Psalm 73

Lutherbibel 2017

1 Ein Psalm Asafs. Gott ist dennoch Israels Trost für alle, die reinen Herzens sind.2 Ich aber wäre fast gestrauchelt mit meinen Füßen; mein Tritt wäre beinahe geglitten.3 Denn ich ereiferte mich über die Ruhmredigen, da ich sah, dass es den Frevlern so gut ging. (Hi 21,7)4 Denn für sie gibt es keine Qualen, gesund und feist ist ihr Leib.5 Sie sind nicht in Mühsal wie sonst die Leute und werden nicht wie andere Menschen geplagt.6 Darum prangen sie in Hoffart und hüllen sich in Frevel.7 Sie brüsten sich wie ein fetter Wanst, sie tun, was ihnen einfällt.8 Sie höhnen und reden böse, sie reden und lästern hoch her.9 Was sie reden, das soll vom Himmel herab geredet sein; was sie sagen, das soll gelten auf Erden.10 Darum läuft ihnen der Pöbel zu und schlürft ihr Wasser in vollen Zügen.11 Sie sprechen: Wie sollte Gott es wissen? Wie sollte der Höchste etwas merken? (Ps 10,11)12 Siehe, das sind die Frevler; die sind glücklich für immer und werden reich.13 Soll es denn umsonst sein, dass ich mein Herz rein hielt und meine Hände in Unschuld wasche? (Mal 3,14)14 Ich bin täglich geplagt, und meine Züchtigung ist alle Morgen da.15 Hätte ich gedacht: Ich will reden wie sie, siehe, dann hätte ich das Geschlecht deiner Kinder verraten.16 So sann ich nach, ob ich’s begreifen könnte, aber es war mir zu schwer,17 bis ich ging in das Heiligtum Gottes und merkte auf ihr Ende.18 Ja, du stellst sie auf schlüpfrigen Grund und stürzest sie zu Boden.19 Wie werden sie so plötzlich zunichte! Sie gehen unter und nehmen ein Ende mit Schrecken.20 Wie ein Traum verschmäht wird, wenn man erwacht, so verschmähst du, Herr, ihr Bild, wenn du dich erhebst.21 Als es mir wehe tat im Herzen und mich stach in meinen Nieren,22 da war ich ein Narr und wusste nichts, ich war wie ein Tier vor dir.23 Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand, (Röm 8,35)24 du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich am Ende mit Ehren an. (Ps 49,16)25 Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde.26 Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil. (Ps 16,5)27 Denn siehe, die von dir weichen, werden umkommen; du bringst um alle, die dir die Treue brechen.28 Aber das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte / und meine Zuversicht setze auf Gott den HERRN, dass ich verkündige all dein Tun.

Psalm 73

Hoffnung für alle

1 Ein Lied von Asaf. Gott ist gut zu Israel, zu allen, die ein reines Herz haben. Das kann niemand bestreiten!2 Ich aber wäre beinahe gestrauchelt; es fehlte nicht viel, und ich wäre zu Fall gekommen.3 Denn ich beneidete die überheblichen Menschen: Ihnen geht es so gut, obwohl Gott ihnen gleichgültig ist.4 Ihr Leben lang haben sie keine Schmerzen, sie strotzen vor Gesundheit und Kraft.5 Sie müssen sich nicht abplagen wie andere Menschen, und die täglichen Sorgen sind ihnen ganz und gar fremd.6 Wie ein Schmuckstück tragen sie ihren Stolz zur Schau, ja, sie prahlen sogar mit ihren Gewalttaten.7 In ihren feisten Gesichtern spiegelt sich die Bosheit ihres Herzens wider.8 Mit Verachtung schauen sie auf andere herab und verhöhnen sie, mit zynischen Worten setzen sie jeden unter Druck.9 Sie tun, als kämen ihre Worte vom Himmel; sie meinen, ihre Sprüche seien für die ganze Menschheit wichtig.10 Darum läuft sogar Gottes Volk ihnen nach, gierig saugt es ihre Worte auf wie frisches Wasser.[1]11 Denn diese eingebildeten Leute sagen: »Gott kümmert sich um nichts – wie sollte er auch? Er thront weit oben und weiß nicht, was sich hier unten abspielt!«12 Selbstsicher und sorglos leben sie in den Tag hinein, ihr Vermögen und ihre Macht werden immer größer.13 War es denn völlig umsonst, dass ich mir ein reines Gewissen bewahrte und mir nie etwas zuschulden kommen ließ?14 Jeder Tag wird mir zur Qual, eine Strafe ist er schon am frühen Morgen!15 Hätte ich mir vorgenommen: »Ich will genauso vermessen reden wie sie!«, dann hätte ich dein ganzes Volk verraten.16 Also versuchte ich zu begreifen, warum es dem Gottlosen gut und dem Frommen schlecht geht, aber es war viel zu schwer für mich.17 Schließlich ging ich in dein Heiligtum, und dort wurde mir auf einmal klar: Entscheidend ist, wie ihr Leben endet!18 Du stellst sie auf schlüpfrigen Boden und wirst sie ins Verderben stürzen.19 Ganz plötzlich wird sie das Entsetzen packen, sie werden ein Ende mit Schrecken nehmen.20 Wie ein Traum beim Erwachen verschwindet, so vergehen sie, wenn du dich erhebst, o Herr.21 Als ich verbittert war und mich vor Kummer verzehrte,22 da war ich dumm wie ein Stück Vieh, ich hatte nichts begriffen.23 Jetzt aber bleibe ich immer bei dir, und du hältst mich bei der Hand.24 Du führst mich nach deinem Plan und nimmst mich am Ende in Ehren auf.25 Herr, wenn ich nur dich habe, bedeuten Himmel und Erde mir nichts.26 Selbst wenn meine Kräfte schwinden und ich umkomme, so bist du, Gott, doch allezeit meine Stärke – ja, du bist alles, was ich brauche[2]!27 Eines ist sicher: Wer dich ablehnt, wird zugrunde gehen; du vernichtest jeden, der dir die Treue bricht.28 Ich aber darf dir immer nahe sein, das ist mein ganzes Glück! Dir vertraue ich, HERR, mein Gott; von deinen großen Taten will ich allen erzählen.

Psalm 73

King James Version

1 A Psalm of Asaph. Truly God is good to Israel, even to such as are of a clean heart.2 But as for me, my feet were almost gone; my steps had well nigh slipped.3 For I was envious at the foolish, when I saw the prosperity of the wicked.4 For there are no bands in their death: but their strength is firm.5 They are not in trouble as other men; neither are they plagued like other men.6 Therefore pride compasseth them about as a chain; violence covereth them as a garment.7 Their eyes stand out with fatness: they have more than heart could wish.8 They are corrupt, and speak wickedly concerning oppression: they speak loftily.9 They set their mouth against the heavens, and their tongue walketh through the earth.10 Therefore his people return hither: and waters of a full cup are wrung out to them.11 And they say, How doth God know? and is there knowledge in the most High?12 Behold, these are the ungodly, who prosper in the world; they increase in riches.13 Verily I have cleansed my heart in vain, and washed my hands in innocency.14 For all the day long have I been plagued, and chastened every morning.15 If I say, I will speak thus; behold, I should offend against the generation of thy children.16 When I thought to know this, it was too painful for me;17 Until I went into the sanctuary of God; then understood I their end.18 Surely thou didst set them in slippery places: thou castedst them down into destruction.19 How are they brought into desolation, as in a moment! they are utterly consumed with terrors.20 As a dream when one awaketh; so , O Lord, when thou awakest, thou shalt despise their image.21 Thus my heart was grieved, and I was pricked in my reins.22 So foolish was I, and ignorant: I was as a beast before thee.23 Nevertheless I am continually with thee: thou hast holden me by my right hand.24 Thou shalt guide me with thy counsel, and afterward receive me to glory.25 Whom have I in heaven but thee ? and there is none upon earth that I desire beside thee.26 My flesh and my heart faileth: but God is the strength of my heart, and my portion for ever.27 For, lo, they that are far from thee shall perish: thou hast destroyed all them that go a whoring from thee.28 But it is good for me to draw near to God: I have put my trust in the Lord GOD, that I may declare all thy works.

Psalm 73

La Bible du Semeur

1 Psaume d’Asaph[1]. Oui, Dieu est bon pour Israël, pour tous ceux qui ont le cœur pur. (Ps 50,1)2 Pourtant, il s’en fallut de peu ╵que mes pieds ne trébuchent, un rien de plus, et je tombais.3 J’étais jaloux des arrogants en voyant la tranquillité ╵des gens méchants.4 Car ils sont exempts de tourments; ╵jusqu’à leur mort[2] et ont de l’embonpoint.5 Ils passent à côté des peines ╵qui sont le lot commun des hommes. Ils ne subissent pas les maux ╵qui frappent les humains.6 Aussi s’ornent-ils d’arrogance ╵comme on porte un collier, ils s’enveloppent de violence ╵comme d’un vêtement,7 leurs yeux sont pétillants ╵dans leur visage plein de graisse, les mauvais désirs de leur cœur ╵débordent sans mesure.8 Ils sont moqueurs, ╵ils parlent méchamment et, sur un ton hautain, ╵menacent d’opprimer.9 Leur bouche s’en prend au ciel même, leur langue sévit sur la terre.10 Aussi le peuple les suit-il, buvant à longs traits leurs paroles,11 tout en disant: « Dieu? Que sait-il? Celui qui est là-haut ╵connaît-il quelque chose? »12 Voilà comment sont les méchants: toujours tranquilles, ╵ils accumulent les richesses.13 Alors, c’est donc en vain ╵que je suis resté pur ╵au fond de moi, que j’ai lavé mes mains ╵pour les conserver innocentes!14 Tous les jours, je subis des coups, je suis châtié chaque matin!15 Si je disais: « Parlons comme eux », alors je trahirais tes fils.16 Je me suis mis à réfléchir: ╵pour tenter de comprendre; cela était pour moi ╵un sujet de tourment,17 jusqu’à ce que je me rende au sanctuaire de Dieu[3]. Alors j’ai réfléchi ╵au sort qui les attend.18 Car, en fait, tu les mets ╵sur un terrain glissant, tu les entraînes vers la ruine.19 Comme soudain ╵les voilà dévastés! Ils sont détruits ╵et emportés par l’épouvante.20 Comme les images du rêve ╵s’évanouissant au réveil, Seigneur, quand tu interviendras, ╵tu feras d’eux bien peu de cas.21 Oui, quand j’avais le cœur amer et que je me tourmentais intérieurement,22 j’étais un sot, un ignorant, je me comportais avec toi ╵comme une bête.23 Mais je suis toujours avec toi, et tu m’as saisi la main droite,24 par ton conseil, tu me conduis, puis tu me prendras dans la gloire.25 Qui ai-je au ciel, si ce n’est toi? Et que désirer d’autre ╵sur cette terre ╵car je suis avec toi?26 Mon corps peut s’épuiser ╵et mon cœur défaillir, Dieu reste mon rocher, ╵et mon bien précieux pour toujours.27 Qui t’abandonne se perdra, et tu anéantiras ╵tous ceux qui te sont infidèles.28 Tandis que mon bonheur à moi, ╵c’est d’être près de Dieu. J’ai pris le Seigneur, l’Eternel, ╵comme refuge et je raconterai toutes ses œuvres.