1Als aber Paschhur, der Sohn Immers, der Priester, der zum Vorsteher im Hause des HERRN bestellt war, hörte, wie Jeremia solche Worte weissagte,2schlug er den Propheten Jeremia und schloss ihn in den Block am oberen Benjamintor, das am Hause des HERRN ist. (Apg 16,24)3Und am andern Morgen ließ Paschhur den Jeremia aus dem Block los. Da sprach Jeremia zu ihm: Der HERR nennt dich nicht Paschhur, sondern »Schrecken um und um«; (Ps 31,14; Jer 6,25; Jer 10,1; Jer 46,5; Jer 49,29)4denn so spricht der HERR: Siehe, ich will dich zum Schrecken machen für dich selbst und alle deine Freunde; sie sollen fallen durchs Schwert ihrer Feinde, und du sollst es mit eigenen Augen sehen. Und ich will ganz Juda in die Hand des Königs von Babel geben; der soll sie wegführen nach Babel und mit dem Schwert töten.5Auch will ich alle Güter dieser Stadt und allen Ertrag ihrer Arbeit und alle Kleinode und alle Schätze der Könige von Juda in die Hand ihrer Feinde geben; die werden sie rauben, mitnehmen und nach Babel bringen. (Jes 39,6)6Und du, Paschhur, sollst mit allen deinen Hausgenossen gefangen weggeführt werden und nach Babel kommen. Dort sollst du sterben und begraben werden samt allen deinen Freunden, denen du Lügen gepredigt hast.
Die Last des Prophetenamts (Jeremias fünfte Klage)
7HERR, du hast mich überredet und ich habe mich überreden lassen. Du bist mir zu stark gewesen und hast gewonnen; aber ich bin darüber zum Spott geworden täglich, und jedermann verlacht mich. (Jer 1,5)8Denn sooft ich rede, muss ich schreien; »Frevel und Gewalt!« muss ich rufen. Denn des HERRN Wort ist mir zu Hohn und Spott geworden täglich.9Da dachte ich: Ich will seiner nicht mehr gedenken und nicht mehr in seinem Namen predigen. Aber es ward in meinem Herzen wie ein brennendes Feuer, verschlossen in meinen Gebeinen. Ich mühte mich, es zu ertragen, aber konnte es nicht. (1Kor 9,16)10Denn ich höre, wie viele heimlich reden: »Schrecken ist um und um!« »Verklagt ihn!« »Wir wollen ihn verklagen!« Alle meine Freunde und Gesellen lauern, ob ich nicht falle: »Vielleicht lässt er sich überlisten, dass wir ihm beikommen können und uns an ihm rächen.« (Jer 3,1; Jer 18,18)11Aber der HERR ist bei mir wie ein starker Held, darum werden meine Verfolger fallen und nicht gewinnen. Sie müssen ganz zuschanden werden, weil es ihnen nicht gelingt. Ewig wird ihre Schande sein und nie vergessen werden. (Jer 1,8; Jer 1,19)12Und nun, HERR Zebaoth, der du die Gerechten prüfst, Nieren und Herz durchschaust: Lass mich deine Rache an ihnen sehen; denn dir habe ich meine Sache befohlen. (Jer 11,20)13Singet dem HERRN, rühmet den HERRN, der des Armen Leben aus den Händen der Boshaften errettet!14Verflucht sei der Tag, an dem ich geboren bin; der Tag soll ungesegnet sein, an dem mich meine Mutter geboren hat! (Hi 3,3; Hi 10,18; Jer 15,10)15Verflucht sei, der meinem Vater gute Botschaft brachte und sprach: »Du hast einen Sohn«, sodass er ihn fröhlich machte!16Der Tag soll sein wie die Städte, die der HERR vernichtet hat ohne Erbarmen. Am Morgen soll er Wehklage hören und am Mittag Kriegsgeschrei, (1Mo 19,24)17weil er mich nicht getötet hat im Mutterleibe, sodass meine Mutter mein Grab geworden und ihr Leib ewig schwanger geblieben wäre!18Warum bin ich doch aus dem Mutterleib hervorgekommen, wenn ich nur Jammer und Herzeleid sehen muss und meine Tage in Schmach zubringe!
Jeremia 20
Hoffnung für alle
Jeremia wird misshandelt
1Als der Priester Paschhur, der Sohn von Immer, ein Oberaufseher im Tempel, diese Weissagungen von Jeremia hörte,2ließ er ihn schlagen und in einen Raum im oberen Benjamintor bringen, das zum Tempelbezirk führte. Dort schloss man Jeremias Hände und Füße in einen Holzblock ein.3Am nächsten Morgen ließ Paschhur Jeremia wieder frei. Da sagte der Prophet zu ihm: »Der HERR nennt dich nicht mehr Paschhur, sondern Magor Missabib (›Schrecken überall‹).4Denn so spricht der HERR: Ich mache dich zum Schrecken – für dich selbst und für all deine Freunde! Mit eigenen Augen wirst du sehen, wie sie durchs Schwert der Feinde umkommen. Ich liefere die Bewohner von ganz Juda dem König von Babylonien aus; er wird einen Teil von ihnen in sein Land verschleppen und die anderen umbringen lassen.5Den ganzen Reichtum dieser Stadt übergebe ich ihren Feinden: die wertvollen Gegenstände, den mühsam erworbenen Besitz und die Schätze der Könige von Juda. Alles wird geplündert und nach Babylon gebracht.6Dich, Paschhur, wird man samt deiner Familie nach Babylonien in die Gefangenschaft führen. Dort wirst du sterben, und dort wird man dich begraben, dich und all deine Freunde, denen du hier falsche Prophetien verkündet hast!«
Herr, du hast den Kampf gewonnen!
7HERR, du hast mich überredet, und ich habe mich überreden lassen! Du bist stärker als ich und hast den Kampf gewonnen. Und nun werde ich lächerlich gemacht – tagaus, tagein; alle verhöhnen mich!8Denn sooft ich das Wort ergreife, muss ich schreien: »Gewalt und Zerstörung erwarten euch!« Deine Botschaft bringt mir nichts als Hohn und Spott.9Wenn ich mir aber vornehme: »Ich will nicht mehr an Gott denken und nicht länger in seinem Namen reden«, dann brennt dein Wort in meinem Herzen wie ein Feuer, ja, es glüht tief in mir. Ich habe versucht, es zurückzuhalten, aber ich kann es nicht!10Ich höre viele hinter meinem Rücken tuscheln: »Von ihm hört man nichts als Schreckensmeldungen! Zeigt ihn an, wir wollen ihn verklagen!« Alle, denen ich vertraut habe, lauern darauf, dass ich zu Fall gebracht werde. »Vielleicht lässt er sich hereinlegen, dann ist er uns ausgeliefert, und wir können uns an ihm rächen!«, sagen sie.11Aber du, HERR, stehst mir bei wie ein mächtiger Held! Darum werden meine Feinde stürzen und nicht den Sieg davontragen. Nein, es wird ihnen niemals gelingen! Unvergesslich und groß wird ihre Schande sein!12HERR, allmächtiger Gott, du prüfst die Menschen, die nach deinem Willen leben, du kennst sie ganz genau. Lass mich mit eigenen Augen sehen, wie du meine Feinde für ihre Bosheit bestrafst! Dir habe ich meinen Fall anvertraut.13Singt für den HERRN und lobt ihn! Denn er rettet den Armen aus der Gewalt boshafter Menschen.
Warum nur bin ich geboren?
14Verflucht sei der Tag, an dem ich geboren wurde; der Tag, an dem meine Mutter mich zur Welt brachte, soll für immer vergessen werden!15Verflucht sei der Mann, der meinem Vater die frohe Nachricht brachte: »Du hast einen Sohn bekommen!«16Es möge ihm ergehen wie den Städten, die der HERR erbarmungslos vernichtet hat! Schon am Morgen soll er Schreckensschreie hören und am Mittag Kriegsalarm!17Wäre ich doch im Mutterleib gestorben. Dann wäre meine Mutter mein Grab geworden und für immer schwanger geblieben!18Warum nur bin ich geboren? Um ein Leben zu führen, das mir nichts als Leid und Elend bringt? Um jeden Tag nur Schimpf und Schande zu ernten?
Jeremia 20
Gute Nachricht Bibel 2018
1Der Priester Paschhur, der Sohn Immers, war damals Oberaufseher am Tempel. Als er den Propheten Jeremia so reden hörte,2gab er Befehl, ihn festzunehmen, zu schlagen und in den Block einzuschließen, der sich am oberen Benjamintor im Tempelbezirk befand. (Jer 29,26)3Am folgenden Morgen kam Paschhur zu Jeremia und löste ihn aus dem Block. Da sagte Jeremia zu ihm: »Der HERR nennt dich nicht mehr Paschhur, sondern ›Schrecken überall‹. (Jer 6,25)4Höre, was er dir sagen lässt: ›Ich mache dich zum Schrecken für dich selbst und alle deine Freunde. Du musst mit eigenen Augen ansehen, wie sie durch das Schwert ihrer Feinde fallen. Ich liefere die Bewohner von ganz Juda an den König von Babylonien aus. Er wird einen Teil von ihnen nach Babylonien wegführen und die anderen mit dem Schwert töten.5Den ganzen Reichtum dieser Stadt gebe ich den Feinden, allen Besitz und alle Kostbarkeiten, auch die Schätze der Könige von Juda. Sie werden geraubt und nach Babylonien weggeschafft. (Jes 39,6)6Auch du, Paschhur, wirst mit deiner ganzen Familie nach Babylonien verschleppt. Dort wirst du sterben und begraben werden, zusammen mit deinen Freunden, die du mit deinen falschen Weisungen ins Verderben geführt hast.‹«
Jeremia klagt Gott sein Leid
7Du hast mich verführt, HERR, und ich habe mich verführen lassen; du hast mich gepackt und mir Gewalt angetan. Nun spotten sie immerzu über mich, alle lachen mich aus.8Denn sooft ich in deinem Auftrag rede, muss ich Unrecht anprangern. »Verbrechen!«, muss ich rufen, »Unterdrückung!« Und das bringt mir nichts als Spott und Hohn ein, Tag für Tag.9Aber wenn ich mir sage: »Ich will nicht mehr an Gott denken und nicht mehr in seinem Auftrag reden«, dann brennt dein Wort in meinem Innern wie ein Feuer. Ich nehme meine ganze Kraft zusammen, um es zurückzuhalten – ich kann es nicht. (Hi 32,18; Jer 5,14; Jer 6,11; Am 3,7; Jon 1,3)10Viele höre ich tuscheln, sie nennen mich schon »Schrecken überall«. Die einen fordern: »Verklagt ihn!« Die anderen sagen: »Ja, wir wollen ihn anzeigen!« Sogar meine besten Freunde warten darauf, dass ich mir eine Blöße gebe. »Vielleicht bringen wir ihn dazu, dass er etwas Unvorsichtiges sagt«, flüstern sie, »dann können wir uns an ihm rächen!« (Jer 6,25; Mk 3,2)11Doch du, HERR, stehst mir bei, du bist mein mächtiger Beschützer! Deshalb kommen meine Verfolger zu Fall, sie richten nichts aus. Ihre Pläne misslingen und sie müssen sich auslachen lassen. Diese Schande bleibt für immer an ihnen hängen.12HERR, du Herrscher der Welt,[1] du kennst alle, die dir die Treue halten! Du prüfst sie auf Herz und Nieren. Lass mich sehen, wie du es meinen Feinden heimzahlst; denn dir habe ich meine Sache anvertraut. (Jer 11,20)13Singt dem HERRN und lobt ihn! Denn er rettet den Armen aus der Gewalt seiner Feinde. (Ps 9,13)14Verflucht sei der Tag, an dem ich geboren wurde, ausgelöscht der Tag, an dem meine Mutter mich zur Welt brachte! (Hi 3,3; Jer 15,10)15Verflucht sei der Mann, der meinen Vater mit der Nachricht erfreute: »Ein Junge ist’s, du hast einen Sohn bekommen!«16Ausgelöscht soll jener Tag sein wie die Städte, die der HERR ohne Erbarmen zerstörte. Am Morgen sei er voll Klagen, am Mittag voll Kriegslärm,17weil er mich nicht sterben ließ im Mutterleib. Meine Mutter wäre mir dann zum Grab geworden, sie wäre für immer schwanger geblieben.18Warum musste ich den Mutterschoß verlassen, um nichts als Elend und Kummer zu erleben und in Schande zu enden! (Hi 3,20; Jer 12,1)
Jeremia 20
Neues Leben. Die Bibel
Jeremia und Paschhur
1Paschhur, der Sohn Immers, war zu dieser Zeit Oberaufseher im Tempel des HERRN. Als er die Worte hörte, die Jeremia weissagte, (1Chr 24,14; Esr 2,37)2ließ er ihn auspeitschen und brachte ihn ans Benjamintor, das am oberen Tor des Tempels liegt. Dort schloss er Jeremias Hände und Füße in den Block. (1Kön 22,27; 2Chr 16,10; 2Chr 24,21; Hi 13,27; Sach 14,10)3Am nächsten Tag ließ Paschhur ihn wieder frei. Da sagte Jeremia zu ihm: »Der HERR hat dir einen neuen Namen gegeben. Von jetzt ab nennt er dich nicht mehr Paschhur, sondern ›Überall herrscht Grauen![1]‹4Denn so spricht der HERR: ›Ich mache dich zum großen Schrecken – für dich selbst und alle deine Freunde. Sie werden durch das Schwert ihrer Feinde sterben. Und du wirst es mit deinen eigenen Augen mit ansehen müssen. Das ganze Volk von Juda will ich in die Gewalt des babylonischen Königs geben. Er wird sie als Gefangene nach Babel bringen oder mit dem Schwert töten. (Jer 29,21; Jer 39,6; Hes 26,21)5Und alles, was Jerusalem besitzt, soll den Feinden als Beute zufallen: Der ganze Reichtum, die vielen Kostbarkeiten, selbst die Schätze der Könige von Juda sollen nach Babel geschafft werden. (2Kön 20,17; 2Chr 36,10; Jer 15,13; Jer 17,13)6Du aber, Paschhur, sollst mit deiner ganzen Familie gefangen nach Babel verschleppt werden. Dort wirst du sterben und begraben werden: du und alle deine Freunde, denen du falsch geweissagt hast.‹« (Jer 14,14; Kla 2,14)
Jeremias Klage
7O HERR, du hast mich überredet, und ich habe mich überreden lassen. Du hast mich überwältigt und den Kampf gewonnen. Für alle Welt bin ich zur Zielscheibe des Spottes geworden – tagaus, tagein. (Kla 3,14; Hes 3,14; Mi 3,8)8Wann immer ich auch rede, immer muss ich rufen: »Gewalt und Zerstörung kommt über euch!« Die Worte des HERRN haben mir nur Schmach und Schande eingebracht. (2Chr 36,16; Jer 6,10)9Manchmal will ich aufgeben und sage mir: »Ich will meinen Auftrag vergessen, ich will nicht mehr im Namen des HERRN reden!« Dann aber brennt es in mir wie ein rasendes Feuer. Und so sehr ich mich mühe, es zu ertragen: Ich kann es einfach nicht! (Hi 32,18; Ps 39,4; Jer 4,19; Apg 4,20)10Ich habe die Gerüchte, die hinter meinem Rücken verbreitet werden, gehört. Sie nennen mich »Überall herrscht Grauen«. Und sie sagen: »Zeigt ihn an! Kommt, lasst uns ihn anzeigen!« Sogar meine besten Freunde lauern darauf, dass ich irgendetwas falsch mache. Sie sagen: »Vielleicht lässt er sich hereinlegen, dann bekommen wir ihn in unsere Gewalt und können uns an ihm rächen!« (1Kön 19,2; Neh 6,6; Ps 31,14; Ps 41,10; Jer 18,18)11Aber der HERR steht mir zur Seite. Er ist ein starker Held. Darum müssen meine Feinde stolpern und können mich nicht besiegen. Voller Enttäuschung müssen sie einsehen, dass ihre Pläne misslungen sind. Sie erleiden eine Schmach, die ewig unvergessen bleiben wird.12HERR, Allmächtiger, der du den, der sich zu dir hält, bis ins tiefste Innere prüfst: Lass mich erleben, wie du Rache an ihnen nimmst, denn ich habe meine Sache in deine Hände gelegt. (Ps 7,10; Ps 17,3; Ps 59,11; Ps 62,9; Ps 139,23; Jer 11,20; Jer 17,10)13Singt Lieder für den HERRN und lobt ihn! Denn er rettet den Armen aus der Gewalt seiner Feinde. (Ps 34,7; Ps 69,34; Jer 15,21; Jer 31,7)14Der Tag soll verflucht sein, an dem ich geboren wurde! Kein Segen soll auf dem Tag liegen, an dem mich meine Mutter zur Welt brachte! (Hi 3,3)15Verflucht sei auch der Bote, der meinem Vater die Nachricht brachte: »Freu dich: Dir ist ein Sohn geboren!« (1Mo 21,6)16Diesem Mann soll es genauso ergehen wie den Städten, die der HERR erbarmungslos dem Erdboden gleichmachte: Morgens soll er lautes Klagen hören, mittags von Kriegslärm bedroht sein.17Warum hat mich der HERR nicht schon vor meiner Geburt sterben lassen? Dann wäre der Körper meiner Mutter mein Grab geworden, sie wäre für immer schwanger geblieben. (Hi 3,10; Hi 10,18)18Warum nur musste ich bei meiner Geburt den Mutterleib verlassen? Mein ganzes Leben besteht nur aus Kummer und Sorgen, und jeder Tag bringt mir Schimpf und Schande. (Hi 3,20; Hi 14,1; 1Kor 4,9)