Lukas 5

Neue Genfer Übersetzung

1 Eines Tages stand Jesus am See Gennesaret; eine große Menschenmenge drängte sich um ihn und wollte das Wort Gottes hören[1]. (Mk 1,16; Joh 1,35)2 Da sah er zwei Boote am Ufer liegen. Die Fischer waren ausgestiegen und reinigten ihre Netze.3 Jesus stieg in das Boot, das Simon gehörte, und bat ihn, ein Stück weit auf den See hinauszufahren. So konnte er im Boot sitzen und von dort aus zu den Menschen sprechen[2].4 Als er aufgehört hatte zu reden, wandte er sich an Simon und sagte: »Fahr jetzt weiter hinaus auf den See; werft dort eure Netze zum Fang aus!«5 Simon antwortete: »Meister, wir haben uns die ganze Nacht abgemüht und haben nichts gefangen. Aber weil du es sagst, will ich die Netze auswerfen.«6 Das taten sie dann auch, und sie fingen eine solche Menge Fische, dass ihre Netze zu reißen begannen.7 Deshalb winkten sie den Fischern[3] im anderen Boot, sie sollten kommen und mit anpacken. Zusammen füllten sie die beiden Boote, bis diese schließlich so voll waren, dass sie zu sinken drohten.8 Als Simon Petrus das sah, warf er sich vor Jesus auf die Knie und sagte: »Herr, geh fort von mir! Ich bin ein sündiger Mensch.«9 Denn ihm und allen, die bei ihm im Boot waren, war der Schreck in die Glieder gefahren, weil sie solch einen Fang gemacht hatten,10 und genauso ging es Jakobus und Johannes, den Söhnen des Zebedäus, die zusammen mit Simon Fischfang betrieben[4]. Doch Jesus sagte zu Simon: »Du brauchst dich nicht zu fürchten. Von jetzt an wirst du ein Menschenfischer sein.«11 Da zogen sie die Boote an Land, ließen alles zurück und schlossen sich ihm an[5].12 In einer der Städte, durch die Jesus kam, war ein Mann, der am ganzen Körper Aussatz hatte. Als er Jesus sah, warf er sich vor ihm nieder und flehte ihn an: »Herr, wenn du willst, kannst du mich rein machen.« (Mt 8,1; Mk 1,40)13 Da streckte Jesus die Hand aus und berührte ihn. »Ich will es«, sagte er, »sei rein!« Im selben Augenblick verschwand der Aussatz.14 Jesus verbot dem Geheilten, mit jemand darüber zu sprechen. »Geh statt dessen zum Priester«, befahl er, »zeig dich ihm und bring das Opfer für deine Reinigung dar, wie Mose es vorgeschrieben hat. Das soll ein Zeichen[6] für sie sein.«15 Jesus wurde immer bekannter[7]; die Menschen strömten in Scharen herbei, um ihn zu hören und von ihren Krankheiten geheilt zu werden.16 Er aber zog sich[8] in die Einsamkeit zurück, um zu beten.17 Eines Tages, als Jesus lehrte, saßen unter den Zuhörern auch Pharisäer und Gesetzeslehrer, die aus allen Dörfern Galiläas und aus Judäa und[9] Jerusalem gekommen waren. Die Kraft des Herrn war durch ihn wirksam, sodass Heilungen geschehen konnten.[10] (Mt 9,2; Mk 2,1)18 Da brachten einige Männer einen Gelähmten auf einer Tragbahre. Sie versuchten, ihn ins Haus hineinzutragen, um ihn vor Jesus niederzulegen.19 Doch es herrschte ein solches Gedränge, dass sie keinen Weg fanden, den Kranken zu ihm zu bringen. Da stiegen sie auf das Dach des Hauses, deckten einige Ziegel ab und ließen den Gelähmten samt seiner Bahre mitten in den Raum hinunter, genau vor Jesus.20 Als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Mann: »Mein Freund[11], deine Sünden sind dir vergeben!«21 Das erregte den Widerspruch der Schriftgelehrten und Pharisäer.[12] »Wer ist dieser Mensch, der solche Gotteslästerungen ausspricht?«, fragten sie sich. »Niemand kann Sünden vergeben außer Gott.«22 Jesus wusste, was sie dachten. »Warum gebt ihr solchen Gedanken Raum in euren Herzen?«, fragte er sie.23 »Was ist leichter – zu sagen: ›Deine Sünden sind dir vergeben‹ oder: ›Steh auf und geh umher!‹?24 Doch ihr sollt wissen, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben.« Und er wandte sich zu dem Gelähmten und sagte: »Ich befehle dir: Steh auf, nimm deine Tragbahre und geh nach Hause!«25 Sofort stand der Mann auf, nahm vor ihren Augen die Bahre, auf der er gelegen hatte, und ging, Gott lobend und preisend, nach Hause.26 Da gerieten alle außer sich vor Staunen und priesen Gott; voll Ehrfurcht sagten sie: »Heute haben wir unglaubliche Dinge erlebt.«27 Als Jesus danach weiterging und am Zollhaus vorbeikam, sah er dort einen Zolleinnehmer sitzen, einen Mann namens Levi. Jesus sagte zu ihm: »Folge mir nach!« (Mt 9,9; Mk 2,13)28 Da stand Levi auf, ließ alles zurück und folgte Jesus.29 Levi gab Jesus zu Ehren in seinem Haus ein großes Fest. Zusammen mit Jesus und seinen Jüngern[13] nahmen zahlreiche Zolleinnehmer und andere Leute von zweifelhaftem Ruf an dem Essen teil. (Mt 9,10; Mk 2,15)30 Die Pharisäer und ihre Anhänger unter den Schriftgelehrten[14] waren darüber empört und stellten die Jünger zur Rede. »Wie könnt ihr nur zusammen mit Zolleinnehmern und Sündern essen und trinken?«, sagten sie.31 Jesus selbst gab ihnen die Antwort: »Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken.32 Ich bin nicht gekommen, um Gerechte zu rufen; ich bin gekommen, um Sünder zur Umkehr zu rufen.«33 Daraufhin sagten sie zu Jesus: »Die Jünger des Johannes fasten oft und verrichten Gebete, ebenso die Jünger der Pharisäer; deine Jünger jedoch fasten nicht, sondern essen und trinken.« (Mt 9,14; Mk 2,18)34 Jesus entgegnete ihnen: »Könnt ihr etwa bei einer Hochzeit die Gäste[15] fasten lassen, während der Bräutigam noch bei ihnen ist?35 Es kommt allerdings eine Zeit, wo ihnen der Bräutigam entrissen sein wird; dann[16] werden sie fasten.«36 Jesus gebrauchte noch einen Vergleich; er sagte: »Niemand schneidet ein Stück Stoff aus einem neuen Kleid und flickt damit ein altes; sonst ist das neue Kleid zerschnitten, und zu dem alten passt das herausgeschnittene Stück ja gar nicht.37 Auch füllt niemand jungen Wein in alte Schläuche. Er gärt ja noch und würde die Schläuche zum Platzen bringen; der Wein würde auslaufen, und auch die Schläuche wären nicht mehr zu gebrauchen.38 Nein, jungen Wein füllt man in neue Schläuche.39 Aber niemand, der vom alten Wein getrunken hat, will vom jungen etwas wissen. ›Der alte ist besser[17]‹, sagt er.«

Lukas 5

New International Version

1 One day as Jesus was standing by the Lake of Gennesaret,[1] the people were crowding round him and listening to the word of God.2 He saw at the water’s edge two boats, left there by the fishermen, who were washing their nets.3 He got into one of the boats, the one belonging to Simon, and asked him to put out a little from the shore. Then he sat down and taught the people from the boat.4 When he had finished speaking, he said to Simon, ‘Put out into deep water, and let down the nets for a catch.’5 Simon answered, ‘Master, we’ve worked hard all night and haven’t caught anything. But because you say so, I will let down the nets.’6 When they had done so, they caught such a large number of fish that their nets began to break.7 So they signalled to their partners in the other boat to come and help them, and they came and filled both boats so full that they began to sink.8 When Simon Peter saw this, he fell at Jesus’ knees and said, ‘Go away from me, Lord; I am a sinful man!’9 For he and all his companions were astonished at the catch of fish they had taken,10 and so were James and John, the sons of Zebedee, Simon’s partners. Then Jesus said to Simon, ‘Don’t be afraid; from now on you will fish for people.’11 So they pulled their boats up on shore, left everything and followed him.12 While Jesus was in one of the towns, a man came along who was covered with leprosy.[2] When he saw Jesus, he fell with his face to the ground and begged him, ‘Lord, if you are willing, you can make me clean.’13 Jesus reached out his hand and touched the man. ‘I am willing,’ he said. ‘Be clean!’ And immediately the leprosy left him.14 Then Jesus ordered him, ‘Don’t tell anyone, but go, show yourself to the priest and offer the sacrifices that Moses commanded for your cleansing, as a testimony to them.’15 Yet the news about him spread all the more, so that crowds of people came to hear him and to be healed of their illnesses.16 But Jesus often withdrew to lonely places and prayed.17 One day Jesus was teaching, and Pharisees and teachers of the law were sitting there. They had come from every village of Galilee and from Judea and Jerusalem. And the power of the Lord was with Jesus to heal those who were ill.18 Some men came carrying a paralysed man on a mat and tried to take him into the house to lay him before Jesus.19 When they could not find a way to do this because of the crowd, they went up on the roof and lowered him on his mat through the tiles into the middle of the crowd, right in front of Jesus.20 When Jesus saw their faith, he said, ‘Friend, your sins are forgiven.’21 The Pharisees and the teachers of the law began thinking to themselves, ‘Who is this fellow who speaks blasphemy? Who can forgive sins but God alone?’22 Jesus knew what they were thinking and asked, ‘Why are you thinking these things in your hearts?23 Which is easier: to say, “Your sins are forgiven,” or to say, “Get up and walk”?24 But I want you to know that the Son of Man has authority on earth to forgive sins.’ So he said to the paralysed man, ‘I tell you, get up, take your mat and go home.’25 Immediately he stood up in front of them, took what he had been lying on and went home praising God.26 Everyone was amazed and gave praise to God. They were filled with awe and said, ‘We have seen remarkable things today.’27 After this, Jesus went out and saw a tax collector by the name of Levi sitting at his tax booth. ‘Follow me,’ Jesus said to him,28 and Levi got up, left everything and followed him.29 Then Levi held a great banquet for Jesus at his house, and a large crowd of tax collectors and others were eating with them.30 But the Pharisees and the teachers of the law who belonged to their sect complained to his disciples, ‘Why do you eat and drink with tax collectors and sinners?’31 Jesus answered them, ‘It is not the healthy who need a doctor, but those who are ill.32 I have not come to call the righteous, but sinners to repentance.’33 They said to him, ‘John’s disciples often fast and pray, and so do the disciples of the Pharisees, but yours go on eating and drinking.’34 Jesus answered, ‘Can you make the friends of the bridegroom fast while he is with them?35 But the time will come when the bridegroom will be taken from them; in those days they will fast.’36 He told them this parable: ‘No-one tears a piece out of a new garment to patch an old one. Otherwise, they will have torn the new garment, and the patch from the new will not match the old.37 And no-one pours new wine into old wineskins. Otherwise, the new wine will burst the skins; the wine will run out and the wineskins will be ruined.38 No, new wine must be poured into new wineskins.39 And no-one after drinking old wine wants the new, for they say, “The old is better.” ’