1So spricht der HERR: Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel meiner Füße! Was ist denn das für ein Haus, das ihr mir bauen könntet, oder welches ist die Stätte, da ich ruhen sollte? (1Kön 8,27; Kla 2,1; Apg 7,49; Apg 17,24)2Meine Hand hat alles gemacht, was da ist, spricht der HERR. Ich sehe aber auf den Elenden und auf den, der zerbrochenen Geistes ist und der erzittert vor meinem Wort. (Ps 51,19; Jes 57,15)3Wer einen Stier schlachtet, gleicht dem, der einen Mann erschlägt; wer ein Schaf opfert, gleicht dem, der einem Hund das Genick bricht; wer ein Speisopfer bringt, gleicht dem, der Schweineblut spendet; wer Weihrauch anzündet, gleicht dem, der Götzen verehrt: Wahrlich, wie sie Lust haben an ihren eigenen Wegen und ihre Seele Gefallen hat an ihren Gräueln, (1Sam 15,22)4so will auch ich Lust daran haben, dass ich ihnen wehe tue, und ich will über sie kommen lassen, wovor ihnen graut. Denn ich rief und niemand antwortete, ich redete und sie hörten nicht und taten, was mir nicht gefiel, und hatten ihre Lust an dem, woran ich kein Wohlgefallen hatte. (Jes 65,12)
Heil und Gericht
5Hört des HERRN Wort, die ihr erzittert vor seinem Wort: Es sprechen eure Brüder, die euch hassen und verstoßen um meines Namens willen: »Lasst doch den HERRN sich verherrlichen, dass wir eure Freude mit ansehen«, – doch sie sollen zuschanden werden. (Lk 6,22)6Horch, Lärm aus der Stadt! Horch, vom Tempel her! Horch, der HERR vergilt seinen Feinden!7Ehe sie Wehen bekommt, hat sie geboren; ehe sie in Kindsnöte kommt, hat sie einen Knaben geboren.8Wer hat solches je gehört? Wer hat solches je gesehen? Ward ein Land an einem Tage geboren? Ist ein Volk auf einmal zur Welt gekommen? Kaum in Wehen, hat Zion schon ihre Kinder geboren.9Sollte ich das Kind den Mutterschoß durchbrechen und nicht auch geboren werden lassen?, spricht der HERR. Sollte ich, der gebären lässt, den Schoß verschließen?, spricht dein Gott. (Jes 37,3)10Freuet euch mit Jerusalem und seid fröhlich über die Stadt, alle, die ihr sie lieb habt! Freuet euch mit ihr, alle, die ihr über sie traurig gewesen seid.11Denn nun dürft ihr saugen und euch satt trinken an den Brüsten ihres Trostes; denn nun dürft ihr reichlich trinken und euch erfreuen an ihrer vollen Mutterbrust. (Jes 60,16)12Denn so spricht der HERR: Siehe, ich breite aus bei ihr den Frieden wie einen Strom und den Reichtum der Völker wie einen überströmenden Bach. Da werdet ihr saugen, auf dem Arm wird man euch tragen und auf den Knien euch liebkosen. (Jes 60,4)13Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet; ja, ihr sollt an Jerusalem getröstet werden. (Ps 131,2)14Ihr werdet’s sehen und euer Herz wird sich freuen, und euer Gebein soll grünen wie Gras. Dann wird man erkennen die Hand des HERRN an seinen Knechten und den Zorn an seinen Feinden.15Denn siehe, der HERR wird kommen mit Feuer und seine Wagen wie ein Wetter, dass er vergelte im Grimm seines Zorns und mit Schelten in Feuerflammen. (Ps 50,3; Offb 19,11)16Denn der HERR wird durchs Feuer richten und durch sein Schwert alles Fleisch, und der vom HERRN Getöteten werden viele sein.17Die sich heiligen und reinigen bei den Gärten für den einen, der in der Mitte ist, und die Schweinefleisch essen, gräuliches Getier und Mäuse, die sollen miteinander weggerafft werden, spricht der HERR. (Jes 65,3; Hes 8,11)18Ich kenne ihre Werke und ihre Gedanken und komme, um alle Völker und Zungen zu versammeln, dass sie kommen und meine Herrlichkeit sehen.19Und ich will ein Zeichen unter ihnen aufrichten und einige von ihnen, die errettet sind, zu den Völkern senden, nach Tarsis, nach Pul und Lud, nach Meschech, Tubal und Jawan und zu den fernen Inseln, wo man nichts von mir gehört hat und die meine Herrlichkeit nicht gesehen haben; und sie sollen meine Herrlichkeit unter den Völkern verkündigen. (Mt 28,19)20Und sie werden alle eure Brüder aus allen Völkern herbringen dem HERRN zum Weihgeschenk auf Rossen und Wagen, in Sänften, auf Maultieren und Dromedaren nach Jerusalem zu meinem heiligen Berge, spricht der HERR, gleichwie die Israeliten die Opfergaben in reinem Gefäße zum Hause des HERRN bringen. (Jes 60,3)21Und ich will auch aus ihnen Priester und Leviten nehmen, spricht der HERR.22Denn wie der neue Himmel und die neue Erde, die ich mache, vor mir Bestand haben, spricht der HERR, so soll auch euer Geschlecht und Name Bestand haben. (Jes 65,17)23Und alles Fleisch wird einen Neumond nach dem andern und einen Sabbat nach dem andern kommen, um vor mir anzubeten, spricht der HERR. (4Mo 10,10)24Und sie werden hinausgehen und schauen die Leichname derer, die von mir abtrünnig waren; denn ihr Wurm wird nicht sterben, und ihr Feuer wird nicht verlöschen, und sie werden allem Fleisch ein Gräuel sein. (Mk 9,48)
Jesaja 66
Einheitsübersetzung 2016
Gottes Gegenwart in seinem Tempel
1So spricht der HERR:
Der Himmel ist mein Thron / und die Erde der Schemel für meine Füße.
Was wäre das für ein Haus, / das ihr mir bauen könntet?
Was wäre das für ein Ort, / der meine Ruhe ist? (Apg 7,49)2Dies alles hat meine Hand gemacht / und so ist dies alles geworden - Spruch des HERRN.
Auf den blicke ich: auf den Armen / und auf den, der zerschlagenen Geistes ist / und der zittert vor meinem Wort.3Man schlachtet Stiere - und erschlägt Menschen; / man opfert Schafe - und bricht einem Hund das Genick;
man bringt Speiseopfer dar - / und auch Schweineblut;
man spendet Weihrauch - / und preist einen Götzen.
Wie diese Menschen ihre eigenen Wege wählen / und an ihren Scheußlichkeiten Gefallen finden,4so wähle ich für sie Strafen aus / und bringe über sie Schrecken.
Denn ich rief und niemand antwortete, / ich redete und sie hörten nicht.
Sie haben getan, was böse ist in meinen Augen, / und was mir nicht gefällt, das haben sie erwählt. (Jes 65,12)5Hört das Wort des HERRN, / die ihr zittert vor seinem Wort!
Eure Brüder, die euch hassen, / die euch um meines Namens willen verstoßen,
sie haben gesagt: Der HERR soll doch seine Herrlichkeit zeigen, / damit wir eure Freude sehen. / Aber sie werden beschämt.6Tosender Lärm aus der Stadt, / Lärm aus dem Tempel, / Lärm des HERRN: Er vergilt seinen Feinden ihr Tun. (Jes 59,18)
Tröstung durch Gott als Mutter
7Noch bevor sie ihre Wehen bekommt, / hat sie schon geboren;
noch bevor die Wehen über sie kommen, / hat sie schon einen Knaben zur Welt gebracht. (Offb 12,2)8Wer hat so etwas je gehört, / wer hat je dergleichen gesehen?
Wird ein Land an einem einzigen Tag geboren, / kommt eine Nation auf einmal zur Welt?
Doch Zion, kaum in den Wehen, / hat schon ihre Kinder geboren.9Sollte ich den Schoß öffnen / und nicht gebären lassen?, spricht der HERR.
Sollte ich, der gebären lässt, / den Schoß verschließen?, spricht dein Gott.10Freut euch mit Jerusalem / und jauchzt in ihr alle, die ihr sie liebt!
Jubelt mit ihr, / alle, die ihr um sie trauert,11auf dass ihr trinkt und satt werdet an der Brust ihrer Tröstungen, / auf dass ihr schlürft und euch labt an der Brust ihrer Herrlichkeit! (Jes 49,23; Jes 60,16)12Denn so spricht der HERR: / Siehe, wie einen Strom / leite ich den Frieden zu ihr
und die Herrlichkeit der Nationen / wie einen rauschenden Bach, / auf dass ihr trinken könnt;
auf der Hüfte werdet ihr getragen, / auf Knien geschaukelt. (Jes 30,28; Jes 60,4)13Wie einen Mann, den seine Mutter tröstet, / so tröste ich euch; / in Jerusalem findet ihr Trost.14Ihr werdet das sehen und euer Herz wird jubeln / und eure Knochen werden sprossen wie frisches Grün.
So offenbart sich die Hand des HERRN an seinen Knechten, / aber er ergrimmt gegen seine Feinde.15Denn siehe, der HERR kommt im Feuer heran, / wie der Sturm sind seine Wagen,
um in Glut seinen Zorn auszulassen / und sein Drohen in feurigen Flammen.16Denn mit Feuer und seinem Schwert geht der HERR ins Gericht mit allem Fleisch / und die vom HERRN Durchbohrten werden zahlreich sein. (Jer 25,31)17Die sich heiligen und reinigen bei den Gärten / hinter dem einen, der in der Mitte steht,
die Schweinefleisch, Abscheuliches und Mäuse essen, / alle zusammen nehmen sie ein Ende - Spruch des HERRN. (Jes 65,3; Hes 8,10)
Verehrung Gottes durch alle Nationen
18Ich kenne ihre Taten und ihre Gedanken und komme, um alle Nationen und Sprachen zu versammeln, und sie werden kommen und meine Herrlichkeit sehen.[1]19Ich stelle bei ihnen ein Zeichen auf und schicke von ihnen einige, die entronnen sind, zu den Nationen: nach Tarschisch, Pul und Lud, die den Bogen spannen, nach Tubal und Jawan, zu den fernen Inseln, die noch keine Kunde von mir gehört und meine Herrlichkeit noch nicht gesehen haben. Sie sollen meine Herrlichkeit unter den Nationen verkünden.20Sie werden alle eure Brüder aus allen Nationen als Opfergabe für den HERRN herbeibringen auf Rossen und Wagen, in Sänften, auf Maultieren und Kamelen, zu meinem heiligen Berg nach Jerusalem, spricht der HERR, so wie die Söhne Israels ihre Opfergabe in reinen Gefäßen zum Haus des HERRN bringen.21Und auch aus ihnen nehme ich einige zu levitischen Priestern, spricht der HERR.22Denn wie der neue Himmel und die neue Erde, die ich mache, vor mir stehen - Spruch des HERRN -, so bleibt eure Nachkommenschaft und euer Name bestehen. (Jes 65,17; Offb 21,1)23Und es wird geschehen, dass Neumond für Neumond und Sabbat für Sabbat alles Fleisch kommt, um sich vor mir niederzuwerfen, spricht der HERR. (Sach 14,16)24Und sie werden hinausgehen und die Leichen der Männer sehen, die mir abtrünnig geworden sind. Denn ihr Wurm stirbt nicht und ihr Feuer erlischt nicht und sie werden ein Abscheu sein für alles Fleisch. (Mk 9,48; Jdt 16,17)
Jesaja 66
Gute Nachricht Bibel 2018
Gott ist nicht irgendein Götze
1Der HERR sagt: »Der Himmel ist mein Thron, die Erde mein Fußschemel. Was für ein Haus wollt ihr da für mich bauen? Wo ist die Wohnung, in der ich Raum finden könnte? (Jes 57,15)2Ich, der HERR, habe mit eigener Hand Himmel und Erde geschaffen, durch mich ist alles entstanden, was es gibt. Aber ich blicke freundlich auf die Verzagten, die sich vor mir beugen, auf alle, die mit Furcht und Zittern auf mein Wort achten.3Doch da schlachten sie für mich Rinder – und zugleich bringen sie Menschenopfer dar. Sie schlachten für mich Schafe – und zugleich opfern sie Hunde. Sie bringen mir Speiseopfer – und zugleich versprengen sie Schweineblut. Sie verbrennen für mich Weihrauch – und zugleich opfern sie den Götzen. Sie gehen ihre eigenen Wege und sind begierig auf alles, was mir ein Gräuel ist. (Jes 57,5; Jes 65,4)4Deshalb bin ich begierig, sie ins Unglück zu stürzen und alles über sie zu bringen, wovor sie zittern. Ich habe gerufen, aber keiner hat mir geantwortet; ich habe gewarnt, aber niemand hat darauf gehört. Stattdessen haben sie mich beleidigt und getan, was mir missfällt.« (Jes 65,12)
Trost für Jerusalem
5Hört, was der HERR euch sagt, ihr alle, die ihr mit Furcht und Zittern auf sein Wort achtet: »Weil ihr zu mir haltet, werdet ihr von Leuten aus eurem eigenen Volk gehasst und wie Ausgestoßene behandelt. Sie spotten: ›Der HERR soll doch seine Zusagen wahr machen! Wir möchten gerne erleben, wie ihr euch freut!‹ Aber sie täuschen sich!6Horcht, von der Stadt her schallt Kampfgetümmel, vom Tempel her Kriegslärm! Der HERR vollstreckt das Strafgericht an seinen Feinden!7-8Hat man es schon erlebt, dass ein Kind geboren wurde, bevor die Mutter in Wehen kam? Hat man erlebt, dass ein Volk auf einen Schlag geboren, dass ein menschenleeres Land an einem Tag bevölkert wurde? Genau das wird geschehen: Die Mutter Zion wird Kinder bekommen, noch ehe sie etwas davon merkt. (Jes 49,20; Jes 60,22)9Meint ihr, ich, der HERR, werde etwas anfangen und nicht zu Ende führen? Werde ich die Geburt einleiten und das Kind dann stecken lassen, ich, euer Gott?10Freut euch mit der Zionsstadt, jubelt über ihr Glück, ihr alle, die ihr sie liebt und denen ihr Leid zu Herzen geht! (Ps 122,6)11Sie wird euch teilgeben an der Fülle ihrer Herrlichkeit; ihr werdet an ihrer Mutterbrust saugen und mit Glück gesättigt werden.12Ich, der HERR, verspreche: Ich schenke der Zionsstadt Frieden und Wohlstand; der Reichtum der Völker wird ihr zufließen wie ein nie versiegender Strom. Ihr werdet an ihren Brüsten saugen, ihr werdet euch fühlen wie Kinder, die auf dem Arm getragen und auf den Knien gewiegt werden. (Jes 60,5)13Ich werde euch trösten, wie eine Mutter tröstet. Das Glück Jerusalems wird euch glücklich machen. (Jes 49,15)14Wenn ihr das erlebt, werdet ihr voll Freude sein; neuer Lebensmut wird in euch erwachen, so wie im Frühling das frische Grün sprosst.« Ja, der HERR zeigt seine rettende Macht an denen, die ihm treu sind; aber seine Feinde bekommen seinen Zorn zu spüren.15Denn der HERR kommt und lässt Feuer auf sie herabfallen; sturmgepeitschte Wolken sind seine Streitwagen, feurige Blitze schleudert er in seinem glühenden Zorn. (Ps 50,3)16Mit dem flammenden Schwert vollzieht er sein Strafgericht auf der ganzen Erde; viele liegen erschlagen. (Jer 25,30; Offb 19,15)17»Alle, die sich um eine Götzenpriesterin scharen und an den Opferfeiern in den heiligen Hainen teilnehmen – sagt der HERR –, werden vernichtet, sie alle, die Schweine, Mäuse und andere unreine Tiere essen. (3Mo 11,1; Jes 1,29)
Alle Völker ehren den Gott Israels
18Ich weiß genau, was sie da treiben!« Der HERR sagt: »Die Zeit kommt, dass ich die Menschen aller Völker und Sprachen versammle. Sie alle werden zu mir kommen und meine Herrlichkeit sehen. (Jes 2,2; Jes 55,5; Jes 56,8; Sach 2,15)19Ich werde ein Zeichen unter ihnen aufrichten und Boten zu ihnen senden – Menschen aus allen Völkern, die sich mir angeschlossen haben. Zu den fernsten Küsten sende ich meine Boten, nach Tarschisch, Put und Lud, nach Meschech, Tubal und Jawan.[1] Unter den Völkern, die noch nichts von mir gehört und meine herrlichen Taten nicht gesehen haben, sollen sie meinen Ruhm bekannt machen.20Wenn sie zurückkehren, werden sie alle eure Brüder und Schwestern[2] mitbringen, die noch unter den Völkern zerstreut sind. Auf Pferden, Maultieren und Dromedaren, in Wagen und Sänften werden dann aus aller Welt die Zerstreuten meines Volkes zu meinem heiligen Berg nach Jerusalem gebracht werden, als eine Opfergabe der Völker für mich, den HERRN – so wie ihr Israeliten eure Speiseopfer in reinen Gefäßen zu meinem Tempel bringt. (Jes 60,4)21Selbst aus den anderen Völkern werde ich Menschen als Priester und Leviten zum Dienst an meinem Heiligtum bestimmen.22Wie der neue Himmel und die neue Erde, die ich schaffe, durch meine Schöpfermacht für immer bestehen bleiben, so werdet auch ihr als Volk niemals untergehen. Ich, der HERR, sage es euch zu. (Jes 65,17)23Jeden Neumond und Sabbat werden die Bewohner der ganzen Erde zu meinem Heiligtum kommen und sich vor mir, dem HERRN, niederwerfen. (Ps 96,7)24Danach werden sie vor die Stadt hinausgehen und voller Abscheu die Leichen der Menschen betrachten, die sich gegen mich aufgelehnt hatten. Deren Qual nimmt kein Ende, sie brennen in ewigem Feuer.« (Jdt 16,17)