1Ein kunstvoll gestaltetes Lied[1]. Von Etan, dem Esrachiter. (Ps 32,1)2Ewig will ich die Gnade besingen, die der HERR erwiesen hat. Auch den künftigen Generationen will ich verkünden, wie treu du bist.3Ja, ich weiß: Deine Gnade erweist du immer wieder neu[2], deine Treue steht fest wie der Himmel[3].4Du hast gesagt: »Ich habe einen Bund geschlossen mit dem Mann, den ich erwählt habe, meinem Diener David habe ich geschworen:5Ich will deinem Königsgeschlecht für immer Bestand geben, deinen Thron festige ich jetzt und in allen künftigen Generationen.« //[4] (Ps 3,3)6Der Himmel preist deine Wunder, HERR, alle versammelten heiligen Engel loben deine Treue[5].7Denn wer dort über den Wolken hält einem Vergleich mit dem HERRN stand? Welches himmlische Wesen steht auf derselben Stufe mit dem HERRN?8Ehrfurchtgebietend ist Gott im Kreis der heiligen Engel[6], herrlich und erschreckend zugleich ist er für alle rings um ihn her.9HERR, allmächtiger Gott[7], wer ist wie du? Stark bist du, HERR! Du bist die Treue in Person.[8]10Du bändigst das tobende Meer, auch wenn sich seine Wogen auftürmen – du bringst sie wieder zur Ruhe.11Du hast Ägypten[9] zu Boden getreten, dass es da lag wie ein Gefallener. Mit deinem starken Arm hast du deine Feinde in alle Winde zerstreut.12Dir gehört der Himmel und dir gehört die Erde, ja, die Welt mit allem, was auf ihr lebt – du hast sie geschaffen.13Norden und Süden – du warst ihr Schöpfer; der Berg Tabor wie auch der Hermon, sie rühmen deinen Namen.14Dein Arm ist kraftvoll, stark ist deine Hand, siegreich erhoben deine Rechte.15Gerechtigkeit und Recht – darauf gründet sich dein Thron, Gnade und Treue gehen wie deine Boten vor dir her.16Glücklich zu preisen ist das Volk, dem es vertraut ist, dich zu loben. HERR, du wendest ihnen dein Angesicht freundlich zu, und so gehen sie ihren Weg.17Den ganzen Tag freuen sie sich über deinen großen Namen; dass du ihnen deine Treue erweist, verschafft ihnen hohes Ansehen[10].18Durch dich allein gelangen sie zu Ehre und Macht. Weil du Gefallen an uns hast, sind wir ein mächtiges Volk.[11] (Ps 18,3)19Denn unser Herrscher, der uns Schutz bietet, gehört dem HERRN, ja, unser König ist in der Hand von Israels heiligem Gott.[12]20Damals sprachst du in einer Vision zu denen, die dir treu sind: »Ich bringe Hilfe durch einen mutigen Mann; ja, einen Mann aus dem Volk habe ich erwählt und zu Ehren gebracht.21Es ist mein Diener David, ihn habe ich gefunden, mit meinem heiligen Öl habe ich ihn zum König gesalbt[13]. (Ps 2,2)22Ständig will ich ihn mit starker Hand begleiten, mein Arm soll ihn stützen und stärken.23Kein Feind soll ihn überwältigen, und gewalttätige Menschen sollen ihn nicht bezwingen.24Vielmehr will ich seine Gegner vor seinen Augen zerschmettern, und alle, die ihn hassen, will ich niederschlagen.25Meine Treue und Gnade sollen ihn stets begleiten, und durch meinen Namen soll er mächtig und siegreich sein[14].26Ich will seine Macht ausdehnen bis ans Meer und seinen Herrschaftsbereich bis an die Ströme.[15]27Er wird zu mir rufen: ›Du bist mein Vater! Du bist mein Gott, mein Fels und meine sichere Rettung!‹28Und ich will ihn zu meinem erstgeborenen Sohn ernennen, zum höchsten unter allen Königen der Erde.29Für immer will ich ihm meine Gnade erweisen, und mein Bund mit ihm soll für alle Zeiten Bestand haben.30Sein Königsgeschlecht will ich für immer erhalten und seinen Thron, solange der Himmel besteht.31Wenn aber seine Nachkommen meinem Gesetz den Rücken kehren und sich nicht nach meinen Rechtsbestimmungen richten,32wenn sie meine Ordnungen mit Füßen treten und sich nicht an meine Gebote halten,33dann werde ich ihr Vergehen mit dem Stock bestrafen und ihre Schuld mit Schlägen ahnden.34Meine Gnade jedoch will ich David nicht entziehen und meinen Zusagen nicht untreu werden.35Ich werde meinen Bund nicht mit Füßen treten und die Worte, die über meine Lippen kamen, nicht abändern.36Eines habe ich bei meiner Heiligkeit geschworen – und niemals werde ich David gegenüber zum Lügner werden:37Sein Königsgeschlecht soll für immer Bestand haben und sein Thron, solange es die Sonne gibt.38Ja, seine Herrschaft ist beständig wie der Mond, der ein zuverlässiger Zeuge in den Wolken ist[16].« // (1Mo 9,16)39Doch dann hast du den König verstoßen und verschmäht, hast deinem Zorn freien Lauf gelassen gegen ihn, den du gesalbt hast!40Du wolltest vom Bund mit deinem Diener nichts mehr wissen, hast seine Krone zu Boden geworfen und entweiht.41Du hast seine Mauern durchbrochen, seine Befestigungsanlagen in Trümmer gelegt.42Alle, die vorbeikommen, dürfen sein Land plündern, und seine Nachbarvölker verhöhnen ihn.43Denen, die ihn bedrängen, hast du zum Sieg verholfen, all seinen Feinden hast du Freude bereitet.44Sein scharfes Schwert ließt du stumpf werden[17], und im Krieg gabst du ihm nicht die Oberhand.45All seinen Glanz hast du schwinden lassen, seinen Thron hast du umgestürzt.46Du hast die Jahre seiner Jugend vorschnell enden lassen und ihn mit Schande überhäuft. //47Wie lange noch willst du dich verbergen, HERR? Doch nicht für immer? Wie lange soll dein Zorn wüten wie ein verzehrendes Feuer?48Denke an mich! Wie kurz ist mein Leben! Wie vergänglich hast du doch alle Menschen erschaffen!49Gibt es denn auch nur einen Menschen, der niemals sterben muss? Wer kann sein Leben schon vor der Macht des Totenreichs retten? //50Wo sind die früheren Erweise deiner Gnade geblieben, Herr? Du hast sie doch deinem Diener David mit einem Treueschwur zugesagt!51Denke doch daran, welche Schande deine Diener ertragen müssen, Herr! Mein Herz ist schwer durch den Hohn der Nachbarvölker![18]52Letztlich verhöhnen deine Feinde doch dich damit, HERR! Sie verspotten auch alles, was dein gesalbter König unternimmt.[19]53Gepriesen sei der HERR in Ewigkeit. Amen, ja, Amen.
Psalm 89
Menge Bibel
1Ein Lehrgedicht von Ethan, dem Esrahiten. (Ps 32,1)2Die Gnadenerweise des HERRN will ich allzeit besingen, bis zum fernsten Geschlecht deine Treue laut verkünden.3Denn du, Herr, hast verheißen: »Auf ewig soll der Gnadenbund aufgebaut sein« - fest wie den Himmel hast du deine Treue gegründet –:4»Ich habe einen Bund geschlossen mit meinem Erwählten, habe David, meinem Knecht, geschworen:5›Deinem Geschlecht will ich ewige Dauer verleihen und aufbaun deinen Thron für alle Zeiten.‹« SELA.6Da priesen die Himmel deine Wundertat, o HERR, dazu deine Treue in der Versammlung der Heiligen[1].7Denn wer in der Wolkenhöhe kommt dem HERRN gleich, ist dem HERRN vergleichbar unter den Gottessöhnen[2],8dem Gott, der gefürchtet ist im Kreise der Heiligen und furchtbar über alle um ihn her?9HERR, du Gott der Heerscharen, wer ist dir gleich? Stark bist du, HERR, und deine Treue ist rings um dich her.10Du herrschest über das Ungestüm des Meeres: erheben sich seine Wogen – du besänftigst sie.11Du hast Rahab zermalmt wie einen Durchbohrten, deine Feinde mit deinem starken Arm zerstreut. (Hi 9,13)12Dein ist der Himmel, dein auch die Erde, der Erdkreis und seine Fülle – du hast sie gegründet;13Norden und Süden – du hast sie geschaffen, der Thabor und Hermon bejubeln deinen Namen.14Du hast einen Arm voll Heldenkraft: stark ist deine Hand, deine Rechte hoch erhoben.15Gerechtigkeit und Recht sind deines Thrones Stützen, Gnade und Treue gehen vor dir her.16Wohl dem Volk, das zu jubeln versteht, das, o HERR, im Licht deines Angesichts wandelt:17ob deinem Namen frohlocken sie allezeit, ob deiner Gerechtigkeit sind sie hochgemut.18Denn du bist ihr Ruhm und ihre Stärke, und durch deine Gnade ragt hoch unser Horn; (Ps 75,5)19denn dem HERRN gehört unser Schild und dem Heiligen Israels unser König. (Ps 47,10)20Damals (V.3-4) hast du in einem Gesicht zu deinem Frommen gesprochen: »Ich habe die Hilfe einem Helden übertragen, einen Auserwählten über das Volk erhöht:21ich habe David als meinen Knecht gefunden, mit meinem heiligen Öl ihn gesalbt,22damit meine Hand beständig mit ihm sei und mein Arm ihm Stärke verleihe.23Kein Feind soll ihn überlisten und kein Ruchloser ihn überwältigen;24nein, seine Gegner will ich vor ihm zerschmettern, und die ihn hassen, will ich niederschlagen.25Doch mit ihm soll meine Treue und Gnade sein, durch meinen Namen soll sein Horn hoch ragen;26ich will das Meer unter seine Hand tun und seine Rechte auf die Ströme legen.27Er soll zu mir rufen: ›Mein Vater bist du, mein Gott und der Fels meines Heils!‹28So will auch ich ihn zum Erstgeborenen[3] machen, zum höchsten unter den Königen der Erde.29Für immer will ich ihm meine Gnade bewahren, und mein Bund soll fest ihm bleiben;30für immer will ich sein Geschlecht erhalten und seinen Thron, solange der Himmel steht.31Wenn seine Söhne mein Gesetz verlassen und nicht in meinen Rechten wandeln,32wenn sie meine Satzungen entweihen und meine Gebote nicht beachten:33so werde ich zwar mit der Rute ihren Abfall strafen und ihre Übertretung mit Schlägen,34doch meine Gnade will ich ihm nicht entziehen und meine Treue nimmer verleugnen;35ich werde meinen Bund nicht entweihen[4] und den Ausspruch meiner Lippen nicht ändern.36Ein für allemal hab’ ich bei meiner Heiligkeit geschworen - niemals werde ich David belügen –:37›Sein Geschlecht soll ewig bestehn, sein Thron wie die Sonne vor mir,38wie der Mond soll für immer er bleiben‹: der Zeuge in Wolkenhöhen ist treu!« SELA.39Und dennoch hast du verworfen und verstoßen, hast Zorn gegen deinen Gesalbten betätigt;40du hast den Bund mit deinem Knecht gebrochen, seine Krone entweiht und zu Boden geschleudert;41all seine Mauern hast du eingerissen, seine festen Plätze in Trümmer gelegt.42Es plündern ihn alle, die des Weges ziehen, seinen Nachbarn ist er zum Spott geworden.43Du hast den Arm seiner Dränger hoch erhoben und all seine Feinde mit Freude erfüllt;44auch hast du rückwärts gewandt sein scharfes Schwert und im Krieg ihn nicht aufrecht gehalten (siegreich erhalten);45du hast seinem Glanz ein Ende gemacht und seinen Thron zu Boden gestürzt;46du hast die Tage seiner Jugend verkürzt, hast ihn mit Schande bedeckt. SELA.47Bis wann, HERR, willst du dich ganz verbergen? Bis wann soll lodern wie Feuer dein Zorn?48Bedenke, wie kurz meine Lebenszeit ist, wie vergänglich du alle Menschenkinder geschaffen!49Wo ist ein Mensch, der leben bleibt und den Tod nicht sieht, seine Seele errettet vor des Totenreichs Macht?50Wo sind deine früheren Gnadenverheißungen, Allherr, die du David zugeschworen in deiner Treue?51Gedenke, Allherr, der Schmach deiner Knechte, daß ich tragen muß in meinem Busen den Hohn von all den vielen Völkern,52womit deine Feinde, o HERR, geschmäht uns haben, womit geschmäht sie haben die Fußstapfen[5] deines Gesalbten!53Gepriesen sei der HERR in Ewigkeit! Amen, ja Amen!