1Merkt auf, ihr Himmel, ich will reden, und die Erde höre die Rede meines Mundes. (Jes 1,2)2Meine Lehre rinne wie der Regen, und meine Rede riesele wie Tau, wie der Regen auf das Gras und wie die Tropfen auf das Kraut. (Jes 55,10)3Denn ich will den Namen des HERRN preisen. Gebt unserm Gott allein die Ehre!4Er ist der Fels. Seine Werke sind vollkommen; denn alle seine Wege sind recht. Treu ist Gott und kein Böses an ihm, gerecht und wahrhaftig ist er.5Das verkehrte und böse Geschlecht hat gesündigt wider ihn; sie sind Schandflecken und nicht seine Kinder. (Jes 1,2; Mt 17,17)6Dankst du so dem HERRN, deinem Gott, du tolles und törichtes Volk? Ist er nicht dein Vater und dein Herr? Ist’s nicht er allein, der dich gemacht und bereitet hat? (2Mo 4,22; Jes 63,16; Jer 3,4; Jer 31,9; Hos 11,1; Mal 1,6)7Gedenke der vorigen Zeiten und hab acht auf die Jahre von Geschlecht zu Geschlecht. Frage deinen Vater, der wird dir’s verkünden, deine Ältesten, die werden dir’s sagen.8Als der Höchste den Völkern Land zuteilte und der Menschen Kinder voneinander schied, da setzte er die Grenzen der Völker nach der Zahl der Söhne Israels[1]. (1Mo 11,8; Apg 17,26)9Denn des HERRN Teil ist sein Volk, Jakob ist sein Erbe. (5Mo 9,26; 5Mo 9,29)10Er fand ihn in der Steppe, in der Wüste, im Geheul der Wildnis. Er umfing ihn und hatte acht auf ihn. Er behütete ihn wie seinen Augapfel. (Ps 17,8; Hes 16,4; Hos 9,10; Sach 2,12)11Wie ein Adler ausführt seine Jungen und über ihnen schwebt, so breitete er seine Fittiche aus und nahm ihn und trug ihn auf seinen Flügeln. (2Mo 19,4)12Der HERR allein leitete ihn, und kein fremder Gott war mit ihm.13Er ließ ihn einherfahren über die Höhen der Erde und nährte ihn mit den Früchten des Feldes und ließ ihn Honig saugen aus dem Felsen und Öl aus hartem Gestein, (Ps 81,17)14Butter von den Kühen und Milch von den Schafen samt dem Fett von den Lämmern, feiste Widder und Böcke und das Beste vom Weizen und tränkte ihn mit edlem Traubenblut.15Als aber Jeschurun fett ward, wurde er übermütig. Er ist fett und dick und feist geworden und hat den Gott verworfen, der ihn gemacht hat. Er hat den Fels seines Heils gering geachtet (5Mo 31,20; 5Mo 33,5; 5Mo 33,26; Neh 9,25; Jes 44,2)16und hat ihn zur Eifersucht gereizt durch fremde Götter; durch Gräuel hat er ihn erzürnt.17Sie haben Geistern geopfert, die keine Gottheiten sind, Göttern, die sie nicht kannten, neuen, die vor Kurzem erst aufgekommen sind, die eure Väter nicht geehrt haben.18Den Fels, der dich gezeugt hat, hast du außer Acht gelassen und hast vergessen den Gott, der dich geboren hat. (1Mo 49,24; Ps 18,32; Ps 78,15)19Und als es der HERR sah, ward er zornig über seine Söhne und Töchter,20und er sprach: Ich will mein Antlitz vor ihnen verbergen, will sehen, was ihnen zuletzt widerfahren wird; denn es ist ein verkehrtes Geschlecht, es sind untreue Kinder.21Sie haben mich gereizt durch einen Nicht-Gott, durch ihre Abgötterei haben sie mich erzürnt. Ich aber will sie wieder reizen durch ein Nicht-Volk, durch ein gottloses Volk will ich sie erzürnen. (Ps 78,58; Jer 2,11; Röm 10,19)22Denn ein Feuer ist entbrannt durch meinen Zorn und wird brennen bis in die unterste Tiefe und wird verzehren das Land mit seinem Gewächs und wird anzünden die Grundfesten der Berge.23Ich will alles Unglück über sie häufen, ich will alle meine Pfeile auf sie schießen.24Vor Hunger sollen sie verschmachten und verzehrt werden vom Fieber und von jähem Tod. Ich will der Tiere Zähne unter sie schicken und der Schlangen Gift.25Draußen wird das Schwert ihre Kinder rauben und drinnen der Schrecken den jungen Mann wie das Mädchen, den Säugling wie den Greis. (Hes 5,17; Hes 14,21)26Ich hätte gesagt: Es soll aus sein mit ihnen, ich will ihren Namen tilgen unter den Menschen –,27wenn ich nicht den Spott der Feinde gescheut hätte; ihre Widersacher hätten es nicht erkannt und gesagt: Unsere Macht ist groß, und nicht der HERR hat dies alles getan.28Denn Israel ist ein Volk, dem man nicht mehr raten kann, und kein Verstand wohnt in ihnen. (Jes 27,11; Jer 4,22)29O dass sie weise wären und dies verstünden, dass sie merkten, was ihnen hernach begegnen wird!30Wie geht’s zu, dass einer tausend verjagt und zwei sogar zehntausend flüchtig machen? Kommt’s nicht daher, dass ihr Fels sie verkauft hat und der HERR sie dahingegeben hat? (3Mo 26,36; Jes 30,17)31Denn unserer Feinde Fels ist nicht wie unser Fels; so müssen sie selber urteilen.32Denn ihr Weinstock stammt von Sodoms Weinstock und von dem Weinberg Gomorras; ihre Trauben sind Gift, sie haben bittere Beeren,33ihr Wein ist Drachengift und verderbliches Gift der Ottern.34Ist dies nicht bei mir verwahrt und versiegelt in meinen Schatzkammern? (5Mo 29,28)35Die Rache ist mein, ich will vergelten zur Zeit, da ihr Fuß gleitet; denn die Zeit ihres Unglücks ist nahe, und was über sie kommen soll, eilt herzu. (Ps 94,1; Röm 12,19; Hebr 10,30)36Denn der HERR wird seinem Volk Recht schaffen, und über seine Knechte wird er sich erbarmen. Denn er wird sehen, dass ihre Macht dahin ist und es aus ist mit ihnen ganz und gar.37Und er wird sagen: Wo sind ihre Götter, ihr Fels, auf den sie trauten, (5Mo 31,1)38die das Fett ihrer Schlachtopfer essen sollten und trinken den Wein ihrer Trankopfer? Lasst sie aufstehen und euch helfen und euch schützen! (Ri 10,14; Jer 2,28)39Sehet nun, dass ich’s allein bin und ist kein Gott neben mir! Ich kann töten und lebendig machen, ich kann schlagen und kann heilen, und niemand kann aus meiner Hand reißen. (2Mo 15,26; 5Mo 4,35; 1Sam 2,6; Hi 5,18; Jes 45,5; Hos 6,1)40Denn ich will meine Hand zum Himmel heben und will sagen: So wahr ich ewig lebe:41Wenn ich mein blitzendes Schwert schärfe und meine Hand zur Strafe greift, so will ich mich rächen an meinen Feinden und denen, die mich hassen, vergelten. (Jer 46,10)42Ich will meine Pfeile mit Blut trunken machen, und mein Schwert soll Fleisch fressen, mit Blut von Erschlagenen und Gefangenen, vom Haupt der Fürsten des Feindes.43Preiset, ihr Heiden, sein Volk; denn er wird das Blut seiner Knechte rächen und wird an seinen Feinden Rache nehmen und entsühnen das Land seines Volks! (4Mo 35,33; 5Mo 21,8; Röm 15,10)
Moses letzte Mahnung an das Volk
44Und Mose kam und redete alle Worte dieses Liedes vor den Ohren des Volks, er und Josua, der Sohn Nuns.45Als nun Mose das alles zu Ende geredet hatte vor ganz Israel,46sprach er zu ihnen: Nehmt zu Herzen alle Worte, die ich euch heute bezeuge, dass ihr euren Kindern befehlt, alle Worte dieses Gesetzes zu halten und zu tun. (5Mo 6,7)47Denn es ist nicht ein leeres Wort an euch, sondern es ist euer Leben, und durch dies Wort werdet ihr lange leben in dem Lande, in das ihr zieht über den Jordan, um es einzunehmen. (3Mo 18,5)
Gott bereitet Mose auf seinen Tod vor
48Und der HERR redete mit Mose am selben Tage und sprach:49Geh auf das Gebirge Abarim, auf den Berg Nebo, der da liegt im Lande Moab gegenüber Jericho, und schaue das Land Kanaan, das ich den Israeliten zum Eigentum geben werde. (4Mo 27,12; 4Mo 33,48)50Dann stirb auf dem Berge, auf den du hinaufgestiegen bist, und lass dich zu deinem Volk versammeln, wie dein Bruder Aaron starb auf dem Berge Hor und zu seinem Volk versammelt wurde; (4Mo 20,23)51denn ihr habt euch an mir versündigt unter den Israeliten bei dem Haderwasser zu Kadesch in der Wüste Zin, weil ihr mich nicht heiligtet inmitten der Israeliten. (4Mo 20,12)52Denn du sollst das Land vor dir sehen, das ich den Israeliten gebe, aber du sollst nicht hineinkommen.
5.Mose 32
Elberfelder Bibel
Das Lied des Mose
1Horch auf, du Himmel, ich will reden, und die Erde höre die Worte meines Mundes! (5Mo 4,26; Jes 1,2)2Wie Regen träufle meine Lehre, wie Tau riesle meine Rede, wie Regenschauer auf frisches Grün und wie Regengüsse auf ⟨welkes⟩ Kraut! (Hi 29,22)3Denn den Namen des HERRN rufe ich aus: Gebt Ehre[1] unserm Gott! (2Mo 34,5; 1Chr 29,10)4Der Fels; vollkommen ist sein Tun, denn alle seine Wege sind recht. Ein Gott der Treue und ohne Trug, gerecht und gerade ist er! (1Mo 1,31; 1Sam 2,2; 2Sam 22,31; Neh 9,8; Röm 9,14)5Es versündigte sich gegen ihn eine verkehrte und verdrehte Generation – nicht seine Kinder ⟨sind sie, sondern⟩ ihr ⟨eigener⟩ Schandfleck –. (5Mo 32,20; Mt 17,17)6Wollt ihr so dem HERRN vergelten, törichtes und unweises Volk? Ist er nicht dein Vater, der dich geschaffen[2] hat? Er hat dich gemacht und dich bereitet. (2Mo 4,22; 5Mo 14,1; Ps 100,3; Jes 43,1)7Denk an die Tage der Vorzeit, gebt acht auf die Jahre von Generation zu Generation! Frag deinen Vater, er wird es dir kundtun, deine Ältesten, sie werden es dir sagen! (5Mo 8,2; Hi 8,8; Ps 44,2; Ps 77,6)8Als der Höchste den Nationen das Erbe austeilte, als er die Menschenkinder ⟨voneinander⟩ schied, da legte er fest die Grenzen der Völker nach der Zahl der Söhne Israel[3]. (1Mo 10,5; Apg 17,26)9Denn der Anteil des HERRN ist sein Volk, Jakob das Maß[4] seines Erbteils. (5Mo 9,29; 2Sam 20,19; Jes 19,25; Jes 34,17)10Er fand ihn[5] im Land der Wüste und in der Öde, im Geheul der Wildnis. Er umgab ihn, gab acht auf ihn, er behütete ihn wie seinen Augapfel. (Ps 17,8; Ps 107,4; Hos 13,5; Sach 2,12)11Wie der Adler sein Nest aufstört, über seinen Jungen schwebt,[6] seine Flügel ausbreitet, sie[7] aufnimmt, sie trägt auf seinen Schwingen, (2Mo 19,4)12⟨so⟩ leitete ihn der HERR allein[8], und kein fremder Gott war mit ihm. (Jos 24,17; Hi 15,19; Jes 43,12; Jes 63,9)13Er ließ ihn einherfahren auf den Höhen der Erde, und er aß die Früchte[9] des Feldes. Er ließ ihn[10] Honig saugen aus dem Felsen und Öl aus dem Felsenkiesel, (Hi 29,6; Jes 58,14)14Rahm der Kühe und Milch der Schafe samt dem Fett der Lämmer, Widder aus Baschan[11] und Böcke samt dem Besten[12] des Weizens und das Blut der Traube trankest du, ⟨feurigen⟩ Wein. (5Mo 28,47; Neh 9,25; Hos 11,4)15Da wurde Jeschurun[13] fett und schlug aus. Du wurdest fett, dick, feist! Und er verwarf den Gott, der ihn gemacht, und verachtete den Fels seiner Rettung. (5Mo 33,5; 2Chr 12,1; Neh 9,26; Ps 89,27; Ps 100,3; Jes 43,1; Jes 44,2; Hos 4,7)16Sie reizten ihn zur Eifersucht durch fremde ⟨Götter⟩, durch Gräuel kränkten sie ihn. (1Kön 14,9; 2Kön 17,11; 2Kön 21,6; Ps 78,58; Jer 2,11; Jer 8,19)17Sie opferten den Dämonen, die nicht Gott sind, Göttern, die sie nicht kannten, neuen, die ⟨erst⟩ vor Kurzem aufgekommen waren, die eure Väter nicht verehrten[14]. (3Mo 17,7; 5Mo 13,8; Ri 5,8)18Den Felsen, der dich gezeugt, täuschtest[15] du und vergaßest den Gott, der dich geboren. (Ps 106,21; Jes 17,10; Jer 2,31)19Und der HERR sah es und verwarf ⟨sie⟩ aus Unwillen über[16] seine Söhne und seine Töchter. (Ps 106,40)20Er sprach: Ich will mein Angesicht vor ihnen verbergen, will sehen, was ihr Ende ist; denn eine Generation ⟨voller⟩ Verkehrtheit sind sie, Kinder, in denen keine Treue ist. (5Mo 31,17; 2Kön 17,18)21Sie haben mich zur Eifersucht gereizt durch einen Nicht-Gott, haben mich gekränkt durch ihre Nichtigkeiten[17]; so will auch ich sie zur Eifersucht reizen durch ein Nicht-Volk, durch eine törichte Nation will ich sie kränken. (1Kön 14,9; 2Kön 17,11; 2Kön 21,6; Ps 78,58; Jes 65,3; Jer 2,11; Jer 5,7; Jer 8,19; Jer 18,15; Hes 8,3; Röm 10,19)22Denn ein Feuer ist entbrannt in meinem Zorn, es brennt bis in den untersten Scheol und frisst die Erde und ihren Ertrag und entzündet die Grundfesten der Berge. (Jer 15,14; Kla 2,2; Hes 19,12; Hes 22,21; Am 5,6; Zef 1,18)23Ich will Unheil über sie häufen, meine Pfeile gegen sie verbrauchen. (2Kön 22,17; Ps 7,14)24Sie sind vor Hunger entkräftet und aufgezehrt von Fieberglut[18] und giftiger Pest, so sende ich den Zahn wilder Tiere gegen sie, samt dem Gift der im Staub Kriechenden. (Jer 8,17; Jer 15,3)25Draußen wird kinderlos machen das Schwert und drinnen[19] der Schrecken: den Jüngling wie die Jungfrau, den Säugling mit dem greisen Mann. (Jer 44,7; Kla 1,20; Hes 7,15; Hos 9,12; Hos 11,6; Mi 6,14)26Ich hätte ⟨schon⟩ gesagt: Ich will sie zerschlagen, ihrer Erwähnung unter den Menschen ein Ende machen! (5Mo 9,14; Ps 34,17)27Wenn ich die Kränkung durch den Feind nicht fürchtete, dass ihre Gegner es falsch darstellten, dass sie sagten: Unsere Hand war erhaben! – und nicht: Der HERR hat dies alles gewirkt! (2Mo 32,12; 5Mo 9,28; 1Kön 20,28; Ps 140,9; Jes 10,12; Jes 48,11)28Denn sie sind eine Nation, die ⟨allen⟩ Rat verloren hat; keine Einsicht ist bei ihnen. (Jer 4,22)29Wenn sie weise wären, würden sie das verstehen, würden ihr Ende bedenken. (Jes 42,23; Jes 47,7; Jer 5,31; Lk 19,42)30Wie könnte einer Tausend jagen und zwei Zehntausend in die Flucht schlagen, wenn nicht ⟨deshalb⟩, weil ihr Fels sie verkauft und der HERR sie preisgegeben hat? (Jos 23,10; 1Kön 14,16; 2Chr 24,24; Jes 30,17; Jes 50,1)31Denn nicht wie unser Fels ist ihr Fels; so haben unsere Feinde selbst geurteilt[20]! (2Mo 8,6)32Denn von dem Weinstock Sodoms ist ihr Weinstock und von den Terrassen⟨gärten⟩ Gomorras; ihre Beeren sind Giftbeeren, bittere Trauben haben sie. (Jes 1,10; Jer 2,21; Hes 16,46)33Drachengift ist ihr Wein und grausames Viperngift. (Ps 58,5)34Ist dies nicht bei mir aufbewahrt, versiegelt in meinen Schatzkammern? (5Mo 29,28; Hos 13,12)35Mein ist die Rache und die Vergeltung[21] für die Zeit, da ihr Fuß wankt. Denn nahe ist der Tag ihres Verderbens, und was ihnen bevorsteht, eilt herbei. (2Sam 22,48; Ps 94,1; Jes 13,22; Jer 8,12; Nah 1,2; Lk 21,22; Röm 12,19; 2Petr 2,3)36Denn der HERR wird sein Volk richten[22], und über seine Knechte wird er sich erbarmen[23], wenn er sieht, dass geschwunden die Kraft und der Sklave und der Freie[24] dahin sind. (2Mo 32,14; 1Kön 14,10; 2Kön 14,26; Ps 90,13; Ps 135,14; Jer 42,10; Dan 12,7; Joe 2,18; Hebr 10,30)37Und er wird sagen: Wo sind ⟨nun⟩ ihre Götter, der Fels, bei dem sie sich bargen? (Jer 2,28; Jer 11,12)38Die das Fett ihrer Schlachtopfer aßen, den Wein ihrer Trankopfer tranken, die sollen ⟨doch⟩ aufstehen und euch helfen, sie sollen[25] ⟨doch⟩ ein Schirm über euch sein! (Ri 10,14)39Seht nun, dass ich, ich es bin und kein Gott neben mir ist! Ich, ich töte, und ich mache lebendig, ich zerschlage, und ich, ich heile; und es gibt keinen, der aus meiner Hand rettet! (1Sam 2,6; Neh 9,6; Hi 10,7; Ps 102,28; Jes 19,22; Joh 5,21)40Denn ich erhebe meine Hand zum Himmel und spreche: So wahr ich ewig lebe! (4Mo 14,21; 2Sam 22,47; Dan 12,7; 1Tim 6,16; Offb 4,9; Offb 10,5)41Wenn ich mein blitzendes Schwert geschärft habe und meine Hand zum Gericht greift, dann wende ich Rache auf meine Gegner zurück und vergelte es meinen Hassern. (5Mo 7,10; Ps 149,9; Jes 59,18; Hes 32,10)42Meine Pfeile lass ich trunken werden von Blut, und mein Schwert frisst Fleisch vom Blut der Erschlagenen und Gefangenen, vom Haupt der Fürsten des Feindes[26]. (Ps 45,6; Jer 46,10)43Lasst jauchzen, ihr Nationen, sein Volk! Denn er rächt das Blut seiner Knechte, und Rache wendet er auf seine Gegner zurück, und sein Land, sein Volk entsühnt er. (Ps 79,10; Jes 60,6; Hes 16,63; Hes 25,14; Röm 15,10)
Moses letzte Mahnung
44Und Mose kam und redete alle Worte dieses Liedes vor den Ohren des Volkes, er und Hosea[27], der Sohn des Nun. (4Mo 13,16; 5Mo 31,22)45Und als Mose all diese Worte zu ganz Israel zu Ende geredet hatte,46da sagte er zu ihnen: Richtet euer Herz auf all die Worte, die ich euch heute bezeuge, damit ihr sie euren Kindern gebietet, dass sie darauf achten, alle Worte dieses Gesetzes zu tun! (5Mo 4,9; Ps 78,5)47Denn nicht ein leeres Wort ist es für euch, sondern es ist euer Leben. Und durch dieses Wort werdet ihr eure Tage verlängern in dem Land, in das ihr über den Jordan zieht, um es in Besitz zu nehmen. (5Mo 8,3; 5Mo 30,16; 5Mo 31,13; Spr 4,13; Joh 8,51)
Moses Vorbereitung auf den Tod
48Und an ebendiesem Tag redete der HERR zu Mose und sprach:49Steige auf das Gebirge Abarim hier, ⟨auf⟩ den Berg Nebo, der im Land Moab ⟨liegt⟩, der Jericho gegenüber ist, und sieh das Land Kanaan, das ich den Söhnen Israel zum Eigentum gebe! (1Mo 17,8; 4Mo 27,12; Jer 22,20)50Dann wirst du auf dem Berg sterben, auf den du steigst, und wirst zu deinen Völkern[28] versammelt werden, ebenso wie dein Bruder Aaron auf dem Berg Hor gestorben ist und zu seinen Völkern versammelt wurde, (4Mo 20,24; 4Mo 32,38; 5Mo 31,14)51weil ihr treulos gegen mich gehandelt habt mitten unter den Söhnen Israel am Wasser von Meribat-Kadesch[29] in der Wüste Zin, weil ihr mich nicht geheiligt habt mitten unter den Söhnen Israel. (4Mo 20,12)52Denn von der gegenüberliegenden Seite[30] sollst du das Land sehen, aber du sollst nicht in das Land hineinkommen, das ich den Söhnen Israel gebe. (5Mo 1,37)
5.Mose 32
Neue evangelistische Übersetzung
Das Lied Moses
1Höre, Himmel, ich will reden! / Die Erde höre meinen Spruch!2Meine Lehre ströme wie Regen, / wie Tau sollen meine Worte fallen, / wie Regentropfen auf das Gras, / wie ein Guss auf welkes Kraut.3Den Namen Jahwes rufe ich aus: / Gebt unserem Gott die Ehre!4Der Fels: Vollkommen ist sein Tun, / ja, alle seine Wege sind recht! / Ein treuer Gott, der niemals betrügt, / gerecht und gerade ist er!5Doch dieses Volk ist treulos und verkehrt, / sie wollten nicht mehr seine Kinder sein. / Eine Schande sind sie für sich selbst.6Ist das euer Dank an Jahwe, / du dummes, verblendetes Volk? / Ist er nicht dein Vater, der dich erwarb, / der dich geformt und hingestellt hat?7Denk an die Tage der Vorzeit, / an Generationen, die nicht mehr sind! / Frag deinen Vater, dass er es dir sagt, / denn deine Alten verkünden es dir!8Als der Höchste Nationen einsetzte, / als er Adams Kinder verteilte, / bestimmte er die Grenzen der Völker / nach der Zahl der Söhne Israels.[1]9Der Anteil Jahwes ist sein Volk, / Jakob ist sein Erbbesitz.10Er hat ihn im Land der Wüste gefunden, / in der Einöde voll von grässlichem Geheul. / Er hat ihn umringt, hat auf ihn geachtet, / ihn wie seinen Augapfel beschützt.11Wie der Adler sein Nest aufscheucht, / wie er über seinen Jungen schwebt, / seine Flügel unter sie breitet, / sie aufnimmt und sie auf den Schwingen trägt,12so leitete Jahwe dies Volk, / kein fremder Gott war bei ihm.13Er ließ es die Höhen der Erde ersteigen, / die Früchte des Ackers verzehren, / ließ es Honig aus dem Felsen saugen, / Öl aus hartem Kieselstein,14Rahm von Kühen, Milch von Ziegen, / fette Lämmer, Baschans Böcke / und den besten Weizen. / Traubenblut hast du getrunken, feurigen Wein.15Du wurdest fett und bockig, Jeschurun,[2] / ja, fett bist du geworden, dick und feist. / Und dann verließ er den Gott, der ihn schuf, / verachtete den Fels seiner Rettung.16Sie reizten ihn zur Eifersucht durch fremde Götter, / durch Scheusale beleidigten sie ihn.17Sie opferten Dämonen, die nicht Gott sind, / Göttern, die sie früher nicht kannten, / neuen, die erst vor kurzem aufgekommen sind, / von denen eure Väter nichts wussten.18Den Fels, der dich zeugte, hast du verlassen, / vergaßest Gott, der dich zur Welt gebracht.19Jahwe sah es und ergrimmte, / gekränkt von seinen Söhnen und Töchtern.20Er sagte: "Ich ziehe mich von ihnen zurück, / will sehen, wohin sie das führt! / Denn sie sind ein verkehrtes Geschlecht, / Kinder, die Treue nicht kennen.21Mit einem Gott, der gar keiner ist, haben sie mich zur Eifersucht gereizt, / mit Nichtsen haben sie mich gekränkt. / Genauso werde ich sie durch ein Nicht-Volk eifersüchtig machen / und zornig über eine Nation, die gar nichts ‹von mir› weiß.[3] (Röm 10,19)22Der helle Zorn hat mich gepackt, / ein Feuer, das bis ins Totenreich brennt, / es frisst den Boden und was darauf wächst, / entzündet die Grundfesten der Berge.23Ich will Unglück über Unglück auf sie häufen, / verschieße meine Pfeile gegen sie.24Sind sie vor Hunger verschmachtet, / aufgezehrt von Fieber und giftiger Pest, / dann lasse ich die Raubtierzähne auf sie los / und das Gift der im Staube Kriechenden.25Draußen rafft das Schwert sie dahin / und drinnen die Todesangst: / den jungen Mann, die junge Frau, / den Säugling und den Greis.26Ich dachte: 'Ich will sie vernichten, / ich lösche ihr Andenken unter den Menschen!'27Doch ich scheute die Kränkung durch den Feind, / die Gegner würden die Wahrheit verdrehen. / Sie würden sagen: 'Unsere Macht war groß! / Jahwe hat das nicht getan.'28Sie sind ein Volk, dem jeder Rat fehlt, / Einsicht haben sie nicht.29Wären sie weise, würden sie es verstehen, / dann würden sie ihre Zukunft bedenken.30Wie könnte einer Tausend jagen / und zwei Zehntausend vertreiben, / wenn ihr Fels sie nicht verkauft, / wenn Jahwe sie nicht ausgeliefert hat?31Ihr Fels ist nicht wie unser Fels, / so urteilen selbst unsere Feinde.32Sie sind ein Weinstock, der von Sodom stammt / und von den Terrassen Gomorras.[4] / Ihre Beeren sind von giftiger Art, / es sind ja vergiftete Trauben.33Drachenspucke ist ihr Wein, / grausame Galle von Ottern.34Liegt dies nicht bei mir verborgen, / bei meinen Schätzen versiegelt?35Mein ist die Rache und das Vergelten[5] / wenn die Zeit kommt und ihr Fuß wankt. / Denn ihr Unglückstag wird kommen, / ihre Zukunft eilt herbei." (Röm 12,19; Hebr 10,30)36Wenn Jahwe seinem Volk zu Hilfe kommt, / wenn er sich über seine Diener erbarmt, / wenn er sieht, dass alle Kraft geschwunden ist, / dass es aus ist mit Sklaven und Freien,37dann wird er sagen: "Wo sind nun ihre Götter, / wo ist der Fels, der ihre Zuflucht war?38Wo sind nun die, die das Fett ihrer Schlachtopfer aßen / und den Wein ihrer Trankopfer tranken? / Sollen sie doch aufstehen und euch helfen, / sollen sie ein Schirm über euch sein!39Seht ihr nun, dass ICH es BIN, / ich, und kein Gott neben mir? / Ich bin es, der tötet, / und ich mache lebendig! / Ich habe verwundet / und ich bin es, der wieder heilt! / Aus meiner Hand rettet euch keiner!40Ich hebe meine Hand zum Himmel empor / und sage: 'So wahr ich ewig lebe!'41Habe ich erst mein Schwert geschliffen / und nehme das Recht in die Hand, / dann übe ich Rache an meinen Gegnern, / vergelte es denen, die mich verachten.42Meine Pfeile werden berauscht sein vom Blut, / und mein Schwert frisst sich ins Fleisch, / betrunken vom Blut derer, die erschlagen und gefangen sind, / vom zerschmetterten Schädel des Feindes."43Ihr Nationen, preist glücklich sein Volk![6] / Denn er rächt das Blut seiner Diener, / nimmt Rache an seinen Feinden / und nimmt den Fluch von Land und Volk. (Röm 15,10)
Moses letzte Ermahnung
44Zusammen mit Josua Ben-Nun trug Mose dem Volk das Lied im vollen Wortlaut vor.45Als Mose damit zu Ende war,46sagte er zu ganz Israel: "Nehmt euch die Worte zu Herzen, mit denen ich euch heute ermahne! Verpflichtet eure Kinder darauf, dass sie sich an dieses Gesetz halten und nach diesem Wort handeln!47Es ist kein leeres Wort für euch, sondern es ist euer Leben. Durch dieses Wort könnt ihr lange in dem Land bleiben, wohin ihr jetzt über den Jordan zieht, um es in Besitz zu nehmen."
Moses Vorbereitung auf den Tod
48Es war noch am selben Tag, als Jahwe zu Mose sagte:49"Steig auf das Gebirge Abarim hier, auf den Berg Nebo,[7] der in Moab liegt, gegenüber von Jericho, und betrachte das Land Kanaan, das ich den Israeliten zum Besitz geben will!50Dann wirst du auf dem Berg sterben, den du bestiegen hast, und mit deinen Vorfahren vereint werden, so wie auch dein Bruder Aaron auf dem Berg Hor gestorben ist und mit seinen Vorfahren vereint wurde.51Denn ihr habt euch mitten unter den Israeliten gegen mich vergangen am Wasser von Meriba bei Kadesch in der Wüste Zin, und ihr habt mich nicht als den Heiligen geehrtmitten unter den Israeliten. (4Mo 20,12)52Du darfst das Land sehen, das dir gegenüberliegt, du wirst aber nicht in das Land hineinkommen, das ich den Israeliten gebe."
5.Mose 32
Neue Genfer Übersetzung
Das Lied des Mose
1Höre, Himmel, was ich sage, höre, Erde, meine Worte.2Was ich lehre, soll wie Regen Leben spenden[1], meine Rede soll erfrischen[2] wie der Tau und Wachstum bringen wie ein Schauer, der auf Gras und Kräuter fällt.3Ich rufe aus den Namen des HERRN! Erweist Ehre unserem Gott.4Er ist ein Fels, vollkommen ist sein Tun, alle seine Wege sind richtig und gut. Ein treuer Gott, der niemals betrügt, gerecht und aufrichtig ist er.5Diese ungläubige und verkehrte Generation hat sich gegen ihn gestellt, ein Schandfleck sind sie – nicht mehr seine Kinder!6Dankst du so etwa dem HERRN, du törichtes und verblendetes Volk? Ist er nicht euer Vater, der euch geschaffen hat? Hat er euch nicht gemacht und ließ euch stark werden?7Denkt zurück an längst vergangene Zeiten, erinnert euch an die früheren Generationen. Fragt eure Väter – sie werden es euch erzählen, die Alten unter euch – sie werden es euch sagen:8Als der höchste Gott den Völkern ihren Erbbesitz zuwies, als er die Menschen auf der Erde verteilte, da wählte er die Anzahl der Völker so, dass jedes Volk einem Engel zugeteilt wurde[3].9Das Volk Israel aber wählte der HERR für sich selbst als Eigentum, die Nachkommen Jakobs sind sein Erbbesitz.10Er fand sie in der Wüste, in der öden Wildnis, wo die wilden Tiere heulen. Er nahm sie in seine Obhut und schützte sie, er behütete sie wie seinen Augapfel.11Er wachte über ihnen wie ein Adler: Der scheucht seine Jungen aus dem Nest, damit sie fliegen lernen. Wachsam schwebt er über ihnen, und wenn sie müde werden, breitet er seine Flügel aus und fängt sie auf, er trägt sie auf seinen ausgebreiteten Schwingen.12So hat der HERR sein Volk geführt, er allein. Kein fremder Gott stand ihm zur Seite.13Er ließ sie fruchtbare Hochebenen erobern und schenkte ihnen reiche Ernten. In Felsspalten ließ er sie Honig finden, und auf steinigem Boden ließ er Olivenbäume wachsen.[4]14Er gab ihnen Rahm von Kühen und Milch von Schafen und Ziegen, dazu das Fett von Lämmern und Böcken und das zarte Fleisch von jungen Baschan-Widdern. Sie aßen den besten Weizen und tranken feurigen Wein.15Da wurde Jeschurun[5] fett und stieß seinen Gott zurück, ja, Israel wurde dick und fett und störrisch. Sie verließen den Gott, der sie geschaffen hatte, sie verachteten den Fels, der doch ihr Schutz gewesen war.16Sie reizten ihn zur Eifersucht mit fremden Göttern, mit abscheulichen Götzen kränkten sie ihn.17Sie brachten bösen Geistern, die nicht Gott sind, Opfer dar und verehrten unbekannte Götter, die erst seit Kurzem aufgekommen waren, den Vorfahren noch völlig unbekannt.18Den Fels, dem sie das Leben doch verdankten, verließen sie, sie vergaßen den Gott, der sie zur Welt gebracht hatte.[6]19Der HERR sah es und wandte sich ab voller Zorn, weil seine Söhne und Töchter ihn beleidigten.20Er sprach: »Ich will mich vor ihnen verbergen, will sehen, was dann aus ihnen wird. Denn sie sind eine verdorbene Generation, Kinder, die keine Treue kennen.21Sie haben mich eifersüchtig gemacht mit einem Gott, der keiner ist, mich herausgefordert mit ihren Götzen, die nichts als Luftgespinste sind. Darum werde auch ich sie eifersüchtig machen durch ein Volk[7], das keines ist, ich werde sie zum Zorn reizen durch ein Volk, das nichts von mir weiß.22Mein Zorn entbrennt wie ein Feuer, das sich bis ins Totenreich hinunterfrisst. Es verzehrt das Land mitsamt allem, was darauf wächst, und entzündet die Grundfesten der Berge.23Ich überhäufe sie mit Unglück und schieße alle meine Pfeile auf sie ab.24Sind sie dann vom Hunger entkräftet und ausgezehrt von Fieber und Pest, lasse ich Raubtiere[8] auf sie los und schicke ihnen giftige Schlangen.25Draußen rafft das Schwert sie dahin und zu Hause die Todesangst – den jungen Mann wie die junge Frau, den Säugling wie den Greis.26Fast hätte ich sie alle vernichtet und jede Spur von ihnen ausgelöscht.[9]27Doch ich fürchtete den Hohn ihrer Feinde. Sie würden alles verdrehen und behaupten: ›Mit unserer Kraft haben wir gesiegt, es war nicht der HERR, der dies tat!‹«28Israel ist ein Volk, das keinen Verstand besitzt, Einsicht sucht man bei ihnen vergeblich.29Wären sie weise, dann würden sie verstehen und bedenken, welches Ende sie erwartet. Sie müssten sich fragen:30Wie kann ein einziger Feind tausend von uns in die Flucht schlagen? Und wie können zwei von ihnen zehntausend von uns vertreiben? Sie müssten erkennen: Gott, ihr Fels, hat sie in die Hände der Feinde gegeben[10], der HERR hat sein Volk an andere Völker ausgeliefert.31Sogar unsere Feinde geben zu, dass ihre Götter nicht so mächtig sind wie unser Gott, der starke Fels[11].32Unsere Feinde sind wie ein Weinstock, der aus Sodom und Gomorra stammt, ihre Trauben sind giftig und ihre Beeren bitter.33Ihr Wein ist das reinste Drachengift, so tödlich wie das Gift der Schlangen.34»Das alles bleibt mir im Gedächtnis, in meinen Archiven[12] ist es verwahrt.35Ich werde Rache an ihnen nehmen und Vergeltung üben. Sie werden zu Fall kommen, wenn es Zeit dafür ist. Der Tag ihres Verderbens ist nah, ihr Schicksal ist bereits besiegelt.«36Der HERR wird seinem Volk Recht verschaffen, er wird sich erbarmen über alle, die ihm dienen. Denn er sieht[13], dass ihre Kraft geschwunden ist, dass es aus ist mit den Sklaven wie mit den Freien[14].37Dann wird er fragen: »Wo sind nun eure[15] Götter, wo ist der Fels, bei dem ihr Zuflucht suchtet[16]?38Das Fett eurer[17] Opfertiere haben sie verspeist und den Wein eurer[18] Trankopfer getrunken. Sollen sie aufstehen und euch helfen, sollen sie doch euer Schutz sein!«39»Erkennt endlich: Ich allein bin Gott und außer mir gibt es keinen anderen. Ich töte und mache lebendig, ich verwunde und heile, und aus meiner Macht kann niemand retten.40Ich hebe meine Hand zum Schwur[19] und sage: ›So wahr ich ewig lebe:41Ich habe mein blitzendes Schwert geschärft und meine Hand drohend erhoben[20], ich übe Rache an meinen Gegnern und strafe, die mich hassen.42Meine Pfeile sind betrunken von ihrem Blut, mein Schwert frisst das Fleisch der Erschlagenen und Gefangenen und die Köpfe feindlicher Machthaber.‹«43Stimmt ein, ihr Völker, in den Jubel seines Volkes![21] Denn er rächt das vergossene Blut seiner Diener, er übt Rache an seinen Feinden und schafft Sühne für sein Land und sein Volk.44Dieses ganze Lied trug Mose dem Volk vor, zusammen mit Josua[22], dem Sohn Nuns. (4Mo 13,16)45Nachdem die letzte Zeile verklungen war[23],46forderte er die Israeliten auf: »Nehmt euch diese Mahnungen zu Herzen. Gebt sie euren Kindern weiter, damit sie alle Weisungen des Gesetzes beachten und nach ihnen leben.47Denn es sind keine leeren Worte, sondern sie sind euer Leben. Wenn ihr euch nach ihnen richtet[24], werdet ihr lange in dem Land auf der anderen Seite des Jordans leben, das ihr jetzt in Besitz nehmt.«
Mose wird auf seinen Tod vorbereitet
48Noch am selben Tag sprach der HERR zu Mose:49»Steig auf den Berg Nebo im Gebirge Abarim, der gegenüber von Jericho im Gebiet der Moabiter liegt. Schau von dort hinüber in das Land Kanaan, das ich den Israeliten zum Besitz geben werde.50Danach wirst du auf dem Berg sterben und im Tod mit deinen Vorfahren[25] vereint werden, wie schon dein Bruder Aaron auf dem Berg Hor gestorben ist und mit seinen Vorfahren vereint wurde.51Denn ihr beide habt mir vor dem ganzen Volk die Treue gebrochen an der Quelle Meriba bei Kadesch in der Wüste Zin. Ihr habt mich vor den Israeliten nicht als heiligen und mächtigen Gott geehrt.[26] (4Mo 20,12)52Deshalb darfst du das Land, das ich den Israeliten geben werde, nur von weitem sehen und wirst nicht hineinkommen.«
5.Mose 32
Neues Leben. Die Bibel
1»Höre, o Himmel, ich will reden! Höre, o Erde, meine Worte! (5Mo 4,26; Jes 1,2)2Meine Lehre soll niedergehen wie der Regen; meine Rede wird sich niederlassen wie der Tau, wie Regenschauer auf zarte Grashalme und Regentropfen auf sattgrüne Pflanzen. (Ps 72,6; Jes 55,10)3Ich will den Namen des HERRN bekannt machen. Gebt unserem Gott die Ehre! (1Mo 18,25; 2Mo 34,5; 5Mo 3,24)4Er ist ein Fels, sein Tun ist vollkommen. Alles, was er macht, ist richtig und gerecht. Er ist ein treuer Gott, der kein Unrecht tut; gerecht und zuverlässig ist er! (1Mo 49,24; 5Mo 32,18; 2Sam 22,2)5Dieses treulose und verdorbene Volk hat ihn schlecht behandelt. Nicht seine Kinder sind sie, sondern Schandflecken! (5Mo 4,25; 5Mo 31,27; Mt 17,17)6So geht ihr mit dem HERRN um, ihr einfältigen und unvernünftigen Menschen? Ist er denn nicht euer Vater, der euch geschaffen hat? Hat nicht er euch geformt und gemacht? (5Mo 1,31; 5Mo 32,28)7Denkt an die längst vergangenen Tage, achtet auf die längst verblichenen Generationen. Fragt euren Vater, er wird es euch erzählen, und befragt eure Alten, sie werden es euch sagen. (5Mo 7,18)8Als der Höchste den Völkern ihren Erbbesitz zuwies, als er die Menschen voneinander trennte, setzte er die Grenzen zwischen den Völkern fest, gemäß der Zahl der Israeliten.9Doch Israel gehört dem HERRN, Jakob ist sein besonderes Eigentum. (1Kön 8,51; Jer 10,16)10Er fand sie in einem öden Land, in der weiten, einsamen Wüste. Er umgab sie und wachte über sie, er behütete sie wie seinen Augapfel. (Ps 17,9)11Wie ein Adler, der seinen Jungen das Fliegen beibringt, über ihnen schwebt und sie auffängt, seine Schwingen ausbreitet und sie auf seinen Flügeln in die Höhe trägt, (2Mo 19,4; Ps 17,9; Ps 18,11)12so führte der HERR sie; er allein, ohne fremde Götter. (5Mo 4,35; Jes 43,12)13Er ließ sie über das Hochland ziehen und von den Feldern essen. Er gab ihnen Honig aus den Bergen und Öl aus dem harten Fels,14Rahm von den Kühen und Milch von Ziegen, dazu das Beste von Lämmern und fehlerlose Widder und Ziegen aus Baschan sowie den allerbesten Weizen. Den erlesensten Wein habt ihr getrunken, gekeltert aus dem Saft edelster Trauben. (Ps 147,14)15Doch schon bald wurde Jeschurun[1] fett und schlug aus. – Ihr wurdet fett, dick und aufsässig! – Sie verließen den Gott, der sie geschaffen hatte, und verachteten den Fels ihrer Rettung. (Ri 10,6)16Sie erregten seine Eifersucht mit fremden Göttern; sie weckten seinen Zorn durch abscheuliche Taten. (Ps 78,58; Ps 106,29)17Sie opferten Dämonen, die nicht Gott sind, Göttern, die sie nicht kannten, neuen Göttern, die erst aufgekommen waren, Göttern, die eure Vorfahren niemals angebetet haben. (3Mo 17,7; 1Kor 10,20)18Ihr wolltet nichts mehr von dem Fels wissen, der euer Vater war, und habt den Gott vergessen, der euch geboren hat. (5Mo 8,11; 5Mo 32,4; Ps 106,21)19Der HERR sah dies und verwarf voller Zorn seine eigenen Söhne und Töchter. (3Mo 26,30; Ps 106,40)20Er sprach: ›Ich will mich vor ihnen verbergen, will sehen, was dann aus ihnen wird! Denn sie sind eine verdorbene Generation, Kinder, die keine Treue kennen. (5Mo 32,5)21Sie machten mich eifersüchtig mit Göttern, die keine sind, und machten mich zornig mit wertlosen Götzen. Jetzt werde ich euch auch eifersüchtig machen mit einem Volk, das nicht mein Volk ist. Ich will euch zornig machen mit einem Volk, das nichts von mir weiß. (1Kön 16,13; Röm 10,19)22Denn mein Zorn wütet wie ein Feuer und versengt noch die Tiefen des Totenreiches. Er verzehrt die Erde und ihre Ernte und setzt die Grundfesten der Berge in Brand. (3Mo 26,20; Ps 18,8)23Ich will sie im Unglück ersticken, will sie niederschießen mit meinen Pfeilen. (5Mo 28,15; Ps 85,6)24Ich will sie mit verzehrendem Hunger, brennendem Fieber und tödlichen Krankheiten schlagen. Ich will gefährliche Raubtiere auf sie hetzen und Giftschlangen, die lautlos im Staub dahingleiten. (5Mo 28,53; Ps 91,6)25Draußen soll das Schwert ihnen den Tod bringen und drinnen soll der Schrecken sie schlagen, junge Männer und junge Frauen, Säuglinge und Greise. (2Chr 36,17; Kla 1,20; Kla 2,21; Hes 7,15)26Ich hätte gern beschlossen: »Ich will sie zerstreuen, sodass sich niemand mehr an sie erinnert.« (5Mo 4,27; 5Mo 28,64)27Doch ich fürchte den Hohn ihrer Feinde, dass ihre Feinde es falsch deuten und behaupten: »Unsere Macht hat gesiegt! Es war nicht der HERR, der dies tat!«28Israel ist ein Volk ohne Verstand, Klugheit sucht man bei ihnen vergeblich.29Oh, wären sie doch weise und könnten dies verstehen, dann würden sie begreifen, was für ein Schicksal sie erwartet! (5Mo 5,29)30Wie könnte ein Einziger tausend Feinde vertreiben und zwei zehntausend von ihnen in die Flucht schlagen, wenn ihr Fels sie ihnen nicht ausgeliefert, wenn der HERR sie nicht dahingegeben hätte?‹ (3Mo 26,7; 5Mo 32,4)31Denn der Fels unserer Feinde ist nicht wie unser Fels, selbst unsere Feinde müssen das einräumen.32Ihre Reben stammen von den Weinstöcken Sodoms und von den Weinbergen Gomorras. Ihre Beeren sind giftig, bitter sind ihre Trauben. (5Mo 29,17)33Ihr Wein ist Schlangengift, das tödliche Gift der Vipern.34›Ich verwahre diese Dinge, schließe sie weg mit meinen Schätzen.35Mir allein steht es zu, Rache zu nehmen und Vergeltung zu üben. Zu gegebener Zeit werden ihre Füße taumeln. Der Tag ihres Unglücks ist nahe, ihr Schicksal wird sie bald ereilen.‹ (Jer 23,12; Hes 7,5; Röm 12,19)36Ja, der HERR wird sein Volk richten, sich aber über seine Diener erbarmen, wenn er sieht, dass ihre Stärke dahin ist und dass weder Sklave noch Freier mehr sind. (3Mo 26,44; 5Mo 30,2; Hebr 10,30)37Dann wird er fragen: ›Wo sind ihre Götter, die Felsen, bei denen sie Zuflucht suchten, (Jer 2,28)38die das Fett ihrer Opfer aßen und den Wein ihrer Trankopfer tranken? Sollen sie doch aufstehen und euch helfen! Sollen sie doch euer Schutzschild sein! (4Mo 25,1; Jer 11,12)39Erkennt doch endlich: Ich allein bin es! Es gibt keinen Gott außer mir! Ich bin es, der tötet und der Leben gibt; ich verwunde und ich heile. Niemand kann aus meiner Hand erretten! (1Sam 2,6; Ps 50,22; Jes 41,4; Jes 43,10)40Ja, jetzt erhebe ich meine Hand zum Himmel und spreche: So wahr ich für immer lebe,41wenn ich mein blitzendes Schwert geschärft habe und anfange zu richten, werde ich meinen Feinden vergelten und an denen, die mich hassen, Rache üben. (Jes 34,6; Jer 12,12; Jer 46,10; Jer 50,28)42Meine Pfeile sollen trunken sein von Blut und mein Schwert soll Fleisch fressen: das Blut der Erschlagenen und Gefangenen und die Häupter der Anführer des Feindes.‹43Freut euch, ihr Himmel, mit ihm! Alle Kinder Gottes sollen ihn anbeten. Freut euch, ihr Völker mit seinem Volk. Alle Engel Gottes sollen sich für ihn stark machen, denn das Blut seiner Kinder wird gerächt, ja, er wird Rache üben und die Feinde bestrafen und es denen vergelten, die ihn hassen. Und der Herr wird das Land seines Volkes reinigen.«[2] (Röm 15,10)44Mose und Josua[3], der Sohn Nuns, trugen dem Volk alle Worte dieses Lieds vor.45Als Mose allen Israeliten das ganze Lied vorgetragen hatte,46sagte er zu ihnen: »Nehmt euch die Worte, mit denen ich euch heute ermahnt habe, zu Herzen. Schärft sie euren Kindern ein, damit sie jedes Wort dieses Gesetzes gewissenhaft befolgen. (5Mo 4,9; Hes 40,4; Hes 44,5)47Diese Anweisungen sind nicht nur leere Worte – sie sind euer Leben! Wenn ihr diese Worte ernst nehmt, könnt ihr lange in dem Land leben, das ihr erobern werdet, nachdem ihr den Jordan überquert habt.« (5Mo 4,40; 5Mo 8,3; 5Mo 30,20)
Moses Tod wird angekündigt
48Am gleichen Tag sprach der HERR zu Mose:49»Steig auf das Gebirge östlich des Flusses[4], auf den Nebo, der in Moab gegenüber von Jericho liegt. Blicke dann über Kanaan, das Land, das ich den Israeliten zum Besitz gebe. (4Mo 27,12; 5Mo 3,27)50Danach sollst du dort auf dem Berg sterben und im Tod mit deinen Vorfahren vereint werden, genauso wie dein Bruder Aaron auf dem Berg Hor starb und mit seinen Vorfahren vereint wurde. (1Mo 25,8; 4Mo 27,13)51Denn ihr habt mir beide vor den Israeliten nicht gehorcht, und zwar am Wasser von Meriba-Kadesch in der Wüste Zin. Dort habt ihr es versäumt, den Israeliten meine Heiligkeit vor Augen zu führen. (4Mo 20,12)52Deshalb sollst du das Land, das ich den Israeliten gebe, nur aus der Ferne sehen, aber du wirst es nicht betreten.« (5Mo 1,37; 5Mo 3,27)