1Ich sage aber: Solange der Erbe unmündig ist, ist zwischen ihm und einem Knecht kein Unterschied, obwohl er Herr ist über alle Güter;2sondern er untersteht Vormündern und Verwaltern bis zu der Zeit, die der Vater bestimmt hat.3So auch wir: Als wir unmündig waren, waren wir geknechtet unter die Mächte der Welt. (Kol 2,20)4Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan, (Mk 1,15; Eph 1,10)5auf dass er die, die unter dem Gesetz waren, loskaufte, damit wir die Kindschaft empfingen.6Weil ihr nun Kinder seid, hat Gott den Geist seines Sohnes gesandt in unsre Herzen, der da ruft: Abba, lieber Vater! (Röm 8,15)7So bist du nun nicht mehr Knecht, sondern Kind; wenn aber Kind, dann auch Erbe durch Gott. (Röm 8,16)
Werben um die Gemeinden
8Aber zu der Zeit, als ihr Gott noch nicht kanntet, dientet ihr denen, die ihrer Natur nach nicht Götter sind.9Nun aber, da ihr Gott erkannt habt, ja vielmehr von Gott erkannt seid, wie wendet ihr euch dann wieder den schwachen und dürftigen Mächten zu, denen ihr von Neuem dienen wollt?10Ihr beachtet bestimmte Tage und Monate und Zeiten und Jahre. (Röm 14,5; Kol 2,16)11Ich fürchte für euch, dass ich vielleicht vergeblich an euch gearbeitet habe. (2Joh 1,8)12Werdet doch wie ich, denn auch ich wurde wie ihr, Brüder und Schwestern, ich bitte euch. Ihr habt mir kein Leid getan.13Ihr wisst doch, dass ich euch zuvor in Schwachheit des Leibes das Evangelium gepredigt habe. (Apg 16,6; 1Kor 2,3)14Und obwohl meine leibliche Schwäche euch eine Anfechtung war, habt ihr mich nicht verachtet oder vor mir ausgespuckt, sondern mich wie einen Engel Gottes aufgenommen, ja wie Christus Jesus.15Wie wart ihr dazumal selig zu preisen! Denn ich bin euer Zeuge: Ihr hättet, wenn es möglich gewesen wäre, eure Augen ausgerissen und mir gegeben.16Bin ich denn damit euer Feind geworden, dass ich euch die Wahrheit vorhalte?17Es ist nicht recht, wie sie um euch werben; sie wollen euch ausschließen, damit ihr dann um sie werbt. (Gal 1,7)18Umworben zu werden, ist gut, wenn’s im Guten geschieht, und zwar immer und nicht nur dann, wenn ich bei euch bin.19Meine Kinder, die ich abermals unter Wehen gebäre, bis Christus in euch Gestalt gewinne! – (1Kor 4,15)20Ich wollte aber, dass ich jetzt bei euch wäre und mit andrer Stimme zu euch reden könnte; denn ich bin ratlos euretwegen.
Knechtschaft und Freiheit
21Sagt mir, die ihr unter dem Gesetz sein wollt: Hört ihr nicht das Gesetz?22Denn es steht geschrieben, dass Abraham zwei Söhne hatte, einen von der Magd und einen von der Freien. (1Mo 16,15; 1Mo 21,2)23Aber der von der Magd ist nach dem Fleisch geboren worden, der von der Freien aber durch die Verheißung. (Röm 9,7)24Das ist bildlich zu verstehen: Die beiden Frauen sind zwei Bundesschlüsse, einer vom Berg Sinai, der in die Knechtschaft gebiert; das ist Hagar. (1Mo 16,1)25Hagar aber bezeichnet den Berg Sinai in Arabien und ist ein Gleichnis für das jetzige Jerusalem, das mit seinen Kindern in der Knechtschaft lebt.26Aber das Jerusalem, das droben ist, das ist die Freie; das ist unsre Mutter. (Hebr 12,22; Offb 21,2)27Denn es steht geschrieben: »Sei fröhlich, du Unfruchtbare, die du nicht gebierst! Brich in Jubel aus und jauchze, die du nicht schwanger bist. Denn die Einsame hat viel mehr Kinder, als die den Mann hat.«28Ihr aber, Brüder und Schwestern, seid wie Isaak Kinder der Verheißung.29Aber wie zu jener Zeit der, der nach dem Fleisch geboren war, den verfolgte, der nach dem Geist geboren war, so geht es auch jetzt.30Doch was spricht die Schrift? »Stoß die Magd hinaus mit ihrem Sohn; denn der Sohn der Magd soll nicht erben mit dem Sohn der Freien« (1Mo 21,10)31Darum, Brüder und Schwestern, sind wir nicht Kinder der Magd, sondern der Freien.
Galater 4
Elberfelder Bibel
Befreiung aus der Knechtschaft des Gesetzes zur Sohnschaft durch Jesus Christus
1Ich sage aber: Solange der Erbe unmündig ist, unterscheidet er sich in nichts von einem Sklaven, obwohl er Herr über alles ist;2sondern er ist unter Vormündern und Verwaltern bis zu der vom Vater festgesetzten Frist. (Hebr 9,10)3So waren auch wir, als wir Unmündige waren, unter die Elemente der Welt versklavt; (Apg 15,10; Gal 3,23; Gal 5,1; Kol 2,8)4als aber die Fülle der Zeit kam, sandte Gott seinen Sohn, geboren[1] von einer Frau, geboren[2] unter ⟨dem⟩ Gesetz, (Mk 1,15; Lk 2,7; Lk 2,21; Joh 3,16; Hebr 9,26)5damit er die loskaufte ⟨, die⟩ unter ⟨dem⟩ Gesetz ⟨waren⟩, damit wir die Sohnschaft empfingen. (Röm 8,15; Gal 3,13; Eph 2,18; 1Petr 1,18; Offb 5,9)6Weil ihr aber Söhne seid, sandte Gott den Geist seines Sohnes in unsere Herzen, der da ruft: Abba[3], Vater! (Röm 8,15; Gal 3,26; Eph 2,18)7Also bist du nicht mehr Sklave, sondern Sohn; wenn aber Sohn, so auch Erbe durch Gott. (Röm 8,17; Gal 3,29)8Damals jedoch, als ihr Gott nicht kanntet, dientet ihr denen[4], die von Natur nicht Götter sind; (1Kor 12,2; Eph 2,12; 1Thess 1,9; 1Thess 4,5)9jetzt aber habt ihr Gott erkannt – vielmehr seid ihr von Gott erkannt worden. Wie wendet ihr euch wieder zu den schwachen und armseligen Elementen zurück, denen ihr wieder von Neuem dienen wollt? (Joh 17,3; 1Kor 8,3)10Ihr beobachtet Tage und Monate und bestimmte[5] Zeiten und Jahre. (Röm 14,5; Kol 2,16)11Ich fürchte um euch, ob ich nicht etwa vergeblich an[6] euch gearbeitet habe. (Gal 2,2; Phil 2,16; 1Thess 3,5; 2Joh 1,8)12Seid[7] wie ich! Denn auch ich ⟨bin⟩ wie ihr, Brüder, ich bitte euch; ihr habt mir nichts zuleide[8] getan.13Ihr wisst aber, dass ich euch einst[9] in[10] Schwachheit des Fleisches das Evangelium verkündigt habe, (Apg 16,6; 1Kor 2,3; 2Kor 12,9)14und die Versuchung, die euch mein Fleisch verursachte[11], habt ihr nicht verachtet noch verabscheut, sondern wie einen Engel Gottes nahmt ihr mich auf, wie Christus Jesus. (1Sam 29,9; Mt 10,40)15Wo ⟨ist⟩ nun eure Glückseligkeit? Denn ich bezeuge euch, dass ihr, wenn möglich, eure Augen ausgerissen und mir gegeben hättet.16Bin ich also euer Feind geworden, weil ich euch die Wahrheit sage?17Sie eifern um euch nicht gut, sondern sie wollen euch ausschließen[12], damit ihr um sie eifert.18Gut ist aber, allezeit im Guten zu eifern, und nicht nur, wenn ich bei euch anwesend bin. (Gal 6,9; Phil 2,12; 1Tim 6,18)19Meine Kinder, um die ich abermals Geburtswehen erleide, bis Christus in euch Gestalt gewonnen hat – (1Kor 4,14; 2Kor 13,5)20ich wünschte aber, jetzt bei euch anwesend zu sein und meine Stimme zu wandeln, denn ich bin wegen euch im Zweifel.21Sagt mir, die ihr unter ⟨dem⟩ Gesetz sein wollt, hört ihr das Gesetz nicht?22Denn es steht geschrieben, dass Abraham zwei Söhne hatte, einen von der Magd und einen von der Freien; (1Mo 16,15; 1Mo 21,2)23aber der von der Magd war nach dem Fleisch geboren, der von der Freien jedoch durch die Verheißung. (1Mo 16,2; 1Mo 17,19; 1Mo 21,1; Röm 9,7)24Dies hat einen bildlichen Sinn; denn diese ⟨Frauen⟩ bedeuten zwei Bündnisse: Eines vom Berg Sinai, das in die Sklaverei hineingebiert, das ist Hagar; (2Mo 24,8; Neh 9,13; Gal 5,1)25denn Hagar ist der Berg Sinai in Arabien, entspricht aber dem jetzigen Jerusalem, denn es ist mit seinen Kindern in Sklaverei.26Das Jerusalem droben aber ist frei, ⟨und⟩ das ist unsere Mutter. (Ps 87,6; Hebr 12,22)27Denn es steht geschrieben: »Freue dich, du Unfruchtbare, die du nicht gebierst! Brich ⟨in Jubel⟩ aus und rufe laut, die du keine Geburtswehen erleidest! Denn viele sind die Kinder der Einsamen, mehr als ⟨die⟩ derjenigen, die den Mann hat.« (Jes 54,1)28Ihr aber, Brüder, seid[13] wie Isaak, Kinder der Verheißung. (Gal 3,29; Gal 4,23)29Aber so wie damals der nach dem Fleisch Geborene den nach dem Geist ⟨Geborenen⟩ verfolgte, so ⟨ist es⟩ auch jetzt. (1Mo 21,9; Joh 15,19; Gal 5,11; Gal 6,12)30Aber was sagt die Schrift? »Stoße die Magd und ihren Sohn hinaus! Denn der Sohn der Magd soll nicht mit dem Sohn der Freien erben.« (1Mo 21,10; Joh 8,35)31Daher, Brüder, sind wir nicht Kinder einer Magd, sondern der Freien.
Galater 4
Schlachter 2000
1Ich sage aber: Solange der Erbe unmündig ist, besteht zwischen ihm und einem Knecht kein Unterschied, obwohl er Herr aller Güter ist; (Gal 4,4)2sondern er steht unter Vormündern und Verwaltern bis zu der vom Vater festgesetzten Zeit.3Ebenso waren auch wir, als wir noch unmündig waren, den Grundsätzen der Welt als Knechte unterworfen. (Apg 15,10; Kol 2,8; Kol 2,20; Hebr 9,10)4Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan, (Mk 1,15; Lk 2,21; Lk 2,27; Joh 3,16)5damit er die, welche unter dem Gesetz waren, loskaufte, damit wir die Sohnschaft empfingen. (1Petr 1,18; 1Joh 3,1)6Weil ihr nun Söhne seid, hat Gott den Geist seines Sohnes in eure Herzen gesandt, der ruft: Abba, Vater! (Röm 8,15)7So bist du also nicht mehr Knecht, sondern Sohn; wenn aber Sohn, dann auch Erbe Gottes durch Christus. (Röm 8,17)
Warnender Zuspruch des Apostels
8Damals aber, als ihr Gott nicht kanntet, dientet ihr denen, die von Natur nicht Götter sind. (Jer 16,20; 1Kor 8,4; Eph 2,12; 1Thess 4,5; 2Thess 1,8)9Jetzt aber, da ihr Gott erkannt habt, ja vielmehr von Gott erkannt seid, wieso wendet ihr euch wiederum den schwachen und armseligen Grundsätzen zu, denen ihr von Neuem dienen wollt? (Joh 17,3; 1Kor 8,3; 2Tim 2,19)10Ihr beachtet Tage und Monate und Zeiten und Jahre.[1] (Kol 2,16)11Ich fürchte um euch, dass ich am Ende vergeblich um euch gearbeitet habe. (1Thess 3,5)12Werdet doch wie ich, denn ich bin wie ihr! Ich bitte euch, ihr Brüder! Ihr habt mir nichts zuleide getan; (2Kor 6,13; Phlm 1,8)13ihr wisst aber, dass ich euch in Schwachheit des Fleisches zum ersten Mal das Evangelium verkündigt habe. (Apg 16,6; 1Kor 2,2)14Und meine Anfechtung in meinem Fleisch habt ihr nicht verachtet oder gar verabscheut, sondern wie einen Engel Gottes nahmt ihr mich auf, wie Christus Jesus. (1Sam 29,9; Mal 2,7; Mt 10,40)15Was war denn eure Glückseligkeit? Denn ich gebe euch das Zeugnis, dass ihr wenn möglich eure Augen ausgerissen und mir gegeben hättet.16Bin ich also euer Feind geworden, weil ich euch die Wahrheit sage? (Joh 5,33; Joh 8,45)17Sie eifern um euch nicht in edler Weise, sondern wollen euch ausschließen, damit ihr um sie eifert. (Apg 20,30; Phil 1,15; Phil 1,17)18Das Eifern ist aber gut, wenn es für das Gute geschieht, und zwar allezeit, nicht nur, wenn ich bei euch anwesend bin. (Gal 6,9; Phil 2,12)19Meine Kinder, um die ich noch einmal Geburtswehen leide, bis Christus in euch Gestalt gewinnt (Röm 8,29; 2Kor 13,5; Kol 1,27; 1Joh 2,1; 1Joh 2,18; 1Joh 2,28)20— wie gerne wollte ich jetzt bei euch sein und in anderem Ton zu euch reden, denn ich weiß nicht, woran ich mit euch bin! (Gal 4,11)
Die Kinder der Magdund die Kinder der Freien
21Sagt mir, die ihr unter dem Gesetz sein wollt: Hört ihr das Gesetz nicht? (1Kor 9,20)22Es steht doch geschrieben, dass Abraham zwei Söhne hatte, einen von der [leibeigenen] Magd, den anderen von der Freien. (1Mo 16,15; 1Mo 21,2)23Der von der Magd war gemäß dem Fleisch geboren, der von der Freien aber kraft der Verheißung. (1Mo 17,19; Röm 9,7)24Das hat einen bildlichen Sinn: Dies sind nämlich die zwei Bündnisse; das eine vom Berg Sinai, das zur Knechtschaft gebiert, das ist Hagar. (Neh 9,13; Gal 5,1; Hebr 12,18)25Denn »Hagar« bedeutet den Berg Sinai in Arabien und entspricht dem jetzigen Jerusalem, und es ist in Knechtschaft samt seinen Kindern. (5Mo 33,2; Ps 68,9; Ps 68,18)26Das obere Jerusalem aber ist frei, und dieses ist die Mutter von uns allen. (Hebr 12,22; Offb 3,12)27Denn es steht geschrieben: »Freue dich, du Unfruchtbare, die du nicht gebierst; brich in Jubel aus und jauchze, die du nicht in Wehen liegst, denn die Vereinsamte hat mehr Kinder als die, welche den Mann hat«.[2] (Jes 54,1)28Wir aber, Brüder, sind nach der Weise des Isaak Kinder der Verheißung. (Röm 4,16; Gal 3,29; Gal 4,23)29Doch gleichwie damals der gemäß dem Fleisch Geborene den gemäß dem Geist [Geborenen] verfolgte, so auch jetzt. (1Mo 21,9; Joh 15,19)30Was aber sagt die Schrift? »Treibe die Magd hinaus und ihren Sohn! Denn der Sohn der Magd soll nicht erben mit dem Sohn der Freien«.[3] (1Mo 21,10; Joh 8,35)31So sind wir also, Brüder, nicht Kinder der [leibeigenen] Magd, sondern der Freien. (Gal 4,26)