Jeremia 20

Lutherbibel 2017

1 Als aber Paschhur, der Sohn Immers, der Priester, der zum Vorsteher im Hause des HERRN bestellt war, hörte, wie Jeremia solche Worte weissagte,2 schlug er den Propheten Jeremia und schloss ihn in den Block am oberen Benjamintor, das am Hause des HERRN ist. (Apg 16,24)3 Und am andern Morgen ließ Paschhur den Jeremia aus dem Block los. Da sprach Jeremia zu ihm: Der HERR nennt dich nicht Paschhur, sondern »Schrecken um und um«; (Ps 31,14; Jer 6,25; Jer 10,1; Jer 46,5; Jer 49,29)4 denn so spricht der HERR: Siehe, ich will dich zum Schrecken machen für dich selbst und alle deine Freunde; sie sollen fallen durchs Schwert ihrer Feinde, und du sollst es mit eigenen Augen sehen. Und ich will ganz Juda in die Hand des Königs von Babel geben; der soll sie wegführen nach Babel und mit dem Schwert töten.5 Auch will ich alle Güter dieser Stadt und allen Ertrag ihrer Arbeit und alle Kleinode und alle Schätze der Könige von Juda in die Hand ihrer Feinde geben; die werden sie rauben, mitnehmen und nach Babel bringen. (Jes 39,6)6 Und du, Paschhur, sollst mit allen deinen Hausgenossen gefangen weggeführt werden und nach Babel kommen. Dort sollst du sterben und begraben werden samt allen deinen Freunden, denen du Lügen gepredigt hast.7 HERR, du hast mich überredet und ich habe mich überreden lassen. Du bist mir zu stark gewesen und hast gewonnen; aber ich bin darüber zum Spott geworden täglich, und jedermann verlacht mich. (Jer 1,5)8 Denn sooft ich rede, muss ich schreien; »Frevel und Gewalt!« muss ich rufen. Denn des HERRN Wort ist mir zu Hohn und Spott geworden täglich.9 Da dachte ich: Ich will seiner nicht mehr gedenken und nicht mehr in seinem Namen predigen. Aber es ward in meinem Herzen wie ein brennendes Feuer, verschlossen in meinen Gebeinen. Ich mühte mich, es zu ertragen, aber konnte es nicht. (1Kor 9,16)10 Denn ich höre, wie viele heimlich reden: »Schrecken ist um und um!« »Verklagt ihn!« »Wir wollen ihn verklagen!« Alle meine Freunde und Gesellen lauern, ob ich nicht falle: »Vielleicht lässt er sich überlisten, dass wir ihm beikommen können und uns an ihm rächen.« (Jer 3,1; Jer 18,18)11 Aber der HERR ist bei mir wie ein starker Held, darum werden meine Verfolger fallen und nicht gewinnen. Sie müssen ganz zuschanden werden, weil es ihnen nicht gelingt. Ewig wird ihre Schande sein und nie vergessen werden. (Jer 1,8; Jer 1,19)12 Und nun, HERR Zebaoth, der du die Gerechten prüfst, Nieren und Herz durchschaust: Lass mich deine Rache an ihnen sehen; denn dir habe ich meine Sache befohlen. (Jer 11,20)13 Singet dem HERRN, rühmet den HERRN, der des Armen Leben aus den Händen der Boshaften errettet!14 Verflucht sei der Tag, an dem ich geboren bin; der Tag soll ungesegnet sein, an dem mich meine Mutter geboren hat! (Hi 3,3; Hi 10,18; Jer 15,10)15 Verflucht sei, der meinem Vater gute Botschaft brachte und sprach: »Du hast einen Sohn«, sodass er ihn fröhlich machte!16 Der Tag soll sein wie die Städte, die der HERR vernichtet hat ohne Erbarmen. Am Morgen soll er Wehklage hören und am Mittag Kriegsgeschrei, (1Mo 19,24)17 weil er mich nicht getötet hat im Mutterleibe, sodass meine Mutter mein Grab geworden und ihr Leib ewig schwanger geblieben wäre!18 Warum bin ich doch aus dem Mutterleib hervorgekommen, wenn ich nur Jammer und Herzeleid sehen muss und meine Tage in Schmach zubringe!

Jeremia 20

Neue evangelistische Übersetzung

1 Als der Priester Paschhur Ben-Immer – er war der Oberaufseher im Haus Jahwes – diese Weissagung Jeremias hörte,2 ließ er den Propheten schlagen und im oberen Benjamintor beim Haus Jahwes in den Block[1] spannen.3 Am nächsten Morgen ließ Paschhur Jeremia wieder frei. Da sagte dieser zu ihm: "Jahwe nennt dich nicht mehr Paschhur, sondern Magor-Missabib, 'Schrecken überall'.4 Denn so spricht Jahwe: 'Pass auf! Ich mache dich zum Schrecken für dich selbst und alle deine Freunde. Mit eigenen Augen wirst du sehen, wie sie durch das Schwert ihrer Feinde fallen. Ich liefere ganz Juda dem König von Babylon aus. Die einen wird er nach Babylonien verschleppen und die anderen mit dem Schwert erschlagen.5 Den ganzen Reichtum dieser Stadt überlasse ich ihren Feinden, allen Besitz, alle Kostbarkeiten, auch die Schätze der Könige von Juda. Alles wird geplündert, geraubt und nach Babylonien gebracht.6 Auch du, Paschhur, wirst mit allen Bewohnern deines Hauses in die Gefangenschaft gehen. Du wirst zusammen mit deinen Freunden, denen du falsch geweissagt hast, nach Babylonien kommen, dort sterben und dort begraben werden.'"7 Jahwe, du hast mich mitgerissen, / und ich ließ mich mitreißen. / Du hast mich gepackt und überwältigt. / Nun verspotten sie mich den ganzen Tag, / alle lachen mich aus. /8 Denn sooft ich den Mund auftue, muss ich schreien: / "Verbrechen! Unterdrückung!" / Nichts als täglich Spott und Hohn / bringt mir das Wort Jahwes.9 Aber wenn ich mir sagte: "Ich will nicht mehr an ihn denken, / ich will nicht mehr sein Sprecher sein!", / dann brennt es in meinem Herzen wie Feuer, / dann glüht mein Inneres. / Ich quälte mich, es auszuhalten, / doch ich konnte es nicht.10 So viele höre ich tuscheln: / "Er verbreitet nur Schrecken um sich herum. / Zeigt ihn an! Ja, das machen wir!" / Selbst meine nächsten Bekannten warten nur auf meinen Fall. / "Vielleicht lässt er sich verleiten! / Dann kommen wir ihm endlich bei, / dann rächen wir uns an ihm!"11 Aber Jahwe steht mir bei / wie ein gewaltiger Held. / Darum straucheln meine Verfolger / und erreichen nichts. / Sie werden völlig blamiert, / weil es ihnen nicht gelingt. / Unvergesslich wird ihre große Schande sein.12 Und du, Jahwe, allmächtiger Gott, / schaust den Gerechten an, / prüfst ihn auf Herz und Nieren. / Lass mich sehen, wie du sie bestrafst, / denn dir vertraute ich meine Sache an.13 Singt Jahwe und lobt ihn, / denn er rettet den Armen aus der Gewalt des Bösen.14 Verflucht der Tag, an dem ich geboren! / Der Tag sei nicht gesegnet, an dem mich meine Mutter bekam!15 Verflucht der Mann, der meinem Vater die frohe Botschaft brachte: / "Es ist ein Junge! Du hast einen Sohn!" / und ihn damit sehr erfreute.16 Es möge ihm ergehen wie den Städten, / die Jahwe ohne Erbarmen zerstörte! / Schon am Morgen soll er Schreckensschreie hören / und am Mittag Kriegeslärm,17 weil Gott mich nicht sterben ließ im Mutterleib. / Dann wäre meine Mutter mein Grab geworden / und ihr Bauch für immer schwanger geblieben.18 Warum musste ich den Mutterleib verlassen? / Um nichts als Elend und Kummer zu sehen? / Um mein Leben in Schande zu beenden?

Jeremia 20

Zürcher Bibel

1 Und Paschchur, der Sohn des Immer, der Priester, der oberste Aufseher im Haus des HERRN, hörte, wie Jeremia diese Worte weissagte.2 Und Paschchur schlug Jeremia, den Propheten, und sperrte ihn in den Block, der sich im oberen Benjamin-Tor beim Haus des HERRN befand. (Jer 26,8; Jer 32,2; Jer 37,15; Jer 38,6; Jer 39,15)3 Und am nächsten Tag entliess Paschchur den Jeremia aus dem Block, und Jeremia sprach zu ihm: Nicht Paschchur nennt dich der HERR, sondern: Grauen-ringsum! (Jer 6,25)4 Denn so spricht der HERR: Sieh, ich mache dich zum Grauen für dich und für alle deine Freunde; und durch das Schwert ihrer Feinde werden sie fallen, und deine Augen müssen es mitansehen. Und ganz Juda gebe ich in die Hand des Königs von Babel, und dieser wird sie nach Babel in die Verbannung führen, und mit dem Schwert wird er sie erschlagen. (Jer 21,7; Jer 52,28)5 Und alle Vorräte dieser Stadt und den ganzen Ertrag ihrer Arbeit und all ihre Kostbarkeiten und alle Schätze der Könige von Juda gebe ich in die Hand ihrer Feinde, und diese werden sie ausplündern und sie mitnehmen, und man wird sie nach Babel bringen. (Jes 39,6; Jer 15,13)6 Und du, Paschchur, und alle, die in deinem Haus wohnen, ihr werdet in die Gefangenschaft gehen: Nach Babel wirst du kommen, und dort wirst du sterben, und dort wirst du begraben werden, du und alle deine Freunde, denen du verlogen geweissagt hast. (Jer 14,14)7 Du hast mich überredet, HERR, und ich habe mich überreden lassen; du bist stärker als ich, und du hast gewonnen; den ganzen Tag lang bin ich ein Gespött, jeder macht sich lustig über mich. (Jer 1,4; Jer 17,16)8 Denn wenn immer ich rede, schreie ich auf. Gewalttat und Unterdrückung!, rufe ich. Denn den ganzen Tag lang gereicht mir das Wort des HERRN zu Hohn und Spott. (Jer 6,7; Jer 15,10)9 Und wenn ich sage: Ich werde nicht an ihn denken und nicht mehr in seinem Namen sprechen!, dann wird es in meinem Herzen wie brennendes Feuer, eingeschlossen in meinem Gebein. Und ich habe mich abgemüht, es zu ertragen, und ich kann es nicht. (Jer 4,19; Jer 5,14)10 Von vielen habe ich Gerede gehört: Grauen ringsum! Erstattet Bericht! Lasst uns Bericht erstatten! Alle, mit denen ich Frieden hielt, lauern auf meinen Fall: Vielleicht lässt er sich verleiten, dann wollen wir ihn überwältigen und unsere Rache an ihm nehmen! (Jer 1,3; Jer 1,19; Jer 6,25; Jer 18,18)11 Der HERR aber ist bei mir, wie ein mächtiger Held, deshalb werden meine Verfolger straucheln, und sie können nicht gewinnen. In tiefer Schande stehen sie da und ohne Erfolg! Eine ewige Schmach, sie wird nicht vergessen werden! (Jer 14,9; Jer 32,18)12 Der HERR der Heerscharen aber prüft den Gerechten, er sieht Nieren und Herz. Deine Rache an ihnen werde ich sehen, denn dir habe ich meinen Rechtsstreit anvertraut. (Jer 11,20; Jer 17,10)13 Singt dem HERRN, lobt den HERRN, denn aus der Hand der Übeltäter hat er das Leben des Armen gerettet. (Jer 15,21)14 Verflucht ist der Tag, an dem ich geboren wurde; der Tag, an dem meine Mutter mich geboren hat, er sei nicht gesegnet. (Hi 3,3; Jer 15,10; Jer 20,17)15 Verflucht ist der Mann, der meinem Vater die Botschaft brachte: Ein Sohn ist dir geboren worden! Wie glücklich hat er ihn gemacht!16 Und jener Mann soll sein wie die Städte, die der HERR umgestürzt und deren er sich nicht erbarmt hat. Dann wird er Schreie hören am Morgen und Kriegslärm zur Mittagszeit. (Jer 49,18)17 Denn er hat mir nicht den Todesstoss gegeben im Mutterleib, und meine Mutter wurde nicht mein Grab, und ihr Leib blieb nicht schwanger für immer. (Hi 3,11)18 Warum nur kam ich aus dem Mutterleib? Um Mühsal zu sehen und Qual? In Schande sind meine Tage vergangen. (Hi 3,10; Hi 10,18)