dill und Kümmel und lasst dabei die viel wichtigeren Forderungen des Gesetzes außer Acht: Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Treue[13]. Diese Forderungen solltet ihr erfüllen und das andere nicht außer Acht lassen.24Verblendete Führer seid ihr! Mücken siebt ihr aus, und Kamele verschluckt ihr.25Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr reinigt das Äußere eurer Becher und Schüsseln, ihr Inhalt aber zeugt von eurer Raubgier[14] und Maßlosigkeit.26Du verblendeter Pharisäer! Sorg zuerst dafür, dass der Inhalt des Bechers[15] rein ist, dann wird auch das Äußere rein sein.27Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr seid wie weißgetünchte Gräber: Von außen sehen sie schön aus, innen aber sind sie voll von Totengebeinen und von Unreinheit aller Art.28Genauso seid auch ihr: Nach außen hin erweckt ihr bei den Menschen den Anschein, gerecht zu sein, in Wirklichkeit aber[16] seid ihr voller Heuchelei und Gesetzlosigkeit.29Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr errichtet Grabmäler für die Propheten[17] und schmückt die Gräber der Gerechten30und behauptet: ›Wenn wir zur Zeit unserer Vorfahren gelebt hätten, hätten wir uns nicht mit ihnen am Tod der Propheten schuldig gemacht[18].‹31Damit gebt ihr selbst zu[19], dass ihr die Nachkommen der Prophetenmörder seid.32Ja, macht nur das Maß eurer Vorfahren voll!33Ihr Schlangen, ihr Natternbrut! Wie wollt ihr dem Gericht entgehen und verhindern, dass ihr in die Hölle geworfen werdet[20]?34Deshalb hört, was ich euch sage: Ich werde Propheten, Männer voller Weisheit und wahre Schriftgelehrte zu euch schicken. Einige von ihnen werdet ihr umbringen, ja sogar kreuzigen; andere werdet ihr in euren Synagogen auspeitschen und von einer Stadt zur anderen verfolgen.35So wird schließlich euch die ganze Schuld am Tod der Gerechten angerechnet[21], angefangen bei Abel, dem Gerechten, bis hin zu Sacharja, dem Sohn Berechjas, den ihr zwischen dem Tempelgebäude und dem Altar ermordet habt.[22] (1Mo 4,1; Hebr 11,4; Hebr 12,24; 1Joh 3,12)36Ich sage euch: Die Strafe für all das wird diese Generation treffen.«
Klage über Jerusalem
37»Jerusalem, Jerusalem, du tötest die Propheten und steinigst die, die Gott zu dir schickt. Wie oft wollte ich deine Kinder sammeln wie eine Henne, die ihre Küken unter ihre Flügel nimmt! Aber ihr habt nicht gewollt. (Lk 13,34)38Seht, euer Haus wird verlassen sein und verwüstet daliegen.39Denn ich sage euch: Von jetzt an werdet ihr mich nicht mehr sehen, bis ihr ruft: ›Gesegnet sei er, der im Namen des Herrn kommt!‹ « (Ps 118,26)
Matthäus 23
Schlachter 2000
Strafrede gegen die Schriftgelehrten und Pharisäer
1Da redete Jesus zu der Volksmenge und zu seinen Jüngern2und sprach: Die Schriftgelehrten und Pharisäer haben sich auf Moses Stuhl gesetzt. (5Mo 17,10; Esr 7,6; Esr 7,10; Joh 9,28)3Alles nun, was sie euch sagen, dass ihr halten sollt, das haltet und tut; aber nach ihren Werken tut nicht, denn sie sagen es wohl, tun es aber nicht. (Mal 2,7; Mt 5,20; Mt 15,8; Röm 2,17; 1Kor 11,1)4Sie binden nämlich schwere und kaum erträgliche Bürden und legen sie den Menschen auf die Schultern; sie aber wollen sie nicht mit einem Finger anrühren. (Mt 11,30; Lk 11,46)5Alle ihre Werke tun sie aber, um von den Leuten gesehen zu werden. Sie machen nämlich ihre Gebetsriemen breit und die Säume an ihren Gewändern groß, (4Mo 15,38; 5Mo 11,18; Mt 6,1; Lk 16,15; Joh 5,44)6und sie lieben den obersten Platz bei den Mahlzeiten und die ersten Sitze in den Synagogen (Lk 11,43)7und die Begrüßungen auf den Märkten, und wenn sie von den Leuten »Rabbi, Rabbi«[1] genannt werden.8Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen, denn einer ist euer Meister, der Christus; ihr aber seid alle Brüder. (Joh 13,13; Eph 4,5; Jak 3,1; 1Petr 5,3)9Nennt auch niemand auf Erden euren Vater; denn einer ist euer Vater, der im Himmel ist. (Jes 63,16; Mt 6,9; Joh 20,17; Eph 4,6)10Auch sollt ihr euch nicht Meister nennen lassen; denn einer ist euer Meister, der Christus. (5Mo 18,15; Joh 3,34; 1Kor 8,6; Kol 1,18)11Der Größte aber unter euch soll euer Diener sein. (Mt 20,25)12Wer sich aber selbst erhöht, der wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden. (Lk 14,11; Lk 18,14; Jak 4,10; 1Petr 5,6)13Aber wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, dass ihr das Reich der Himmel vor den Menschen zuschließt! Ihr selbst geht nicht hinein, und die hinein wollen, die lasst ihr nicht hinein. (Mt 5,20; Lk 11,52)14Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, dass ihr die Häuser der Witwen fresst und zum Schein lange betet. Darum werdet ihr ein schwereres Gericht empfangen! (Mk 12,40)15Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, dass ihr Meer und Land durchzieht, um einen einzigen Proselyten[2] zu machen, und wenn er es geworden ist, macht ihr einen Sohn der Hölle aus ihm, zweimal mehr, als ihr es seid! (Apg 2,10; Apg 13,10; Gal 3,10; Gal 4,17; Gal 5,2; 2Thess 2,3)16Wehe euch, ihr blinden Führer, die ihr sagt: Wer beim Tempel schwört, das gilt nichts; wer aber beim Gold des Tempels schwört, der ist gebunden. (Mt 5,34; Joh 9,39; Röm 2,19; Offb 3,17)17Ihr Narren und Blinden, was ist denn größer, das Gold oder der Tempel, der das Gold heiligt? (2Mo 30,26)18Und: Wer beim Brandopferaltar schwört, das gilt nichts; wer aber beim Opfer schwört, das darauf liegt, der ist gebunden.19Ihr Narren und Blinden! Was ist denn größer, das Opfer oder der Brandopferaltar, der das Opfer heiligt? (2Mo 29,37)20Darum, wer beim Altar schwört, der schwört bei ihm und bei allem, was darauf ist.21Und wer beim Tempel schwört, der schwört bei ihm und bei dem, der darin wohnt.22Und wer beim Himmel schwört, der schwört bei dem Thron Gottes und bei dem, der darauf sitzt. (Ps 45,7; Ps 93,1; Hebr 1,8; Offb 7,15; Offb 22,1)23Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, dass ihr die Minze und den Anis und den Kümmel verzehntet und das Wichtigere im Gesetz vernachlässigt, nämlich das Recht und das Erbarmen und den Glauben! Dieses sollte man tun und jenes nicht lassen. (5Mo 14,22; Spr 20,6; Sach 7,9; Lk 6,36; Lk 11,42; Lk 18,12; 1Kor 4,2)24Ihr blinden Führer, die ihr die Mücke aussiebt, das Kamel aber verschluckt!25Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, dass ihr das Äußere des Bechers und der Schüssel reinigt, inwendig aber sind sie voller Raub und Unmäßigkeit!26Du blinder Pharisäer, reinige zuerst das Inwendige des Bechers und der Schüssel, damit auch ihr Äußeres rein werde! (Tit 1,15; Hebr 10,22; Jak 4,8)27Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, dass ihr getünchten Gräbern[3] gleicht, die äußerlich zwar schön scheinen, inwendig aber voller Totengebeine und aller Unreinheit sind! (4Mo 19,11; Apg 23,3)28So erscheint auch ihr äußerlich vor den Menschen als gerecht, inwendig aber seid ihr voller Heuchelei und Gesetzlosigkeit. (Lk 12,1)29Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, dass ihr die Gräber der Propheten baut und die Denkmäler der Gerechten schmückt30und sagt: Hätten wir in den Tagen unserer Väter gelebt, wir hätten uns nicht mit ihnen des Blutes der Propheten schuldig gemacht.31So gebt ihr ja euch selbst das Zeugnis, dass ihr Söhne der Prophetenmörder seid.32Ja, macht ihr nur das Maß eurer Väter voll! (1Mo 15,16; 1Thess 2,16)33Ihr Schlangen! Ihr Otterngezücht! Wie wollt ihr dem Gericht der Hölle entgehen? (Mt 3,7)34Siehe, darum sende ich zu euch Propheten und Weise und Schriftgelehrte; und etliche von ihnen werdet ihr töten und kreuzigen, und etliche werdet ihr in euren Synagogen geißeln und sie verfolgen von einer Stadt zur anderen, (Mt 13,52; Mk 13,9; Apg 7,57; Apg 13,50; Apg 22,19; 1Kor 12,28)35damit über euch alles gerechte Blut kommt, das auf Erden vergossen worden ist, vom Blut Abels, des Gerechten, bis zum Blut des Zacharias, des Sohnes Barachias, den ihr zwischen dem Tempel und dem Altar getötet habt. (2Chr 24,20; 1Joh 3,12; Offb 18,24)36Wahrlich, ich sage euch: Dies alles wird über dieses Geschlecht kommen! (Jes 65,6; Mt 24,34)
Klage über Jerusalem
37Jerusalem, Jerusalem, die du die Propheten tötest und steinigst, die zu dir gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder sammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken unter die Flügel sammelt, aber ihr habt nicht gewollt! (5Mo 32,11; Jes 65,2; Joh 2,13; Joh 5,1; Joh 7,10)38Siehe, euer Haus wird euch verwüstet gelassen werden; (Ps 69,25; Jer 10,22; Hes 19,7)39denn ich sage euch: Ihr werdet mich von jetzt an nicht mehr sehen, bis ihr sprechen werdet: »Gepriesen sei der, welcher kommt im Namen des Herrn!« (Hos 3,4)
Matthäus 23
Elberfelder Bibel
Warnung vor den Schriftgelehrten und Pharisäern
1Dann redete Jesus zu den Volksmengen und zu seinen Jüngern2und sprach: Auf Moses Lehrstuhl haben sich die Schriftgelehrten und die Pharisäer gesetzt. (Joh 9,28)3Alles nun, was sie euch sagen, tut und haltet; aber handelt nicht nach ihren Werken! Denn sie sagen es und tun es nicht. (5Mo 17,10; Mal 2,7; Röm 2,17)4Sie binden aber schwere und schwer zu tragende Lasten zusammen und legen sie auf die Schultern der Menschen, sie selbst aber wollen sie nicht mit ihrem Finger bewegen. (Lk 11,46)5Alle ihre Werke aber tun sie, um sich vor den Menschen sehen zu lassen; denn sie machen ihre Gebetsriemen[1] breit und die Quasten[2] groß. (2Mo 13,9; 5Mo 6,8; 5Mo 11,18; Mt 6,1; Mt 9,20)6Sie lieben aber den ersten Platz bei den Gastmählern[3] und die ersten Sitze in den Synagogen (Lk 14,7)7und die Begrüßungen auf den Märkten und von den Menschen Rabbi[4] genannt zu werden. (Lk 11,43; Joh 5,44)8Ihr aber, lasst ihr euch nicht Rabbi nennen! Denn einer ist euer Lehrer, ihr alle aber seid Brüder. (Joh 13,13)9Ihr sollt auch nicht ⟨jemanden⟩ auf der Erde euren Vater nennen; denn einer ist euer Vater, ⟨nämlich⟩ der im Himmel[5]. (Mt 6,9)10Lasst euch auch nicht Meister nennen; denn einer ist euer Meister, der Christus.11Der Größte[6] aber unter euch soll[7] euer Diener sein. (Mt 20,26; Lk 22,26)12Wer sich aber selbst erhöhen wird, wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigen wird, wird erhöht werden. (1Sam 15,17; Spr 29,23; Hes 17,24; Hes 21,31; Mt 18,4; Lk 14,11; Phil 2,8; Jak 4,10; 1Petr 5,6)
Weherufe gegen die Schriftgelehrten und Pharisäer
13-14Wehe aber euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr verschließt das Reich[8] der Himmel vor den Menschen; denn ihr geht nicht hinein, und die, die hineingehen wollen, lasst ihr ⟨auch⟩ nicht hineingehen.[9] (Mt 5,20; Mt 15,7)15Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr durchzieht das Meer und das trockene ⟨Land⟩, um einen Proselyten[10] zu machen; und wenn er es geworden ist, so macht ihr ihn zu einem Sohn der Hölle, doppelt so schlimm wie ihr. (Mt 15,7)16Wehe euch, ihr blinden Führer! Die ihr sagt: Wenn jemand bei dem Tempel schwören wird, ist das nichts; wenn aber jemand bei dem Gold des Tempels schwören wird, ist er gebunden[11]. (Mt 15,14; Joh 9,39)17Narren und Blinde! Was ist denn größer, das Gold oder der Tempel, der das Gold heiligt?18Und: Wenn jemand bei dem Altar schwören wird, ist das nichts; wenn aber jemand bei der Gabe schwören wird, die auf ihm ist, so ist er gebunden.19Blinde! Was ist denn größer, die Gabe oder der Altar, der die Gabe heiligt? (2Mo 29,37; Mt 15,14; Joh 9,39)20Wer nun bei dem Altar schwört, schwört bei ihm und bei allem, was auf ihm ist.21Und wer bei dem Tempel schwört, schwört bei ihm und bei dem, der ihn bewohnt. (1Kön 8,13)22Und wer bei dem Himmel schwört, schwört bei dem Thron Gottes und bei dem, der darauf sitzt. (Mt 5,34)23Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr verzehntet die Minze[12] und den Dill und den Kümmel und habt die wichtigeren Dinge des Gesetzes beiseitegelassen: das Recht[13] und die Barmherzigkeit und den Glauben; diese hättet ihr tun und jene nicht lassen sollen. (3Mo 27,30; 5Mo 14,22; Sach 7,9; Mt 9,13; Mt 15,7; Lk 6,36; Lk 18,12)24Ihr blinden Führer, die ihr die Mücke seiht, das Kamel aber verschluckt! (Mt 7,4; Mt 15,14; Joh 9,39)25Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr reinigt das Äußere des Bechers und der Schüssel, inwendig aber sind sie voller Raub und Unenthaltsamkeit. (Mt 15,7; Mk 7,4)26Blinder Pharisäer! Reinige zuerst das Inwendige des Bechers, damit auch sein Auswendiges rein wird. (Mt 15,14; Joh 9,39)27Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr gleicht übertünchten Gräbern[14], die von außen zwar schön scheinen, inwendig aber voll von Totengebeinen und aller Unreinheit sind. (Mt 15,7; Apg 23,3)28So scheint auch ihr von außen zwar gerecht vor den Menschen, von innen aber seid ihr voller Heuchelei und Gesetzlosigkeit. (Lk 12,1)29Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr baut die Gräber der Propheten und schmückt die Grabmäler der Gerechten (Mt 15,7)30und sagt: Wären wir in den Tagen unserer Väter gewesen, so würden wir uns nicht an dem Blut der Propheten schuldig gemacht haben[15].31So gebt ihr euch selbst Zeugnis, dass ihr Söhne derer seid, welche die Propheten ermordet haben. (Mt 5,12)32Und ihr, macht ⟨nur⟩ das Maß eurer Väter voll! (1Thess 2,15)33Schlangen! Otternbrut! Wie solltet ihr dem Gericht der Hölle entfliehen? (Mt 3,7; Lk 3,7)34Deswegen siehe, ich sende zu euch Propheten und Weise und Schriftgelehrte; einige von ihnen werdet ihr töten und kreuzigen, und einige von ihnen werdet ihr in euren Synagogen geißeln[16] und werdet sie verfolgen von Stadt zu Stadt, (Mt 10,17; Mt 10,23; Mk 13,9)35damit über euch kommt alles gerechte Blut, das auf der Erde vergossen wurde, von dem Blut Abels, des Gerechten, bis zu dem Blut Secharjas, des Sohnes Berechjas, den ihr zwischen dem Tempel und dem Altar ermordet habt. (1Mo 4,8; 2Chr 24,21; Hebr 11,4; 1Joh 3,12)36Wahrlich, ich sage euch, dies alles wird über dieses Geschlecht kommen. (Mt 24,34; Mk 13,30)
Klage über Jerusalem
37Jerusalem, Jerusalem, die da tötet die Propheten und steinigt, die zu ihr gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken versammelt unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt! (Jes 65,2; Jer 5,3; Mt 21,35; Mk 12,3; Joh 5,40; Apg 7,59)38Siehe, euer Haus wird euch öde gelassen; (1Kön 9,7; Ps 69,26; Mt 24,2; Lk 19,44)39denn ich sage euch: Ihr werdet mich von jetzt an nicht sehen, bis ihr sprecht: »Gepriesen ⟨sei⟩, der da kommt im Namen des Herrn!« (Ps 118,26; Mt 21,9; Mk 13,1; Lk 21,5; Joh 12,13)
Matthäus 23
Hoffnung für alle
Die Heuchelei der Pharisäer und Schriftgelehrten
1Dann sprach Jesus zu der Volksmenge und zu seinen Jüngern: (Mk 12,38; Lk 20,45)2»Die Schriftgelehrten und Pharisäer sind dazu eingesetzt, euch das Gesetz von Mose auszulegen.[1]3Richtet euch nach ihren Worten und tut alles, was sie euch sagen! Nehmt euch aber kein Beispiel an ihren Taten! Denn sie halten selbst nicht ein, was sie von den anderen verlangen.4Sie denken sich schwere, fast unerträgliche Forderungen aus und bürden sie den Menschen auf, doch sie selbst rühren keinen Finger, um diese Lasten zu tragen.5Mit allem, was sie tun, stellen sie sich zur Schau. Sie tragen besonders breite Gebetsriemen und an den Gewändern auffällig lange Quasten.6Bei den Festen wollen sie die Ehrenplätze bekommen, und auch in der Synagoge sitzen sie am liebsten in der ersten Reihe.7Es gefällt ihnen, wenn man sie auf der Straße ehrfurchtsvoll grüßt und ›Rabbi‹ nennt.8Lasst ihr euch nicht so anreden! Nur Gott ist euer Meister, ihr seid untereinander alle Geschwister.9Ihr sollt auch niemandem auf der Erde den Ehrentitel ›Vater‹ geben, denn nur einer ist euer Vater: Gott im Himmel.10Ihr sollt euch auch nicht Lehrer nennen lassen, weil ihr nur einen Lehrer habt: Christus.11Wer unter euch groß sein will, der soll allen anderen dienen.[2]12Alle, die sich selbst ehren, werden gedemütigt werden. Wer sich aber selbst erniedrigt, wird geehrt werden.«
Frommer Schein
13-14»Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer! Ihr Heuchler! Ihr versperrt anderen den Zugang zu Gottes himmlischem Reich. Denn ihr selbst geht nicht hinein, und die hineinwollen, hindert ihr auch noch daran.[3] (Lk 11,39)15Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer! Ihr Heuchler! Ihr reist in der Welt herum, um nur einen einzigen Nichtjuden dafür zu gewinnen, eure Gesetze anzuerkennen. Und wenn ihr einen gefunden habt, dann wird er durch euch zu einem Anwärter auf die Hölle, der euch an Bosheit noch übertrifft.16Wehe euch! Ihr wollt andere führen und seid doch selbst blind. So behauptet ihr: ›Beim Tempel Gottes schwören, das hat nichts zu bedeuten. Aber wer beim Gold im Tempel schwört, der muss seinen Eid halten.‹17Ihr blinden Narren! Was ist denn wichtiger: das Gold oder der Tempel, durch den das Gold erst geheiligt wird?18Ihr sagt: ›Ein Eid, beim Altar geschworen, hat keine Bedeutung. Wer aber bei dem Opfer auf dem Altar schwört, der muss sein Versprechen halten.‹19Ihr Verblendeten! Was ist denn wichtiger: die Gabe auf dem Altar oder der Altar, der die Gabe erst zum Opfer werden lässt?20Wer beim Altar schwört, der schwört bei allem, was darauf liegt.21Wer beim Tempel schwört, der ruft Gott zum Zeugen an, der dort wohnt.22Und wer beim Himmel schwört, der schwört bei dem Thron Gottes und damit bei Gott selbst, der auf diesem Thron sitzt.23Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer! Ihr Heuchler! Sogar von Küchenkräutern wie Minze, Dill und Kümmel gebt ihr Gott den zehnten Teil. Aber die viel wichtigeren Forderungen Gottes nach Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Treue[4] sind euch gleichgültig. Doch gerade darum geht es hier: das Wesentliche tun und das andere nicht unterlassen.24Ihr aber entfernt jede kleine Mücke aus eurem Getränk, doch ganze Kamele schluckt ihr bedenkenlos hinunter. Andere wollt ihr führen, dabei seid ihr selbst blind.25Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer! Ihr Heuchler! Ihr wascht eure Becher und Schüsseln von außen ab, doch gefüllt sind sie mit dem, was ihr anderen in eurer Gier genommen habt.26Ihr blinden Verführer, reinigt eure Becher erst einmal von innen, dann wird auch ihr Äußeres sauber sein.27Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer! Ihr Heuchler! Ihr seid wie die weiß getünchten Grabstätten[5]: Von außen erscheinen sie schön, aber innen ist alles voll stinkender Verwesung.28Genauso ist es bei euch: Ihr steht vor den Leuten als solche da, die Gottes Willen tun, aber in Wirklichkeit seid ihr voller Auflehnung und Heuchelei.29Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer! Ihr Heuchler! Den verstorbenen Propheten baut ihr Denkmäler, und die Gräber derer, die nach Gottes Willen lebten, schmückt ihr.30Dazu behauptet ihr noch: ›Wenn wir damals gelebt hätten, wir hätten die Propheten nicht umgebracht wie unsere Vorfahren.‹31Damit gebt ihr also selbst zu, dass ihr die Nachkommen der Prophetenmörder seid.32Ja, weiter so, macht das Maß eurer Väter nur voll!33Ihr Schlangenbrut! Wie wollt ihr der Hölle entrinnen, zu der Gott euch verurteilen wird?34Deshalb hört her: Ich werde euch Propheten, weise Männer und Lehrer schicken. Einige von ihnen werdet ihr töten, ja sogar kreuzigen. Andere werdet ihr in euren Synagogen auspeitschen und sie von Stadt zu Stadt verfolgen.35Darum werdet ihr auch zur Rechenschaft gezogen werden für den Mord an all jenen Menschen, die nach Gottes Willen gelebt haben, angefangen bei Abel bis zu Secharja, dem Sohn von Berechja, den ihr zwischen Tempel und Brandopferaltar ermordet habt.36Ich versichere euch: Das Strafgericht für all diese Schuld wird noch über diese Generation hereinbrechen.«
Warnung an Jerusalem
37»Jerusalem! O Jerusalem! Du tötest die Propheten und steinigst die Boten, die Gott zu dir schickt. Wie oft schon wollte ich deine Bewohner um mich sammeln, so wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel nimmt! Aber ihr habt es nicht gewollt. (Lk 13,34)38Und nun? Euer Tempel wird von Gott verlassen sein und völlig zerstört werden.39Und ich sage euch: Mich werdet ihr erst dann wiedersehen, wenn ihr rufen werdet: ›Gepriesen sei, der im Auftrag des Herrn kommt!‹ « (Ps 118,26)