1Warum, HERR, bist du so fern, warum verbirgst du dich in Zeiten der Not?[1] (Ps 9,1)2Hochmütige Menschen, die Gott ablehnen, verfolgen die Wehrlosen und bringen sie durch ihre Intrigen zu Fall.3Diese Gottlosen prahlen auch noch damit, dass ihre Gier keine Grenzen kennt.[2] In ihrer Habsucht verspotten sie den HERRN und verachten ihn.[3]4Stolz behaupten sie: »Gott kümmert sich sowieso nicht um das, was wir tun! Es gibt ja gar keinen Gott!« Weiter reichen ihre Gedanken nicht.5Dennoch führt ihr Weg sie stets zum Erfolg. Unendlich fern liegt ihnen der Gedanke, dass du sie einmal zur Rechenschaft ziehen könntest.[4] Sie pfeifen auf jeden, der sich ihnen in den Weg stellt.6Sie reden sich ein: »Uns bringt nichts zu Fall, kein Unglück wird uns jemals treffen, auch nicht in künftigen Generationen.«7Wenn sie fluchen, betrügen und erpressen, sind sie um Worte nicht verlegen; was sie von sich geben, bringt anderen Unheil und Schaden.[5]8Dort, wo ihre Opfer wohnen, legen sie sich in den Hinterhalt; wo niemand es sieht, bringen sie den Unschuldigen um. Ihre Augen spähen nach Menschen, die sich nicht wehren können.9Sie liegen auf der Lauer wie Löwen im Dickicht, aus dem Hinterhalt fallen sie über ihr Opfer her und fangen es in ihrem Netz.10Sie halten sich versteckt, sind auf dem Sprung, und schon geht ein Wehrloser unter ihren Pranken zu Boden[6].11Sie reden sich ein: »Gott hat alles sowieso schon vergessen, er hat sich abgewandt und sieht nie wieder hin.«12Steh auf, HERR! Gott, erhebe deine mächtige Hand! Vergiss die nicht, die erlittenes Unrecht geduldig ertragen!13Warum dürfen diese Gottlosen Gott verachten und sich einreden, dass du dich sowieso um nichts kümmerst?14Du hast doch alles genau gesehen! Du achtest doch darauf, ob jemand Not leidet oder Kummer hat, und nimmst das Schicksal dieser Menschen in deine Hände! Die Armen und die Verwaisten dürfen dir ihre Anliegen anvertrauen, denn du bist ihr Helfer.15Zerbrich die Macht dieser gottlosen und boshaften Menschen, zieh sie zur Rechenschaft dafür, dass sie sich dir widersetzen! Keiner von ihnen soll mehr zu finden sein!16Der HERR ist König für immer und ewig. Einst werden alle Völker, die ihn missachten, aus seinem Land verschwunden sein.17Du hast die Wünsche derer gehört, die erlittenes Unrecht geduldig ertragen, HERR; aufmerksam hast du dich ihnen zugewandt und ihr Herz wieder stark gemacht.18Du wirst den Verwaisten und den Unterdrückten zu ihrem Recht verhelfen. Du wirst nicht zulassen, dass Menschen auf der Erde Angst und Schrecken verbreiten.[7]
Psalm 10
New International Version
1Why, Lord, do you stand far off? Why do you hide yourself in times of trouble?2In his arrogance the wicked man hunts down the weak, who are caught in the schemes he devises.3He boasts about the cravings of his heart; he blesses the greedy and reviles the Lord.4In his pride the wicked man does not seek him; in all his thoughts there is no room for God.5His ways are always prosperous; your laws are rejected by[1] him; he sneers at all his enemies.6He says to himself, ‘Nothing will ever shake me.’ He swears, ‘No-one will ever do me harm.’7His mouth is full of lies and threats; trouble and evil are under his tongue.8He lies in wait near the villages; from ambush he murders the innocent. His eyes watch in secret for his victims;9like a lion in cover he lies in wait. He lies in wait to catch the helpless; he catches the helpless and drags them off in his net.10His victims are crushed, they collapse; they fall under his strength.11He says to himself, ‘God will never notice; he covers his face and never sees.’12Arise, Lord! Lift up your hand, O God. Do not forget the helpless.13Why does the wicked man revile God? Why does he say to himself, ‘He won’t call me to account’?14But you, God, see the trouble of the afflicted; you consider their grief and take it in hand. The victims commit themselves to you; you are the helper of the fatherless.15Break the arm of the wicked man; call the evildoer to account for his wickedness that would not otherwise be found out.16The Lord is King for ever and ever; the nations will perish from his land.17You, Lord, hear the desire of the afflicted; you encourage them, and you listen to their cry,18defending the fatherless and the oppressed, so that mere earthly mortals will never again strike terror.