1Ein Psalm Davids, vorzusingen, nach der Weise »die Hirschkuh der Morgenröte«. (Mt 27,35)2Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Ich schreie, aber meine Hilfe ist ferne.3Mein Gott, des Tages rufe ich, doch antwortest du nicht, und des Nachts, doch finde ich keine Ruhe.4Aber du bist heilig, der du thronst über den Lobgesängen Israels.5Unsere Väter hofften auf dich; und da sie hofften, halfst du ihnen heraus.6Zu dir schrien sie und wurden errettet, sie hofften auf dich und wurden nicht zuschanden. (Ps 25,2)7Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, ein Spott der Leute und verachtet vom Volk. (Hi 25,6; Jes 41,14)8Alle, die mich sehen, verspotten mich, sperren das Maul auf und schütteln den Kopf: (Hi 16,10)9»Er klage es dem HERRN, der helfe ihm heraus und rette ihn, hat er Gefallen an ihm.«10Du hast mich aus meiner Mutter Leibe gezogen; du ließest mich geborgen sein an der Brust meiner Mutter.11Auf dich bin ich geworfen von Mutterleib an, du bist mein Gott von meiner Mutter Schoß an.12Sei nicht ferne von mir, denn Angst ist nahe; denn es ist hier kein Helfer.13Gewaltige Stiere haben mich umgeben, mächtige Büffel haben mich umringt.14Ihren Rachen sperren sie gegen mich auf wie ein brüllender und reißender Löwe.15Ich bin ausgeschüttet wie Wasser, / alle meine Gebeine haben sich zertrennt; mein Herz ist in meinem Leibe wie zerschmolzenes Wachs.16Meine Kräfte sind vertrocknet wie eine Scherbe, / und meine Zunge klebt mir am Gaumen, und du legst mich in des Todes Staub. (Joh 19,28)17Denn Hunde haben mich umgeben, / und der Bösen Rotte hat mich umringt; sie haben meine Hände und Füße durchgraben. (Joh 20,25; Joh 20,27)18Ich kann alle meine Gebeine zählen; sie aber schauen zu und weiden sich an mir.19Sie teilen meine Kleider unter sich und werfen das Los um mein Gewand. (Joh 19,24)20Aber du, HERR, sei nicht ferne; meine Stärke, eile, mir zu helfen!21Errette mein Leben vom Schwert, mein einziges Gut von den Hunden!22Hilf mir aus dem Rachen des Löwen / und vor den Hörnern der wilden Stiere – du hast mich erhört![1] (Dan 6,23)23Ich will deinen Namen kundtun meinen Brüdern, ich will dich in der Gemeinde rühmen: (Ps 26,12; Hebr 2,12)24Rühmet den HERRN, die ihr ihn fürchtet; ehrt ihn, all ihr Nachkommen Jakobs, und scheut euch vor ihm, all ihr Nachkommen Israels!25Denn er hat nicht verachtet noch verschmäht das Elend des Armen und sein Antlitz vor ihm nicht verborgen; und da er zu ihm schrie, hörte er’s. (Hebr 5,7)26Dich will ich preisen in der großen Gemeinde, ich will mein Gelübde erfüllen vor denen, die ihn fürchten.27Die Elenden sollen essen, dass sie satt werden; / und die nach dem HERRN fragen, werden ihn preisen; euer Herz soll ewiglich leben. (Ps 69,33)28Es werden gedenken und sich zum HERRN bekehren aller Welt Enden und vor ihm anbeten alle Geschlechter der Völker.29Denn des HERRN ist das Reich, und er herrscht unter den Völkern.30Ihn allein werden anbeten alle Großen auf Erden; vor ihm werden die Knie beugen alle, / die zum Staube hinabfuhren und ihr Leben nicht konnten erhalten.31Er wird Nachkommen haben, die ihm dienen; vom Herrn wird man verkündigen Kind und Kindeskind.32Sie werden kommen und seine Gerechtigkeit predigen dem Volk, das geboren wird. Denn er hat’s getan.
Psalm 22
Hoffnung für alle
Mein Gott, warum hast du mich verlassen?
1Ein Lied von David, nach der Melodie: »Eine Hirschkuh früh am Morgen«.2Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Ich schreie verzweifelt, doch du bist so weit weg, nirgendwo scheint mir Rettung in Sicht zu sein.3Mein Gott, Tag und Nacht rufe ich zu dir um Hilfe, aber du antwortest nicht und schenkst mir keine Ruhe.4Du bist doch der heilige Gott! Du bist es, dem das Volk Israel seine Loblieder singt.5Unsere Vorfahren haben sich auf dich verlassen, und du hast ihnen immer wieder geholfen.6Zu dir schrien sie und wurden gerettet. Sie vertrauten dir, und du hast sie nicht enttäuscht.7Und was ist mit mir? Ein Wurm bin ich, kein Mensch mehr – nur noch Hohn und Spott hat man für mich übrig.8Alle Leute machen sich über mich lustig. Wer mich sieht, verzieht sein Gesicht und schüttelt verächtlich den Kopf.9»Überlass Gott deine Not!«, lästern sie, »der soll dir helfen und dich retten! Er liebt dich doch, oder etwa nicht?«10Du, Herr, hast mich aus dem Leib meiner Mutter gezogen. Schon an ihrer Brust hast du mich Vertrauen gelehrt.11Du bist mein Gott, seitdem mein Leben begann. Seit der Stunde meiner Geburt bin ich auf dich angewiesen.12Bleib mir jetzt doch nicht fern! Groß ist meine Angst! Weit und breit gibt es keinen, der mir hilft.13Viele Feinde kesseln mich ein, umringen mich wie wilde Stiere.14Sie reißen ihr Maul auf wie brüllende Löwen, die ihre Beute zerfleischen wollen.15Meine Kraft schwindet wie Wasser, das versickert, und alle meine Knochen sind wie ausgerenkt. Mein Herz verkrampft sich vor Angst[1],16und meine ganze Kraft ist dahin, verdorrt wie eine staubige Tonscherbe. Die Zunge klebt mir am Gaumen. Du lässt mich im Tode versinken.17Eine Meute böswilliger Menschen umkreist mich, gierig wie wildernde Hunde. Hände und Füße haben sie mir durchbohrt.[2]18Ich kann alle meine Knochen zählen. Sie aber starren mich schadenfroh an.19Schon teilen sie meine Kleider unter sich auf und losen um mein Gewand.20HERR, wende dich nicht länger von mir ab! Nur du kannst mir neue Kraft geben, komm mir schnell zu Hilfe!21Rette mich vor dem tödlichen Schwert, bewahre mich vor den Krallen der Hundemeute! Ich habe doch nur dieses eine Leben!22Reiß mich heraus aus dem Rachen der Löwen und beschütze mich vor den Hörnern dieser wilden Stiere! Und tatsächlich, Herr: Du hast mich erhört!23Ich will meinen Brüdern deinen Namen bekannt machen, vor der ganzen Gemeinde will ich dich loben.24Alle, die ihr den HERRN achtet, preist ihn! Ihr Nachkommen von Jakob, ehrt ihn! Begegnet ihm in Ehrfurcht, ihr vom Volk Israel!25Denn er hat den Hilflosen nicht verachtet, über sein Elend ging er nicht hinweg. Nein, Gott wandte sich nicht von ihm ab, sondern hörte auf ihn, als er um Hilfe schrie.26HERR, jetzt habe ich allen Grund, dir vor der großen Gemeinde ein Loblied zu singen. Was ich dir in meiner Not versprochen habe, löse ich nun ein; alle, die Ehrfurcht vor dir haben, sind meine Zeugen.27Die Armen sollen sich wieder satt essen.[3] Alle, die nach dem HERRN fragen, sollen ihn loben. Euer Leben lang dürft ihr euch daran freuen!28Auch in den fernsten Ländern werden Menschen Gott erkennen und zu ihm umkehren, ja, alle Völker werden sich vor ihm niederwerfen.29Denn der HERR ist König, er herrscht über alle Nationen.30Auch die Großen dieser Erde müssen vor ihm niederfallen, sie, die immer mehr als genug zu essen hatten. Ja, vor ihm werden einmal alle Menschen ihre Knie beugen, alle Sterblichen, denen das Leben zwischen den Fingern zerrinnt.31Die kommenden Generationen werden ihm dienen,[4] eine wird der nächsten von ihm erzählen.32Selbst die Menschen, die noch nicht geboren sind, werden von seinen gerechten Taten hören, und man wird sagen: »Der Herr hat es vollbracht!«
Psalm 22
King James Version
1To the chief Musician upon Aijeleth Shahar, A Psalm of David. My God, my God, why hast thou forsaken me? why art thou so far from helping me, and from the words of my roaring?2O my God, I cry in the daytime, but thou hearest not; and in the night season, and am not silent.3But thou art holy, O thou that inhabitest the praises of Israel.4Our fathers trusted in thee: they trusted, and thou didst deliver them.5They cried unto thee, and were delivered: they trusted in thee, and were not confounded.6But I am a worm, and no man; a reproach of men, and despised of the people.7All they that see me laugh me to scorn: they shoot out the lip, they shake the head, saying ,8He trusted on the LORD that he would deliver him: let him deliver him, seeing he delighted in him.9But thou art he that took me out of the womb: thou didst make me hope when I was upon my mother' breasts.10I was cast upon thee from the womb: thou art my God from my mother' belly.11Be not far from me; for trouble is near; for there is none to help.12Many bulls have compassed me: strong bulls of Bashan have beset me round.13They gaped upon me with their mouths, as a ravening and a roaring lion.14I am poured out like water, and all my bones are out of joint: my heart is like wax; it is melted in the midst of my bowels.15My strength is dried up like a potsherd; and my tongue cleaveth to my jaws; and thou hast brought me into the dust of death.16For dogs have compassed me: the assembly of the wicked have inclosed me: they pierced my hands and my feet.17I may tell all my bones: they look and stare upon me.18They part my garments among them, and cast lots upon my vesture.19But be not thou far from me, O LORD: O my strength, haste thee to help me.20Deliver my soul from the sword; my darling from the power of the dog.21Save me from the lion' mouth: for thou hast heard me from the horns of the unicorns.22I will declare thy name unto my brethren: in the midst of the congregation will I praise thee.23Ye that fear the LORD, praise him; all ye the seed of Jacob, glorify him; and fear him, all ye the seed of Israel.24For he hath not despised nor abhorred the affliction of the afflicted; neither hath he hid his face from him; but when he cried unto him, he heard.25My praise shall be of thee in the great congregation: I will pay my vows before them that fear him.26The meek shall eat and be satisfied: they shall praise the LORD that seek him: your heart shall live for ever.27All the ends of the world shall remember and turn unto the LORD: and all the kindreds of the nations shall worship before thee.28For the kingdom is the LORD': and he is the governor among the nations.29All they that be fat upon earth shall eat and worship: all they that go down to the dust shall bow before him: and none can keep alive his own soul.30A seed shall serve him; it shall be accounted to the Lord for a generation.31They shall come, and shall declare his righteousness unto a people that shall be born, that he hath done this .
Psalm 22
La Bible du Semeur
Mon Dieu, pourquoi m’as-tu abandonné ?
1Au chef de chœur. Psaume de David, à chanter sur la mélodie de « Biche de l’aurore ».2Mon Dieu, mon Dieu, ╵pourquoi m’as-tu abandonné[1]? Tu restes loin, ╵tu ne viens pas me secourir ╵malgré toutes mes plaintes. (Mt 27,46; Mk 15,34)3Mon Dieu, le jour, j’appelle, ╵mais tu ne réponds pas. La nuit, je crie, ╵sans trouver de repos.4Pourtant, tu es le Saint qui sièges sur ton trône, ╵au milieu des louanges d’Israël.5En toi déjà, ╵nos pères se confiaient, oui, ils comptaient sur toi, ╵et tu les délivrais.6Lorsqu’ils criaient à toi, ╵ils étaient délivrés, lorsqu’ils comptaient sur toi, ╵ils n’étaient pas déçus.7Mais moi je suis un ver[2], ╵je ne suis plus un homme, tout le monde m’insulte, ╵le peuple me méprise, (Hi 25,6; Jes 41,14)8ceux qui me voient ╵se rient de moi. Tous, ils ricanent, ╵en secouant la tête[3]: (Ps 109,25; Mt 27,39; Mk 15,29)9« Il se confie en l’Eternel? Eh bien, que maintenant ╵l’Eternel le délivre! Puisqu’il trouve en lui son plaisir, ╵qu’il le libère donc[4]! » (Mt 27,43)10Toi, tu m’as fait sortir ╵du ventre maternel, tu m’as mis en sécurité ╵sur le sein de ma mère.11Dès mon jeune âge, ╵j’ai été placé sous ta garde. Dès avant ma naissance, ╵tu es mon Dieu.12Ne reste pas si loin de moi ╵car le danger est proche, et il n’y a personne ╵qui vienne pour m’aider.13De nombreux taureaux m’environnent: ces fortes bêtes du Basan[5] ╵sont tout autour de moi. (5Mo 32,14; Hes 39,18)14Ils ouvrent largement ╵leurs gueules contre moi, ils sont comme un lion ╵qui rugit et déchire.15Je suis comme une eau qui s’écoule et tous mes os sont disloqués. Mon cœur est pareil à la cire, on dirait qu’il se fond en moi.16Ma force est desséchée ╵comme un tesson d’argile, ma langue colle à mon palais[6], tu me fais retourner ╵à la poussière de la mort. (Joh 19,28)17Des hordes de chiens m’environnent, la meute des méchants m’assaille. Ils ont percé[7] mes mains, mes pieds,18je pourrais compter tous mes os; ils me regardent, ils me toisent,19ils se partagent mes habits et tirent au sort ma tunique[8]. (Mt 27,35; Mk 15,24; Lk 23,34; Joh 19,24)20Mais toi, ô Eternel, ╵ne reste pas si loin! O toi, ma force, ╵viens en hâte à mon aide!21Délivre ma vie de l’épée! Protège-moi ╵de la fureur des chiens!22Délivre-moi ╵de la gueule du lion! Préserve-moi ╵des cornes des taureaux! Oui, tu m’as répondu!23Je proclamerai à mes frères ╵quel Dieu tu es, je te louerai ╵dans l’assemblée[9]. (Hebr 2,12)24Vous tous qui craignez l’Eternel, ╵célébrez-le! Descendants de Jacob, ╵glorifiez-le! Descendants d’Israël, ╵redoutez-le!25Il n’a ni mépris ni dédain ╵pour le pauvre dans l’affliction, il n’a pas détourné ╵son regard loin de lui. Non! il a écouté ╵l’appel à l’aide ╵qu’il lui lançait.26Grâce à toi, je te loue ╵dans la grande assemblée, j’accomplirai mes vœux ╵devant ceux ╵qui te craignent.27Que les malheureux mangent, ╵et qu’ils soient rassasiés! Oui, qu’ils louent l’Eternel, ╵ceux qui vivent pour lui! Que votre vie dure toujours!28Aux confins de la terre, ╵tous les peuples du monde ╵se souviendront de l’Eternel. ╵Tous, ils se tourneront vers lui, et toutes les peuplades ╵se prosterneront devant lui.29Car l’Eternel est roi, et il domine sur les peuples.30Tous les grands de la terre ╵mangeront et l’adoreront, et ceux qui s’en vont vers la tombe, ceux dont la vie décline, ╵se prosterneront devant lui.31Leur postérité, à son tour, ╵servira l’Eternel et parlera de lui ╵à la génération ╵qui viendra après elle.32Ils proclameront sa justice et ils annonceront ╵au peuple qui va naître ╵ce qu’a fait l’Eternel.