II. Die Rechtfertigung durch den Glauben und die Freiheit des Christen vom mosaischen Gesetz (3,1-5,12)
1O ihr unverständigen Galater! Wer hat euch nur bezaubert, da euch doch Jesus Christus vor die Augen gemalt worden ist als Gekreuzigter?2Nur das eine möchte ich von euch erfahren: Habt ihr den Geist aufgrund von Gesetzeswerken empfangen oder infolge der Predigt vom Glauben?3Seid ihr wirklich so unverständig? Im Geist habt ihr den Anfang gemacht und wollt jetzt im Fleisch den Abschluß machen?4So Großes solltet ihr vergeblich erlitten haben?! Ja, wenn wirklich bloß vergeblich!5Der euch also den Geist mitteilt und Wunderkräfte in euch[1] wirkt, (tut er das) aufgrund von Gesetzeswerken oder infolge der Predigt vom Glauben?6(Ja, es ist so) wie bei Abraham: »er glaubte Gott, und das wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet« (1.Mose 15,6).7Ihr erkennt also: die Gläubigen, die sind Abrahams Söhne.8Weil aber die Schrift voraussah, daß Gott die Völker[2] um des Glaubens willen rechtfertigt, hat sie dem Abraham die Heilsverheißung im voraus verkündigt (1.Mose 12,3 und 18,18|Gen 12,3;18,18): »In dir sollen alle Völker[3] gesegnet werden.«9Somit empfangen die, welche aus dem Glauben sind[4] den Segen zugleich mit dem gläubigen Abraham.10Denn[5] alle, die aus Werken des Gesetzes sind[6], stehen unter einem[7] Fluch; denn es steht geschrieben (5.Mose 27,26): »Verflucht ist jeder, der nicht in allen (Geboten), die im Buch des Gesetzes geschrieben stehen, beharrt, um sie (tatsächlich) zu erfüllen.«11Daß aber aufgrund des Gesetzes niemand bei Gott gerechtfertigt wird, ist offenbar; denn »der Gerechte wird aus Glauben[8] leben« (Hab 2,4).12Das Gesetz aber hat mit dem Glauben nichts zu tun, sondern (da gilt; 3.Mose 18,5): »Wer sie[9] erfüllt hat, der wird durch sie leben.«13Christus hat uns vom Fluch des Gesetzes dadurch losgekauft, daß er für uns zum Fluch[10] geworden ist; denn es steht geschrieben (5.Mose 21,23): »Verflucht ist jeder, der am Holze[11] hängt.«14Es sollte eben der dem Abraham verheißene Segen den Heiden in Christus Jesus zuteil werden, damit wir das Verheißungsgut des Geistes[12] durch den Glauben empfangen könnten.15Liebe Brüder, ich will an menschliche Verhältnisse erinnern: Auch die letztwillige Verfügung eines Menschen, die rechtskräftig geworden ist, kann doch niemand umstoßen oder nachträglich mit Zusätzen versehen.16Nun sind aber die (göttlichen) Verheißungen dem Abraham »und seinem Samen[13]« zugesprochen worden. Es heißt nicht: »und den Samen[14]« in der Mehrzahl[15], sondern mit Bezug auf einen einzigen[16]: »und deinem Samen[17]«, und das ist Christus.17Ich meine das aber so: Eine von Gott bereits früher vollgültig[18] gemachte Verfügung kann durch das Gesetz, das erst vierhundertunddreißig Jahre später gekommen ist, nicht außer Kraft gesetzt[19] werden, so daß es die Verheißung aufhöbe.18Wenn nämlich das (verheißene) Erbe vom Gesetz abhängt, so hängt es nicht mehr von der Verheißung ab; dem Abraham aber hat Gott es durch eine Verheißung als Gnadengabe verliehen.19Was soll[20] nun aber das Gesetz? Der Übertretungen wegen ist es (der Verheißung) hinzugefügt worden (für die Zwischenzeit), bis der Same[21] käme, dem die Verheißung gilt; und zwar ist es durch Engel verordnet[22] worden unter Mitwirkung eines Mittlers.20Ein Mittler aber vertritt nicht einen einzigen; Gott aber ist ein einziger.21Steht demnach das Gesetz mit den Verheißungen Gottes in Widerspruch? Nimmermehr! Ja, wenn ein Gesetz gegeben worden wäre, das die Kraft besäße, Leben zu verleihen, dann käme die Gerechtigkeit tatsächlich aus dem Gesetz.22Nun aber hat die Schrift alles[23] unter die (Herrschaft der) Sünde zusammengeschlossen, damit das Verheißungsgut den Gläubigen aufgrund des Glaubens an Jesus Christus zuteil würde.23Bevor aber der Glaube kam, wurden wir unter dem Gesetz in Verwahrung[24] gehalten und waren unter Verschluß gelegt[25] für den Glauben, der erst später geoffenbart werden sollte.24Somit ist das Gesetz unser Erzieher[26] für Christus geworden, damit wir aufgrund des Glaubens gerechtfertigt würden.25Seitdem nun aber der Glaube gekommen ist, stehen wir nicht mehr unter einem Erzieher;26denn ihr alle seid Söhne Gottes durch den Glauben an[27] Christus Jesus.27Denn ihr alle, die ihr in[28] Christus getauft worden seid, habt (damit) Christus angezogen.28Da gibt es nun nicht mehr Juden und Griechen[29], nicht mehr Knechte[30] und Freie, nicht mehr Mann und Weib: nein, ihr seid allesamt Einer[31] in Christus Jesus.29Wenn ihr aber Christus angehört, so seid ihr damit ja Abrahams Nachkommenschaft[32], Erben gemäß der Verheißung.
Galater 3
Schlachter 2000
Die Gerechtigkeit wird durch Glauben erlangt und nicht durchs Gesetz
1O ihr unverständigen Galater, wer hat euch verzaubert, dass ihr der Wahrheit nicht gehorcht, euch, denen Jesus Christus als unter euch gekreuzigt vor die Augen gemalt worden ist? (Mt 7,26; 1Kor 2,2; 2Kor 11,3)2Das allein will ich von euch erfahren: Habt ihr den Geist durch Werke des Gesetzes empfangen oder durch die Verkündigung vom Glauben? (Apg 2,38; Eph 1,13)3Seid ihr so unverständig? Im Geist habt ihr angefangen und wollt es nun im Fleisch vollenden? (Gal 4,9)4So viel habt ihr umsonst erlitten? Wenn es wirklich umsonst ist! (2Joh 1,8)5Der euch nun den Geist darreicht und Kräfte in euch wirken lässt, [tut er es] durch Werke des Gesetzes oder durch die Verkündigung vom Glauben? (Apg 3,16; 1Kor 1,4)6Gleichwie Abraham Gott geglaubt hat und es ihm zur Gerechtigkeit angerechnet wurde, (1Mo 15,6; Röm 4,3)7so erkennt auch: Die aus Glauben sind, diese sind Abrahams Kinder. (Lk 19,9; Röm 4,11; Röm 4,16)8Da es nun die Schrift voraussah, dass Gott die Heiden aus Glauben rechtfertigen würde, hat sie dem Abraham im Voraus das Evangelium verkündigt: »In dir sollen alle Völker gesegnet werden«.[1] (1Mo 12,3; Apg 15,14)9So werden nun die, welche aus Glauben sind, gesegnet mit dem gläubigen Abraham.10Denn alle, die aus Werken des Gesetzes sind,[2] die sind unter dem Fluch; denn es steht geschrieben: »Verflucht ist jeder, der nicht bleibt in allem, was im Buch des Gesetzes geschrieben steht, um es zu tun«.[3] (5Mo 27,26; Jer 11,3)11Dass aber durch das Gesetz niemand vor Gott gerechtfertigt wird, ist offenbar; denn »der Gerechte wird aus Glauben leben«.[4] (Hab 2,4; Röm 1,17)12Das Gesetz aber ist nicht aus Glauben, sondern: »Der Mensch, der diese Dinge tut, wird durch sie leben«.[5] (3Mo 18,5; Röm 10,5)13Christus hat uns losgekauft von dem Fluch des Gesetzes, indem er ein Fluch wurde um unsertwillen denn es steht geschrieben: »Verflucht ist jeder, der am Holz hängt«[6], (5Mo 21,23; 2Kor 5,21; Kol 2,14)14damit der Segen Abrahams zu den Heiden komme in Christus Jesus, damit wir durch den Glauben den Geist empfingen, der verheißen worden war. (Jes 32,15; Hes 36,26; Joe 3,1; Joh 7,39; Röm 4,16)
Das Heil ist aufgrund der Verheißung gegeben, nicht aufgrund des Gesetzes
15Brüder, ich rede nach Menschenweise: Sogar das Testament eines Menschen hebt niemand auf oder verordnet etwas dazu, wenn es bestätigt ist. (Röm 6,19)16Nun aber sind die Verheißungen dem Abraham und seinem Samen[7] zugesprochen worden. Es heißt nicht: »und den Samen«, als von vielen, sondern als von einem: »und deinem Samen«, und dieser ist Christus. (1Mo 12,7; 1Mo 13,15; 1Mo 22,18; Mt 1,1; Lk 1,55; Röm 4,9)17Das aber sage ich: Ein von Gott auf Christus hin zuvor bestätigtes Testament wird durch das 430 Jahre danach entstandene Gesetz nicht ungültig gemacht, sodass die Verheißung aufgehoben würde. (1Mo 15,13; 2Mo 12,40; Mi 7,20; Lk 1,73)18Denn wenn das Erbe durchs Gesetz käme, so käme es nicht mehr durch Verheißung; dem Abraham aber hat es Gott durch Verheißung geschenkt. (Röm 4,14)19Wozu nun das Gesetz? Der Übertretungen wegen wurde es hinzugefügt, bis der Same käme, dem die Verheißung gilt, und es ist durch Engel übermittelt worden in die Hand eines Mittlers. (5Mo 5,5; Apg 7,38; Apg 7,53; Röm 5,20; 1Kor 15,56; Gal 3,16; Hebr 2,2)20Ein Mittler aber ist nicht [Mittler] von einem; Gott aber ist einer. (3Mo 26,46; Jes 46,9; Röm 3,30; 1Tim 2,5; Hebr 8,6)21Ist nun das Gesetz gegen die Verheißungen Gottes? Das sei ferne! Denn wenn ein Gesetz gegeben wäre, das lebendig machen könnte, so käme die Gerechtigkeit wirklich aus dem Gesetz. (Gal 2,21; Gal 3,12; Hebr 8,7)22Aber die Schrift hat alles unter die Sünde zusammengeschlossen, damit die Verheißung aufgrund des Glaubens an Jesus Christus denen gegeben würde, die glauben. (Apg 13,39; Röm 3,9; Röm 3,19; Röm 4,16)
Die Knechtschaft des Gesetzes und die Sohnschaft in Christus
23Bevor aber der Glaube kam, wurden wir unter dem Gesetz verwahrt und verschlossen auf den Glauben hin, der geoffenbart werden sollte. (Gal 4,3; Hebr 11,39)24So ist also das Gesetz unser Lehrmeister geworden auf Christus hin, damit wir aus Glauben gerechtfertigt würden. (Röm 3,20; Gal 2,16; Kol 2,17)25Nachdem aber der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter dem Lehrmeister; (Röm 7,4; Röm 7,6)26denn ihr alle seid durch den Glauben Söhne Gottes in Christus Jesus; (Joh 1,12)27denn ihr alle, die ihr in Christus hinein getauft seid, ihr habt Christus angezogen. (Röm 6,3)28Da ist weder Jude noch Grieche, da ist weder Knecht noch Freier, da ist weder Mann noch Frau; denn ihr seid alle einer in Christus Jesus. (Joh 10,16; Röm 10,12; 1Kor 12,13; Kol 3,11)29Wenn ihr aber Christus angehört, so seid ihr Abrahams Same und nach der Verheißung Erben. (Röm 8,17; Röm 9,8; Gal 5,24; Eph 3,6)