1.Samuel 10

Lutherbibel 2017

1 Da nahm Samuel den Krug mit Öl und goss es auf sein Haupt und küsste ihn und sprach: Siehe, der HERR hat dich zum Fürsten über sein Erbteil gesalbt.2 Wenn du jetzt von mir gehst, so wirst du zwei Männer finden bei dem Grabe Rahels an der Grenze Benjamins bei Zelzach; die werden zu dir sagen: Die Eselinnen sind gefunden, die du zu suchen ausgezogen bist; aber siehe, dein Vater hat die Eselinnen nicht mehr im Sinn und sorgt sich um euch und spricht: Was soll ich wegen meines Sohnes tun? (1Mo 35,19)3 Und wenn du von da weitergehst, wirst du zur Eiche Tabor kommen; dort werden dich drei Männer treffen, die hinaufgehen zu Gott nach Bethel. Einer trägt drei Böcklein, der andere drei Brote, der dritte einen Krug mit Wein.4 Und sie werden dich freundlich grüßen und dir zwei Brote geben. Die sollst du von ihren Händen annehmen.5 Danach wirst du nach Gibea Gottes kommen, wo die Wache der Philister ist; und wenn du dort in die Stadt kommst, wird dir eine Schar von Propheten begegnen, die von der Höhe herabkommen, und vor ihnen her Harfe und Pauke und Flöte und Zither, und sie werden in Verzückung sein.6 Und der Geist des HERRN wird über dich kommen, dass du mit ihnen in Verzückung gerätst; da wirst du umgewandelt und ein anderer Mensch werden. (Ri 13,25; 1Sam 18,10; 1Sam 19,20)7 Wenn für dich nun diese Zeichen eintreffen, so tu, was dir vor die Hand kommt; denn Gott ist mit dir.8 Du sollst aber vor mir hinabgehen nach Gilgal; siehe, da will ich zu dir hinabkommen, um Brandopfer und Dankopfer zu opfern. Sieben Tage sollst du warten, bis ich zu dir komme und dir kundtue, was du tun sollst. (1Sam 13,8)9 Und als Saul sich wandte, um von Samuel wegzugehen, gab ihm Gott ein anderes Herz, und alle diese Zeichen trafen ein an demselben Tag.10 Und als sie nach Gibea kamen, siehe, da kam ihm eine Prophetenschar entgegen, und der Geist Gottes geriet über ihn, dass er mit ihnen in Verzückung geriet. (1Sam 19,20)11 Als aber alle, die ihn von früher gekannt hatten, sahen, dass er mit den Propheten in Verzückung war, sprachen die Leute untereinander: Was ist nur mit dem Sohn des Kisch geschehen? Ist Saul auch unter den Propheten?12 Und einer von dort antwortete und sprach: Wer ist denn schon ihr Vater? Daher ist das Sprichwort gekommen: Ist Saul auch unter den Propheten?13 Und als seine Verzückung aufgehört hatte, kam er nach Gibea.14 Es sprach aber Sauls Oheim zu ihm und zu seinem Knecht: Wo seid ihr hingegangen? Er antwortete: Die Eselinnen zu suchen; und als wir sahen, dass sie nicht da waren, gingen wir zu Samuel.15 Da sprach der Oheim Sauls: Sage mir doch, was sagte euch Samuel?16 Saul antwortete seinem Oheim: Er sagte uns, dass die Eselinnen gefunden seien. Aber was Samuel von dem Königtum gesagt hatte, sagte er ihm nicht.17 Samuel aber rief das Volk zusammen zum HERRN nach Mizpa (1Sam 7,5)18 und sprach zu den Israeliten: So sagt der HERR, der Gott Israels: Ich habe Israel aus Ägypten geführt und euch aus der Hand der Ägypter errettet und aus der Hand aller Königreiche, die euch bedrängten. (2Mo 29,46)19 Ihr aber habt heute euren Gott verworfen, der euch aus aller eurer Not und Bedrängnis geholfen hat, und habt gesprochen: Nein, setze vielmehr einen König über uns! Wohlan, so tretet nun vor den HERRN nach euren Stämmen und Tausendschaften! (1Sam 8,7)20 Als nun Samuel alle Stämme Israels herantreten ließ, fiel das Los auf den Stamm Benjamin. (Jos 7,16; 1Sam 14,41)21 Und als er den Stamm Benjamin herantreten ließ mit seinen Geschlechtern, fiel das Los auf das Geschlecht Matri, und als er das Geschlecht Matri herantreten ließ, Mann für Mann[1], fiel das Los auf Saul, den Sohn des Kisch. Und sie suchten ihn, aber sie fanden ihn nicht.22 Da befragten sie abermals den HERRN: Ist der Mann hierhergekommen? Der HERR antwortete: Siehe, er hat sich bei dem Tross versteckt.23 Da liefen sie hin und holten ihn von dort. Und als er unter das Volk trat, war er um eine Haupteslänge größer als alles Volk.24 Und Samuel sprach zu allem Volk: Da seht ihr, wen der HERR erwählt hat; denn ihm ist keiner gleich im ganzen Volk. Da jauchzte das ganze Volk und sprach: Es lebe der König! (Mt 21,9)25 Samuel aber tat dem Volk das Recht des Königtums kund und schrieb’s in ein Buch und legte es vor dem HERRN nieder. Und Samuel entließ das ganze Volk, einen jeden in sein Haus. (5Mo 17,14)26 Auch Saul ging heim nach Gibea, und mit ihm gingen die vom Heer, denen Gott das Herz gerührt hatte.27 Aber einige ruchlose Leute sprachen: Was soll der uns helfen? Und sie verachteten ihn und brachten ihm kein Geschenk. Aber er tat, als hörte er’s nicht. (1Sam 11,12)

1.Samuel 10

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Samuel hatte ein Gefäß mit Öl bei sich. Er goss das Öl Saul auf den Kopf, küsste ihn und sagte: »Hiermit hat der HERR dich zum Anführer seines Volkes Israel gesalbt.« (1Sam 9,16; 1Sam 16,13)2 Weiter sagte Samuel: »Wenn du jetzt weggehst, wirst du am Grab Rahels bei Zelzach im Gebiet des Stammes Benjamin zwei Männer treffen. Sie werden zu dir sagen: ›Die Eselinnen, die du suchen gegangen bist, sind gefunden worden. Dein Vater sorgt sich jetzt nicht mehr um sie, sondern um dich, und fragt sich, was er euretwegen unternehmen muss.‹3 Wenn du dann weitereilst und zur Eiche von Tabor kommst, werden dir drei Männer begegnen, die nach Bet-El zum Heiligtum gehen. Der eine trägt drei Böckchen, der andere drei Brotlaibe und der dritte einen Krug mit Wein.4 Sie werden dich freundlich grüßen und dir zwei von den Broten geben. Nimm sie an!5 Dann wirst du nach Gibeat-Elohim kommen, wo die Philister ihre Posten[1] aufgestellt haben. Vor der Stadt wirst du einer Gruppe von Propheten begegnen, die von der Opferstätte auf der Anhöhe herabkommen. Vor ihnen her werden Musikanten gehen, die auf Harfen, Handpauken, Flöten und Zithern spielen, und die Propheten werden dazu in ekstatischer Begeisterung tanzen und singen. (Joe 3,1)6 Dann wird der Geist des HERRN auf dich kommen und ihre Begeisterung wird auch dich erfassen. Von da an wirst du wie umgewandelt sein. (Ri 3,10)7 Diese Zeichen sollen dir eine Bestätigung sein. Wenn sie eintreffen, dann besinn dich nicht lange. Pack die Aufgaben an, die sich dir stellen! Gott wird dir beistehen.«8 Samuel fügte hinzu: »Geh mir voraus nach Gilgal und warte sieben Tage auf mich. Ich werde dorthin kommen und dem HERRN Opfer darbringen. Dann will ich dich wissen lassen, was du tun sollst.«9 Als Saul von Samuel wegging, machte Gott ihn zu einem neuen Menschen.[2] Alle Zeichen, die Samuel vorhergesagt hatte, trafen der Reihe nach ein.10 Schließlich kamen Saul und sein Knecht nach Gibea, wo ihnen tatsächlich eine Gruppe von Propheten begegnete. Der Geist Gottes nahm Besitz von Saul und die ekstatische Begeisterung der Propheten erfasste auch ihn. (1Sam 19,22)11 Als seine Bekannten das sahen, fragten sie einander: »Was ist denn mit dem Sohn von Kisch geschehen? Wie kommt Saul unter die Propheten?«12 Einer der Umstehenden meinte: »Von denen kennt man ja nicht einmal den Vater!« So entstand die Redensart: »Ist auch Saul unter die Propheten geraten?«13 Als die ekstatische Begeisterung vorüber war, ging Saul zur Opferstätte hinauf.14 Sein Onkel sah ihn und den Knecht und fragte sie: »Wo seid ihr gewesen?« »Wir haben die Eselinnen gesucht«, antwortete Saul, »und als wir sie nicht finden konnten, gingen wir zu Samuel.«15 »Was hat er euch denn gesagt?«, wollte der Onkel wissen.16 »Dass die Eselinnen gefunden sind«, erwiderte Saul. Aber dass Samuel ihm gesagt hatte, er würde König werden, erzählte er ihm nicht.17 Samuel berief eine Volksversammlung ein. Alle Männer von Israel kamen nach Mizpa zum Heiligtum des HERRN. (Ri 20,1)18 Dort sagte er zu ihnen: »Der HERR, der Gott Israels, hat euch aus Ägypten herausgeführt, er hat euch aus der Gewalt der Ägypter und aller anderen Feinde befreit19 und euch aus aller Not und Bedrängnis gerettet. Ihr aber habt euch heute von ihm losgesagt und habt verlangt, dass ich einen König über euch einsetze. Ihr sollt euren Willen haben. Ordnet euch nach Stämmen und Sippen und stellt euch hier vor dem HERRN auf!« (1Sam 8,5)20 Samuel ließ die Oberhäupter der einzelnen Stämme vortreten und befragte den HERRN durch das Los. Das Los fiel auf den Stamm Benjamin. (Jos 7,16)21 Dann ließ er die Sippenoberhäupter des Stammes Benjamin vortreten. Das Los fiel auf die Sippe Matri und unter den Männern dieser Sippe fiel es auf Saul, den Sohn von Kisch. Doch als sie Saul nach vorn holen wollten, war er nirgends zu finden.22 Sie fragten den HERRN: »Sind vielleicht nicht alle vorgetreten?« Der HERR antwortete: »Sucht ihn, er hat sich im Lager versteckt!«23 Sie liefen hin und holten ihn. Als er in ihrer Mitte stand, sah man: Er war einen Kopf größer als alle. (1Sam 9,2)24 Samuel sagte zum Volk: »Hier ist der Mann, den der HERR ausgewählt hat! Seht ihn euch an! Keiner im ganzen Volk ist wie er.« Da riefen alle: »Lang lebe der König!« (1Kön 1,25; 1Kön 1,34; 1Kön 1,39; 2Kön 11,12)25 Samuel machte dem Volk die Rechte des Königs bekannt. Er schrieb sie auf und verwahrte die Urkunde im Heiligtum des HERRN. Dann löste er die Versammlung auf und jeder ging nach Hause. (5Mo 17,14; 1Sam 8,11)26 Auch Saul ging heim nach Gibea. Vom Heer Israels begleiteten ihn alle Männer, denen Gott das Herz dazu willig gemacht hatte.27 Ein paar Nichtsnutze aber spotteten: »Der soll unsere Lage ändern können?« Sie hatten nur Verachtung für ihn übrig und brachten ihm keine Geschenke. Doch Saul schwieg dazu.

1.Samuel 10

Hoffnung für alle

1 Da nahm Samuel einen kleinen Krug mit Olivenöl, goss das Öl über Sauls Kopf aus, küsste ihn und sagte: »Im Auftrag des HERRN habe ich dich nun mit diesem Öl gesalbt als Zeichen dafür, dass du der König seines Volkes Israel werden sollst.2 Wenn du nun wieder nach Hause gehst, wirst du bei Rahels Grab in der Nähe von Zelzach im Gebiet Benjamin zwei Männern begegnen, die dir sagen: ›Die Eselinnen, die du gesucht hast, sind gefunden! Dein Vater ist jetzt um euch besorgt und fragt sich: Wie soll ich nur meinen Sohn wiederfinden?‹3 Wenn du dann zur großen Eiche von Tabor kommst, werden dir drei Männer begegnen, die unterwegs sind nach Bethel, um Gott dort Opfer darzubringen. Einer von ihnen trägt drei junge Ziegenböcke, ein anderer drei runde Brotlaibe, und der dritte hat einen Schlauch Wein dabei.4 Sie werden dich freundlich grüßen und dir zwei Brote anbieten, die du ruhig annehmen kannst.5 Dann wirst du nach Gibea kommen, wo Wachposten der Philister stehen. Gleich am Stadtrand begegnest du einer Gruppe von Propheten, sie kommen gerade von der Opferstätte auf dem Hügel herunter. Ihnen voran gehen Leute, die auf Harfen, Tamburinen, Flöten und Lauten spielen. Die Propheten selbst werden dazu weissagen.6 Der Geist des HERRN wird über dich kommen, und du wirst wie sie Prophezeiungen aussprechen, die Gott dir eingibt. Von da an wirst du ein ganz anderer Mensch sein.7 Wenn alle diese Zeichen eintreffen, dann zögere nicht lange. Tu einfach, was dir nötig erscheint, denn Gott steht dir bei.8 Wenn du später nach Gilgal hinuntergehst, dann warte dort eine Woche auf mich. Ich werde dir nachkommen, um in Gilgal Opfer darzubringen. Dann werde ich dir auch sagen, wie es weitergehen soll und welche Aufgaben dich erwarten.«9 Saul verabschiedete sich von Samuel und ging fort. Da veränderte Gott ihn tief in seinem Herzen, und alles, was Samuel vorausgesagt hatte, traf noch am selben Tag ein.10 Als Saul und sein Knecht schließlich nach Gibea kamen, begegnete ihnen die Gruppe von Propheten. Da wurde Saul vom Geist Gottes ergriffen, so dass er wie sie voller Hingabe Prophezeiungen aussprach.11 Als ihn einige Leute, die ihn von klein auf kannten, dabei sahen, fragten sie einander ganz erstaunt: »Was ist denn mit dem Sohn von Kisch los? Gehört Saul jetzt auch zu den Propheten?«12 Einer der Herumstehenden antwortete: »Ach, von denen weiß man ja nicht einmal, wer ihr Vater ist!«[1] So entstand die Redensart: »Gehört Saul auch zu den Propheten?«13 Als Saul aufgehört hatte zu weissagen, stieg er zu der Opferstätte auf den Hügel hinauf.14 »Wo seid ihr gewesen?«, fragte Sauls Onkel, als er ihn und seinen Knecht kommen sah. »Wir waren auf der Suche nach den weggelaufenen Eselinnen«, antwortete Saul, »und als wir sie nirgends finden konnten, gingen wir zu Samuel, um ihn zu fragen.«15 »Was hat er euch denn gesagt?«, wollte der Onkel wissen.16 »Nun, er teilte uns mit, dass die Esel inzwischen gefunden sind«, antwortete Saul nur. Er erwähnte nicht, dass Samuel mit ihm über das Königtum gesprochen hatte.17 Samuel rief das Volk noch einmal zu einer Versammlung zusammen. Wieder kamen alle Israeliten nach Mizpa, und dort, in der Gegenwart des HERRN,18 teilte Samuel ihnen folgende Botschaft mit: »So spricht der HERR, der Gott Israels: ›Ich habe euch damals aus Ägypten herausgeführt und euch von den Ägyptern und von allen anderen Feinden befreit, die euch in die Enge trieben.19 Ich, euer Gott, habe euch seither immer wieder aus euren Nöten und Bedrängnissen herausgeholfen, und doch lehnt ihr nun meine Führung ab und verlangt, dass ich einen König über euch einsetzen soll. Gut, ihr sollt bekommen, was ihr wollt!‹ Stellt euch nun geordnet nach Stämmen und Sippen vor dem HERRN auf.«20 Zuerst ließ Samuel die Vertreter der zwölf Stämme vortreten, um durch das Los zu bestimmen, aus welchem Stamm der König kommen sollte. Es traf den Stamm Benjamin.21 Dann traten alle Sippenoberhäupter Benjamins vor. Das Los fiel auf die Sippe Matri und unter deren Männern schließlich auf Saul, den Sohn von Kisch. Doch als man ihn nach vorne rufen wollte, war er nicht zu finden.22 Da fragten sie den HERRN: »Ist der Mann überhaupt hierhergekommen?« Der HERR antwortete: »Ja, er ist da. Aber er hat sich bei der Ausrüstung versteckt.«23 Schnell liefen einige dorthin und holten ihn. Als er dann in der versammelten Menge stand, überragte er sie alle, denn er war einen ganzen Kopf größer als sie.24 Samuel sagte: »Seht ihn euch an, unseren König, den der HERR auserwählt hat! Im ganzen Volk gibt es keinen wie ihn.« Da brachen alle in lauten Jubel aus und riefen: »Lang lebe unser König!«25 Samuel erklärte dem Volk noch einmal die Rechte und Pflichten eines Königs. Dieses »Königsgesetz« schrieb er in ein Buch und bewahrte es im Heiligtum des HERRN auf. Dann entließ er die Leute nach Hause.26 Auch Saul ging zurück nach Gibea. Ihn begleitete eine Gruppe von Soldaten, die Gott dazu bereitgemacht hatte.27 Einige niederträchtige Männer aber spotteten: »Was, der soll uns helfen können?« Sie verachteten Saul und brachten ihm keine Geschenke. Doch Saul tat, als hörte er sie nicht.