1Eines Tages ging Gideons Sohn[1] Abimelech nach Sichem und besuchte die Brüder seiner Mutter. Er bat sie und alle, die zur Sippe seiner Mutter gehörten: (Ri 6,32)2»Fragt die führenden Bürger von Sichem, ob sie lieber von allen siebzig Söhnen Gideons regiert werden wollen oder nur von einem einzigen Mann. Erinnert sie daran, dass ich von ihrem[2] Fleisch und Blut bin.«3Die Brüder seiner Mutter machten sich zu seinen Fürsprechern und wiederholten seine Worte bei den führenden Bürgern von Sichem. Diese ließen sich für Abimelech gewinnen, denn sie dachten: »Er ist schließlich einer von uns[3].«4Sie gaben ihm siebzig Silberstücke aus dem Tempelschatz ihres Gottes Baal-Berit. Damit heuerte Abimelech einen Trupp von gewissenlosen Männern an, die zu allem fähig waren. Diese Leute wurden sein Gefolge.5Mit ihnen ging er nach Ofra, wo die Sippe seines Vaters lebte, und tötete seine Brüder. Die siebzig Söhne Gideons wurden auf einem einzigen Felsen abgeschlachtet. Nur Jotam, Gideons jüngster Sohn, kam mit dem Leben davon, weil er sich versteckt hatte.6Daraufhin versammelten sich alle führenden Bürger von Sichem sowie die Einwohner von Bet-Millo[4] und zogen vor die Stadt zu der Terebinthe mit dem Steinmal. Dort machten sie Abimelech zu ihrem König.
Jotams Fabel
7Jotam hatte davon erfahren und war auf den Berg Garizim gestiegen. Er rief mit lauter Stimme zu ihnen hinunter: »Ihr Bürger von Sichem, hört mir zu, wenn ihr wollt, dass Gott euch hört.8Eines Tages kamen die Bäume zusammen, um einen König zu wählen[5]. Sie baten den Olivenbaum: ›Sei unser König.‹9Doch dieser erwiderte: ›Soll ich etwa aufhören, mein Öl zu spenden, mit dem man Götter und Menschen ehrt, nur um über euch zu thronen?‹10Da sagten die Bäume zum Feigenbaum: ›Bitte, sei unser König!‹11Der aber antwortete: ›Soll ich etwa aufhören, meine köstlichen, süßen Früchte zu tragen, nur um über euch zu thronen?‹12Darauf wandten sie sich an den Weinstock: ›Bitte, sei unser König!‹13Doch auch der Weinstock lehnte ab: ›Soll ich etwa aufhören, meinen Wein zu spenden, der Götter und Menschen erfreut, nur um über euch zu thronen?‹14Schließlich baten sie alle das Dorngestrüpp: ›Bitte, sei du unser König!‹15Das Dorngestrüpp antwortete: ›Wenn ihr mich wirklich zu eurem König machen wollt, dann kommt und sucht Schutz in meinem Schatten. Sonst lasse ich aus meinen Dornen ein Feuer hervorbrechen, das sogar die Zedern des Libanon verzehrt.‹«16Und Jotam fuhr fort: »Nun fragt euch: Habt ihr gut und richtig gehandelt, als ihr Abimelech zum König gemacht habt? Habt ihr euch Gideon und seiner Familie gegenüber recht verhalten? Habt ihr ihm den Dank erwiesen, den er verdient hat?17Mein Vater hat für euch gekämpft und sein Leben aufs Spiel gesetzt, um euch von den Midianitern zu befreien.18Zum Dank seid ihr jetzt über seine Familie hergefallen und habt seine siebzig Söhne abgeschlachtet – auf einem einzigen Felsen sind sie gestorben. Und nun macht ihr Abimelech, den Sohn seiner Sklavin, zum König von Sichem, nur weil er mit euch verwandt ist.19Wenn ihr Gideon und seiner Familie gegenüber gut und richtig gehandelt habt, dann werdet glücklich mit Abimelech und er mit euch.20Wenn es aber unrecht war, dann soll von Abimelech ein Feuer ausgehen, das die Bürger von Sichem und Bet-Millo verzehrt, und von den Bürgern Sichems und Bet-Millos soll ein Feuer ausgehen, das Abimelech verzehrt.«21Sobald Jotam seine Rede beendet hatte, rannte er davon. Um sich vor seinem Bruder Abimelech in Sicherheit zu bringen, floh er nach Beer und ließ sich dort nieder.
Streitigkeiten zwischen Abimelech und den Bewohnern von Sichem
22Abimelech herrschte drei Jahre über Israel.23Dann sandte Gott einen bösen Geist, der Zwietracht zwischen Abimelech und die führenden Bürger von Sichem säte, und sie lehnten sich gegen seine Herrschaft auf.24So sollte Abimelech für das Verbrechen bestraft werden, das er an den siebzig Söhnen Gideons – seinen Brüdern – begangen hatte. Die Folgen dieses blutigen Mordes sollten auf ihn und die führenden Bürger von Sichem zurückfallen, die ihm geholfen hatten, seine Brüder zu töten.25Um Abimelech zu schaden, legten sich die Sichemiter auf den Bergen nahe der Stadt auf die Lauer[6] und raubten alle aus, die auf der Straße unterwegs waren. Das wurde Abimelech berichtet.26Damals zog ein Mann namens Gaal, der Sohn Ebeds, mit seinen Männern[7] durchs Land. Er kam nach Sichem, und die führenden Bürger der Stadt fassten Vertrauen zu ihm.27Gemeinsam gingen sie hinaus aufs Feld, hielten Lese in den Weinbergen und kelterten die Trauben. Anschließend veranstalteten sie ein Freudenfest: Sie gingen in den Tempel ihres Gottes, aßen und tranken und verfluchten Abimelech.28Gaal rief: »Wer ist schon Abimelech? Hat es eine Stadt wie Sichem nötig, ihm zu dienen? Er ist ein Sohn des Israeliten Gideon und hat diesen Sebul als Aufpasser eingesetzt. Folgt lieber den Nachkommen Hamors, der Sichem gegründet hat! Warum sollten wir uns Abimelech unterwerfen?29Würde man mir die Verantwortung für die Menschen hier übertragen, dann würde ich diesen Kerl davonjagen.« Dann tat er, als wende er sich an Abimelech, und rief:[8] »Auf, sammle deine Truppen und stell dich zum Kampf!«30Das kam dem Stadtkommandanten Sebul zu Ohren, und er wurde sehr zornig.31Er sandte heimlich Boten zu Abimelech[9] und ließ ihm ausrichten: »Gaal, der Sohn Ebeds, und seine Männer sind nach Sichem gekommen und wiegeln die Stadt gegen dich auf.32Deshalb komm im Schutz der Nacht mit deinen Truppen und leg einen Hinterhalt in der Nähe der Stadt[10].33Morgen früh bei Sonnenaufgang greifst du an. Dann wird Gaal mit seinen Männern herauskommen, um gegen dich zu kämpfen, und du kannst mit ihm abrechnen[11].«34Abimelech und seine Truppen brachen in der Nacht auf, teilten sich in vier Abteilungen und versteckten sich in der Nähe von Sichem.35Als Gaal am Morgen ins Stadttor trat, kamen Abimelech und seine Abteilung[12] aus dem Versteck.36Gaal sah sie und sagte zu Sebul: »Siehst du das? Da kommen Truppen von den Bergen herunter!« »Nein«, widersprach Sebul, »was du für Menschen hältst, sind nur Schatten am Berghang.«37Doch Gaal beharrte: »Es sind Truppen, die vom Berg Garizim[13] herabsteigen. Und eine andere Abteilung nähert sich auf der Straße, die zum Orakelbaum[14] führt.« (1Mo 12,6)38Da sagte Sebul zu ihm: »Wo bleibt nun dein großes Maul? Du hast gesagt: ›Wer ist schon Abimelech? Warum sollten wir ihm dienen?‹ Dort kommen die Leute, die du verspottet hast. Zieh los und kämpfe gegen sie!«39Da rückte Gaal mit den führenden Bürgern von Sichem aus und griff Abimelech an.40Doch Abimelech schlug den Angriff zurück, und Gaal musste in die Stadt flüchten. Viele Kämpfer fielen. Bis ans Stadttor lagen die Erschlagenen.41Abimelech kehrte nach Aruma zurück[15], und Sebul vertrieb Gaal und seine Männer endgültig aus Sichem.
Abimelech erobert und zerstört Sichem
42Am nächsten Morgen wollten die Leute von Sichem zur Arbeit aufs Feld gehen[16]. Als Abimelech davon erfuhr,43rückte er mit seinen Truppen an. Er teilte sie in drei Abteilungen und legte einen Hinterhalt in der Nähe der Stadt. Sobald die Leute die Stadt verlassen hatten, schlug er zu:44Mit einer Abteilung[17] griff er das Stadttor an und besetzte es. Die beiden anderen Abteilungen fielen über die Leute auf dem Feld her und erschlugen sie alle.45Der Kampf um Sichem dauerte[18] den ganzen Tag. Schließlich nahm Abimelech die Stadt ein. Er brachte alle Bewohner um, riss Mauern und Gebäude nieder[19] und streute als Zeichen ihrer endgültigen Vernichtung Salz auf die Trümmer.46Als die Bewohner der Burg von Sichem merkten, dass die Stadt eingenommen war, verschanzten sie sich im Gewölbe unter dem Tempel des Götzen Baal-Berit, ihres Bundesgottes.47Das wurde Abimelech gemeldet.48Darauf stieg er mit allen seinen Männern auf den Berg Zalmon. Er hieb mit der Axt einen Ast ab, legte ihn sich auf die Schultern und befahl: »Schnell, tut dasselbe wie ich!«49Jeder seiner Männer hieb einen Ast ab, und sie folgten Abimelech zurück zum Tempel. Sie schichteten die Äste über dem Gewölbe auf und steckten es in Brand. So kamen alle Bewohner der Burg ums Leben, etwa tausend Männer und Frauen.
Abimelech wird von einer Frau erschlagen
50Danach zog Abimelech nach Tebez. Er belagerte die Stadt und nahm sie ein.51Mitten in der Stadt lag ein befestigter Turm. Alle Bewohner der Stadt[20] einschließlich der führenden Bürger flohen dorthin. Sie verriegelten das Tor und stiegen aufs Dach.52Abimelech drang bis zum Turm vor und griff ihn an. Als er versuchte, das Tor in Brand zu stecken,53warf ihm eine Frau von oben einen Mühlstein auf den Kopf und zerschmetterte ihm den Schädel.54Da rief er seinen Waffenträger zu sich: »Komm schnell, zieh dein Schwert und töte mich! Sonst wird man sagen: ›Eine Frau hat ihn umgebracht.‹« Der Waffenträger stieß ihm das Schwert in den Leib, und Abimelech starb.55Als die Israeliten sahen, dass Abimelech tot war, gaben sie den Kampf auf, und jeder kehrte nach Hause zurück.56So übte Gott Vergeltung an Abimelech und bestrafte ihn für das, was er durch den Mord an seinen siebzig Brüdern seinem Vater angetan hatte.57Auch auf die Einwohner von Sichem ließ Gott die Folgen ihrer Verbrechen zurückfallen. Damit erfüllte sich der Fluch, den Jotam, der Sohn Gideons, über sie ausgesprochen hatte.
Richter 9
Lutherbibel 2017
Abimelechs Königtum
1Abimelech aber, der Sohn Jerubbaals, ging hin nach Sichem zu den Brüdern seiner Mutter und redete mit ihnen und mit dem ganzen Geschlecht des Hauses seiner Mutter und sprach: (Ri 8,31)2Redet doch vor den Ohren aller Herren von Sichem: Was ist euch besser, dass siebzig Männer, alle die Söhne Jerubbaals, über euch Herrscher seien oder dass ein Mann über euch Herrscher sei? Denkt auch daran, dass ich euer Gebein und Fleisch bin. (Ri 18,1)3Da redeten die Brüder seiner Mutter seinetwegen alle diese Worte vor den Ohren aller Herren von Sichem. Und ihr Herz neigte sich Abimelech zu; denn sie dachten: Er ist unser Bruder.4Und sie gaben ihm siebzig Silberstücke aus dem Tempel des Baal-Berit. Und Abimelech warb damit lose, leichtfertige Männer an, die ihm nachfolgten. (Ri 8,33)5Und er kam in das Haus seines Vaters nach Ofra und tötete seine Brüder, die Söhne Jerubbaals, siebzig Mann, auf einem Stein. Es blieb aber übrig Jotam, der jüngste Sohn Jerubbaals, denn er hatte sich versteckt.6Und es versammelten sich alle Herren von Sichem und alle Bewohner des Millo, gingen hin und machten Abimelech zum König bei der Eiche am Steinmal von Sichem. (1Mo 35,4; Jos 24,26)7Als das dem Jotam angesagt wurde, ging er hin und stellte sich auf den Gipfel des Berges Garizim, erhob seine Stimme, rief und sprach zu ihnen: Höret mich, ihr Herren von Sichem, dass euch Gott auch höre.8Die Bäume gingen hin, um einen König über sich zu salben, und sprachen zum Ölbaum: Sei unser König!9Aber der Ölbaum antwortete ihnen: Soll ich meine Fettigkeit lassen, die Götter und Menschen an mir preisen, und hingehen, über den Bäumen zu schweben?10Da sprachen die Bäume zum Feigenbaum: Komm du und sei unser König!11Aber der Feigenbaum sprach zu ihnen: Soll ich meine Süßigkeit und meine gute Frucht lassen und hingehen, über den Bäumen zu schweben?12Da sprachen die Bäume zum Weinstock: Komm du und sei unser König!13Aber der Weinstock sprach zu ihnen: Soll ich meinen Wein lassen, der Götter und Menschen fröhlich macht, und hingehen, über den Bäumen zu schweben?14Da sprachen alle Bäume zum Dornbusch: Komm du und sei unser König! (2Kön 14,9)15Und der Dornbusch sprach zu den Bäumen: Ist’s wahr, dass ihr mich zum König über euch salben wollt, so kommt und bergt euch in meinem Schatten; wenn nicht, so gehe Feuer vom Dornbusch aus und verzehre die Zedern Libanons.16Habt ihr nun recht und redlich getan, dass ihr Abimelech zum König gemacht habt? Und habt ihr wohlgetan an Jerubbaal und an seinem Hause, und habt ihr ihm getan, wie er’s um euch verdient hat?17Denn mein Vater hat für euch gekämpft und sein Leben gewagt und euch aus der Hand Midians errettet.18Aber ihr habt euch heute gegen meines Vaters Haus aufgelehnt und seine Söhne getötet, siebzig Mann auf einem Stein, und habt Abimelech, seiner Magd Sohn, zum König über die Herren von Sichem gemacht, weil er euer Bruder ist.19Habt ihr nun heute recht und redlich gehandelt an Jerubbaal und an seinem Hause, so seid fröhlich über Abimelech, und er sei fröhlich über euch.20Wenn aber nicht, so gehe Feuer aus von Abimelech und verzehre die Herren von Sichem und die Bewohner des Millo, und gehe auch Feuer aus von den Herren von Sichem und von den Bewohnern des Millo und verzehre Abimelech.21Und Jotam floh vor seinem Bruder Abimelech und entwich und ging nach Beer und wohnte dort.22Als nun Abimelech drei Jahre über Israel geherrscht hatte,23sandte Gott einen bösen Geist zwischen Abimelech und die Herren von Sichem. Und die Herren von Sichem wurden Abimelech untreu, (1Sam 16,14; 1Sam 18,10; 1Sam 19,9)24damit der Frevel an den siebzig Söhnen Jerubbaals und ihr Blut käme auf Abimelech, ihren Bruder, der sie getötet hatte, und auf die Herren von Sichem, die ihm seine Hand dazu gestärkt hatten, dass er seine Brüder tötete. (1Mo 9,6)25Und die Herren von Sichem legten einen Hinterhalt auf den Höhen der Berge und beraubten alle, die auf der Straße bei ihnen vorüberkamen. Und es wurde Abimelech angesagt.26Es kamen aber Gaal, der Sohn Ebeds, und seine Brüder und zogen in Sichem ein. Und die Herren von Sichem verließen sich auf ihn27und zogen hinaus aufs Feld und ernteten ihre Weinberge ab und kelterten und hielten ein Freudenfest und gingen in das Haus ihres Gottes, aßen und tranken und fluchten dem Abimelech.28Und Gaal, der Sohn Ebeds, sprach: Wer ist Abimelech und wer ist Sichem, dass wir ihm dienen sollten? Ist er nicht Jerubbaals Sohn und Sebul sein Vogt? Dienet den Leuten Hamors, des Vaters von Sichem! Warum sollten wir jenem dienen? (1Mo 34,2)29Wollte Gott, das Volk wäre unter meiner Hand, so würde ich den Abimelech vertreiben und ihm sagen: Mehre dein Heer und zieh in den Kampf!30Als aber Sebul, der Stadthauptmann, die Worte Gaals, des Sohnes Ebeds, hörte, entbrannte sein Zorn,31und er sandte heimlich Boten zu Abimelech und ließ ihm sagen: Siehe, Gaal, der Sohn Ebeds, und seine Brüder sind nach Sichem gekommen und machen dir die Stadt aufrührerisch.32So mach dich nun auf bei Nacht, du und dein Volk, das bei dir ist, und lege einen Hinterhalt im Felde. (Jos 8,3)33Und am Morgen, wenn die Sonne aufgeht, mache dich auf und überfalle die Stadt. Und wenn er und das Volk, das bei ihm ist, gegen dich hinauszieht, so tu mit ihm, wie du es vermagst.34Abimelech machte sich auf bei Nacht und alles Volk, das bei ihm war, und sie legten einen Hinterhalt gegen Sichem mit vier Heerhaufen.35Und Gaal, der Sohn Ebeds, zog heraus und trat in das Stadttor. Aber Abimelech machte sich auf aus dem Hinterhalt samt dem Volk, das mit ihm war.36Als nun Gaal das Volk sah, sprach er zu Sebul: Siehe, da kommt Kriegsvolk von den Höhen des Gebirges herab. Sebul aber sprach zu ihm: Du siehst die Schatten der Berge für Leute an.37Gaal redete noch weiter und sprach: Siehe, Kriegsvolk kommt herab vom Nabel der Erde[1], und ein Heerhaufe kommt daher auf dem Wege von der Zaubereiche. (Hes 38,12)38Da sprach Sebul zu ihm: Wo ist nun dein Maul, das da sagte: Wer ist Abimelech, dass wir ihm dienen sollten? Ist das nicht das Kriegsvolk, das du verachtet hast? Zieh nun hin und kämpfe mit ihm!39Gaal zog aus vor den Herren von Sichem her und kämpfte mit Abimelech.40Aber Abimelech jagte ihm nach, dass er vor ihm floh, und viele blieben erschlagen liegen bis an das Tor.41Und Abimelech blieb in Aruma. Sebul aber verjagte den Gaal und seine Brüder, sodass sie in Sichem nicht bleiben konnten.42Am Morgen aber ging das Volk heraus aufs Feld. Als man das Abimelech ansagte,43nahm er das Kriegsvolk, teilte es in drei Heerhaufen und legte einen Hinterhalt im Feld. Als er nun sah, dass das Volk aus der Stadt ging, erhob er sich gegen sie und schlug sie.44Abimelech und der Heerhaufe, der bei ihm war, überfielen sie und stellten sich am Stadttor auf. Die beiden andern Heerhaufen aber überfielen alle, die auf dem Felde waren, und schlugen sie.45So kämpfte Abimelech gegen die Stadt den ganzen Tag und eroberte sie und tötete das Volk, das darin war, und zerstörte die Stadt und streute Salz darauf.46Als das alle Herren der Burg von Sichem hörten, gingen sie in das Gewölbe des Tempels des El-Berit. (Ri 8,33)47Und als Abimelech hörte, dass sich alle Herren der Burg von Sichem versammelt hatten,48ging er auf den Berg Zalmon mit seinem ganzen Kriegsvolk, das bei ihm war, und nahm eine Axt in seine Hand und hieb einen Ast vom Baum und hob ihn auf und legte ihn auf seine Schulter und sprach zu dem Volk, das mit ihm war: Was ihr mich tun seht, das beeilt euch, auch zu tun.49Da hieb jeder vom Volk einen Ast ab, und sie folgten Abimelech und legten die Äste auf das Gewölbe und setzten über ihnen das Gewölbe in Brand, sodass auch alle in der Burg von Sichem starben, etwa tausend Männer und Frauen.
Abimelechs Ende
50Abimelech aber zog nach Tebez, belagerte die Stadt und nahm sie ein.51Es war aber eine starke Burg mitten in der Stadt. Dahin flohen alle Männer und Frauen und alle Herren der Stadt, schlossen hinter sich zu und stiegen auf das Dach der Burg.52Da kam Abimelech zur Burg und kämpfte gegen sie und näherte sich dem Burgtor, um es mit Feuer zu verbrennen.53Aber eine Frau warf einen Mühlstein Abimelech auf den Kopf und zerschmetterte ihm den Schädel.54Da rief Abimelech eilends seinen Waffenträger herbei und sprach zu ihm: Zieh dein Schwert und töte mich, dass man nicht von mir sage: Eine Frau hat ihn erschlagen. Da durchstach ihn sein Waffenträger, und er starb. (1Sam 31,4; 2Sam 11,21)55Als aber die Israeliten sahen, dass Abimelech tot war, ging ein jeder heim.56So vergalt Gott dem Abimelech das Böse, das er seinem Vater angetan hatte, als er seine siebzig Brüder tötete. (Ri 5,1)57Desgleichen alle bösen Taten der Männer von Sichem vergalt ihnen Gott auf ihren Kopf, und es kam über sie der Fluch Jotams, des Sohnes Jerubbaals. (Ri 20,1)