1HERR, du Gott, des die Rache ist, du Gott, des die Rache ist, erscheine! (5Mo 32,35)2Erhebe dich, du Richter der Welt; vergilt den Hoffärtigen, was sie verdienen! (1Mo 18,25)3HERR, wie lange sollen die Frevler, wie lange sollen die Frevler frohlocken?4Es reden so trotzig daher, es rühmen sich alle Übeltäter.5HERR, sie zerschlagen dein Volk und plagen dein Erbe.6Witwen und Fremdlinge bringen sie um und töten die Waisen7und sagen: Der HERR sieht’s nicht, und der Gott Jakobs beachtet’s nicht. (Ps 10,11)8Merkt es doch, ihr Narren im Volk! Und ihr Toren, wann wollt ihr klug werden?9Der das Ohr gepflanzt hat, sollte der nicht hören? Der das Auge gemacht hat, sollte der nicht sehen? (2Mo 4,11)10Der die Völker in Zucht hält, / sollte der nicht Rechenschaft fordern – er, der die Menschen Erkenntnis lehrt?11Aber der HERR kennt die Gedanken der Menschen: Sie sind nur ein Hauch! (1Kor 3,20)12Wohl dem, den du, HERR, in Zucht nimmst und lehrst ihn durch dein Gesetz, (Hi 5,17)13dass er Geduld habe in bösen Tagen, bis dem Frevler die Grube gegraben ist.14Denn der HERR wird sein Volk nicht verstoßen noch sein Erbe verlassen. (Jes 37,33)15Denn Recht muss doch Recht bleiben, und ihm werden alle frommen Herzen zufallen.16Wer steht mir bei wider die Boshaften? Wer tritt zu mir wider die Übeltäter?17Wenn der HERR mir nicht hülfe, läge ich bald am Orte des Schweigens. (Ps 115,17)18Wenn ich sprach: Mein Fuß ist gestrauchelt, so hielt mich, HERR, deine Gnade.19Ich hatte viel Bekümmernis in meinem Herzen, aber deine Tröstungen erquickten meine Seele. (2Kor 1,4)20Kann sich mit dir verbünden der Richterstuhl des Verderbens, der Unheil schafft gegen das Gesetz?21Sie rotten sich zusammen wider den Gerechten und verurteilen unschuldiges Blut.22Aber der HERR ist mein Schutz, mein Gott ist der Hort meiner Zuversicht.23Und er wird ihnen ihr Unrecht vergelten / und sie um ihrer Bosheit willen vertilgen; der HERR, unser Gott, wird sie vertilgen.
Psalm 94
Elberfelder Bibel
Psalm 94
1Gott der Rache[1], HERR, Gott der Rache[2], strahle hervor! (5Mo 32,35; Ps 50,2; Jer 51,6; Nah 1,2)2Erhebe dich, Richter der Erde, vergilt den Hochmütigen ihr Tun! (Hi 40,11; Ps 82,8; Jes 2,12)3Bis wann werden die Gottlosen, HERR, bis wann werden die Gottlosen jubeln,4übersprudeln, Freches reden, werden sich rühmen alle Übeltäter? (1Sam 2,3; Hi 20,5; Ps 125,5)5Dein Volk, HERR, zertreten sie, dein Eigentum[3] bedrücken sie.6Die Witwe und den Fremden bringen sie um, die Waisen ermorden sie. (Jes 10,2; Hes 22,7)7Sie sagen: Jah sieht es nicht! Der Gott Jakobs merkt es nicht! (Ps 10,11)8Habt Einsicht, ihr Unvernünftigen unter dem Volk! Ihr Toren, wann werdet ihr verständig werden? (Spr 1,22)9Der das Ohr gestaltet[4] hat, sollte der nicht hören? Der das Auge gebildet hat, sollte der nicht sehen? (Ps 34,16; Spr 20,12)10Der die Nationen unterweist, sollte der nicht zurechtweisen? – er, der Erkenntnis lehrt den Menschen? (Hi 28,28; Spr 2,6; Hes 39,21; 2Tim 2,7)11Der HERR kennt die Gedanken des Menschen, dass sie ein Hauch[5] sind. (Ps 44,22; Joh 2,24; 1Kor 3,20)12Glücklich der Mann, den du züchtigst, Jah, den du belehrst aus deinem Gesetz, (Hi 5,17; Ps 119,71)13um ihm Ruhe zu geben vor den bösen Tagen, bis dem Gottlosen die Grube gegraben wird! (Jes 26,20)14Denn der HERR wird sein Volk nicht verstoßen, er wird sein Erbteil nicht verlassen. (1Sam 12,22; Ps 74,2; Röm 11,1)15Denn zur Gerechtigkeit wird zurückkehren das Recht[6] und hinter ihm her alle, die von Herzen aufrichtig sind. (Ps 58,12)16Wer wird für mich aufstehen gegen die Übeltäter? Wer wird für mich auftreten gegen die, die Böses tun? (Ps 118,6)17Wäre der HERR mir nicht eine Hilfe gewesen, so hätte wenig gefehlt, und meine Seele hätte im Schweigen[7] gelegen.18Wenn ich sagte: Mein Fuß wankt!, so unterstützte mich deine Gnade, HERR. (Ps 37,24)19Als viele unruhige Gedanken in mir ⟨waren⟩, erfreuten deine Tröstungen meine Seele. (Kla 3,20)20Sollte mit dir verbündet sein der Thron des Verderbens, der Unheil schafft gegen die Ordnung? (Spr 28,9)21Sie rotten sich gegen die Seele des Gerechten zusammen, und unschuldiges Blut sprechen sie schuldig. (2Mo 23,7; Mt 27,24; Jak 5,6)22Doch der HERR wurde mir zur Burg, mein Gott zum Fels meiner Zuflucht. (Ps 62,8)23Er lässt ihre Ungerechtigkeit zu ihnen zurückkehren, und in ihrer Bosheit wird er sie zum Schweigen bringen[8]. Zum Schweigen bringen wird sie der HERR, unser Gott. (Spr 5,23)
Psalm 94
Hoffnung für alle
Recht muss doch Recht bleiben!
1O Gott, greif ein! HERR, du Gott der Vergeltung, erscheine in deinem strahlenden Glanz!2Erhebe dich, du Richter der ganzen Welt! Gib den Hochmütigen, was sie verdienen!3Wie lange noch sollen sie hämisch lachen, wie lange noch schadenfroh spotten?4Einer versucht, den anderen zu überbieten, sie schwingen große Reden und prahlen mit ihren Verbrechen.5HERR, sie unterdrücken dein Volk! Alle, die zu dir gehören, leiden unter ihrer Gewalt.6Brutal ermorden sie Witwen und Waisen, schutzlose Ausländer schlagen sie tot.7»Der HERR sieht es ja doch nicht!«, höhnen sie, »der Gott Jakobs merkt nichts davon!«8Ihr Dummköpfe! Seid ihr wirklich so unverständig? Wann kommt ihr Narren endlich zur Vernunft?9Gott, der den Menschen Ohren gegeben hat – sollte er selbst nicht hören? Er gab ihnen Augen – sollte er selbst nicht sehen?10Er, der mit den Völkern ins Gericht geht – sollte er nicht auch euch bestrafen? Ja, Gott bringt die Menschen zur Vernunft!11Er durchschaut ihre Gedanken und weiß: Sie sind wertlos und führen zu nichts.12Glücklich ist der Mensch, den du, HERR, zurechtweist und den du in deinem Gesetz unterrichtest!13Denn du willst ihn bewahren, wenn die Bösen ihr Unwesen treiben, so lange, bis die Übeltäter zur Strecke gebracht sind.14Denn der HERR wird sein Volk nicht verstoßen; wer zu ihm gehört, den lässt er nicht im Stich.15Gerechtigkeit und Recht werden wieder einkehren, und die aufrichtig mit Gott leben, werden sie willkommen heißen.16Wer steht mir bei gegen all diese Verbrecher? Wer beschützt mich vor denen, die Böses tun?17HERR, wenn du mir nicht geholfen hättest, dann wäre ich jetzt tot – für immer verstummt!18Sooft ich dachte: »Jetzt ist alles aus!«, halfst du mir in Liebe wieder auf.19Als mir die Sorgen keine Ruhe mehr ließen, hast du mich getröstet und wieder froh gemacht.20Du hältst niemals zu den bestechlichen Richtern, die Unheil anrichten, indem sie das Gesetz missbrauchen.21Sie aber verbünden sich gegen jeden, dem das Recht am Herzen liegt, und sprechen ihm sein Urteil, obwohl er doch unschuldig ist!22Der HERR aber schützt mich wie eine sichere Burg, er ist der Fels, bei dem ich Zuflucht finde.23Die Richter müssen für ihre Untaten büßen, für ihre Verbrechen wird Gott sie bestrafen. Ja, der HERR, unser Gott, wird sie vernichten!