Jeremia 32

Lutherbibel 2017

1 Dies ist das Wort, das vom HERRN geschah zu Jeremia im zehnten Jahr Zedekias, des Königs von Juda, das ist das achtzehnte Jahr Nebukadnezars.2 Damals belagerte das Heer des Königs von Babel Jerusalem. Und der Prophet Jeremia lag gefangen im Wachthof am Hause des Königs von Juda, (2Kön 25,1)3 wo Zedekia, der König von Juda, ihn hatte gefangen setzen lassen, indem er sagte: Warum weissagst du und sprichst: So spricht der HERR: Siehe, ich gebe diese Stadt in die Hände des Königs von Babel, und er soll sie erobern, (Jer 21,7; Jer 34,2)4 und Zedekia, der König von Juda, soll den Chaldäern nicht entrinnen, sondern dem König von Babel in die Hände fallen, dass er von Mund zu Mund mit ihm reden und Auge in Auge ihn sehen soll.5 Und er wird Zedekia nach Babel führen; da soll er auch bleiben, bis ich ihn heimsuche, spricht der HERR; denn wenn ihr auch gegen die Chaldäer kämpft, soll euch doch nichts gelingen. (Jer 52,11)6 Und Jeremia sprach: Es ist des HERRN Wort zu mir geschehen:7 Siehe, Hanamel, der Sohn Schallums, deines Oheims, wird zu dir kommen und sagen: Kaufe du meinen Acker in Anatot; denn dir kommt es zu, ihn einzulösen und zu kaufen. (3Mo 25,25; Rut 4,3)8 Da kam Hanamel, meines Oheims Sohn, wie der HERR gesagt hatte, zu mir in den Wachthof und sprach zu mir: Kaufe doch meinen Acker in Anatot, der im Lande Benjamin liegt; denn dir kommt es zu, ihn zu erwerben und einzulösen; kaufe du ihn! Da merkte ich, dass es des HERRN Wort war,9 und kaufte den Acker von Hanamel, meines Oheims Sohn, in Anatot, und wog ihm das Geld dar, siebzehn Schekel Silber.10 Und ich schrieb einen Kaufbrief und versiegelte ihn und nahm Zeugen dazu und wog das Geld dar auf der Waage.11 Und ich nahm den versiegelten Kaufbrief nach Recht und Gewohnheit und die offene Abschrift12 und gab den Kaufbrief Baruch, dem Sohn Nerijas, des Sohnes Machsejas, in Gegenwart Hanamels, meines Vetters, und der Zeugen, die unter dem Kaufbrief geschrieben standen, und aller Judäer, die im Wachthof sich aufhielten,13 und befahl Baruch vor ihren Augen:14 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Nimm diese Briefe, den versiegelten Kaufbrief samt dieser offenen Abschrift, und lege sie in ein irdenes Gefäß, dass sie lange erhalten bleiben.15 Denn so spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Man wird wieder Häuser, Äcker und Weinberge kaufen in diesem Lande. (Jer 44,1)16 Und als ich den Kaufbrief Baruch, dem Sohn Nerijas, gegeben hatte, betete ich zum HERRN und sprach:17 Ach, Herr HERR, siehe, du hast Himmel und Erde gemacht durch deine große Kraft und durch deinen ausgereckten Arm, und es ist kein Ding vor dir unmöglich; (1Mo 18,14; Jer 27,5; Lk 1,37)18 der du Gnade erweist vielen Tausenden und die Schuld der Väter kommen lässt auf das Haupt ihrer Kinder nach ihnen, du großer und starker Gott – HERR Zebaoth ist sein Name –, (2Mo 20,5)19 groß von Rat und mächtig von Tat, und deine Augen stehen offen über allen Wegen der Menschenkinder, einem jeden zu geben nach seinen Wegen und nach der Frucht seines Tuns; (Jer 17,10; Röm 2,6)20 der du in Ägyptenland hast Zeichen und Wunder getan bis auf diesen Tag an Israel und an den Menschen und hast dir einen Namen gemacht, wie es heute am Tage ist,21 und hast dein Volk Israel aus Ägyptenland geführt durch Zeichen und Wunder, mit mächtiger Hand, mit ausgerecktem Arm und mit großem Schrecken, (5Mo 26,8)22 und hast ihnen dies Land gegeben, wie du ihren Vätern geschworen hattest, dass du es ihnen geben wolltest, ein Land, darin Milch und Honig fließt;23 aber als sie hineinkamen und es in Besitz nahmen, gehorchten sie deiner Stimme nicht, wandelten auch nicht nach deinem Gesetz, und alles, was du ihnen gebotest, dass sie es tun sollten, taten sie nicht; darum ließest du ihnen auch all dies Unheil widerfahren:24 Siehe, die Wälle reichen schon bis an die Stadt, dass sie erobert werde, und sie ist durch Schwert, Hunger und Pest in die Hände der Chaldäer gegeben, die gegen sie kämpfen; und wie du geredet hast, so ist’s geschehen; du siehst es ja selbst.25 Aber du, Herr HERR, sprichst zu mir: »Kaufe dir einen Acker um Geld und nimm Zeugen dazu«, obwohl doch die Stadt in die Hände der Chaldäer gegeben ist?26 Und des HERRN Wort geschah zu Jeremia:27 Siehe, ich, der HERR, bin der Gott allen Fleisches, sollte mir etwas unmöglich sein? (4Mo 16,22; Jer 17,1)28 Darum, so spricht der HERR: Siehe, ich gebe diese Stadt in die Hände der Chaldäer und in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel, und er soll sie erobern.29 Und die Chaldäer, die gegen diese Stadt kämpfen, werden hereinkommen und die Stadt in Brand stecken und verbrennen samt den Häusern, auf deren Dächern man dem Baal Räucheropfer gespendet und andern Göttern Trankopfer dargebracht hat, um mich zu erzürnen. (Jer 19,13)30 Denn Israel und Juda haben von ihrer Jugend auf getan, was mir missfällt; ja, die Israeliten haben mich erzürnt durch ihrer Hände Werk, spricht der HERR.31 Denn seit diese Stadt gebaut ist, hat sie mich zornig und grimmig gemacht bis auf diesen Tag, dass ich sie von meinem Angesicht wegtun muss32 wegen all der Bosheit Israels und Judas, die sie getan haben, um mich zu erzürnen. Sie, ihre Könige, Oberen, Priester und Propheten, die Männer Judas und die Bewohner Jerusalems,33 haben mir den Rücken und nicht das Angesicht zugekehrt, und obwohl ich sie stets lehren ließ, wollten sie nicht hören noch sich bessern. (Jer 2,27; Jer 7,24)34 Dazu haben sie ihre Gräuelbilder in das Haus gesetzt, das nach meinem Namen genannt ist, dass sie es unrein machten, (Jer 7,30)35 und haben die Höhen des Baal gebaut im Tal Ben-Hinnom, um ihre Söhne und Töchter für den Moloch durchs Feuer gehen zu lassen, was ich ihnen nie geboten habe und mir nie in den Sinn gekommen ist, dass sie solchen Gräuel tun sollten, um Juda in Sünde zu bringen. (Jer 7,31; Jer 19,5)36 Nun aber, so spricht der HERR, der Gott Israels, von dieser Stadt, von der ihr sagt, dass sie durch Schwert, Hunger und Pest in die Hände des Königs von Babel gegeben sei:37 Siehe, ich will sie sammeln aus allen Ländern, wohin ich sie verstoße in meinem Zorn, Grimm und großem Unmut, und will sie wieder an diesen Ort bringen, dass sie sicher wohnen sollen. (5Mo 30,3; Jer 23,3)38 Sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein. (Jer 7,23; Jer 24,7)39 Und ich will ihnen einerlei Sinn und einerlei Wandel geben, dass sie mich fürchten ihr Leben lang, auf dass es ihnen wohlgehe und ihren Kindern nach ihnen. (5Mo 6,24; Hes 11,19; Hes 36,27)40 Und ich will einen ewigen Bund mit ihnen schließen, dass ich nicht ablassen will, ihnen Gutes zu tun, und will ihnen Furcht vor mir ins Herz geben, dass sie nicht von mir weichen. (Jer 31,31)41 Es soll meine Freude sein, ihnen Gutes zu tun, und ich will sie in diesem Lande einpflanzen in beständiger Treue, von ganzem Herzen und von ganzer Seele. (5Mo 30,9; Am 9,15)42 Denn so spricht der HERR: Gleichwie ich über dies Volk all dies große Unheil habe kommen lassen, so will ich auch alles Gute über sie kommen lassen, das ich ihnen zugesagt habe. (Jer 16,10)43 Und es sollen Äcker gekauft werden in diesem Lande, von dem ihr sagt: »Eine Wüste ist’s ohne Menschen und Vieh; es ist in die Hände der Chaldäer gegeben.«44 Man wird Äcker um Geld kaufen und verbriefen, versiegeln und Zeugen dazu nehmen im Lande Benjamin und um Jerusalem her und in den Städten Judas, in den Städten auf dem Gebirge, in den Städten des Hügellandes und in den Städten des Südlandes; denn ich will ihr Geschick wenden, spricht der HERR. (Jer 15,1; Jer 29,14; Jer 30,3)

Jeremia 32

Hoffnung für alle

1 Im 10. Regierungsjahr des judäischen Königs Zedekia empfing Jeremia eine Botschaft vom HERRN. Es war das 18. Regierungsjahr König Nebukadnezars,2 und das babylonische Heer belagerte damals gerade Jerusalem. Der Prophet Jeremia wurde im Wachhof beim Königspalast gefangen gehalten.3 Zedekia hatte ihn verhaften lassen, weil er immer wieder verkündet hatte: »So spricht der HERR: Ich gebe diese Stadt in die Gewalt des babylonischen Königs, er wird sie erobern.4 Auch König Zedekia entkommt ihm nicht, er wird Nebukadnezar ganz sicher in die Hände fallen. Dann wird er ihm Auge in Auge gegenüberstehen und ihm Rechenschaft ablegen müssen.5 Anschließend verschleppt man Zedekia nach Babylon, und dort wird er bleiben, bis ich, der HERR, mich wieder seiner annehme. Ihr könnt noch so sehr gegen die Babylonier kämpfen, ihr werdet doch nicht siegen!«6 Dort im Wachhof empfing Jeremia also eine Botschaft vom Herrn. Er selbst berichtet darüber: Der HERR sprach zu mir:7 »Hanamel, der Sohn deines Onkels Schallum, wird zu dir kommen und dich auffordern, seinen Acker in Anatot zu kaufen, weil du als nächster Verwandter das Vorkaufsrecht hast.«8 Genau wie der HERR es angekündigt hatte, kam Hanamel zu mir in den Wachhof und sagte: »Ich muss meinen Acker verkaufen, der in Anatot im Gebiet von Benjamin liegt. Du bist der nächste Verwandte und hast das Vorkaufs- und Besitzrecht. Nimm den Acker, damit er unserer Sippe nicht verloren geht!« Ich wusste, dass durch ihn der HERR zu mir sprach,9 darum kaufte ich Hanamel den Acker ab und gab ihm 17 Silberstücke dafür.10 Ich unterzeichnete den Kaufvertrag, ließ die Zeugen unterschreiben und versiegelte das Schriftstück. Die Silberstücke wog ich auf der Waage ab.11-12 In Gegenwart von Hanamel, der Zeugen, die den Vertrag beglaubigt hatten, und der anderen Judäer, die sich im Wachhof aufhielten, gab ich dann den versiegelten Vertrag und eine unversiegelte Abschrift Baruch, dem Sohn von Nerija und Enkel von Machseja.13 Ich befahl ihm:14 »So spricht der HERR, der allmächtige Gott Israels: Nimm diesen versiegelten Kaufvertrag und die offene Abschrift und bewahre sie in einem Tonkrug auf, damit sie lange erhalten bleiben.15 Denn ich, der HERR, der allmächtige Gott Israels, verspreche: Es kommt die Zeit, in der man in diesem Land wieder Häuser, Äcker und Weinberge kaufen wird!«16 Nachdem ich den Kaufvertrag Baruch, dem Sohn von Nerija, übergeben hatte, betete ich:17 »Ach, HERR, mein Gott, durch deine starke Hand und deine große Macht hast du den Himmel und die Erde geschaffen. Nichts ist dir unmöglich.18 Die Söhne strafst du für die Schuld ihrer Väter, aber Tausende von Generationen lässt du deine Liebe erfahren. Du bist groß und unüberwindlich; ›der HERR, der allmächtige Gott‹ wirst du genannt.19 Deine Gedanken sind weise, und alles, was du tust, zeigt deine unerschöpfliche Macht. Vor deinen Augen liegen die Wege aller Menschen offen da, du gibst jedem, was er für seine Taten verdient.20 Du hast damals in Ägypten Zeichen und Wunder vollbracht, und so tust du es noch immer an Israel und an allen Menschen. Darum ist dein Name heute in aller Welt bekannt.21 Du hast dein Volk Israel mit starker Hand aus Ägypten befreit, durch deine Wunder und die Zeichen deiner Macht hast du ihre Feinde in Angst und Schrecken versetzt.22 Deinem Volk gabst du dieses Land, das du schon ihren Vorfahren mit einem Eid versprochen hattest, ein Land, wo es selbst Milch und Honig im Überfluss gibt.23 Doch als unsere Vorfahren es betreten und in Besitz genommen hatten, hörten sie nicht mehr auf dich, ihren Gott, sie richteten sich nicht nach deinen Geboten, und was du ihnen sagtest, war ihnen völlig gleichgültig. Darum hast du nun das Unheil über sie hereinbrechen lassen.24 Schau, die Belagerungswälle reichen schon bis dicht an die Stadtmauer! Die Babylonier werden Jerusalem erobern, und wir halten ihrem Angriff nicht mehr stand, denn wir sind von Hunger und Seuchen geschwächt. Herr, sieh doch, es ist alles so gekommen, wie du es angedroht hast.25 Und obwohl die Stadt bald den Babyloniern in die Hände fallen wird, hast du, HERR, mein Gott, mir noch befohlen, den Acker zu kaufen und den Vertrag von Zeugen beglaubigen zu lassen!«26 Da gab mir der HERR folgende Botschaft:27 »Ich bin der HERR, der Gott über alle Menschen. Nichts ist für mich unmöglich!28 Ihr werdet sehen: Ich liefere diese Stadt König Nebukadnezar und den Babyloniern aus.29 Noch belagern sie Jerusalem, doch dann werden sie es erobern und niederbrennen. Alle Häuser, auf deren Dächern man für Baal Räucheropfer darbrachte und anderen Göttern Trankopfer ausgoss, werden in Flammen aufgehen. Denn die Einwohner haben meinen Zorn damit herausgefordert.30 Die Israeliten und die Judäer haben von Anfang an nur das getan, was ich verabscheue, ständig haben sie mich, den HERRN, zornig gemacht.31 Schon als Jerusalem gegründet wurde, haben die Menschen dort mich bis aufs Äußerste gereizt, und so ist es bis heute geblieben! Darum lasse ich diese Stadt nun vom Erdboden verschwinden.32 Ja, mich haben sie herausgefordert mit ihrer Bosheit, die Könige und führenden Männer, die Priester, Propheten und das ganze Volk von Juda und Jerusalem.33 Sie haben mir den Rücken gekehrt und wollten nichts mehr von mir wissen. Obwohl ich ihnen immer wieder meine Weisungen gab, blieben sie unbelehrbar und weigerten sich, auf mich zu hören.34 Sogar im Tempel, der meinen Namen trägt, haben sie ihre abscheulichen Götzen aufgestellt und ihn so entweiht.35 Und nicht genug damit: Im Hinnomtal errichteten sie Opferstätten für Baal und verbrannten ihre Kinder als Opfer für den Gott Moloch. Niemals habe ich ihnen so etwas Abscheuliches befohlen, mit keinem Gedanken je daran gedacht, dass sie sich in so große Schuld verstricken sollten! Damit haben sie ganz Juda zur Sünde verführt.36 Ihr sagt: ›Jerusalem wird dem König von Babylonien in die Hände fallen, denn die Kämpfe, der Hunger und die Seuchen haben unseren Widerstand gebrochen.‹ Doch hört, was ich dieser Stadt verkünde, ich, der HERR und Gott Israels:37 Zwar zerstreue ich ihre Einwohner voll glühendem Zorn in ferne Länder, aber ich will sie von dort sammeln und wieder zurückbringen, damit sie hier in Ruhe und Frieden wohnen können.38 Sie sollen mein Volk sein, und ich will wieder ihr Gott sein.39 Dann werden sie nur ein Ziel haben: mich ihr Leben lang zu achten und zu ehren, denn ich selbst lege ihnen diesen Wunsch ins Herz. Darum wird es ihnen und ihren Nachkommen gut gehen.40 Ich will einen Bund mit ihnen schließen, der für alle Zeiten gilt: Nie werde ich aufhören, ihnen Gutes zu tun. Ich gebe ihnen Ehrfurcht vor mir, damit sie sich nie mehr von mir abwenden.41 Es wird mir Freude bereiten, ihnen Gutes zu tun, und wenn ich sie wieder in diesem Land wohnen lasse[1], dann tue ich dies von ganzem Herzen und bleibe auch dabei. (Jer 24,6; Jer 31,28; Jer 42,10)42 Ich, der HERR, verspreche: Ich lasse all das Gute eintreffen, das ich diesem Volk angekündigt habe, so wie ich auch das schreckliche Unheil über sie hereinbrechen ließ.43 Jetzt klagt ihr noch: ›Unser Land wird verwüstet und bald von Menschen und Tieren verlassen sein, denn es fällt den Babyloniern in die Hände.‹ Doch ich sage euch: Man wird im ganzen Land wieder Felder kaufen44 und verkaufen, den Preis aushandeln und Verträge abschließen, sie von Zeugen bestätigen lassen und versiegeln: im Stammesgebiet von Benjamin, in den Dörfern um Jerusalem, in den Städten Judas und des Berglandes, in den Städten des Hügellandes im Westen und der Wüste Negev im Süden. Ich, der HERR, werde das Schicksal meines Volkes wieder zum Guten wenden. Mein Wort gilt!«

Jeremia 32

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Im zehnten Regierungsjahr von Zidkija, dem König von Juda – es war das achtzehnte Regierungsjahr Nebukadnezzars –, erging das Wort des HERRN an Jeremia. (Jer 1,3; Jer 52,1; Jer 52,29)2 Das Heer Nebukadnezzars belagerte damals Jerusalem, der Prophet aber befand sich als Gefangener im Wachthof am Königspalast. (2Kön 25,1; Jer 37,21; Jer 38,28)3 Der König hielt ihn dort gefangen, weil Jeremia verkündet hatte: »So spricht der HERR: ›Ich gebe diese Stadt in die Gewalt des Königs von Babylonien; er wird sie erobern. (2Kön 25,3; Jer 34,2)4 König Zidkija wird nicht entkommen, sondern unweigerlich in die Hände des Babylonierkönigs fallen. Er wird ihm Auge in Auge gegenübertreten und ihm Rede und Antwort stehen müssen.5 Nebukadnezzar wird ihn nach Babylon mitnehmen und dort wird er bleiben bis zu seinem Tod.[1] Das sage ich, der HERR. Euer Kampf gegen die Babylonier ist sinnlos!‹« (Jer 21,7)6 Dort im Wachthof also erging das Wort des HERRN an Jeremia. Er selbst berichtet darüber:7 Der HERR sagte zu mir: »Hanamel, der Sohn deines Onkels Schallum, wird zu dir kommen und dich bitten: ›Kauf mir doch meinen Acker in Anatot ab! Ich bin in Schwierigkeiten und nach der gesetzlichen Vorschrift zur Erhaltung des Sippenbesitzes[2] hast du die Pflicht, ihn zu erwerben.‹« (3Mo 25,25)8 Und wirklich, mein Vetter Hanamel kam zu mir in den Wachthof, wie der HERR es angekündigt hatte, und sagte: »Kauf mir doch meinen Acker in Anatot im Gebiet von Benjamin ab! Dir als meinem nächsten Verwandten steht das Besitzrecht zu und nach dem Gesetz musst du dafür sorgen, dass er im Besitz der Sippe bleibt.[3] Bitte, kauf ihn!« Ich begriff, dass dies ein Befehl des HERRN war.9 Ich kaufte den Acker und gab meinem Vetter das Geld: siebzehn Silberstücke.10 Der Kaufvertrag wurde ausgefertigt. Vor Zeugen wurde das Original versiegelt und das Silber abgewogen.11 Den Kaufvertrag – und zwar das vorschriftsmäßig versiegelte Original zusammen mit der Abschrift –12 gab ich Baruch, dem Sohn von Nerija und Enkel von Machseja. Ich tat das in Gegenwart meines Vetters und der Zeugen, die den Vertrag unterschrieben hatten, und vor den Augen aller Männer aus Juda, die sich im Wachthof aufhielten. (Jer 36,4; Jer 43,3; Jer 45,1)13 Dann sagte ich zu Baruch vor ihnen allen:14 »So spricht der HERR, der Herrscher der Welt,[4] der Gott Israels: ›Nimm diesen Kaufvertrag, das versiegelte Original zusammen mit der Abschrift, und leg ihn in ein Tongefäß, damit er lange unversehrt erhalten bleibt.15 Denn – so sagt der HERR, der Herrscher der Welt, der Gott Israels: Eines Tages wird man wieder Häuser und Äcker und Weinberge kaufen in diesem Land.‹«16 Nachdem ich Baruch den Kaufvertrag übergeben hatte, betete ich zum HERRN:17 »Ach, HERR, du mächtiger Gott, durch deine gewaltige Kraft und Macht hast du Himmel und Erde geschaffen. Nichts ist dir unmöglich. (Hi 42,2; Jer 10,12)18 Du erweist den Menschen Liebe und Treue über tausend Generationen hin, doch wenn sie Schuld auf sich geladen haben, bestrafst du auch ihre Kinder dafür. Du großer, starker Gott – ›der HERR, der Herrscher der Welt‹ ist dein Name: (2Mo 20,5)19 Groß sind deine Pläne und machtvoll deine Taten. Du achtest genau auf das, was die Menschen treiben, und gibst jedem, was er aufgrund seiner Taten verdient hat. (Jer 16,17; Jer 17,10)20 Damals in Ägypten und noch bis heute hast du staunenerregende Wunder getan, an uns wie an anderen Völkern, sodass dein großer Name in aller Welt bekannt geworden ist. (Ps 78,43)21 Unter staunenerregenden Wundern hast du mit starker Hand und ausgestrecktem Arm dein Volk Israel aus Ägypten herausgeführt; deine Feinde vergingen vor Angst und Schrecken.22 Du hast den Leuten von Israel dieses Land gegeben, das du ihren Vorfahren mit einem Eid zugesagt hattest, dieses Land, das von Milch und Honig überfließt. (1Mo 12,7; 2Mo 3,8)23 Als sie aber das Land in Besitz genommen hatten, da hörten sie nicht mehr auf dich und kümmerten sich nicht um deine Weisungen. Alles, was du ihnen zu tun befohlen hattest – sie taten es nicht. Da hast du schließlich all dieses Unheil über sie hereinbrechen lassen.24 Die Angriffsrampen, über die die Babylonier die Stadt erstürmen wollen, sind schon bis an die Stadtmauern vorgetrieben. Bald wird Jerusalem fallen; die Waffen der Feinde zusammen mit Hunger und Pest sorgen dafür. Es ist eingetroffen, was du angedroht hast; du siehst es selbst.25 Und doch, HERR, mächtiger Gott, hast du mir befohlen: ›Kauf dir den Acker! Tu es im Beisein von Zeugen!‹ Dabei ist Jerusalem schon so gut wie in der Hand der Babylonier!«26 Da erging an mich das Wort des HERRN, er sagte:27 »Ich bin der HERR, der Gott aller Menschen. Sollte mir etwas unmöglich sein? (Jer 32,17)28 Ich gebe jetzt diese Stadt in die Hand der Babylonier und ihres Königs Nebukadnezzar.29 Seine Truppen werden in die Stadt eindringen und sie in Brand stecken. Jerusalem wird in Schutt und Asche sinken mit all den Häusern, auf deren Dächern man zu Ehren Baals Weihrauch verbrannt und für fremde Götter Trankopfer ausgegossen hat, um mich zu beleidigen. (2Kön 25,1; Jer 19,13)30 Die Leute von Israel und von Juda haben von jeher nur getan, was mir missfällt, durch ihr ganzes Tun und Treiben haben sie meinen Zorn erregt.31 Diese Stadt Jerusalem hat vom Tag ihrer Gründung an bis heute meinen Zorn derart herausgefordert, dass ich sie aus meinen Augen wegschaffen muss.32 Ich muss es tun wegen all des Bösen, das die Leute von Israel und von Juda, besonders aber ihre Könige und hohen Beamten, ihre Priester und Propheten und die Bewohner Jerusalems verübt haben.33 Sie wandten sich völlig von mir ab. Wieder und wieder sagte ich ihnen, was sie tun sollten; sie hörten nicht darauf, sie nahmen keine Belehrung an. (Jer 5,3)34 Sie haben sogar im Tempel ihre abscheulichen Götzenbilder aufgestellt und dadurch das Haus geschändet, das mein Eigentum ist. (Jer 7,30)35 Im Hinnom-Tal bauten sie die Opferstätte für Baal, um dort ihre Söhne und Töchter als Opfer zu verbrennen.[5] Das habe ich nicht befohlen; es ist mir nie in den Sinn gekommen, so etwas von ihnen zu verlangen. Mit diesem abscheulichen Treiben haben sie ganz Juda zum Götzendienst verführt. (Jer 7,31)36 Deshalb ist es nun so weit, dass ihr sagt: Diese Stadt fällt in die Hand Nebukadnezzars, dafür wird seine Heeresmacht sorgen zusammen mit Hunger und Pest. Und trotzdem – von eben dieser Stadt sage ich, der Herr, der Gott Israels:37 Ich werde ihre Bewohner wieder sammeln aus all den Ländern, wohin ich sie in meinem glühenden Zorn versprenge. Ich führe sie zurück und lasse sie in Frieden und Sicherheit hier leben. (Jer 23,3)38 Sie sollen wieder mein Volk sein und ich will ihr Gott sein. (Jer 7,23)39 Ich werde ihr Denken und Tun auf ein einziges Ziel ausrichten: mich jederzeit ernst zu nehmen, damit es ihnen und ihren Nachkommen gut geht. (Jer 24,7)40 Mehr noch, für alle kommenden Zeiten schließe ich einen Bund mit ihnen und verpflichte mich: Ich werde nicht mehr aufhören, ihnen Gutes zu tun, und ich werde die Ehrfurcht vor mir in ihr Herz legen, sodass sie sich nicht mehr von mir abwenden. (Jer 29,11; Jer 31,33)41 Dann wird es mir eine Freude sein, ihnen Gutes zu tun; ich werde sie endgültig in dieses Land einpflanzen, mit ganzem Herzen und mit aller Kraft werde ich das tun. (Jer 1,10; Zef 3,17)42 Denn wie ich all dieses Unglück über das Volk von Juda gebracht habe, so will ich ihm auch das Gute bringen, das ich ihm versprochen habe. Das sage ich, der HERR.43 In diesem Land, von dem du und die anderen sagen: ›Es ist den Babyloniern ausgeliefert und wird zu einer Wüste werden, in der kein Mensch und kein Stück Vieh mehr lebt‹, in diesem Land werden wieder Äcker gekauft werden.44 Man wird Kaufverträge ausstellen und versiegeln und Zeugen hinzurufen. Überall hier im Land! Im Gebiet von Benjamin, in Jerusalem und Umgebung und in allen Städten von Juda, ob sie oben im Gebirge liegen oder im Hügelland oder in der Steppe im Süden! Denn ich werde für mein Volk alles wieder zum Guten wenden. Das sage ich, der HERR!« (Jer 29,13)

Jeremia 32

Neue Genfer Übersetzung

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