Angabe von Vornahmen und Dingen, deren man sich nicht zu schämen braucht (42,1-8)
1Jedoch wegen folgender Dinge sollst du dich nicht schämen und auf niemand Rücksicht nehmen dir zur Versündigung:2wegen des Gesetzes des Höchsten und seiner Satzungen (g) und wegen der Rechtsprechung, daß du den Gottlosen gerecht sprächest;3wegen der Rede (oder Abrechnung?) mit Genossen und Reisegefährten (?) und wegen der Auszahlung einer von Genossen herrührenden Erbschaft;4wegen der Richtigkeit von Waage und Gewichten [und wegen des Abstäubens der Waagschalen und der Schnellwaage und wegen des Abreibens des Epha und der Gewichtsteine]; und wegen des Erwerbs von vielem oder wenigem (?),5wegen des gleichmäßigen Preises beim Kauf und Verkauf (?) und wegen strenger Kinderzucht und wegen Blutigschlagens des Rückens eines bösen Knechts.6Für ein böses Weib gehört sich die Verwendung eines Türschlosses (oder Siegels?), und wo viele Hände tätig sind, da schließe zu,7Was du herausgibst (oder hinterlegst?), sei gezählt und gewogen, und Ausgabe und Einnahme, alles sei schriftlich[1]!8Schäme dich nicht wegen der Zurechtweisung eines Unverständigen und Toren und eines abgelebten Alten, der mit jungen Leuten im Wortwechsel liegt, so wirst du wahrhaft gebildet sein und bewährt (oder gesittet?) nach dem Urteil aller Lebenden.9Eine Tochter ist für den Vater eine heimliche Beunruhigung, und die Sorge um sie verscheucht ihm den Schlaf: in ihrer Jugend, daß sie nicht verblühe, und ist sie verheiratet, daß sie nicht mißliebig werde;10in ihrer Mädchenzeit, daß sie sich nicht verführen lasse und im Vaterhause schwanger werde, wenn sie aber mit einem Gatten lebt, daß sie sich nicht vergehe, und verheiratet, daß sie nicht kinderlos bleibe.11Über eine leichtfertige Tochter halte strenge Wacht, daß sie dich nicht zur Schadenfreude deiner Feinde mache, zum Stadtgespräch und zum Verlästerten unter den Leuten und dich in Schande bringe in der Versammlung am Tore (g). [An dem Zimmer, wo sie wohnt, darf kein Fenster sein und zu dem Raume, wo sie übernachtet, kein Zugang ringsum].12Vor keinem Manne darf sie sich sehen lassen (g), und im Kreise von Weibern soll sie nicht vertraulich schwatzen;13denn von den Kleidern kommt die Motte her, und von dem einen Weibe die Schlechtigkeit des andern.14Besser ist die Unliebenswürdigkeit des Mannes als ein schöntuendes Weib, und eine schandbare Tochter verursacht Schande über Schande (?).
VII. Siebenter Teil: Lobpreis Gottes ob seiner Bezeugung in Natur und Geschichte (42,15-50,26)
15Gedenken will ich nun der Werke des Herrn und darlegen, was ich gesehen habe. Durch das Wort des Herrn sind seine Werke (und die von ihm belebte Schöpfung nach seiner Bestimmung).16Die helleuchtende Sonne strahlt über dem All und die Herrlichkeit des Herrn über allen seinen Werken.17Nicht hat der Herr den heiligen (Engeln) die Gabe verliehen, alle seine Wunderwerke aufzuzählen, die er, der allmächtige Herr, mit Kraft ausgestattet hat, daß das Weltall durch seine Herrlichkeit festen Bestand habe.18Den Abgrund[2] und die Herzen erforscht er und durchschaut alle ihre Anschläge; denn der Höchste kennt alles Wissen und hat die Vorzeichen der Ewigkeit vor Augen.19Das Vergangene und das Zukünftige tut er kund und enthüllt den Befund verborgener Dinge;20ihm entgeht kein Gedanke, und kein einziges Vorkommnis bleibt ihm verborgen.21Die Wunderwerke seiner Weisheit hat er wohl geordnet (oder fest gegründet) und so, daß sie von Ewigkeit bis in Ewigkeit bestehen; nichts ist hinzugefügt worden und nichts hinweggenommen, und keines Ratgebers hat er bedurft.22Wie lieblich sind alle seine Werke! ja wie Blumen (?) sind sie anzuschauen.23Sie alle leben und sind von ewiger Dauer, und für jedweden Zweck steht ihm alles zu Diensten.24Alle Dinge sind verschieden, eines gegenüber dem andern, doch nichts Überflüssiges hat er geschaffen:25jedes bildet eine treffliche Ergänzung zum andern, und wer kann sich satt sehen an seiner Pracht?
Jesus Sirach 42
Lutherbibel 2017
1Schäme dich, alles weiterzusagen, was du gehört hast, und Worte auszuplaudern, die geheim sind. So wirst du wahrhaft schamhaft sein und allen Leuten lieb und wert. Dieser Dinge aber schäme dich nicht und nimm keine Rücksicht, dass du dich nicht versündigst: (3Mo 19,15; 5Mo 16,19; Sir 27,16)2Schäme dich nicht für das Gesetz des Höchsten und den Bund und das Urteil, den Gottlosen zu bestrafen;3nicht dafür, mit dem Nächsten und Gefährten Kosten auf Heller und Pfennig abzurechen, noch dafür, das Erbteil anderer zu verteilen; (Lk 16,10)4nicht für die Genauigkeit von Waage und Gewicht noch für dein Einkommen, sei es viel oder wenig;5nicht für Gewinn beim Handeln mit Kaufleuten noch für eine strenge Erziehung der Kinder und nicht dafür, den bösen Knecht kräftig zu züchtigen. (Spr 20,14; Sir 30,1; Sir 33,25)6Gut ist es, eine schlechte Frau einzuschließen; und wo viele Hände sind, schließ gut ab!7Wenn du etwas herausgibst, in Zahl und Gewicht, Soll und Haben: alles schriftlich!8Schäme dich nicht für die Erziehung der Unverständigen und Toren noch für die der Alten, wenn sie unzüchtig leben. So wirst du wahrhaft erzogen sein und bei allen geachtet.
Über Töchter und Frauen
9Eine Tochter bereitet dem Vater schlaflose Nächte, und die Sorge um sie raubt ihm den Schlaf: Wenn sie jung ist, dass sie nicht verblühe, wenn sie mit einem Mann lebt, dass er ihrer nicht überdrüssig werde, (5Mo 24,1; Sir 7,25)10wenn sie noch Jungfrau ist, dass sie nicht geschändet und im Hause ihres Vaters nicht schwanger werde; wenn sie bei ihrem Mann ist, dass sie keinen Fehltritt tue, und wenn sie mit einem Mann lebt, dass sie nicht kinderlos bleibe.11Über eine verstockte Tochter wache scharf, dass sie dich nicht vor deinen Feinden zum Spott mache noch zum Gerede in der Stadt und zum Geschwätz der Leute und dass sie dich nicht vor allen beschäme. (Sir 26,10)12Für alle gilt: Blicke nicht auf Schönheit und suche nicht die Gesellschaft von Frauen! (Sir 9,3)13Denn aus Kleidern kommen Motten und aus Frauen nichts als weibliche Schlechtigkeit.14Besser die Schlechtigkeit eines Mannes als eine rechtschaffene Frau und als eine, die Schimpf und Schande bringt. (Pred 7,26)
Gottes Herrlichkeit in der Schöpfung
15Ich will nun der Werke des Herrn gedenken und erzählen, was ich gesehen habe. Durch die Worte des Herrn sind seine Werke geworden. [Und es hat ihm gefallen, seinen Beschluss wirklich werden zu lassen.] (1Mo 1,3; Sir 39,18)16Leuchtend blickt die Sonne auf alles herab, und des Herrn Werke sind seiner Herrlichkeit voll.17Auch den Heiligen des Herrn ist es nicht gegeben, all die Wunder zu erzählen, die der Herr, der Allmächtige, geschaffen hat, damit das All durch seine Herrlichkeit Bestand hat. (Sir 18,4)18Er allein erforscht den Abgrund und das Herz, und an seinen großen Taten wird er erkannt. Denn der Höchste weiß alle Dinge und schaut in die Ewigkeit. (Spr 15,11)19Er verkündet, was vergangen und was zukünftig ist, und offenbart, was verborgen ist;20es entgeht ihm kein Gedanke, und kein einziges Wort bleibt ihm verborgen. (Joh 2,25)21Die großen Werke seiner Weisheit hat er geordnet. Einer ist er von Ewigkeit zu Ewigkeit. Man kann ihn weder größer noch geringer machen. Er bedarf keines Ratgebers. (Spr 3,19; Jes 40,13; Jes 48,12; Sir 18,6)22Wie wunderbar sind alle seine Werke, obwohl man kaum einen Funken davon erkennen kann!23Sie alle leben und bleiben in Ewigkeit und dienen ihrem Zweck, und alles gehorcht ihm. (Sir 39,31)24Es sind immer zwei; eins steht dem andern gegenüber, und nichts hat er geschaffen, was nicht gelungen ist. (Sir 33,14)25Die Dinge hat er so geordnet, dass eins dem andern nützt. Und wer kann sich an seiner Herrlichkeit satt sehen?