1Herunter, setze dich in den Staub, Jungfrau, du Tochter Babel! Setze dich auf die Erde, du Tochter der Chaldäer, da ist kein Thron mehr. Man wird dich nicht mehr nennen »Zarte und Verwöhnte«. (Jes 52,2)2Nimm die Mühle und mahle Mehl, decke auf deinen Schleier! Hebe die Schleppe, entblöße den Schenkel, wate durch Ströme,3dass deine Blöße aufgedeckt und deine Schande gesehen werde! Ich will mich rächen, unerbittlich. (Nah 3,5)4Unser Erlöser ist der Heilige Israels – HERR Zebaoth ist sein Name.5Setze dich stumm hin, geh in die Finsternis, du Tochter der Chaldäer! Denn du sollst nicht mehr heißen »Herrin über Königreiche«.6Als ich über mein Volk zornig war und mein Erbe entheiligte, gab ich sie in deine Hand; aber du erwiesest ihnen keine Barmherzigkeit, auch über die Alten machtest du dein Joch allzu schwer. (Sach 1,15)7Du dachtest: Ich bin eine Herrin für immer. Du hattest noch nicht zu Herzen genommen noch daran gedacht, wie es hernach werden könnte.8So höre nun dies, die du in Wollust lebst und so sicher sitzt und sprichst in deinem Herzen: »Ich bin’s und sonst keine; ich werde keine Witwe werden noch ohne Kinder sein«: (Zef 2,15; Offb 18,7)9Dies beides wird plötzlich über dich kommen auf einen Tag, dass du Witwe und ohne Kinder bist. Ja, es wird in vollem Maße über dich kommen trotz der Menge deiner Zaubereien und trotz der großen Macht deiner Beschwörungen.10Denn du hast dich auf deine Bosheit verlassen, als du dachtest: Niemand sieht mich! Deine Weisheit und Kunst hat dich verleitet, dass du in deinem Herzen sprachst: Ich bin’s und sonst keine! (Ps 10,11)11Aber nun wird über dich Unglück kommen, das du nicht wegzuzaubern weißt, und Unheil wird auf dich fallen, das du nicht durch Sühne abwenden kannst. Und es wird plötzlich ein Verderben über dich kommen, dessen du dich nicht versiehst.12So tritt nun auf mit deinen Beschwörungen und der Menge deiner Zaubereien, um die du dich von deiner Jugend auf bemüht hast, ob du dir helfen und es abwenden kannst. (Dan 2,2)13Du hast dich müde gemacht mit der Menge deiner Pläne. Es sollen hertreten und dir helfen die Meister des Himmelslaufs und die Sterngucker, die an jedem Neumond kundtun, was über dich kommen werde!14Siehe, sie sind wie Stoppeln, die das Feuer verbrennt, sie können ihr Leben nicht erretten vor der Flamme Gewalt. Denn es wird nicht eine Glut sein, an der man sich wärmen, oder ein Feuer, um das man sitzen könnte.15So sind alle, um die du dich bemüht hast, die mit dir Handel trieben von deiner Jugend auf: Ein jeder wird hierhin und dorthin wanken, und du hast keinen Retter.
Jesaja 47
Einheitsübersetzung 2016
Sturz Babels
1Steig herab, Tochter Babel, / Jungfrau, setz dich in den Staub!
Setz dich auf die Erde, / wo kein Thron ist, Tochter Chaldäas! / Denn nicht mehr wirst du dich Zarte und Verwöhnte nennen lassen.2Nimm die Mühle und mahle das Mehl! / Decke auf deinen Schleier,
hebe hoch das Kleid, decke auf die Schenkel, / wate durch Ströme! (Nah 3,5)3Deine Scham wird entblößt, / deine Schande wird sichtbar.
Ich nehme Rache / und treffe auf keinen Menschen.4Unser Erlöser: HERR der Heerscharen ist sein Name, / der Heilige Israels.5Setz dich hin und verstumme, / geh ins Dunkel, Tochter Chaldäas!
Denn nicht mehr wirst du dich nennen lassen / Herrin von Königreichen.6Ich war zornig über mein Volk, / ich entweihte mein Erbe / und gab sie in deine Hand.
Doch du hast ihnen kein Erbarmen erwiesen, / du hast den Greisen dein allzu schweres Joch auferlegt.7Du dachtest: / Ich bleibe für immer und ewig die Herrin.
Du hast dir diese Dinge nicht zu Herzen genommen, / hast nie an ihr Ende gedacht.8Nun aber höre, du üppige Frau, / die du in Sicherheit lebst / und in deinem Herzen denkst:
Ich und keine sonst! / Niemals sitze ich da als Witwe, / Kinderlosigkeit kenne ich nicht. (Zef 2,15; Offb 18,7)9Doch beides wird zu dir kommen, / plötzlich, an einem Tag:
Kinderlosigkeit und Witwenschaft. / Mit ganzer Wucht kommen sie über dich,
trotz all deiner Zauberei / und trotz der Macht deiner beschwörenden Formeln. (Jes 47,12)10Du hast dich auf deine bösen Taten verlassen / und gedacht: Es sieht mich ja keiner.
Deine Weisheit und dein Wissen verleiteten dich, in deinem Herzen zu denken: / Ich und keine sonst!11Doch es wird ein Unheil über dich kommen, / das du nicht mildern kannst.
Ein Verderben wird dich überfallen, / das du nicht zu bannen vermagst.
Und plötzlich wird dein Untergang kommen, / an den du niemals gedacht hast.12Stell dich doch hin / mit deinen beschwörenden Formeln
und mit deinen vielen Zaubersprüchen, / mit denen du dich seit deiner Jugend abgemüht hast!
Vielleicht kannst du dir helfen, / vielleicht das Unglück verscheuchen. (Jes 47,9; Dan 2,2)13Du hast dich geplagt / um deine vielen Berater;
sollen sie doch auftreten und dich retten, / sie, die den Himmel deuten
und die Sterne betrachten, / die dir an jedem Neumond verkünden, was über dich kommt.14Siehe, sie sind wie Spreu geworden, / die das Feuer verbrennt.
Sie können sich nicht retten / vor der Gewalt der Flammen.
Das ist keine Glut, an der man sich wärmt, / kein Feuer, um das man herumsitzt.15So ergeht es all deinen Zauberern, / um die du dich seit deiner Jugend bemüht hast:
Ein jeder taumelt vor sich hin, / es gibt keinen, der dich rettet.
Jesaja 47
Gute Nachricht Bibel 2018
Der Prophet kündet den Sturz Babylons an
1Der HERR sagt: »Steig von deinem Thron herunter, Babylon, du stolze Jungfrau! In den Staub musst du dich setzen, niemand wird dich fortan nennen ›die verwöhnte zarte Dame‹. (Jes 13,1)2Sklavenarbeit wird dein Los sein: Bück dich nieder, dreh den Mühlstein. Weg den Schleier, weg die Schleppe! Raff das Kleid hoch, geh durch Pfützen!3Jeder sehe deine Blöße, offenbar sei deine Schande. Ich, der HERR, will jetzt vergelten, niemand soll mich daran hindern.«4Ja, der HERR ist unser Retter, ihm gehorchen alle Mächte,[1] er ist unser heiliger Gott.5»Hör, was ich, der HERR, dir sage: Babylon, du musst ins Dunkel, einsam in der Stille sitzen, niemand wird dich künftig nennen ›Herrin vieler Königreiche‹.6Auf mein Volk war ich sehr zornig, gab mein Land dem Feinde preis, lieferte mein Volk dir aus. Doch du hattest kein Erbarmen; auch die hochbetagten Alten hast du mitleidlos geschunden. (Sach 1,15)7Und du sagtest: ›Ewig leb ich, ewig bleibe ich die Herrin!‹ Dachtest nicht, was deine Taten dir am Ende bringen würden. (Jes 37,24)8Üppig lebst du, Wohlstand liebst du, wiegst dich stets in Sicherheit. Ja, du sagst: ›Ich bin die Größte! Neben mir kommt keiner auf. Niemals werd ich Witwe sein, ohne Zahl sind meine Kinder!‹ (Zef 2,15; Offb 18,7)9Doch an einem Tag verlierst du, was bis jetzt dein Ruhm und Stolz ist: Du verlierst den Mann, die Kinder, einsam, schutzlos stehst du da. Nichts kann dich davor bewahren, Zaubersprüche helfen nicht.10Doch du denkst noch: ›Ungestraft bleiben meine bösen Taten; es gibt keinen, der sie sieht.‹ Durch dein Wissen, deine Weisheit ließt du dich zum Stolz verleiten, sagtest: ›Ja, ich bin die Größte! Neben mir kommt keiner auf!‹ (Ps 14,1; Hes 28,3)11Doch schon naht sich dir das Unglück! Eh du dessen dich versiehst, stürzt du plötzlich ins Verderben. Du hast es nicht kommen sehen und du kannst ihm nicht entrinnen, nicht durch Zauber, nicht durch Opfer.12Stell dich hin, brauch deine Künste, mit Beschwörungen versuch es! Darin bist du ja geübt, schon seit deiner Jugendzeit! Sieh, ob sie dir helfen können, um das Unheil abzuwenden!13Hast du dich nicht stets bemüht, von den Sternen Rat zu holen? Ruf doch deine Himmelsdeuter, die dir Horoskope stellen! Ob sie dich wohl retten können? (Dan 2,1)14Wie den Stoppeln geht es ihnen, die im Nu das Feuer frisst: Keiner kann sein Leben retten, wenn der Feuersturm hereinbricht. Das ist dann kein Lagerfeuer, dran man sich die Hände wärmt, nichts für eine traute Runde!15Wahrlich, schöne Stützen sind sie, dieses ganze Händlervolk! Seit der frühen Jugendzeit hast du viel für sie getan. Aber jetzt stehst du allein da: Einer wie der andere taumelt seines Weges – fort, nach Hause! Da ist niemand, der dir hilft.« (Hes 27,36; Nah 3,16; Offb 18,15)