1So höre nun, mein Knecht Jakob, und Israel, den ich erwählt habe!2So spricht der HERR, der dich gemacht und bereitet hat und der dir beisteht von Mutterleibe an: Fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob, und du, Jeschurun, den ich erwählt habe! (5Mo 32,15)3Denn ich will Wasser gießen auf das Durstige und Ströme auf das Dürre: Ich will meinen Geist auf deine Kinder gießen und meinen Segen auf deine Nachkommen, (Ps 104,30; Jes 32,15; Jes 42,5)4dass sie wachsen sollen wie Gras zwischen Wassern, wie die Weiden an den Wasserbächen.5Dieser wird sagen: »Ich bin des HERRN«. Und jener wird genannt werden mit dem Namen »Jakob«. Und ein anderer wird in seine Hand schreiben: »Dem HERRN eigen«, und wird mit dem Namen »Israel« genannt werden.
Der lebendige Gott und die toten Götzen
6So spricht der HERR, der König Israels, und sein Erlöser, der HERR Zebaoth: Ich bin der Erste und ich bin der Letzte, und außer mir ist kein Gott. (Jes 41,4; Jes 43,11)7Und wer ist mir gleich? Er rufe und verkünde es und tue es mir dar! Wer hat vorzeiten kundgetan das Künftige? Sie sollen uns verkündigen, was kommen wird! (5Mo 18,22; Jes 41,22)8Fürchtet euch nicht und erschreckt nicht! Habe ich’s dich nicht schon lange hören lassen und es dir verkündigt? Ihr seid doch meine Zeugen! Ist auch ein Gott außer mir? Es ist kein Fels, ich weiß ja keinen. (1Sam 2,2)9Die Götzenmacher sind alle nichtig; woran ihr Herz hängt, das ist nichts nütze. Und ihre Zeugen sehen nichts, merken auch nichts, damit sie zuschanden werden. (Ps 115,4; Jes 45,16; Jer 10,3)10Wer sind sie, die einen Gott machen und einen Götzen gießen, der nichts nütze ist?11Siehe, alle ihre Genossen werden zuschanden; die Meister sind auch nur Menschen. Wenn sie auch alle zusammentreten, sollen sie dennoch erschrecken und zuschanden werden. (Jes 42,17)12Der Schmied macht ein Messer in der Glut und formt es mit Hammerschlägen. Er arbeitet daran mit der ganzen Kraft seines Arms; dabei wird er hungrig, sodass er nicht mehr kann, und trinkt auch kein Wasser, sodass er matt wird. (Jes 40,18)13Der Zimmermann spannt die Schnur und zeichnet mit dem Stift. Er behaut das Holz und zirkelt es ab und macht es wie eines Mannes Gestalt, wie einen schönen Menschen; in einem Hause soll es thronen.14Er haut Zedern ab und nimmt Kiefern und Eichen und wählt unter den Bäumen des Waldes. Er hatte Fichten gepflanzt und der Regen ließ sie wachsen.15Das gibt den Leuten Brennholz; davon nimmt er und wärmt sich; auch zündet er es an und bäckt Brot; aber daraus macht er auch einen Gott und betet’s an; er macht einen Götzen daraus und kniet davor nieder.16Die eine Hälfte verbrennt er im Feuer, auf ihr brät er Fleisch und isst den Braten und sättigt sich, wärmt sich auch und spricht: Ah! Ich bin warm geworden, ich spüre das Feuer.17Aber die andere Hälfte macht er zum Gott, dass es sein Götze sei, vor dem er kniet und niederfällt und betet und spricht: Errette mich, denn du bist mein Gott!18Sie wissen nichts und verstehen nichts; denn sie sind verblendet, dass ihre Augen nicht sehen und ihre Herzen nichts merken können.19Er kommt nicht zur Einsicht; keine Vernunft und kein Verstand ist da, dass er dächte: Ich habe die eine Hälfte mit Feuer verbrannt und habe auf den Kohlen Brot gebacken und Fleisch gebraten und gegessen, und sollte die andere Hälfte zum Götzen machen und sollte knien vor einem Klotz?20Wer Asche hütet, den hat sein Herz getäuscht und betört, sodass er sein Leben nicht erretten und nicht zu sich sagen wird: Ist das nicht Trug, woran meine Rechte sich hält?
Freude über die Erlösung
21Gedenke daran, Jakob, und du, Israel, denn du bist mein Knecht. Ich habe dich bereitet, dass du mein Knecht seist. Israel, ich vergesse dich nicht! (Jes 41,8)22Ich tilge deine Missetat wie eine Wolke und deine Sünden wie den Nebel. Kehre dich zu mir, denn ich erlöse dich! (Jes 43,25)23Jauchzet, ihr Himmel, denn der HERR hat’s getan! Jubelt, ihr Tiefen der Erde! Ihr Berge, frohlocket mit Jauchzen, der Wald und alle Bäume darin! Denn der HERR hat Jakob erlöst, an Israel verherrlicht er sich. (Ps 96,11; Jes 49,13; Jes 55,12)
Kyrus als Werkzeug Gottes
24So spricht der HERR, dein Erlöser, der dich von Mutterleibe bereitet hat: Ich bin der HERR, der alles schafft, der den Himmel ausbreitet allein und die Erde fest macht ohne Gehilfen; (Jes 45,12)25der die Zeichen der Wahrsager zunichtemacht und die Weissager zu Narren; der die Weisen zurücktreibt und ihre Kunst zur Torheit macht; (Jes 29,14)26der das Wort seines Knechts wahr macht und den Rat seiner Boten vollführt; der zu Jerusalem spricht: Du sollst bewohnt sein!, und zu den Städten Judas: Ihr sollt wieder aufgebaut werden!, und ihre Trümmer richte ich auf;27der zu der Tiefe spricht: Versiege!, und deine Fluten trockne ich aus; (Jos 4,23; Ps 77,16; Jes 51,9)28der zu Kyrus sagt: Mein Hirte! Er soll all meinen Willen vollenden und sagen zu Jerusalem: Werde wieder gebaut!, und zum Tempel: Werde gegründet! (2Chr 36,23; Esr 1,1; Esr 6,3)
Jesaja 44
Einheitsübersetzung 2016
Ausgießung des Geistes
1Jetzt aber höre, Jakob, mein Knecht, / Israel, den ich erwählt habe.2So spricht der HERR, dein Schöpfer, / der dich im Mutterleib geformt hat, der dir hilft:
Fürchte dich nicht, Jakob, mein Knecht, / du, Jeschurun, den ich erwählt habe![1] (5Mo 32,15; 5Mo 33,5)3Denn ich gieße Wasser auf den dürstenden Boden, / rieselnde Bäche auf das trockene Land.
Ich gieße meinen Geist über deine Nachkommen aus / und meinen Segen über deine Sprösslinge.4Dann sprossen sie auf zwischen dem Gras, / wie Weidenbäume an Wassergräben.5Der eine sagt: Ich gehöre dem HERRN. / Ein anderer benennt sich mit dem Namen Jakobs.
Einer schreibt auf seine Hand: Für den HERRN. / Ein anderer wird ehrenvoll mit dem Namen Israel benannt.
Zeugenschaft für den einzigen Gott
6So spricht der HERR, Israels König, / sein Erlöser, der HERR der Heerscharen:
Ich bin der Erste, ich bin der Letzte, / außer mir gibt es keinen Gott. (Jes 41,4)7Wer ist mir gleich? Er soll sich melden, / er tue es mir kund und lege es mir dar, / als ich ein ewiges Volk einsetzte.
Und das Zukünftige, das kommen wird, / sollen sie ihnen kundtun. (Jes 41,23)8Erschreckt nicht und fürchtet euch nicht! / Habe ich es euch nicht schon längst zu Gehör gebracht und verkündet?
Ihr seid meine Zeugen: Gibt es einen Gott außer mir? / Es gibt keinen Fels außer mir, ich kenne keinen.
Herstellung der Götterbilder
9Nichtig sind alle, / die ein Götterbild formen; / ihre geliebten Götzen nützen nichts.
Und ihre Zeugen, sie sehen nichts / und verstehen nichts; darum werden sie beschämt.10Wer sich einen Gott macht / und sich ein Götterbild gießt, / hat keinen Nutzen davon.11Siehe, all seine Anhänger, die sich ihm anschließen, werden beschämt, / die Schmiede sind nichts als Menschen.
Sie sollen sich alle versammeln und vortreten; / dann werden sie alle von Schrecken gepackt und beschämt.12Der Schmied macht ein Beil und arbeitet in der Glut, / formt es mit Hämmern / und bearbeitet es mit kräftigem Arm.
Dabei wird er hungrig und hat keine Kraft mehr. / Trinkt er kein Wasser, so ermattet er. (Jer 10,3)13Der Schnitzer spannt die Messschnur, / er entwirft das Bild mit dem Stift / und schnitzt es mit den Messern;
er umreißt es mit dem Zirkel / und macht die Gestalt eines Mannes,
das prächtige Bild eines Menschen; / in einem Haus soll es wohnen.14Man fällt eine Zeder, wählt eine Terebinthe / oder sonst einen mächtigen Baum,
den man stärker werden ließ / als die übrigen Bäume im Wald.
Oder man pflanzt einen Lorbeerbaum, / den der Regen groß werden lässt.15Und es dient dem Menschen zum Heizen; / er nimmt davon und wärmt sich.
Auch schürt man das Feuer und bäckt damit Brot. / Oder man schnitzt daraus einen Gott / und wirft sich nieder vor ihm;
man macht ein Götterbild / und fällt vor ihm auf die Knie.16Einen Teil des Holzes verbrennt man im Feuer, / darüber isst man das Fleisch; / man brät einen Braten und sättigt sich.
Auch wärmt man sich am Feuer und sagt: / Oh, wie ist mir warm! Ich sehe das Feuer.17Aus dem Rest des Holzes aber macht man sich einen Gott, / sein Götterbild, vor das man sich beugt und niederwirft,
zu dem man betet und sagt: / Rette mich, du bist doch mein Gott!18Unwissend sind sie und ohne Verstand; / denn ihre Augen sind verklebt,
sie sehen nichts / und ihr Herz hat keine Einsicht.19Sie überlegen nichts, / sie haben keine Erkenntnis und Einsicht, / sodass sie sich sagen würden:
Den einen Teil habe ich ins Feuer geworfen, / habe Brot in der Glut gebacken / und Fleisch gebraten und es gegessen.
Aus dem Rest des Holzes aber habe ich mir / einen abscheulichen Götzen gemacht / und nun beuge ich mich nieder vor einem Holzklotz.20Wer Asche hütet, / den hat sein getäuschtes Herz verführt.
Er wird sein Leben nicht retten / und wird nicht sagen: / Ich halte ja nur ein Trugbild in meiner rechten Hand.
Sündenvergebung und Gotteslob
21Denk daran, Jakob, und du, Israel, / dass du mein Knecht bist.
Ich habe dich geformt. Du bist mein Knecht; / Israel, du bist mir unvergessen.22Ich habe weggewischt deine Vergehen wie eine Wolke / und deine Sünden wie Nebel. / Kehr um zu mir; denn ich habe dich erlöst. (Jes 43,25)23Jauchzt, ihr Himmel, denn der HERR hat gehandelt; / jubelt, ihr Tiefen der Erde!
Brecht in Jubel aus, ihr Berge, / ihr Wälder mit all euren Bäumen!
Denn der HERR hat Jakob erlöst / und er verherrlicht sich in Israel. (Ps 96,11; Jes 49,3; Jes 49,13; Jes 55,12)
Berufung und Aufgabe des Kyrus
24So spricht der HERR, dein Erlöser, / der dich von Mutterleib an geformt hat:
Ich bin der HERR, der alles bewirkt, / der allein den Himmel ausgespannt hat, / der die Erde ausgebreitet hat aus eigener Kraft, (Hi 9,8; Jes 44,2)25der die Zeichendeutungen der Orakelpriester vereitelt / und die Wahrsager zu Narren macht,
der die Weisen zum Rückzug zwingt / und ihr Wissen als Dummheit entlarvt,26der das Wort seines Knechtes erfüllt / und den Plan seiner Boten vollendet,
der zu Jerusalem sagt: Werde wieder bewohnt! / und zu den Städten Judas: Werdet wieder aufgebaut! / Ich richte ihre Ruinen wieder auf! (Am 3,7)27Der zum tiefen Meer sagt: Trockne aus, / ich lasse deine Fluten versiegen!,28der zu Kyrus sagt: Mein Hirt - / alles, was ich will, wird er vollenden!,
der zu Jerusalem sagt: Es wird wieder aufgebaut! / und der Tempel wird wieder gegründet. (2Chr 36,23; Esr 1,1)