1Liebe Brüder! Der aufrichtige Wunsch meines Herzens und mein Gebet zu Gott für sie geht dahin, daß sie gerettet werden;2denn ich muß ihnen das Zeugnis ausstellen, daß sie Eifer für Gott haben, aber leider nicht in der rechten Erkenntnis.3Denn weil sie die Gottesgerechtigkeit verkannt haben und dagegen beflissen sind, ihre eigene Gerechtigkeit zur Geltung zu bringen, haben sie sich der Gottesgerechtigkeit nicht unterworfen.4Denn dem Gesetz hat Christus ein Ende gemacht, damit jeder, der da glaubt, zur Gerechtigkeit gelange.5Mose schreibt nämlich (3.Mose 18,5): »Der Mensch, der die vom Gesetz geforderte Gerechtigkeit geübt hat, wird durch sie das Leben haben.«6Die Gerechtigkeit dagegen, die aus dem Glauben kommt, spricht so: »Denke nicht in deinem Herzen: ›Wer wird in den Himmel hinaufsteigen?‹ – nämlich um Christus herabzuholen –, (5Mo 30,12)7oder: ›Wer wird in den Abgrund[1] hinabsteigen?‹ – nämlich um Christus von den Toten heraufzuholen« –,8sondern was sagt sie? »Nahe ist dir das Wort: in deinem Munde und in deinem Herzen (hast du es)« (5.Mose 30,14), nämlich das Wort vom Glauben, das wir verkündigen.9Denn wenn du »mit deinem Munde« Jesus als den Herrn bekennst und »mit deinem Herzen« glaubst, daß Gott ihn von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet werden.10Denn mit dem Herzen glaubt man (an ihn) zur Gerechtigkeit[2], und mit dem Munde bekennt man (ihn) zur Errettung[3].11Sagt doch die Schrift (Jes 28,16): »Keiner, der auf ihn sein Vertrauen setzt[4], wird zuschanden[5] werden.«12Denn hier gibt es keinen Unterschied zwischen dem Juden und dem Griechen (1,16): sie alle haben ja einen und denselben Herrn, ihn, der sich reich erweist an allen, die ihn anrufen;13denn »jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden« (Joel 3,5).14Nun – wie sollen sie den anrufen, an den sie nicht zu glauben gelernt haben? Wie sollen sie aber an den glauben, von dem sie nicht gehört haben? Wie sollen sie aber von ihm hören ohne einen Verkündiger[6]?15Und wie soll ihnen jemand verkündigen, ohne dazu ausgesandt zu sein? – wie es in der Schrift heißt (Jes 52,7): »Wie lieblich[7] sind die Füße[8] derer, welche frohe Botschaft von guten Dingen bringen!«16Aber freilich: nicht alle sind der Heilsbotschaft gehorsam gewesen; sagt doch (schon) Jesaja (Jes 53,1): »Herr, wer hat unserer Botschaft Glauben geschenkt?«17Mithin kommt der Glaube aus der Botschaft[9], die Predigt aber (erfolgt) durch Christi Wort[10].18Aber, frage ich: Haben sie (die Predigt) vielleicht nicht zu hören bekommen? O doch! »Über die ganze Erde ist ihr Schall gedrungen und ihre Worte bis an die Enden der bewohnten Welt.« (Ps 19,5)19Aber, frage ich: Hat Israel sie vielleicht nicht verstanden? O doch! (Schon) Mose sagt als erster Zeuge (5.Mose 32,21): »Ich will euch eifersüchtig machen auf solche, die kein Volk sind; gegen ein unverständiges Volk will ich euch erbittern.«20Jesaja ferner erkühnt sich zu sagen (Jes 65,1): »Ich bin gefunden worden von denen, die mich nicht suchten; ich bin denen bekannt geworden, die nicht nach mir fragten.«21Dagegen in bezug auf Israel sagt er (Jes 65,2): »Den ganzen Tag habe ich meine Arme (vergebens) ausgestreckt nach einem Volke, das ungehorsam ist und widerspricht.«
Römer 10
Schlachter 2000
1Brüder, der Wunsch meines Herzens und mein Flehen zu Gott für Israel ist, dass sie gerettet werden. (Ps 122,6; Ps 122,9; 1Kor 9,20)2Denn ich gebe ihnen das Zeugnis, dass sie Eifer für Gott haben, aber nicht nach der rechten Erkenntnis. (Apg 22,3)3Denn weil sie die Gerechtigkeit Gottes nicht erkennen und ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten trachten, haben sie sich der Gerechtigkeit Gottes nicht unterworfen. (Röm 1,17; Röm 3,21; Röm 9,31; Gal 5,4; Phil 3,6)4Denn Christus ist das Ende des Gesetzes zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt. (Mt 5,17; Lk 16,15; Apg 13,39; Gal 3,24)5Mose beschreibt nämlich die Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz kommt, so: »Der Mensch, der diese Dinge tut, wird durch sie leben«.[1] (3Mo 18,5; Hes 20,11; Lk 10,28; Gal 3,12)6Aber die Gerechtigkeit aus Glauben redet so: Sprich nicht in deinem Herzen: Wer wird in den Himmel hinaufsteigen? — nämlich um Christus herabzuholen — (5Mo 30,12; Joh 1,14; 1Tim 1,15)7oder: Wer wird in den Abgrund hinuntersteigen? — nämlich um Christus von den Toten zu holen.8Sondern was sagt sie? »Das Wort ist dir nahe, in deinem Mund und in deinem Herzen!«[2] Dies ist das Wort des Glaubens, das wir verkündigen. (5Mo 30,11; 5Mo 30,14; Röm 1,16; Röm 10,17; 1Tim 4,6; 1Petr 1,23)9Denn wenn du mit deinem Mund Jesus als den Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet. (Mt 10,32; 1Joh 4,2; Offb 12,11)10Denn mit dem Herzen glaubt man, um gerecht zu werden, und mit dem Mund bekennt man, um gerettet zu werden; (Lk 12,8; Joh 1,12; Röm 4,3; 2Kor 4,13; 1Joh 4,2)11denn die Schrift spricht: »Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden!« (Ps 25,3; Jes 28,16; Röm 9,33)
Die Wichtigkeit der Verkündigung des Evangeliums
12Es ist ja kein Unterschied zwischen Juden und Griechen: Alle haben denselben Herrn, der reich ist für alle, die ihn anrufen, (Ps 145,18; Apg 10,36; Apg 15,9; Röm 3,29; Gal 3,28; Eph 1,18)13denn: »Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden«. (Joe 3,5; Apg 2,21)14Wie sollen sie aber den anrufen, an den sie nicht geglaubt haben? Wie sollen sie aber an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie aber hören ohne einen Verkündiger? (Mk 16,15; Hebr 4,2; Hebr 11,6)15Wie sollen sie aber verkündigen, wenn sie nicht ausgesandt werden? Wie geschrieben steht: »Wie lieblich sind die Füße derer, die Frieden verkündigen, die Gutes verkündigen!« (Mt 9,38; Mk 3,14)16Aber nicht alle haben dem Evangelium gehorcht; denn Jesaja spricht: »Herr, wer hat unserer Verkündigung geglaubt?« (Jes 53,1; Joh 12,38; Hebr 4,2; 1Petr 2,7)17Demnach kommt der Glaube aus der Verkündigung, die Verkündigung aber durch Gottes Wort. (Apg 8,12; Jak 1,18)18Aber ich frage: Haben sie es etwa nicht gehört? Doch, ja! »Ihr Schall ist ausgegangen über die ganze Erde, und ihre Worte bis ans Ende des Erdkreises.« (Ps 19,5; Kol 1,6; Kol 1,23)19Aber ich frage: Hat es Israel nicht erkannt? Schon Mose sagt: »Ich will euch zur Eifersucht reizen durch das, was kein Volk ist; durch ein unverständiges Volk will ich euch erzürnen«. (5Mo 32,21; Röm 11,11; 1Petr 2,10)20Jesaja aber wagt sogar zu sagen: »Ich bin von denen gefunden worden, die mich nicht suchten; ich bin denen offenbar geworden, die nicht nach mir fragten«. (Jes 65,1)21In Bezug auf Israel aber spricht er: »Den ganzen Tag habe ich meine Hände ausgestreckt nach einem ungehorsamen und widerspenstigen Volk!« (Spr 1,24; Jes 65,2)