Davids Großmut gegenüber Jonatans Sohn Mefi-Boschet
1Eines Tages fragte sich David: »Ist wohl noch jemand von Sauls Familie am Leben? Ich möchte ihm Gutes tun, wie ich es Jonatan versprochen habe[1].« (1Sam 20,14)2An Sauls Königshof hatte es einen Gefolgsmann gegeben, der eine einflussreiche Stellung gehabt hatte; er hieß Ziba. Er wurde zu David gerufen, und der König fragte ihn: »Bist du Ziba?« »Ja, mein Herr«, sagte Ziba.3Der König fragte weiter: »Ist aus Sauls Familie noch jemand am Leben? Ich möchte ihm Gutes erweisen, damit er durch mich Gottes Güte erfährt.[2]« Ziba antwortete: »Ein Sohn Jonatans lebt noch. Er ist an beiden Beinen gelähmt.«4»Wo ist er?«, fragte der König. »Er lebt in Lo-Dabar«, erwiderte Ziba, »im Haus von Machir, dem Sohn Ammiëls.«5Da ließ David ihn aus Machirs Haus an den Königshof holen.6Als Mefi-Boschet, der Sohn Jonatans und Enkel Sauls, vor David trat, fiel er vor ihm nieder und berührte mit der Stirn den Boden, um dem König Ehre zu erweisen. »Du also bist Mefi-Boschet«, sagte David, und er antwortete: »Ja, ich bin dein ergebener Diener.«7David ermutigte ihn: »Hab keine Angst. Ich will dir Gutes tun, wie ich es deinem Vater Jonatan versprochen habe. Ich werde dir alle Ländereien zurückgeben, die deinem Großvater Saul gehört haben. Außerdem darfst du von nun an immer an meinem Tisch essen.«8Mefi-Boschet warf sich erneut vor dem König nieder und sagte: »Ich bin es nicht wert, dass du mir deine Güte zuwendest. Ich bin doch nicht mehr als ein toter Hund!«9König David aber rief Ziba, den ehemaligen Gefolgsmann Sauls, wieder zu sich und bestimmte: »Alles, was Saul und seiner Familie gehört hat, gebe ich Mefi-Boschet, dem Enkel deines früheren Herrn.10Du sollst zusammen mit deinen Söhnen und Knechten für ihn die Felder bestellen und die Ernte einbringen, damit er von dem Ertrag leben kann. Mefi-Boschet selbst aber, der Enkel deines Herrn, wird täglich an meinem Tisch essen.« Ziba, der fünfzehn Söhne und zwanzig Knechte hatte,11antwortete dem König: »Dein Diener wird alles tun, was mein Herr und König befohlen hat.« Von da an aß Mefi-Boschet an Davids Tafel wie einer der Königssöhne.[3]12Er hatte auch noch einen kleinen Sohn namens Micha. Alle, die zum Haushalt Zibas gehörten, wurden Mefi-Boschets Diener.13Mefi-Boschet, der an beiden Beinen gelähmt war, wohnte in Jerusalem, denn er speiste täglich an der Tafel des Königs.
2.Samuel 9
Einheitsübersetzung 2016
WIRREN AM HOFE DES KÖNIGS DAVID
Davids Sorge für Jonatans Sohn
1David sagte: Gibt es noch jemand, der vom Haus Saul übrig geblieben ist? Ich will ihm um Jonatans willen eine Huld erweisen. (1Sam 20,14)2Zum Haus Saul gehörte ein Knecht namens Ziba; man rief ihn zu David und der König fragte ihn: Bist du Ziba? Er antwortete: Ja, dein Knecht. (2Sam 16,1)3Der König fragte ihn: Ist vom Haus Saul niemand mehr am Leben, dass ich ihm göttliche Huld erweisen könnte? Ziba antwortete dem König: Es gibt einen Sohn Jonatans, der an beiden Füßen gelähmt ist. (2Sam 4,4; 2Sam 21,8)4Der König sagte zu ihm: Wo ist er? Ziba antwortete dem König: Er lebt jetzt im Haus Machirs, des Sohnes Ammiëls, in Lo-Dabar. (2Sam 21,7)5Da schickte der König David hin und ließ ihn aus dem Haus Machirs, des Sohnes Ammiëls, in Lo-Dabar holen. (2Sam 17,27)6Als Merib-Baal, der Sohn Jonatans, des Sohnes Sauls, zu David kam, warf er sich auf sein Gesicht nieder und huldigte ihm. David sagte: Merib-Baal! Er antwortete: Hier ist dein Knecht. (2Sam 19,25)7David sagte zu ihm: Fürchte dich nicht; denn ich will dir um deines Vaters Jonatan willen eine Huld erweisen: Ich gebe dir alle Felder deines Großvaters Saul zurück und du sollst immer an meinem Tisch essen. (1Sam 24,15; 1Kön 2,7; 2Kön 25,29)8Da warf sich Merib-Baal nieder und sagte: Was ist dein Knecht, dass du dich einem toten Hund zuwendest, wie ich es bin?9Der König David rief Ziba, den Diener Sauls, und sagte zu ihm: Alles, was Saul und seiner ganzen Familie gehört hat, gebe ich dem Sohn deines Herrn.10Du sollst mit deinen Söhnen und Knechten für ihn das Land bebauen und ihm den Ertrag bringen, damit der Sohn deines Herrn zu essen hat. Merib-Baal aber, der Sohn deines Herrn, soll immer an meinem Tisch essen. Ziba hatte fünfzehn Söhne und zwanzig Knechte.11Ziba sagte zum König: Genauso, wie es mein Herr, der König, seinem Knecht befohlen hat, wird es dein Knecht tun. Aber Merib-Baal kann auch an meinem Tisch essen wie einer von den Königssöhnen.12Merib-Baal hatte einen kleinen Sohn namens Micha und alle, die im Haus Zibas wohnten, waren Merib-Baals Knechte. (1Chr 8,34; 1Chr 9,40)13Merib-Baal blieb also in Jerusalem; denn er aß immer am Tisch des Königs; er war aber an beiden Füßen gelähmt.