1Und es geschah das Wort des HERRN zu mir im neunten Jahr am zehnten Tage des zehnten Monats: (2Kön 25,1)2Du Menschenkind, schreib dir diesen Tag auf, ja, ebendiesen Tag; denn der König von Babel hat sich an ebendiesem Tage vor Jerusalem gelagert.3Und gib dem Haus des Widerspruchs ein Gleichnis und sprich zu ihnen: So spricht Gott der HERR: Setze einen Topf auf, setz ihn auf und gieß Wasser hinein! (Hes 11,3)4Tu Fleisch hinein, lauter gute Stücke, Lenden und Schultern, und fülle ihn mit den besten Knochen.5Nimm das Beste von der Herde und schichte Holzscheite darunter und lass die Stücke tüchtig sieden und auch die Knochen darin gut kochen.6Darum, so spricht Gott der HERR: Wehe der Stadt voller Blutschuld, die einem Topf gleicht, an dem Rost sitzt und nicht abgehen will! Nimm ein Stück nach dem andern heraus und lose nicht darum, welches zuerst heraussoll. (Hes 22,2; Nah 3,1)7Denn das Blut, das sie vergossen hat, ist noch in ihrer Mitte; auf den nackten Felsen und nicht auf die Erde hat sie es verschüttet, sodass man’s mit Erde hätte zudecken können. (3Mo 17,13)8Und ich ließ sie darum das Blut auf den nackten Felsen schütten, damit es nicht zugedeckt würde, sodass der Grimm über sie kommt und es gerächt wird.9Darum, so spricht Gott der HERR: Wehe, du Stadt voller Blutschuld! Ich will den Holzstoß groß machen.10Trage nur viel Holz her, bring das Feuer zum Lodern, koche das Fleisch gar und gieß die Brühe aus, dass die Knochen anbrennen;11stelle den Topf leer auf die Glut, damit er heiß wird und sein Erz glüht und seine Unreinheit schmilzt und sein Rost abgeht!12Aber sosehr der Topf glüht, will doch der starke Rost von ihm im Feuer nicht abgehen.13Weil du durch Unzucht dich unrein gemacht hast und nicht rein wurdest von deiner Unreinheit, obwohl ich dich reinigen wollte, darum sollst du hinfort nicht wieder rein werden, bis mein Grimm sich an dir gekühlt hat. (Hes 5,13)14Ich, der HERR, habe es geredet! Es wird kommen, ich will’s tun und nicht säumen. Ich will nicht schonen, und es wird mich nicht reuen; sondern sie sollen dich richten, wie du gelebt und getan hast, spricht Gott der HERR. (Jer 13,14)
Keine Totenklage
15Und des HERRN Wort geschah zu mir:16Du Menschenkind, siehe, ich will dir deiner Augen Freude nehmen durch einen plötzlichen Tod. Aber du sollst nicht klagen und nicht weinen und keine Träne vergießen.17Heimlich darfst du seufzen, aber keine Totenklage halten, sondern du sollst deinen Kopfbund anlegen und deine Schuhe anziehen; du sollst deinen Bart nicht verhüllen und nicht das Trauerbrot essen. (Hos 9,4; Mi 3,7)18Und als ich am Morgen zum Volk geredet hatte, starb mir am Abend meine Frau. Und ich tat am andern Morgen, wie mir befohlen war.19Und das Volk sprach zu mir: Willst du uns nicht erklären, was das für uns bedeutet, was du tust?20Und ich sprach zu ihnen: Der HERR hat mit mir geredet und gesagt:21Sage dem Hause Israel: So spricht Gott der HERR: Siehe, ich will mein Heiligtum, eure herrliche Zuflucht, die Freude eurer Augen, das Verlangen eures Herzens, entheiligen, und eure Söhne und Töchter, die ihr dort zurücklassen musstet, werden durchs Schwert fallen. –22Da werdet ihr dann tun, wie ich getan habe: Euren Bart werdet ihr nicht verhüllen und nicht das Trauerbrot essen,23sondern werdet euren Kopfbund auf eurem Haupt behalten und eure Schuhe an den Füßen; ihr werdet nicht klagen und nicht weinen, sondern in eurer Schuld vergehen und untereinander seufzen. – (3Mo 26,39)24So soll Hesekiel für euch ein Wahrzeichen sein, dass ihr tun werdet, wie er getan hat, wenn es nun kommen wird. Dann werdet ihr erfahren, dass ich Gott der HERR bin. (Hes 12,6)25Und du, Menschenkind, an dem Tage, an dem ich von ihnen nehme ihre Zuflucht und ganze Wonne, die Freude ihrer Augen und das Verlangen ihres Herzens, dazu ihre Söhne und Töchter,26ja, an jenem Tage wird einer, der entronnen ist, zu dir kommen und dir’s kundtun. (Hes 33,21)27An jenem Tage wird dein Mund aufgetan werden, wenn der kommt, der entronnen ist, sodass du reden kannst und nicht mehr stumm bist; und du wirst für sie ein Wahrzeichen sein, dass sie erfahren, dass ich der HERR bin. (Hes 3,26)
Hesekiel 24
Schlachter 2000
Letzte Gerichtsworte über Jerusalem. Das Gleichnis vom rostigen Topf
1Im neunten Jahr, im zehnten Monat, am zehnten Tag des Monats, erging das Wort des HERRN an mich folgendermaßen: (2Kön 25,1; Jer 39,1; Jer 52,4)2Menschensohn, schreibe dir den Namen dieses Tages auf, ja, eben dieses heutigen Tages; denn der König von Babel rückt an eben diesem Tag gegen Jerusalem heran! (2Kön 25,1; Jes 8,1; Jer 39,1; Jer 52,4; Hab 2,2)3Und du sollst dem widerspenstigen Haus ein Gleichnis vortragen und zu ihnen sagen: So spricht GOTT, der Herr: Setze den Topf auf, setze ihn auf und gieße auch Wasser hinein! (Hes 2,3; Hes 11,3; Hes 21,5; Hes 24,6; Lk 8,10)4Sammle die Fleischstücke dafür, alle guten Stücke, Lende und Schulter, und fülle ihn mit den besten Knochen; (Mi 3,2)5nimm das Beste von den Schafen und schichte auch Holzscheite darunter auf; lass es tüchtig sieden, damit auch seine Knochen darin gut kochen! (Hes 34,20)6Darum, so spricht GOTT, der Herr: Wehe der blutbefleckten Stadt, dem Topf, an dem noch der Rost hängt und von dem der Rost nicht abgefegt ist! Nimm Fleischstück um Fleischstück heraus, ohne das Los darüber zu werfen! (Jer 2,22; Jer 13,23; Hes 11,7; Hes 22,2; Hes 24,12)7Denn ihr Blut ist noch mitten in ihr. Sie hat es auf einen nackten Felsen gegossen und nicht auf die Erde geschüttet, dass man es mit Staub hätte zudecken können. (3Mo 17,13; 5Mo 12,16; Jer 2,34)8Um meinen Zorn auflodern zu lassen und Rache zu nehmen, habe ich ihr Blut auf einen nackten Felsen gießen lassen, dass man es nicht zudecken kann. (1Mo 4,10; 2Kön 24,4; Jes 26,21)9Darum, so spricht GOTT, der Herr: Wehe der blutdürstigen Stadt! Auch ich will einen großen Holzstoß aufrichten! (Jes 30,33; Hes 16,23; Hes 22,20; Hes 24,6; Am 5,16)10Trage viel Holz zusammen, zünde das Feuer an, koche das Fleisch gar, bereite eine Brühe, und die Knochen sollen anbrennen! (Hes 9,5; Röm 2,5)11Stelle danach den leeren Topf auf seine Kohlen, damit sein Erz heiß und glühend wird, damit seine Unreinheit in ihm schmilzt und sein Rost verzehrt wird. (2Kön 21,13; Jes 4,4; Hes 22,18; Hes 23,46; Hes 23,49)12Es ist vergebliche Mühe! Der viele Rost geht doch nicht weg, sein Rost bleibt auch im Feuer. (1Mo 6,5; 1Mo 8,21; Jes 1,5; Hes 24,6; Hes 24,13; Dan 9,13)13Du begehst wieder Unzucht in deiner Unreinheit! Weil ich dich reinigen wollte und du dich nicht reinigen ließest, so sollst du von deiner Unreinheit nicht mehr gereinigt werden, bis ich meinen Zorn an dir gestillt habe. (Jer 5,2; Jer 6,29; Hes 5,13; Hes 8,18; Hes 16,42; Offb 2,21)14Ich, der HERR, habe es gesagt; es kommt dazu, und ich werde es tun! Ich lasse nicht nach, ich schone nicht, und es soll mich auch nicht reuen. Man wird dich richten nach deinem Wandel und nach deinen Taten!, spricht GOTT, der Herr. (1Sam 15,28; Jer 13,14; Jer 23,20; Hes 5,11; Hes 7,3; Hes 7,8; Hes 23,34; Hes 26,5; Hes 26,14; Joh 14,29)
Hesekiels zeichenhaftes Verhalten beim Tod seiner Ehefrau
15Und das Wort des HERRN erging an mich folgendermaßen:16Menschensohn, siehe, ich will die Lust deiner Augen durch einen [plötzlichen] Schlag von dir wegnehmen; aber du sollst weder klagen noch weinen und keine Tränen darüber vergießen. (Spr 5,18; Jer 22,10; Jer 22,18; Hes 24,18; Hes 24,21; Hes 24,25)17Seufze still, aber veranstalte keine Totenklage! Binde deinen Kopfbund um und lege deine Schuhe an deine Füße; verhülle den Bart nicht und iss das Brot der Leute nicht[1]! (3Mo 10,6; 3Mo 21,10; 2Sam 15,30; Ps 38,10; Kla 1,21; Mi 3,7)18Und ich redete am Morgen früh zu dem Volk, und am Abend starb meine Frau. Da handelte ich am anderen Morgen so, wie mir geboten war. (Hes 24,16)19Da sprach das Volk zu mir: Willst du uns nicht wissen lassen, was das für uns bedeuten soll, was du da tust? (Hes 12,9; Hes 17,12)20Ich antwortete ihnen: Das Wort des HERRN ist so an mich ergangen: (Ps 119,105; Joh 7,47; Joh 8,29)21Sprich zu dem Haus Israel: So spricht GOTT, der Herr: Seht, ich will mein Heiligtum entweihen, euren höchsten Stolz, die Lust eurer Augen und das Verlangen eurer Seelen; und eure Söhne und eure Töchter, die ihr zurückgelassen habt, sollen durchs Schwert fallen. (1Kön 9,7; Ps 27,4; Ps 84,1; Ps 84,4; Jer 7,14; Kla 2,21; Hes 7,22; Hes 23,47)22Da werdet ihr handeln, wie ich gehandelt habe; ihr werdet den Bart nicht verhüllen und das Brot der Leute nicht essen, (Jer 16,7; Hes 24,17)23und ihr werdet euren Kopfbund auf dem Kopf behalten und eure Schuhe an euren Füßen; ihr werdet weder klagen noch weinen, sondern ihr werdet in euren Missetaten dahinschwinden und miteinander seufzen. (Ps 78,64; Hes 7,16; Hes 24,16; Hes 24,17)24Und so wird Hesekiel für euch ein Zeichen sein; ihr werdet genau so handeln, wie er gehandelt hat; und wenn es eintreffen wird, werdet ihr erkennen, dass ich GOTT, der Herr, bin! (Jes 20,3; Hes 12,6; Hes 23,49; Hes 25,17; Sach 1,6)25Du aber, Menschensohn, siehe, an dem Tag, da ich ihnen ihre starke Burg wegnehmen werde, den prächtigen Gegenstand ihrer Freude, die Lust ihrer Augen, das Verlangen ihrer Seelen, ihre Söhne und ihre Töchter (Hes 24,21)26— an jenem Tag wird ein Entflohener zu dir kommen, dass du es mit eigenen Ohren hören kannst. (1Sam 4,12; Hi 1,14; Hes 33,21)27An jenem Tag wird dein Mund vor dem Entflohenen aufgetan werden, dass du reden und nicht mehr stumm sein wirst; und du wirst für sie ein Zeichen sein, und sie werden erkennen, dass ich der HERR bin. (Hes 24,24; Hes 33,22)
Hesekiel 24
Elberfelder Bibel
Der Kochtopf über dem Feuer
1Und das Wort des HERRN geschah zu mir im neunten Jahr, im zehnten Monat, am Zehnten des Monats: (Hes 8,1; Sach 8,19)2Menschensohn, schreibe dir den Namen des Tages auf, ebendieses Tages! An ebendiesem Tag wirft sich der König von Babel ⟨mit seinem Heer⟩ auf Jerusalem. (2Kön 25,1; Jer 39,1)3Und rede ein Gleichnis zu dem widerspenstigen Haus, und sage zu ihnen: So spricht der Herr, HERR: Setze den Topf auf, setze ⟨ihn⟩ auf, und gieße auch Wasser hinein! (Jer 1,13; Hes 2,2; Hes 11,3; Hes 17,2)4Lege seine ⟨Fleisch⟩stücke zusammen hinein, lauter gute Stücke, Lende und Schulter; auserlesene Knochen fülle ein!5Nimm auserlesene Schafe, und schichte auch ringsherum die Holzstücke[1] darunter; lass seine ⟨Fleisch⟩stücke sieden[2]; auch seine Knochen sollen darin kochen! –6Darum, so spricht der Herr, HERR: Wehe, Stadt der Blutschuld! Topf, an dem sein Rost ist und dessen Rost nicht von ihm abgeht! Stück für Stück leere ihn aus, ohne dass darüber das Los gefallen ist.[3] (Jer 2,22; Hes 11,7; Hes 22,2; Nah 3,1)7Denn ihr Blut[4] ist in ihrer Mitte; sie hat es auf den kahlen Felsen getan, sie hat es nicht auf die Erde gegossen, dass man es mit Staub bedecken könnte. (3Mo 17,13; Hes 23,45)8Um Zorn heraufzuführen, um Rache zu üben, habe ich ihr Blut auf den kahlen Felsen getan, damit es nicht bedeckt wird. – (2Kön 24,4; Jes 26,21)9Darum, so spricht der Herr, HERR: Wehe, Stadt der Blutschuld! Auch ich werde den Holzstoß groß machen. (Hes 21,2; Hes 22,2; Nah 3,1)10Häufe das Holz, zünde das Feuer an, koche das Fleisch gar, und schütte die Brühe weg[5], und die Knochen sollen angebrannt werden!11Und stelle ihn leer auf seine Kohlen, damit seine Bronze heiß wird und glüht und seine Unreinheit in ihm schmilzt, sein Rost abgeht! (Hes 22,15)12Vergebliche Mühe![6] Sein vieler Rost geht nicht von ihm ab. Ins Feuer mit seinem Rost![7] – (Jer 6,29; Jer 13,27; Offb 2,21)13Wegen deiner schändlichen[8] Unreinheit, weil ich dich reinigte, du aber nicht rein wurdest, so wirst du ⟨nun⟩ von deiner Unreinheit nicht mehr rein werden, bis ich meinen Grimm an dir gestillt habe. (Jer 6,29; Jer 13,27; Hes 5,13; Offb 2,21)14Ich, der HERR, habe geredet. Es kommt, und ich tue es; ich lasse nicht nach; ich bin ⟨deinetwegen⟩ nicht betrübt[9] und lasse es mich nicht gereuen. Nach deinen Wegen und nach deinen Taten richte ich[10] dich, spricht der Herr, HERR[11]. (1Sam 15,29; Jer 13,14; Hes 5,11; Hes 7,3; Hes 17,24; Hes 30,9)
Der Tod von Hesekiels Frau: Keine Trauer über Jerusalem
15Und das Wort des HERRN geschah zu mir so:16Menschensohn, siehe, ich nehme die in deinen Augen Begehrenswerte[12] von dir weg durch plötzlichen Tod[13]. Du aber sollst nicht klagen und nicht weinen, und keine Träne soll dir kommen.17Stöhne bewegungslos, Totenklage stell nicht an; binde dir deinen Kopfbund um, und zieh deine Schuhe an deine Füße! Deinen Bart sollst du nicht verhüllen und Brot der Trauer[14] nicht essen! (3Mo 10,6; 2Sam 15,30; Jer 16,5; Mi 3,7)18Und ich redete zum Volk am Morgen, und am Abend starb meine Frau. Und ich tat am Morgen, wie mir befohlen war.19Da sprach das Volk zu mir: Willst du uns nicht mitteilen, was uns das bedeuten soll, dass du ⟨so⟩ handelst? (Hes 12,9; Hes 37,18)20Da sagte ich zu ihnen: Das Wort des HERRN geschah zu mir so:21Sage zum Haus Israel: So spricht der Herr, HERR: Siehe, ich entweihe mein Heiligtum, den Stolz eurer Macht[15], das in euren Augen Begehrenswerte[16] und das Verlangen eurer Seele. Und eure Söhne und eure Töchter, die ihr zurückgelassen habt, werden durchs Schwert fallen. (1Kön 9,7; Ps 84,3; Kla 2,1; Hes 7,22; Hes 23,47)22Dann werdet ihr tun, wie ich getan habe: den Bart werdet ihr nicht verhüllen und Brot der Trauer[17] nicht essen,23und eure Kopfbunde werden auf euren Köpfen ⟨bleiben⟩ und eure Schuhe an euren Füßen. Ihr werdet nicht klagen und nicht weinen, sondern werdet dahinschwinden in euren[18] Sünden und seufzen einer zum andern hin. (Ps 78,64; Hes 4,17; Hes 33,10)24So wird Hesekiel für euch zum Wahrzeichen werden; nach allem, was er getan hat, werdet ihr tun. Wenn es kommt, dann werdet ihr erkennen, dass ich der Herr, HERR, bin. (Hes 4,3)25Und du, Menschensohn, siehe, an dem Tag, da ich ihre Zuflucht[19] wegnehme von ihnen, die Freude ihrer Pracht, das in ihren Augen Begehrenswerte[20] und die Sehnsucht ihrer Seelen, ihre Söhne und ihre Töchter;26an jenem Tag wird ein Entkommener zu dir kommen, um es deine Ohren vernehmen zu lassen.27An jenem Tag wird dein Mund geöffnet werden vor dem Entkommenen, und du wirst reden und nicht mehr stumm sein. So sollst du ihnen zu einem Wahrzeichen werden; und sie werden erkennen, dass ich der HERR bin. (Jer 49,1; Hes 3,27; Hes 4,3; Hes 21,33; Hes 33,22; Am 1,13; Zef 2,8)
Hesekiel 24
Menge Bibel
1Im neunten Jahre, am zehnten Tage des zehnten Monats, erging das Wort des HERRN an mich folgendermaßen:2»Menschensohn, schreibe dir den Namen[1] des Tages auf, eben dieses heutigen Tages! Gerade am heutigen Tage ist der König von Babylon vor Jerusalem gerückt!3So trage denn dem widerspenstigen Geschlecht ein Gleichnis vor mit folgenden Worten: ›So hat Gott der HERR gesprochen: Setze den[2] Kochtopf aufs Feuer, setze ihn auf und gieße auch Wasser hinein;4tu die Fleischstücke zusammen hinein, lauter gute Stücke, Lende und Schulter; fülle ihn mit auserlesenen Knochen;5nimm eins von den besten Schafen und schichte auch die Holzscheite darunter auf; laß es tüchtig sieden, damit auch seine Knochen in ihm kochen.‹«6Darum hat Gott der HERR so gesprochen: »Wehe über die blutbefleckte Stadt, über den Kochtopf, an dem der Rost sitzt und von dem sein Rost nicht abgeht! Hole die Fleischstücke einzeln aus ihm heraus, ohne eine Auswahl bei ihnen zu treffen!7Denn das von der Stadt vergossene Blut ist noch mitten in ihr: auf den nackten Felsen hat sie es fließen lassen, hat es nicht auf den Boden gegossen, daß man es mit Erde bedecken könnte.8Um den Zorn in mir aufsteigen zu lassen, um Rache üben zu können, habe ich das von ihr vergossene Blut auf den nackten Felsen fließen lassen, damit es nicht bedeckt werde.«9Darum hat Gott der HERR so gesprochen: »Wehe über die blutbefleckte Stadt! Nun will ich selbst einen Holzstoß hoch aufschichten.10Bringe viel Holz herbei, zünde das Feuer an, koche das Fleisch gar, laß die Brühe einkochen und die Knochen anbrennen!11Dann stelle den Topf leer auf seine Kohlenglut, damit sein Erz glühend heiß wird und sein Schmutz in ihm zerschmilzt und sein Rost verschwindet.12Aber alle Mühe ist bei ihm verloren, denn der viele Rost geht doch nicht von ihm ab; auch im Feuer bleibt der Rost an ihm sitzen.13Wegen deiner schandbaren Unreinheit, weil ich dich habe reinigen wollen und du doch von deinem Schmutz nicht rein geworden bist, sollst du auch ferner nicht rein werden, bis ich meinen Grimm an dir gestillt habe!14Ich, der HERR, habe es gesagt: es trifft ein, und ich führe es aus, ohne nachzulassen und Schonung zu üben oder Mitleid zu haben. Nach deinem Wandel und nach deinem ganzen Tun will ich dich richten!« – so lautet der Ausspruch Gottes des HERRN.
Ankündigung des jähen Todes der geliebten Gattin und Verbot der Totenklage und Trauerbräuche um sie
15Weiter erging das Wort des HERRN an mich folgendermaßen:16»Menschensohn, wisse wohl: ich will dir die Lust deiner Augen durch einen plötzlichen Schlag[3] nehmen; aber du darfst dann weder klagen noch weinen, und keine Träne soll dir kommen!17Du magst im stillen seufzen, darfst aber keine Totentrauer anstellen; binde dir deinen Kopfbund um[4] und ziehe deine Schuhe an deine Füße, lege dir keine Hülle um den Bart und genieße die Speisen nicht, welche die Leute dir schicken.« (Mi 3,7)
Eintritt des Todes der Gattin; Hesekiels aufklärende Mitteilungen an die Gemeinde der Verbannten
18Nachdem ich hierauf am Morgen noch zum Volke geredet hatte, starb meine Frau am Abend, und ich tat am folgenden Morgen so, wie mir geboten war.19Als nun die Leute mich fragten: »Willst du uns nicht mitteilen, was das für uns bedeuten soll, daß du so verfährst?«,20antwortete ich ihnen: »Das Wort des HERRN ist folgendermaßen an mich ergangen:21›Sage zum Hause Israel: So hat Gott der HERR gesprochen: Wisset wohl: ich will mein Heiligtum, den Gegenstand eures höchsten Stolzes, die Lust eurer Augen und die Sehnsucht eures Herzens, entweihen, und eure Söhne und Töchter, die ihr dort zurückgelassen habt, sollen durchs Schwert fallen.22Da werdet ihr es dann so machen, wie ich jetzt getan habe: um den Bart werdet ihr euch keine Hülle legen und die Speisen nicht genießen, welche die Leute euch schicken;23euren Kopfbund[5] werdet ihr auf dem Haupt und eure Schuhe an den Füßen behalten, werdet nicht klagen noch weinen, wohl aber im Bewußtsein eurer Verschuldung vergehen und einer gegen den andern seufzen[6].24So wird euch also Hesekiel als Wahrzeichen[7] dienen, so daß ihr, wenn es eintrifft, euch ganz so verhalten werdet, wie er sich verhalten hat; dann werdet ihr auch erkennen, daß ich Gott der HERR bin.‹«25»Du aber, Menschensohn, wisse wohl: An dem Tage, wo ich ihnen ihr Bollwerk (V.21) nehmen werde, ihren Stolz und ihre innige Freude, die Lust ihrer Augen und die Sehnsucht ihres Herzens, dazu auch ihre Söhne und Töchter:26an demselben Tage wird ein Flüchtling zu dir kommen, um es dir persönlich zu melden.27An jenem Tage wird dir der Mund zugleich mit dem Eintreffen des Flüchtlings aufgetan werden: du wirst dann wieder reden können und nicht länger stumm sein. So wirst du ihnen zum Wahrzeichen[8] dienen, und sie werden erkennen, daß ich der HERR bin.« (Hes 3,26)
Hesekiel 24
Einheitsübersetzung 2016
Gleichnis vom heißen Topf
1Das Wort des HERRN erging an mich im neunten Jahr, im zehnten Monat, am Zehnten des Monats: (2Kön 25,1; Jer 52,5)2Menschensohn, schreib dir den Namen dieses Tages auf, genau den heutigen Tag! Am heutigen Tag hat sich der König von Babel auf Jerusalem gestürzt.3Leg dem widerspenstigen Volk ein Gleichnis vor und sag zu ihnen: So spricht GOTT, der Herr:
Stell den Kessel auf, stell ihn auf; / und gieß auch Wasser hinein! (Hes 11,3; Hes 17,2)4Leg seine Fleischstücke zusammen hinein, / jedes gute Stück, Lende und Schulter!
Mit den besten Knochen fülle ihn auf!5Nimm die Besten von der Herde! / Auch die Knochen leg ringsum unter den Kessel!
Bring ihn zum Sieden! / Auch seine Knochen in seiner Mitte sollen kochen!6Darum - so spricht GOTT, der Herr:
Weh der Blutstadt, / dem verrosteten Kessel
und dem Rost, der nicht abgeht! / Stück für Stück nimm wahllos heraus! (Hes 22,2)7Denn ihr Blut war mitten in ihr. / An den nackten Felsen hat sie es getan,
statt es auf die Erde auszugießen, / um es mit Staub zu bedecken. (3Mo 17,13; Hi 16,18; Jes 26,21)8Indem ich meinen Zorn aufsteigen lasse, / um Vergeltung zu üben,
habe ich ihr Blut auf nacktem Felsen vergossen, / damit es nicht bedeckt werde.9Darum - so spricht GOTT, der Herr:
Weh der Blutstadt! / Auch ich mache groß den Holzstoß.10Häufe Holz auf, / zünde Feuer an,
koche das Fleisch, / koche die Brühe ein
und die Knochen sollen verbrennen!11Dann stelle ihn leer auf seine Kohlen, damit sein Kupfer sich erhitzt und glüht und geschmolzen wird, was an ihm unrein ist, sein Rost verschwindet!12Doch umsonst die Mühe: Sein starker Rost geht nicht von ihm ab, im Feuer bleibt sein Rost.13In deiner Unreinheit besteht die Schandtat. Weil ich dich rein machen wollte, du aber nicht rein wurdest, sollst du von deiner Unreinheit nicht mehr rein werden, bis ich meinen Zorn an dir gestillt habe. (Hes 5,13)14Ich, der HERR, habe gesprochen. Es kommt und ich führe es aus. Ich gebe nicht nach. Ich habe kein Mitleid, es reut mich nicht. Nach deinen Wegen und deinen Taten werden sie dich richten - Spruch GOTTES, des Herrn.[1] (Hes 5,11)
Der Tod der Frau – ein Gleichnis für die Zerstörung der Stadt
15Das Wort des HERRN erging an mich:16Menschensohn, siehe, ich nehme dir die Freude deiner Augen durch einen jähen Tod. Doch du sollst weder klagen noch weinen. Keine Träne darfst du vergießen.17Stöhne, bleib still! Keine Totentrauer sollst du halten. Binde deinen Kopfbund um und zieh deine Schuhe an deine Füße! Verhülle deinen Bart nicht und iss kein Brot von Menschen!18Ich redete am Morgen zum Volk. Meine Frau starb am Abend, und ich tat am Morgen, wie mir befohlen war.19Da sagte das Volk zu mir: Willst du uns nicht erklären, was dein Verhalten für uns zu bedeuten hat? (Hes 12,9; Hes 17,12; Hes 37,18)20Ich antwortete ihnen: Das Wort des HERRN ist an mich ergangen.21Sag zum Haus Israel: So spricht GOTT, der Herr: Siehe, ich werde mein Heiligtum entweihen, euren Stolz und eure Macht, die Freude eurer Augen und die Sehnsucht eurer Seele. Eure Söhne und eure Töchter, die ihr zurückgelassen habt, werden unter dem Schwert fallen.22Dann werdet ihr handeln, wie ich gehandelt habe: Ihr werdet den Bart nicht verhüllen und kein Brot von Menschen essen.23Mit eurem Kopfbund auf eurem Haupt und euren Schuhen an euren Füßen werdet ihr weder klagen noch weinen, sondern in euren Sünden dahinsiechen und miteinander stöhnen. (3Mo 26,39; Hes 4,17; Hes 33,10; Sach 14,12)24Ezechiel wird ein Mahnzeichen für euch sein. Genauso wie er gehandelt hat, werdet ihr handeln; wenn das eintrifft, werdet ihr erkennen, dass ich GOTT, der Herr, bin. (Hes 12,6)25Du aber, Menschensohn, ist es nicht so? An jenem Tag, wenn ich ihnen ihren Zufluchtsort nehme, ihre Wonne und ihre Pracht, die Freude ihrer Augen und das Verlangen ihrer Seele, ihre Söhne und ihre Töchter,26an jenem Tag wird zu dir der Flüchtling kommen, um die Nachricht zu Gehör zu bringen. (Hes 33,21)27An jenem Tag, mit dem Flüchtling, wird sich dein Mund öffnen. Du wirst reden und nicht mehr stumm sein. So wirst du zu einem Mahnzeichen für sie und sie werden erkennen, dass ich der HERR bin. (Hes 3,26; Hes 12,6; Hes 33,22)
Hesekiel 24
King James Version
1Again in the ninth year, in the tenth month, in the tenth day of the month, the word of the LORD came unto me, saying,2Son of man, write thee the name of the day, even of this same day: the king of Babylon set himself against Jerusalem this same day.3And utter a parable unto the rebellious house, and say unto them, Thus saith the Lord GOD; Set on a pot, set it on, and also pour water into it:4Gather the pieces thereof into it, even every good piece, the thigh, and the shoulder; fill it with the choice bones.5Take the choice of the flock, and burn also the bones under it, and make it boil well, and let them seethe the bones of it therein.6Wherefore thus saith the Lord GOD; Woe to the bloody city, to the pot whose scum is therein, and whose scum is not gone out of it! bring it out piece by piece; let no lot fall upon it.7For her blood is in the midst of her; she set it upon the top of a rock; she poured it not upon the ground, to cover it with dust;8That it might cause fury to come up to take vengeance; I have set her blood upon the top of a rock, that it should not be covered.9Therefore thus saith the Lord GOD; Woe to the bloody city! I will even make the pile for fire great.10Heap on wood, kindle the fire, consume the flesh, and spice it well, and let the bones be burned.11Then set it empty upon the coals thereof, that the brass of it may be hot, and may burn, and that the filthiness of it may be molten in it, that the scum of it may be consumed.12She hath wearied herself with lies, and her great scum went not forth out of her: her scum shall be in the fire.13In thy filthiness is lewdness: because I have purged thee, and thou wast not purged, thou shalt not be purged from thy filthiness any more, till I have caused my fury to rest upon thee.14I the LORD have spoken it : it shall come to pass, and I will do it ; I will not go back, neither will I spare, neither will I repent; according to thy ways, and according to thy doings, shall they judge thee, saith the Lord GOD.15Also the word of the LORD came unto me, saying,16Son of man, behold, I take away from thee the desire of thine eyes with a stroke: yet neither shalt thou mourn nor weep, neither shall thy tears run down.17Forbear to cry, make no mourning for the dead, bind the tire of thine head upon thee, and put on thy shoes upon thy feet, and cover not thy lips, and eat not the bread of men.18So I spake unto the people in the morning: and at even my wife died; and I did in the morning as I was commanded.19And the people said unto me, Wilt thou not tell us what these things are to us, that thou doest so ?20Then I answered them, The word of the LORD came unto me, saying,21Speak unto the house of Israel, Thus saith the Lord GOD; Behold, I will profane my sanctuary, the excellency of your strength, the desire of your eyes, and that which your soul pitieth; and your sons and your daughters whom ye have left shall fall by the sword.22And ye shall do as I have done: ye shall not cover your lips, nor eat the bread of men.23And your tires shall be upon your heads, and your shoes upon your feet: ye shall not mourn nor weep; but ye shall pine away for your iniquities, and mourn one toward another.24Thus Ezekiel is unto you a sign: according to all that he hath done shall ye do: and when this cometh, ye shall know that I am the Lord GOD.25Also, thou son of man, shall it not be in the day when I take from them their strength, the joy of their glory, the desire of their eyes, and that whereupon they set their minds, their sons and their daughters,26That he that escapeth in that day shall come unto thee, to cause thee to hear it with thine ears?27In that day shall thy mouth be opened to him which is escaped, and thou shalt speak, and be no more dumb: and thou shalt be a sign unto them; and they shall know that I am the LORD.