Jesaja 59

Lutherbibel 2017

1 Siehe, des HERRN Arm ist nicht zu kurz, dass er nicht helfen könnte, und seine Ohren sind nicht taub geworden, sodass er nicht hören könnte, (Jes 50,2)2 sondern eure Verschuldungen scheiden euch von eurem Gott, und eure Sünden verbergen sein Angesicht vor euch, dass ihr nicht gehört werdet.3 Denn eure Hände sind mit Blut befleckt und eure Finger mit Verschuldung; eure Lippen flüstern Falsches, eure Zunge spricht Bosheit. (Jes 1,15)4 Es ist niemand, der eine gerechte Sache vorbringt, und niemand, der redlich richtet. Man vertraut auf Nichtiges und redet Trug; mit Unheil sind sie schwanger und gebären Verderben. (Ps 7,15)5 Sie brüten Natterneier und weben Spinnweben. Isst man von ihren Eiern, so muss man sterben, zertritt man sie aber, so fährt eine Schlange heraus.6 Ihre Gewebe taugen nicht zu Kleidern, und ihr Gespinst taugt nicht zur Decke. Ihre Werke sind Unheilswerke, an ihren Händen ist Frevel.7 Ihre Füße laufen zum Bösen, und sie sind schnell dabei, unschuldig Blut zu vergießen. Ihre Gedanken sind Unheilsgedanken, auf ihren Wegen wohnt Verderben und Schaden. (Spr 1,16; Jer 2,34; Röm 3,15)8 Sie kennen den Weg des Friedens nicht, und Unrecht ist auf ihren Pfaden. Sie gehen auf krummen Wegen; wer auf ihnen geht, der kennt keinen Frieden.9 Darum ist das Recht ferne von uns, und die Gerechtigkeit kommt nicht zu uns. Wir harren auf Licht, siehe, so ist’s finster, auf Helligkeit, siehe, so wandeln wir im Dunkeln.10 Wir tasten an der Wand entlang wie die Blinden und tappen wie die, die keine Augen haben. Wir stoßen uns am Mittag wie in der Dämmerung, wir sind im Düstern wie die Toten. (5Mo 28,29)11 Wir brummen alle wie die Bären und gurren wie die Tauben; denn wir harren auf Recht, so ist’s nicht da, auf Heil, so ist’s ferne von uns.12 Denn wir sind zu oft von dir abgefallen, und unsre Sünden zeugen gegen uns. Unsre Abtrünnigkeit steht uns vor Augen, und wir kennen unsre Sünden: (Jer 14,7)13 abtrünnig sein und den HERRN verleugnen und abfallen von unserm Gott, Frevel reden und Ungehorsam, Lügenworte ausbrüten und bedenkenlos daherreden.14 Und das Recht ist zurückgewichen, und die Gerechtigkeit hat sich entfernt; denn die Wahrheit ist auf der Gasse zu Fall gekommen, und die Aufrichtigkeit findet keinen Eingang.15 Und die Wahrheit ist dahin, und wer vom Bösen weicht, muss sich ausplündern lassen. Das alles sah der HERR und es missfiel ihm sehr, dass kein Recht war.16 Und er sah, dass niemand auf dem Plan war, und war bestürzt, dass niemand einschritt. Da half er sich selbst mit seinem Arm, und seine Gerechtigkeit stand ihm bei. (Hes 13,4)17 Er zog Gerechtigkeit an wie einen Panzer und setzte den Helm des Heils auf sein Haupt und zog an das Gewand der Rache und kleidete sich mit Eifer wie mit einem Mantel.18 Nach den Taten vergilt er: mit Grimm seinen Widersachern, mit Vergeltung seinen Feinden; ja, den Inseln zahlt er heim,19 dass der Name des HERRN gefürchtet werde bei denen vom Niedergang der Sonne und seine Herrlichkeit bei denen von ihrem Aufgang, wenn er kommen wird wie ein reißender Strom, den der Odem des HERRN treibt.20 Aber für Zion wird ein Erlöser kommen und für die in Jakob, die sich von der Sünde abwenden, spricht der HERR. (Röm 11,26)21 Und dies ist mein Bund mit ihnen, spricht der HERR: Mein Geist, der auf dir ruht, und meine Worte, die ich in deinen Mund gelegt habe, sollen von deinem Mund nicht weichen noch von dem Mund deiner Kinder und Kindeskinder, spricht der HERR, von nun an bis in Ewigkeit. (Jer 1,9)

Jesaja 59

Einheitsübersetzung 2016

1 Seht her, die Hand des HERRN ist nicht zu kurz, / um zu helfen, sein Ohr ist nicht schwerhörig, / sodass er nicht hört. (Jes 50,2)2 Aber eure Vergehen stehen trennend / zwischen euch und eurem Gott; eure Sünden haben sein Gesicht vor euch verdeckt, / sodass er nicht hört. (Jes 1,15)3 Denn eure Hände sind mit Blut befleckt, / eure Finger mit Unrecht. Eure Lippen reden Lüge, / eure Zunge flüstert Bosheit.4 Keiner bringt gerechte Klagen vor, / keiner hält ehrlich Gericht. Man stützt sich auf Nichtiges / und redet Haltloses; man geht schwanger mit Unheil / und gebiert Verderben. (Hi 15,35; Ps 7,15)5 Schlangeneier brüten sie aus / und weben Spinnengewebe. Wer von ihren Eiern isst, stirbt; / zerdrückt man eines, fährt eine Natter heraus.6 Ihre Fäden taugen nicht zu Gewändern, / man kann sich nicht bedecken mit dem, was sie erzeugen. Ihre Taten sind Taten des Unheils, / Gewalttat ist in ihren Händen.7 Ihre Füße laufen dem Bösen nach, / schnell sind sie dabei, / unschuldiges Blut zu vergießen. Ihre Gedanken sind Gedanken des Unheils, / Scherben und Verderben sind auf ihren Straßen. (Spr 1,16; Röm 3,15)8 Den Weg des Friedens kennen sie nicht, / auf ihren Spuren gibt es kein Recht. Sie machen selbst ihre Pfade krumm; / niemand, der darauf geht, lernt Frieden kennen.9 Darum bleibt das Recht von uns fern, / die Gerechtigkeit erreicht uns nicht. Wir hoffen auf Licht, / doch siehe, Finsternis; auf Helligkeit, / doch wir gehen im Dunkeln.10 Wir tasten uns wie Blinde an der Wand entlang, / ja, tasten wie jemand, der keine Augen hat. Wir stolpern am Mittag wie in der Dämmerung, / bei blühender Gesundheit sind wir Toten gleich. (5Mo 28,29)11 Wir brummen alle wie Bären / und gurren wie Tauben. Wir hoffen auf das Recht, doch nichts, / auf das Heil, doch es ist fern von uns.12 Denn zahlreich sind unsere Vergehen vor dir, / unsere Sünden klagen uns an. Denn unsere Vergehen haften an uns, / unser Verschulden kennen wir: (Jer 14,7)13 Abtrünnigkeit und Verleugnung des HERRN, / Abkehr von unserem Gott. Von Gewalttat reden und Aufruhr, / mit Worten der Lüge schwanger gehen und sie aus dem Herzen von sich geben.14 So wird Recht zurückgedrängt, / Gerechtigkeit steht in der Ferne. Redlichkeit kommt auf dem Marktplatz zu Fall, / Rechtschaffenheit findet nirgendwo Einlass.15 Redlichkeit wird vermisst, / wer das Böse meidet, wird ausgeraubt. Das hat der HERR gesehen / und es war böse in seinen Augen, denn es gibt kein Recht.16 Er sah, dass niemand da war, / und war entsetzt, dass niemand einschritt. Da half ihm sein eigener Arm, / seine eigene Gerechtigkeit war seine Stütze. (Jes 63,5; Weis 5,16)17 Er legte die Gerechtigkeit an wie einen Panzer / und setzte den Helm des Heils auf. Er legte die Kleider der Vergeltung an / und umhüllte sich mit leidenschaftlichem Eifer wie mit einem Mantel.18 Gemäß den Taten zahlt er heim; / Zorn seinen Gegnern, Vergeltung seinen Feinden, / bis zu den Inseln vergilt er und zahlt heim. (Jes 66,6)19 Dann fürchtet man im Westen den Namen des HERRN / und im Osten seine Herrlichkeit. Denn er kommt wie ein reißender Strom, / den der Sturm des HERRN treibt. (Ps 102,16; Jes 45,6)20 Doch für Zion kommt der Erlöser / und für alle in Jakob, die umkehren von ihrem Vergehen - / Spruch des HERRN. (Röm 11,26)21 Das ist der Bund, den ich mit ihnen schließe, spricht der HERR: Mein Geist, der auf dir ruht, und meine Worte, die ich in deinen Mund gelegt habe, sollen nicht weichen aus deinem Mund, aus dem Mund deiner Nachkommen und aus dem Mund der Nachkommen deiner Nachkommen, spricht der HERR, von jetzt an und auf ewig. (Jes 51,16; Jer 1,9)