1(Dies sind) die Sprüche Agurs, des Sohnes Jakes, aus Massa. So lautet der Ausspruch des Mannes: »Ich habe mich abgemüht, o Gott, ich habe mich abgemüht, o Gott, und bin dahingeschwunden[1];2denn ich bin ein vernunftloses Geschöpf, kein Mensch, und besitze keinen Menschenverstand; (Ps 73,22)3auch Weisheit habe ich nicht gelernt, daß ich die Erkenntnis des heiligen (Gottes) gewonnen hätte.4Wer ist in den Himmel emporgestiegen und wieder herabgekommen? Wer hat den Wind in seine Fäuste gesammelt, wer die Wasser in ein Gewand[2] gebunden? Wer hat alle Enden der Erde festgestellt? Wie heißt er, und wie heißt sein Sohn? Weißt du es etwa?«5Jedes Wort Gottes ist lautere Wahrheit; ein Schild ist er denen, die Zuflucht bei ihm suchen.6Füge nichts zu seinen Worten hinzu, damit er dich nicht zur Rechenschaft zieht und du als Lügner dastehst!7Um zweierlei bitte ich dich – versage es mir nicht, ehe ich sterbe –:8Falschheit und Lügenwort halte fern von mir! Armut und Reichtum gib mir nicht! Laß mich (aber) den mir zukommenden Teil von Nahrung verzehren,9damit ich nicht aus Übersättigung dich verleugne und sage: »Wer ist der HERR?«, aber auch nicht infolge der Armut zum Diebe werde und mich am Namen meines Gottes vergreife[3].10Verleumde einen Knecht[4] nicht bei seinem Herrn, damit er dir nicht flucht und du es büßen mußt.11(Ein Greuel für den HERRN ist) ein Geschlecht, das seinem Vater flucht und seine Mutter nicht segnet,12ein Geschlecht, das sich selbst für rein hält und doch von seiner Unreinheit sich nicht gesäubert hat,13ein Geschlecht, das den Kopf wunder wie hoch trägt und auf andere mit stolz erhobenen Augen herabblickt,14ein Geschlecht, dessen Zähne Schwerter sind und dessen Gebiß aus Messern besteht, um die Elenden aus dem Lande wegzufressen und die Armen aus der Mitte der Menschen.15Aluka hat zwei Töchter: »Gib her! Gib her!« Drei gibt es, die nicht satt werden, und vier sagen niemals: »Genug!«,16nämlich das Totenreich und der unfruchtbare Mutterschoß, die Erde, die des Wassers nie satt wird, und das Feuer, das niemals sagt: »Genug!«17Ein Auge, das den Vater verspottet und die greise Mutter verachtet, das müssen die Raben am Bach aushacken und die jungen Geier fressen.18Drei Dinge sind es, die mir zu wunderbar erscheinen, und vier, die ich nicht begreife:19des Adlers Weg am Himmel, der Schlange Weg über den Felsen, des Schiffes Weg mitten auf dem Meer und des Mannes Weg bei[5] einem Weibe. –20So ist das Verhalten eines ehebrecherischen Weibes: sie ißt[6] und wischt sich den Mund ab und sagt: »Ich habe nichts Unrechtes getan.«21Unter drei Dingen erzittert die Erde, und unter vieren kann sie es nicht aushalten:22unter einem Sklaven, wenn er König wird, und unter einem ruchlosen[7] Menschen, wenn er Brot in Fülle hat;23unter einer unleidlichen[8] Frau, wenn sie zur Ehe kommt, und unter einer Magd, wenn sie ihre Herrin verdrängt[9].24Vier Tiere gehören zu den kleinsten auf Erden und sind doch unglaublich klug:25die Ameisen, ein schwaches Volk, aber sie bereiten sich im Sommer ihren Speisebedarf;26die Klippdachse, ein Volk ohne Kraft, aber sie legen ihre Wohnung in den Felsen an; (Ps 104,18)27die Heuschrecken, die keinen König haben, und doch zieht ihr ganzer Schwarm wohlgeordnet daher;28die Eidechsen, die du mit (bloßen) Händen fangen kannst und die sich doch in Königspalästen finden.29Drei sind es, die stattlich einherschreiten, und vier, die einen würdevollen Gang haben:30der Löwe, der Held unter den Tieren, der vor nichts kehrt macht;31(der Hahn, der wohlgemut unter den Hennen einherschreitet, und der Bock, der die Ziegenherde anführt) und der König an der Spitze seines Heerbannes. –32Magst du töricht gewesen sein, indem du dich über den andern erhobst, oder magst du mit Überlegung gehandelt haben: lege die Hand auf den Mund!33Denn der Druck auf die Milch[10] bringt Butter hervor, und Druck auf die Nase bringt Blut hervor, und Druck auf den Zorn bringt Streit hervor.
Sprüche 30
Neue evangelistische Übersetzung
Die Sprüche Agurs
1Die folgenden Sprüche stammen von Agur Ben-Jake aus Massa.[1] Das Wort des Mannes an Itiël:[2]
"Ohnmächtig bin ich, Gott, / ohnmächtig! Was kann ich überhaupt?2Ich bin dumm wie ein Stück Vieh und kein Mann, / mir fehlt der Menschenverstand.3Ich habe keine Weisheit gelernt / und was der Heilige weiß, erkenne ich nicht."4Wer stieg je in den Himmel hinauf und kam wieder herab? / Wer hat den Wind in seine Fäuste gepackt? / Wer band das Wasser in ein Tuch? / Wer hat die Grenzen der Erde bestimmt? / Wie heißt dieser Mann und wer ist sein Sohn? / Sag es mir, wenn du es weißt!5Alles, was Gott sagt, ist klar und rein. / Wer Zuflucht bei ihm sucht, wird in Sicherheit sein.6Füg seinen Worten nichts Eigenes hinzu, / sonst weist er dich zurecht, und du stehst als Lügner da.7Um zweierlei bitte ich dich; schenke es mir, / solange ich am Leben bin:8Falschheit und Lügenwort halte mir fern! / Armut und Reichtum gib mir bitte nicht! / Lass mich das Brot, das ich brauche, genießen,9damit ich nicht satt dich verleugne und sage: "Wer ist denn schon Jahwe?" / und auch nicht verarmt anfange zu stehlen und mich so am Namen meines Gottes vergreife.10Verleumde den Sklaven nicht bei seinem Herrn, / sonst verflucht er dich und du musst es büßen.11Was ist das für eine Generation, die den Vater verflucht / und der Mutter kein gutes Wort mehr schenkt;12die sich selbst für fehlerfrei hält, / doch besudelt ist mit persönlicher Schuld;13eine Generation, die hoch von sich denkt / und verachtungsvoll blickt;14deren Zähne Schwerter sind / und deren Gebiss scharfe Messer, / um die Armen im Land zu verschlingen, / die Hilflosen unter den Menschen!
Zahlensprüche
15Der Blutegel hat zwei Töchter: "Gib her, gib her!" / Drei werden niemals satt, und vier sagen nie: "Es ist genug!" –16die Totenwelt und der unfruchtbare Mutterschoß; / die Erde, die nicht genug Wasser bekommt; / und das Feuer, das niemals sagt: "Genug!"17Ein Auge, das den Vater verspottet / und der Mutter nicht gehorchen will – die Raben am Bach hacken es aus / und die jungen Geier fressen es auf.18Drei Dinge sind mir zu wunderbar, / vier vermag ich nicht zu erfassen:19der Weg des Adlers am Himmel, / der Weg einer Schlange auf dem Fels, / der Weg des Schiffes auf hoher See, / der Weg eines Mannes zu einer Frau.20Dies ist der Weg einer Ehebrecherin: / Sie genießt, wischt sich den Mund und sagt: / "Ich habe doch nichts Böses getan!"21Unter drei Dingen erzittert ein Land, / und vier kann es nicht ertragen:22wenn ein Sklave König wird / und wenn ein Narr zu Wohlstand kommt;23wenn eine Verschmähte geheiratet wird / und wenn eine Sklavin ihre Herrin verdrängt.24Die vier sind zwar die Kleinsten im Land, / doch weiser als die Weisen:25Die Ameisen sind kein mächtiges Volk, / doch sammeln sie ihren Vorrat im Sommer;26die Klippdachse sind nicht stark, / doch sie bauen ihre Wohnung im Fels;27Heuschrecken haben keinen König, / und doch schwärmen sie geordnet aus;28Eidechsen fängt man mit der Hand, / und doch sind sie sogar im Königspalast.29Drei haben einen stattlichen Gang, / und vier schreiten stolz daher:30der Löwe, der Held unter den Tieren, / der vor niemand zurückweicht;31der stolzierende Hahn, der Ziegenbock / und der König, wenn die Krieger bei ihm sind.32Und wenn du dich stolz erhoben hast und hast dich blamiert, / oder hast du es auch nur gedacht, dann leg dir die Hand auf den Mund;33denn das Stampfen der Milch bringt Butter hervor, / das Stoßen der Nase Blut / und das Anstoßen des Zornes Streit.