Psalm 74

Neue Genfer Übersetzung

1 Ein kunstvoll gestaltetes Lied[1]. Von Asaf. Warum, o Gott, hast du uns für immer verstoßen? Warum trifft uns dein glühender Zorn? Wir sind doch deine Herde, und du bist unser Hirte, der uns auf seine Weide führt![2] (Ps 32,1)2 Denk an deine Gemeinde, die du dir vor langer Zeit als Eigentum erworben hast, die du erlöst und zu dem Volk gemacht hast, das dir allein gehört[3]! Denk an den Berg Zion, auf dem du Wohnung nahmst.3 Mach dich schnellen Schrittes auf zu den Trümmern, die schon seit ewigen Zeiten dort liegen! Alles im Heiligtum haben unsere Feinde verwüstet!4 Laut brüllen die Feinde dort, wo du deinem Volk begegnet bist, überall haben sie ihre Feldzeichen errichtet.5 Wie man mit der Axt zum Schlag ausholt gegen das dichte Geäst im Wald,6 so zerschlugen sie das Gebälk und seine Schnitzereien mit Beilen und mit Brechstangen.7 Dein gesamtes Heiligtum haben sie in Brand gesteckt. Entweiht und dem Erdboden gleichgemacht haben sie deine Wohnung, in der man deinen Namen anrief[4].8 Ihr Plan stand fest: »Wir wollen sie allesamt niederzwingen!«, so sagten sie. Sie verbrannten alle Stätten im Land, wo man sich zum Gottesdienst versammelt.9 Wir haben kein Zeichen mehr dafür, dass du noch einmal eingreifen wirst.[5] Auch kein Prophet ist mehr da, und niemand unter uns weiß, wie lange dies noch so weitergehen soll.10 Wie lange, o Gott, dürfen unsere Bedränger noch lästern, wie lange dürfen die Feinde deinen Namen immer wieder verhöhnen?11 Warum greifst du nicht ein mit deiner starken Hand? Zieh sie doch aus deinem Gewand hervor und bereite ihnen allen ein Ende![6]12 Und doch ist Gott mein König schon seit frühester Zeit, er vollbringt rettende Taten überall auf der Erde.13 Du selbst hast durch deine große Macht das Meer geteilt, und die Köpfe der Drachen, die sich aus dem Wasser erhoben, hast du zerschlagen.14 Dem Ungeheuer Leviatan hast du die Köpfe zerschmettert, und dann gabst du es den wilden Tieren in der Wüste zum Fraß[7].15 Du selbst hast Quellen und Bäche hervorsprudeln lassen, und Ströme, die nie versiegten, hast du ausgetrocknet.16 Dir gehört der Tag und auch die Nacht, dem Mond und der Sonne hast du ihren Platz zugewiesen.17 Du selbst hast alle Grenzen der Erde bestimmt, Sommer und Winter hast du geschaffen.18 Denk daran: Die Feinde verhöhnen dich, den HERRN! Sie sind ein gottloses Volk und lästern über deinen Namen!19 Gib uns nicht wie eine wehrlose Taube in die Gewalt dieser Raubtiere![8] Das Leben deines unterdrückten Volkes steht auf dem Spiel – vergiss es nicht für immer![9] (Ps 68,14)20 Blick wieder auf den Bund, den du mit uns geschlossen hast. Denn in den dunklen Schlupfwinkeln des Landes herrscht rohe Gewalt.21 Setz dich dafür ein, dass die Unterdrückten nicht beschämt davonschleichen müssen, lass die Armen und Gebeugten wieder deinen Namen preisen!22 Erhebe dich, Gott, und kämpfe für dein Anliegen! Denk daran, dass törichte Menschen dich den ganzen Tag verhöhnen.23 Vergiss nicht das Geschrei derer, die sich dir widersetzen! Sie lehnen sich gegen dich auf, und ihr lautes Toben nimmt kein Ende.[10]

Psalm 74

Neue evangelistische Übersetzung

1 Ein Lehrgedicht. Für Asaf.[1] Gott, hast du uns für immer verstoßen? / Warum ist dein Zorn auf deine Herde so groß? / (Ps 50,1)2 Denk an deine Gemeinde, die du einst erworben hast, / die du als Stamm für dein Erbteil erlöstest! / Denk an den Zionsberg, auf dem du wohnst!3 Komm doch und sieh dir diese ewigen Ruinen an! / Alles hat der Feind im Heiligtum zerstört.4 In deiner Versammlungsstätte haben deine Feinde gebrüllt / und dort ihre Siegeszeichen hingestellt.5 Sie haben sich benommen wie die Axt im Walddickicht.6 Und jetzt sind alle Schnitzereien / zerschlagen mit Hacken und Beilen.7 In deinem Heiligtum haben sie Feuer gelegt, / die Wohnung deines Namens bis auf den Grund entweiht.8 Sie sagten sich: "Lasst uns sie alle vernichten!" / Alle Gottesstätten im Land haben sie niedergebrannt.9 Wir sehen keine Zeichen für uns. / Kein Prophet ist mehr da. / Keiner weiß, wie lange das noch geht.10 Bis wann, Gott, darf der Bedränger noch höhnen, / der Feind deinen Namen lästern immerfort?11 Warum hältst du deine Hand zurück und greifst nicht ein? / Zieh sie doch aus deinem Gewand und mach ihnen endlich ein Ende!12 Dennoch ist Gott von alters her mein König, / der Rettungstaten auf der Erde vollbringt.13 Mit deiner Macht hast du das Meer geteilt, / zerschmettert die Köpfe der Seeungeheuer.14 Dem Leviatan[2] hast du die Köpfe zerschlagen / und gabst ihn den wilden Tieren zum Fraß.15 Du hast Quellen und Bäche sprudeln lassen / und mächtige Ströme zum Versiegen gebracht.16 Dein ist der Tag, dein auch die Nacht. / Mond und Sonne setztest du ein.17 Du hast die Grenzen der Erde bestimmt, / Sommer und Winter hast du gemacht.18 Jahwe, denk doch daran: Der Feind hat dich verhöhnt. / Ein gottloses Volk hat deinen Namen verachtet.19 Gib deine Taube doch nicht den Raubtieren preis! / Vergiss dein armes Volk nicht für immer!20 Blick hin auf deinen Bund! / Denn in den dunklen Winkeln im Land herrscht die rohe Gewalt.21 Lass den Bedrückten nicht beschämt weggehen! / Lass den Gebeugten, lass den Armen deinen Namen loben!22 Steh auf, Gott, und verschaffe dir Recht! / Bedenk, wie diese Toren dich täglich verspotten.23 Vergiss nicht das Geschrei deiner Gegner, / ihr ständiges Getöse gegen dich!