1Damals ließ Salomo die Ältesten[1] der Israeliten und (zwar besonders) alle Häupter der Stämme und die Obersten[2] der israelitischen Geschlechter bei sich in Jerusalem zusammenkommen, um die Bundeslade des HERRN aus der Davidstadt, das ist Zion, hinaufzubringen.2So versammelten sich denn alle israelitischen Männer beim König Salomo am Fest[3] im Monat Ethanim, das ist der siebte Monat.3Als nun alle Ältesten[4] der Israeliten sich eingefunden hatten, hoben die Priester die Lade des HERRN auf4und trugen sie hinauf, ebenso das Offenbarungszelt und alle heiligen Geräte, die sich im Zelt befanden: die Priester und Leviten trugen sie hinauf.5Der König Salomo aber und die ganze Volksgemeinde Israel, die sich um ihn versammelt hatte, opferten vor der Lade so viele Stück Kleinvieh und Rinder, daß ihre Menge geradezu unzählbar war.6Alsdann brachten die Priester die Lade mit dem Bundesgesetz des HERRN an die für sie bestimmte Stätte, nämlich in den Hinterraum des Tempels, in das Allerheiligste, unter die Flügel der Cherube;7die Cherube hielten nämlich ihre Flügel ausgebreitet über die Stätte, wo die Lade stand, so daß die Cherube eine Decke oben über der Lade und deren Tragstangen bildeten.8Die Tragstangen aber waren so lang, daß die Spitzen der Stangen im Heiligtum an der Vorderseite des Allerheiligsten eben noch sichtbar waren; weiter außen aber waren sie nicht zu sehen; und sie sind dort geblieben bis auf den heutigen Tag.9In der Lade befand sich nichts als nur die beiden steinernen Tafeln, die Mose am Horeb hineingelegt hatte, die Tafeln des Bundes, den der HERR mit den Israeliten nach ihrem Auszug aus Ägypten geschlossen hatte.10Als aber die Priester aus dem Heiligtum hinausgetreten waren, da erfüllte die Wolke den Tempel des HERRN,11so daß die Priester wegen der Wolke nicht hintreten konnten, um ihren Dienst zu verrichten; denn die Herrlichkeit[5] des HERRN erfüllte den Tempel des HERRN.12Damals sprach Salomo: »Der HERR hat gesagt, er wolle im Dunkeln wohnen.13So habe ich dir nun ein Haus zur Wohnung gebaut, eine Stätte zum Wohnsitz für dich auf ewige Zeiten.«14Hierauf wandte der König sich um und segnete die ganze Volksgemeinde Israel, wobei die ganze Gemeinde Israel dastand.15Dann sagte er: »Gepriesen sei der HERR, der Gott Israels, der die Verheißung, die er meinem Vater David mündlich gegeben, nun tatsächlich erfüllt hat, da er sagte (2.Sam 7,6-13):16›Seit der Zeit, wo ich mein Volk Israel aus Ägypten hinausgeführt, habe ich aus allen Stämmen Israels nie eine Stadt dazu erwählt, daß mir daselbst ein Haus gebaut würde, an dem mein Name haften sollte; David aber habe ich dazu ersehen, Herrscher über mein Volk Israel zu sein.‹17Nun hatte zwar mein Vater David den Wunsch, dem Namen des HERRN, des Gottes Israels, ein Haus zu bauen;18aber der HERR ließ meinem Vater David verkünden: ›Daß du den Wunsch gehegt hast, meinem Namen ein Haus zu bauen, an diesem Vorhaben hast du wohl getan;19jedoch nicht du sollst das Haus mir bauen, sondern dein leiblicher Sohn, der dir geboren werden wird, der soll meinem Namen das Haus bauen.‹20Nun hat der HERR diese Verheißung, die er gegeben hat, in Erfüllung gehen lassen; denn ich bin an die Stelle meines Vaters David getreten und habe den Thron Israels bestiegen, wie der HERR es verheißen hatte, und habe dem Namen des HERRN, des Gottes Israels, den Tempel erbaut,21und ich habe darin eine Stätte geschaffen für die Lade, in der die Urkunde des Bundes liegt, den der HERR mit unsern Vätern geschlossen hat, als er sie aus dem Lande Ägypten hinausführte.«22Nunmehr trat Salomo angesichts der ganzen Gemeinde Israel vor den Altar des HERRN, breitete seine Hände gen Himmel aus23und betete: »HERR, du Gott Israels! Kein Gott weder im Himmel droben noch auf der Erde unten ist dir gleich, der du den Bund und die Gnade deinen Knechten bewahrst, die mit ihrem ganzen Herzen vor dir wandeln.24Du hast deinem Knechte David, meinem Vater, das Versprechen gehalten, was du ihm gegeben hattest; ja, was du mündlich zugesagt hattest, das hast du tatsächlich erfüllt, wie es heute sichtbar zutage liegt.25Und nun, HERR, du Gott Israels, halte deinem Knechte David, meinem Vater, auch die Verheißung, die du ihm gegeben hast mit den Worten: ›Es soll dir nie an einem (Nachkommen) fehlen, der vor meinem Angesicht auf dem Throne Israels sitze, wofern nur deine Söhne[6] auf ihren Weg achthaben, daß sie vor meinen Augen wandeln, wie du vor mir gewandelt bist.‹26Nun also, Gott Israels, laß deine Verheißung, die du deinem Knecht David, meinem Vater, gegeben hast, in Erfüllung gehen!27Wie aber? Sollte Gott wirklich auf der Erde Wohnung nehmen? Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel[7] können dich nicht fassen: wieviel weniger dieses Haus, das ich gebaut habe!28Und doch wende dich dem Gebet deines Knechtes und seinem Flehen zu, HERR, mein Gott, und höre auf das laute Rufen und das Gebet, das dein Knecht heute an dich richtet!29Laß deine Augen bei Tag und bei Nacht offenstehen über diesem Hause, über der Stätte, von der du verheißen hast: ›Mein Name soll daselbst wohnen!‹, daß du auf das Gebet hörest, das dein Knecht an dieser Stätte verrichten wird.30So höre denn auf das Flehen deines Knechtes und deines Volkes Israel, sooft sie an dieser Stätte beten werden! Ja, erhöre du es an der Stätte, wo du thronst, im Himmel, und wenn du es hörst, so vergib!31Wenn sich jemand gegen seinen Nächsten vergeht und man ihm einen Eid auferlegt, den er schwören soll, und er kommt und schwört[8] vor deinem Altar in diesem Hause:32so wollest du es im Himmel hören und eingreifen und deinen Knechten Recht schaffen, indem du den Schuldigen dadurch für schuldig erklärst, daß du sein Tun auf sein Haupt zurückfallen läßt, dem Unschuldigen aber dadurch zu seinem Recht verhilfst, daß du ihm zuteil werden läßt nach seiner Gerechtigkeit[9]!33Wenn dein Volk Israel von einem Feinde geschlagen wird, weil es sich gegen dich versündigt hat, sich dann aber wieder zu dir bekehrt und deinen Namen bekennt und in diesem Hause zu dir betet und fleht:34so wollest du es im Himmel hören und deinem Volk Israel die Sünde vergeben und sie in dem Lande wohnen lassen[10], das du ihren Vätern gegeben hast!35Wenn der Himmel verschlossen bleibt und kein Regen fällt, weil sie gegen dich gesündigt haben, und sie dann an dieser Stätte beten und deinen Namen bekennen und sich von ihrer Sünde bekehren, weil du sie gedemütigt hast: (1Kön 8,30)36so wollest du es im Himmel hören und deinen Knechten, deinem Volk Israel, die Sünde vergeben, indem du sie auf den rechten Weg weisest, auf dem sie wandeln sollen, und wollest Regen fallen lassen auf dein Land, das du deinem Volk zum Erbbesitz gegeben hast!37Wenn eine Hungersnot im Lande herrscht, wenn die Pest ausbricht, wenn Getreidebrand oder Vergilben des Getreides, Heuschrecken oder Ungeziefer über das Land kommen, wenn seine Feinde es in einer seiner Ortschaften bedrängen oder sonst irgendeine Plage, irgendeine Krankheit sie heimsucht:38was man alsdann bittet und fleht, es geschehe von einem einzelnen Menschen oder von deinem ganzen Volk Israel, wenn ein jeder sich in seinem Gewissen getroffen fühlt und er seine Hände nach diesem Hause hin ausstreckt:39so wollest du es im Himmel hören an der Stätte, wo du thronst, und wollest Verzeihung gewähren und einem jeden ganz nach Verdienst vergelten, wie du sein Herz kennst – denn du allein kennst das Herz aller Menschenkinder –,40damit sie dich allezeit fürchten, solange sie auf dem Boden des Landes leben, das du unsern Vätern gegeben hast!41Aber auch den Fremdling, der nicht zu deinem Volk Israel gehört, sondern aus fernem Lande um deines Namens willen hergekommen ist –42denn sie werden von deinem großen Namen, von deiner starken Hand und deinem hocherhobenen Arm hören –, wenn er also kommt und vor diesem Tempel betet: (1Kön 8,30)43so wollest du ihn im Himmel hören an der Stätte, wo du thronst, und alles das tun, um was der Fremdling dich anruft, auf daß alle Völker der Erde deinen Namen kennenlernen, damit sie dich ebenso fürchten wie dein Volk Israel und damit sie innewerden, daß dieses Haus, das ich erbaut habe, deinem Namen als Besitz zugesprochen ist.44Wenn dein Volk gegen seine Feinde zum Kampf auszieht auf dem Wege, auf den du sie senden wirst, und sie sich im Gebet zu dem HERRN nach der Stadt hin wenden, die du erwählt hast, und nach dem Tempel hin, den ich zu Ehren deines Namens erbaut habe:45so wollest du ihr Gebet und Flehen im Himmel hören und ihnen zu ihrem Recht verhelfen!46Wenn sie sich an dir versündigt haben – es gibt ja keinen Menschen, der nicht sündigt – und du ihnen zürnst und sie dem Feinde preisgibst, so daß ihre Besieger sie gefangen wegführen in Feindesland, es liege fern oder nahe,47und sie dann in dem Lande, wohin sie in die Gefangenschaft geführt worden sind, in sich gehen und sich bekehren und dich im Lande ihrer Zwingherren mit dem Bekenntnis anrufen: ›Wir haben gesündigt und uns vergangen, wir haben gottlos gehandelt!‹,48wenn sie sich also im Lande ihrer Feinde, die sie in Gefangenschaft halten, mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele dir wieder zuwenden und zu dir beten in der Richtung nach ihrem Lande hin, das du ihren Vätern gegeben hast, und nach der Stadt hin, die du dir erwählt hast, und nach dem Tempel hin, den ich zu Ehren deines Namens erbaut habe:49so wollest du ihr Gebet und Flehen im Himmel an der Stätte, wo du thronst, hören und ihnen zu ihrem Recht verhelfen50und wollest deinem Volke vergeben, was sie gegen dich gesündigt haben, und alle ihre Übertretungen, mit denen sie sich gegen dich vergangen haben, und wollest sie Barmherzigkeit finden lassen bei ihren Zwingherren, so daß diese Erbarmen mit ihnen haben!51Denn sie sind dein Volk und dein Eigentum, das du aus Ägypten, mitten aus dem Eisen-Schmelzofen, weggeführt hast.52So laß denn deine Augen offenstehen für das Flehen deines Knechtes und für das Flehen deines Volkes Israel, daß du sie erhörest, sooft sie dich anrufen!53Denn du selbst hast sie dir zum Eigentum ausgesondert aus allen Völkern der Erde, wie du es durch den Mund deines Knechtes Mose ausgesprochen hast (2.Mose 19,5), als du unsere Väter aus Ägypten wegführtest, HERR, unser Gott!«54Als nun Salomo mit diesem ganzen Gebet und Flehen, das er an den HERRN gerichtet hatte, zu Ende war, erhob er sich von dem Platze vor dem Altar des HERRN, wo er mit zum Himmel ausgebreiteten Händen auf den Knien gelegen hatte;55er trat dann hin und segnete die ganze Volksgemeinde Israel, indem er mit lauter Stimme ausrief:56»Gepriesen sei der HERR, der seinem Volk Israel Ruhe verschafft hat, ganz wie er es verheißen hat! Von all seinen herrlichen Verheißungen, die er durch den Mund seines Knechtes Mose gegeben hat, ist keine einzige unerfüllt geblieben.57Der HERR, unser Gott, sei mit uns, wie er mit unsern Vätern gewesen ist! Er verlasse uns nicht und verwerfe uns nicht,58sondern lasse unsere Herzen auf ihn gerichtet sein, damit wir allezeit auf seinen Wegen wandeln und seine Gebote, Satzungen und Rechte beobachten, zu denen er unsere Väter verpflichtet hat!59Und diese meine Worte, mit denen ich den HERRN angefleht habe, mögen dem HERRN, unserm Gott, bei Tag und bei Nacht gegenwärtig sein, auf daß er seinem Knecht und seinem Volk Israel so, wie jeder Tag es erfordert, Recht schaffe,60damit alle Völker der Erde erkennen, daß der HERR Gott ist und sonst keiner.61Euer Herz aber möge dem HERRN, unserm Gott, ungeteilt ergeben sein, daß ihr nach seinen Satzungen wandelt und seine Gebote so haltet, wie es heute der Fall ist!«62Hierauf brachten der König und ganz Israel mit ihm Schlachtopfer vor dem HERRN dar,63und zwar ließ Salomo als Heilsopfer, das er dem HERRN darbrachte, 22000 Rinder und 120000 Stück Kleinvieh schlachten: so weihten der König und alle Israeliten den Tempel des HERRN ein.64An jenem Tage weihte der König den mittleren Teil des Vorhofes, der vor dem Tempel des HERRN liegt, zur Opferstätte; denn er brachte dort die Brandopfer, die Speisopfer und die Fettstücke der Heilsopfer dar, weil der eherne Altar, der vor dem Tempel des HERRN steht, zu klein war, um die Brand- und Speisopfer und die Fettstücke der Heilsopfer zu fassen.65Auch beging Salomo damals das (Laubhütten-) Fest und ganz Israel mit ihm – eine gewaltige Festgemeinde, die zusammengekommen war von der Gegend bei Hamath an bis an den Bach Ägyptens – vor dem HERRN, unserm Gott, sieben Tage lang [und noch einmal sieben Tage, im ganzen vierzehn Tage lang].66Am achten Tage aber entließ er das Volk; sie nahmen Abschied vom König und kehrten zu ihren Zelten[11] zurück, fröhlich und wohlgemut wegen all des Guten, mit dem der HERR seinen Knecht David und sein Volk Israel gesegnet hatte.
1.Könige 8
Einheitsübersetzung 2016
Überführung der Lade
1Damals versammelte Salomo die Ältesten Israels, alle Stammesführer und die Häupter der israelitischen Großfamilien bei sich in Jerusalem, um die Bundeslade des HERRN aus der Stadt Davids, das ist Zion, heraufzuholen. (2Chr 5,2; 2Chr 6,1)2Am Fest im Monat Etanim, das ist der siebte Monat, kamen alle Männer Israels bei König Salomo zusammen.[1]3Alle Ältesten Israels kamen und die Priester nahmen die Lade (Jos 3,6; 2Sam 15,24)4und brachten sie zugleich mit dem Offenbarungszelt und den heiligen Geräten, die im Zelt waren, hinauf. Die Priester und die Leviten übernahmen den Trägerdienst.5König Salomo aber und die ganze Gemeinde Israels, die bei ihm vor der Lade versammelt war, schlachteten Schafe und Rinder, die man wegen ihrer Menge nicht zählen und nicht berechnen konnte.6Darauf stellten die Priester die Bundeslade des HERRN an ihren Platz, an den hochheiligen Ort des Hauses, in das Allerheiligste, unter die Flügel der Kerubim.7Denn die Kerubim breiteten ihre Flügel über den Ort, wo die Lade stand, und bedeckten sie und ihre Stangen von oben her. (2Mo 25,20)8Die Stangen waren so lang, dass man ihre Spitzen im Heiligtum vor dem hochheiligen Ort sehen konnte; draußen aber waren sie nicht zu sehen. Sie blieben dort bis zum heutigen Tag. (2Mo 25,13)9In der Lade befanden sich nur die zwei steinernen Tafeln, die Mose am Horeb hineingelegt hatte, die Tafeln des Bundes, den der HERR mit den Israeliten beim Auszug aus Ägypten geschlossen hatte. (2Mo 25,16)10Als dann die Priester aus dem Heiligtum traten, erfüllte die Wolke das Haus des HERRN.11Sie konnten wegen der Wolke ihren Dienst nicht verrichten; denn die Herrlichkeit des HERRN erfüllte das Haus des HERRN.12Damals sagte Salomo:
Der HERR hat gesagt, / er werde im Wolkendunkel wohnen.[2]13Erbaut habe ich ein fürstliches Haus für dich, / eine Wohnstätte für ewige Zeiten.
Salomos Ansprache
14Dann wandte sich der König um und segnete die ganze Versammlung Israels. Alle standen (2Chr 6,3)15und er betete: Gepriesen sei der HERR, der Gott Israels. Seine Hand hat ausgeführt, was sein Mund meinem Vater David verheißen hat, als er sprach:16Seit dem Tag, da ich mein Volk Israel aus Ägypten führte, habe ich aus keinem der Stämme Israels eine Stadt für den Bau eines Hauses erwählt, um meinen Namen dort wohnen zu lassen. David aber habe ich zum Herrscher über mein Volk Israel erwählt.17Meinem Vater David lag es am Herzen, dem Namen des HERRN, des Gottes Israels, ein Haus zu bauen. (2Sam 7,1)18Doch der HERR sprach zu ihm: Weil es dir am Herzen lag, meinem Namen ein Haus zu bauen, hast du einen guten Entschluss gefasst. Ja, es lag dir am Herzen.19Doch sollst nicht du das Haus bauen; sondern erst dein leiblicher Sohn soll meinem Namen das Haus bauen.20Der HERR hat jetzt sein Versprechen, das er gegeben hat, wahr gemacht: Ich bin an die Stelle meines Vaters David getreten und habe den Thron Israels bestiegen, wie es der HERR zugesagt hatte. Ich habe dem Namen des HERRN, des Gottes Israels, das Haus gebaut21und darin einen Raum für die Lade geschaffen. Sie enthält die Tafeln des Bundes, den der HERR mit unseren Vätern geschlossen hat, als er sie aus Ägypten führte. (5Mo 29,24; Jer 31,32; Jer 34,13)
Weihegebet
22Dann trat Salomo in Gegenwart der ganzen Versammlung Israels vor den Altar des HERRN, breitete seine Hände zum Himmel aus (2Chr 6,12)23und betete: HERR, Gott Israels, im Himmel oben und auf der Erde unten gibt es keinen Gott, der so wie du Bund und Huld seinen Knechten bewahrt, die mit ungeteiltem Herzen vor ihm leben.24Du hast das Versprechen gehalten, das du deinem Knecht, meinem Vater David, gegeben hast. Deine Hand hat heute erfüllt, was dein Mund versprochen hat.25Und nun, HERR, Gott Israels, halte auch das andere Versprechen, das du deinem Knecht David, meinem Vater, gegeben hast, als du sagtest: Es soll dir nie an einem Nachkommen fehlen, der vor mir auf dem Thron Israels sitzt, wenn nur deine Söhne darauf achten, ihren Weg so vor mir zu gehen, wie du es getan hast. (Ps 132,12)26Gott Israels, möge sich jetzt dein Wort, das du deinem Knecht David, meinem Vater, gegeben hast, als wahr erweisen.27Wohnt denn Gott wirklich auf der Erde? Siehe, selbst der Himmel und die Himmel der Himmel fassen dich nicht, wie viel weniger dieses Haus, das ich gebaut habe.28Wende dich, HERR, mein Gott, dem Beten und Flehen deines Knechtes zu! Höre auf das Rufen und auf das Gebet, das dein Knecht heute vor dir verrichtet!29Halte deine Augen offen über diesem Haus bei Nacht und bei Tag, über der Stätte, von der du gesagt hast, dass dein Name hier wohnen soll! Höre auf das Gebet, das dein Knecht an dieser Stätte verrichtet!30Achte auf das Flehen deines Knechtes und deines Volkes Israel, wenn sie an dieser Stätte beten! Höre sie im Himmel, dem Ort, wo du wohnst! Höre sie und verzeih!31Wenn sich jemand gegen seinen Nächsten verfehlt und dieser ihm einen Eid abverlangt, den er schwören muss, und er dann kommt und vor deinem Altar in diesem Haus schwört, (2Mo 22,7)32so höre du es im Himmel und greif ein! Verschaff deinen Knechten Recht; verurteile den Schuldigen und lass sein Tun auf ihn selbst zurückfallen! Den Schuldlosen aber sprich frei und vergilt ihm, wie es seiner Gerechtigkeit entspricht.33Wenn dein Volk Israel von einem Feind geschlagen wird, weil es gegen dich gesündigt hat, und dann wieder zu dir umkehrt, deinen Namen preist und in diesem Haus zu dir betet und fleht,34so höre du es im Himmel! Vergib deinem Volk Israel seine Sünde; lass sie in das Land zurückkommen, das du ihren Vätern gegeben hast!35Wenn der Himmel verschlossen ist und kein Regen fällt, weil sie gegen dich gesündigt haben, und wenn sie dann an diesem Ort beten, deinen Namen preisen und von ihrer Sünde lassen, weil du sie demütigst,[3]36so höre du sie im Himmel! Vergib deinen Knechten und deinem Volk Israel ihre Sünden; denn du führst sie den guten Weg, den sie gehen sollen. Spende Regen deinem Land, das du deinem Volk zum Erbbesitz gegeben hast!37Wenn im Land Hungersnot herrscht, wenn Pest ausbricht, wenn Getreidebrand, Rost, Heuschrecken und Ungeziefer auftreten, wenn Feinde sie im eigenen Land bedrängen, wenn irgendeine Plage oder Krankheit sie trifft,38wenn sich dann Gebet und Flehen erhebt von jedem einzelnen Menschen und von ganz Israel, weil alle die Not ihres Herzens kennen und ihre Hände zu diesem Haus ausstrecken,39dann höre sie im Himmel, dem Ort, wo du wohnst, und verzeih! Greif ein und vergilt jedem, wie es sein Tun verdient! Du kennst ja ihre Herzen; denn du allein kennst die Herzen aller Menschen.40So werden sie dich fürchten, solange sie in dem Land leben, das du unseren Vätern gegeben hast.41Auch Fremde, die nicht zu deinem Volk Israel gehören, werden wegen deines Namens aus fernen Ländern kommen; (Jes 56,6)42denn sie werden von deinem großen Namen, deiner starken Hand und deinem hoch erhobenen Arm hören. Sie werden kommen und in diesem Haus beten.43Höre sie dann im Himmel, dem Ort, wo du wohnst, und tu alles, weswegen der Fremde zu dir ruft! Dann werden alle Völker der Erde deinen Namen erkennen. Sie werden dich fürchten, wie dein Volk Israel dich fürchtet, und erfahren, dass dein Name ausgerufen ist über diesem Haus, das ich gebaut habe.44Wenn dein Volk auf dem Weg, den du es führst, gegen seine Feinde in den Krieg zieht und wenn es dann zu dir betet, zur Stadt hingewendet, die du erwählt hast, und zu dem Haus hin, das ich deinem Namen gebaut habe, (Dan 6,11)45so höre du im Himmel sein Beten und Flehen und verschaff ihm Recht!46Wenn sie gegen dich sündigen - es gibt ja niemand, der nicht sündigt - und du ihnen zürnst, sie ihren Bedrängern preisgibst und ihre Feinde sie gefangen fortführen in ein fernes oder nahes Land, (Spr 20,6; Pred 7,20)47so werden sie es sich im Land ihrer Gefangenschaft zu Herzen nehmen. Sie werden im Land ihrer Gefangenschaft umkehren, zu dir flehen und rufen: Wir haben gesündigt, Unrecht getan und gefrevelt.48Mit ganzem Herzen und ganzer Seele werden sie im Land ihrer Feinde, von denen sie als Gefangene weggeführt wurden, zu dir umkehren und zu dir beten, zum Land hingewendet, das du ihren Vätern gegeben hast, zur Stadt hin, die du erwählt hast, und zum Haus hin, das ich deinem Namen gebaut habe.49Höre dann im Himmel, dem Ort, wo du wohnst, ihr Beten und Flehen! Verschaff ihnen Recht50und verzeih deinem Volk, was es gegen dich gesündigt hat; verzeih ihm alle Frevel, die es gegen dich begangen hat! Lass sie bei ihren Unterdrückern Mitleid und Erbarmen finden!51Sie sind ja dein Volk und dein Eigentum, das du aus dem Schmelzofen, aus Ägypten, herausgeführt hast.52Halte deine Augen offen für das Flehen deines Knechtes und für das Flehen deines Volkes Israel! Erhöre sie, sooft sie zu dir rufen.53Du hast dir Israel unter allen Völkern der Erde als Eigentum ausgewählt, wie du es durch deinen Knecht Mose verkündet hast, als du unsere Väter aus Ägypten geführt hast, Herr und GOTT.
Salomos Segen
54Als Salomo dieses flehentliche Gebet zum HERRN beendet hatte, erhob er sich auf dem Platz vor dem Altar des HERRN, wo er niedergekniet war und die Hände zum Himmel ausgebreitet hatte.55Er trat vor die ganze Versammlung Israels, segnete sie und rief mit lauter Stimme:56Gepriesen sei der HERR, der seinem Volk Israel Ruhe geschenkt hat, wie er es versprochen hat. Von all den herrlichen Verheißungen, die er durch seinen Knecht Mose verkündet hat, ist nicht eine hinfällig geworden.57Der HERR, unser Gott, sei mit uns, wie er mit unseren Vätern war. Er verlasse uns nicht und verstoße uns nicht.58Er lenke unsere Herzen zu sich hin, damit wir auf seinen Wegen gehen und die Gebote, Gesetze und Rechtsentscheide bewahren, die er unseren Vätern gegeben hat. (Jer 31,33; Hes 11,19)59Mögen diese Worte, die ich flehend vor dem HERRN, unserem Gott, gesprochen habe, ihm Tag und Nacht gegenwärtig bleiben. Möge er seinem Knecht und seinem Volk Israel Recht verschaffen, wie es jeder Tag verlangt,60damit alle Völker der Erde erkennen, dass niemand Gott ist als der HERR allein. (2Kön 19,19; Jes 45,5)61Euer Herz aber bleibe ungeteilt beim HERRN, unserem Gott, sodass ihr seinen Gesetzen folgt und auf seine Gebote achtet, wie es heute geschieht.
Abschluss der Feier
62Dann brachten der König und mit ihm ganz Israel vor dem HERRN Opfer dar. (2Chr 7,4)63Zweiundzwanzigtausend Rinder und hundertzwanzigtausend Schafe ließ Salomo als Heilsopfer für den HERRN schlachten. So vollzogen der König und alle Israeliten die Weihe des Hauses des HERRN. (2Sam 6,17)64An jenem Tag weihte der König auch die Mitte des Hofes, der vor dem Haus des HERRN war, als er dort das Brandopfer, das Speiseopfer und die Fettstücke der Heilsopfer darbrachte. Der bronzene Altar, der vor dem HERRN stand, war nämlich zu klein, um das Brandopfer, das Speiseopfer und die Fettstücke der Heilsopfer fassen zu können. (1Kön 9,25; 2Kön 16,10)65Salomo feierte damals mit ganz Israel, das von Lebo-Hamat bis zum Grenzbach Ägyptens zu einer großen Versammlung vor dem HERRN, unserem Gott, erschienen war, das Fest sieben Tage lang und nochmals sieben Tage, zusammen vierzehn Tage. (5Mo 16,13)66Am achten Tag entließ er das Volk. Sie priesen den König und gingen zu ihren Zelten, frohen Mutes und voll Freude über all das Gute, das der HERR an seinem Knecht David und seinem Volk Israel getan hatte.