Psalm 94

Lutherbibel 2017

1 HERR, du Gott, des die Rache ist, du Gott, des die Rache ist, erscheine! (5Mo 32,35)2 Erhebe dich, du Richter der Welt; vergilt den Hoffärtigen, was sie verdienen! (1Mo 18,25)3 HERR, wie lange sollen die Frevler, wie lange sollen die Frevler frohlocken?4 Es reden so trotzig daher, es rühmen sich alle Übeltäter.5 HERR, sie zerschlagen dein Volk und plagen dein Erbe.6 Witwen und Fremdlinge bringen sie um und töten die Waisen7 und sagen: Der HERR sieht’s nicht, und der Gott Jakobs beachtet’s nicht. (Ps 10,11)8 Merkt es doch, ihr Narren im Volk! Und ihr Toren, wann wollt ihr klug werden?9 Der das Ohr gepflanzt hat, sollte der nicht hören? Der das Auge gemacht hat, sollte der nicht sehen? (2Mo 4,11)10 Der die Völker in Zucht hält, / sollte der nicht Rechenschaft fordern – er, der die Menschen Erkenntnis lehrt?11 Aber der HERR kennt die Gedanken der Menschen: Sie sind nur ein Hauch! (1Kor 3,20)12 Wohl dem, den du, HERR, in Zucht nimmst und lehrst ihn durch dein Gesetz, (Hi 5,17)13 dass er Geduld habe in bösen Tagen, bis dem Frevler die Grube gegraben ist.14 Denn der HERR wird sein Volk nicht verstoßen noch sein Erbe verlassen. (Jes 37,33)15 Denn Recht muss doch Recht bleiben, und ihm werden alle frommen Herzen zufallen.16 Wer steht mir bei wider die Boshaften? Wer tritt zu mir wider die Übeltäter?17 Wenn der HERR mir nicht hülfe, läge ich bald am Orte des Schweigens. (Ps 115,17)18 Wenn ich sprach: Mein Fuß ist gestrauchelt, so hielt mich, HERR, deine Gnade.19 Ich hatte viel Bekümmernis in meinem Herzen, aber deine Tröstungen erquickten meine Seele. (2Kor 1,4)20 Kann sich mit dir verbünden der Richterstuhl des Verderbens, der Unheil schafft gegen das Gesetz?21 Sie rotten sich zusammen wider den Gerechten und verurteilen unschuldiges Blut.22 Aber der HERR ist mein Schutz, mein Gott ist der Hort meiner Zuversicht.23 Und er wird ihnen ihr Unrecht vergelten / und sie um ihrer Bosheit willen vertilgen; der HERR, unser Gott, wird sie vertilgen.

Psalm 94

Zürcher Bibel

1 Gott der Rache, HERR, Gott der Rache, erscheine. (Nah 1,2)2 Erhebe dich, Richter der Erde, vergilt den Stolzen ihr Tun. (1Mo 18,25)3 Wie lange sollen die Frevler, HERR, wie lange sollen die Frevler frohlocken?4 Sie geifern, reden frech daher, es brüsten sich alle Übeltäter. (Ps 75,6)5 Dein Volk, HERR, zermalmen sie, und dein Erbe bedrücken sie.6 Witwe und Fremdling töten sie, und sie ermorden die Waisen, (2Mo 22,21; 5Mo 5,17; Hes 22,7)7 und sie sagen: Der HERR sieht es nicht, der Gott Jakobs merkt es nicht. (Ps 10,11)8 Merkt es, ihr Narren im Volk, ihr Toren, wann werdet ihr klug?9 Der das Ohr einpflanzt, sollte der nicht hören? Der das Auge bildet, sollte der nicht sehen? (2Mo 4,11; Spr 20,12)10 Der die Völker unterweist, sollte der nicht zurechtweisen, er, der die Menschen Erkenntnis lehrt?11 Der HERR kennt die Gedanken der Menschen, denn sie sind Hauch. (1Kor 3,20)12 Wohl dem, den du, HERR, erziehst, den du aus deiner Weisung belehrst, (Hi 5,17; Ps 1,1)13 um ihm Ruhe zu schaffen vor bösen Tagen, bis dem Frevler die Grube gegraben ist.14 Denn der HERR wird sein Volk nicht verstossen und sein Erbe nicht verlassen. (1Sam 12,22)15 Zur Gerechtigkeit wird zurückkehren das Recht, und alle werden ihm folgen, die aufrichtigen Herzens sind.16 Wer steht auf für mich gegen die Bösen, wer tritt ein für mich gegen die Übeltäter?17 Wäre der HERR nicht meine Hilfe, wohnte ich schon im Lande des Schweigens.[1] (Ps 115,17)18 Wenn ich auch denke: Jetzt wankt mein Fuss, stützt mich doch, HERR, deine Gnade.19 Wenn dunkle Gedanken in meinem Herzen mächtig werden, erheitert dein Trost meine Seele. (2Kor 1,4)20 Kann mit dir der Thron des Verderbens verschworen sein, der Unheil schafft gegen das Gesetz?21 Sie rotten sich zusammen gegen das Leben des Gerechten und verurteilen unschuldiges Blut.22 Doch der HERR ist mir zur Burg geworden und mein Gott zum Fels meiner Zuflucht. (Ps 18,3)23 Er vergilt ihnen ihren Frevel, und er vernichtet sie durch ihre eigene Bosheit, es vernichtet sie der HERR, unser Gott.

Psalm 94

Hoffnung für alle

1 O Gott, greif ein! HERR, du Gott der Vergeltung, erscheine in deinem strahlenden Glanz!2 Erhebe dich, du Richter der ganzen Welt! Gib den Hochmütigen, was sie verdienen!3 Wie lange noch sollen sie hämisch lachen, wie lange noch schadenfroh spotten?4 Einer versucht, den anderen zu überbieten, sie schwingen große Reden und prahlen mit ihren Verbrechen.5 HERR, sie unterdrücken dein Volk! Alle, die zu dir gehören, leiden unter ihrer Gewalt.6 Brutal ermorden sie Witwen und Waisen, schutzlose Ausländer schlagen sie tot.7 »Der HERR sieht es ja doch nicht!«, höhnen sie, »der Gott Jakobs merkt nichts davon!«8 Ihr Dummköpfe! Seid ihr wirklich so unverständig? Wann kommt ihr Narren endlich zur Vernunft?9 Gott, der den Menschen Ohren gegeben hat – sollte er selbst nicht hören? Er gab ihnen Augen – sollte er selbst nicht sehen?10 Er, der mit den Völkern ins Gericht geht – sollte er nicht auch euch bestrafen? Ja, Gott bringt die Menschen zur Vernunft!11 Er durchschaut ihre Gedanken und weiß: Sie sind wertlos und führen zu nichts.12 Glücklich ist der Mensch, den du, HERR, zurechtweist und den du in deinem Gesetz unterrichtest!13 Denn du willst ihn bewahren, wenn die Bösen ihr Unwesen treiben, so lange, bis die Übeltäter zur Strecke gebracht sind.14 Denn der HERR wird sein Volk nicht verstoßen; wer zu ihm gehört, den lässt er nicht im Stich.15 Gerechtigkeit und Recht werden wieder einkehren, und die aufrichtig mit Gott leben, werden sie willkommen heißen.16 Wer steht mir bei gegen all diese Verbrecher? Wer beschützt mich vor denen, die Böses tun?17 HERR, wenn du mir nicht geholfen hättest, dann wäre ich jetzt tot – für immer verstummt!18 Sooft ich dachte: »Jetzt ist alles aus!«, halfst du mir in Liebe wieder auf.19 Als mir die Sorgen keine Ruhe mehr ließen, hast du mich getröstet und wieder froh gemacht.20 Du hältst niemals zu den bestechlichen Richtern, die Unheil anrichten, indem sie das Gesetz missbrauchen.21 Sie aber verbünden sich gegen jeden, dem das Recht am Herzen liegt, und sprechen ihm sein Urteil, obwohl er doch unschuldig ist!22 Der HERR aber schützt mich wie eine sichere Burg, er ist der Fels, bei dem ich Zuflucht finde.23 Die Richter müssen für ihre Untaten büßen, für ihre Verbrechen wird Gott sie bestrafen. Ja, der HERR, unser Gott, wird sie vernichten!